

mer mehr wandelte sich der Konzern zu einer Immobiliengesellschaft,
1996 Umfirmierung in IVG Holding AG. Der letzte Großaktionär (indirekt ü-
ber die WCM/Sirius), der Hamburger Immobilienkaufmann Karl Ehlerding,
geriet 2003 in Schwierigkeiten und verlor die Kontrolle über die IVG an ei-
ne Bankengruppe (u.a. Sal. Oppenheim, Köln).
N
Los 1581
Ausruf 50 €
Innstadt-Brauerei
Passau, Aktie 100 DM Febr. 1963 (Auflage 600,
R 8) EF. #564. (40)
Uralte, schon 1318 gegründete Brauerei. 1814 von Lorenz Lang neu auf-
gebaut. 1871 erwarben Ferdinand Rosenberger und Karl Angermann das
Unternehmen und wandelten es 1874 in eine AG um. 1923 Übernahme
des Hofbräuhaus Deggendorf. Später auch Ausflug ins Automobilge-
schäft: 1934 Übernahme des Garagen- und Tankstellenbetriebes “Zentral-
Garage”, 1958 Errichtung der “Nibelungen-Garage”. 1974 Übernahme der
Brauerei Hirz, Hauzenberg. im Jahr 2000 übernimmt die Ottakringer Brau-
erei aus Wien die Aktienmehrheit; 2012 verkauft sie die Innstadt-Brauerei
an die ebenfalls in Passau beheimatete Brauerei Hacklberg weiter.
N
Los 1582
Ausruf 40 €
Isar-Amperwerke AG
München, Aktie 50 DM Febr. 1981 (R 7) UNC-EF.
#3712139. (25)
Faksimile-Unterschrift August von Finck. Nach der
Umbenennung in
E.ONBayern AG blieben nur ca. 50
Stück erhalten! Lochentwertet.
I. Amperwerke AG: Gründung 1908 unter Übernahme der “Industrielle Un-
ternehmungen GmbH” und der “Süddeutsche Wasserwerke AG”. Zwei
Wasserkaftwerke und ein Dampfkraftwerk versorgten damals 24 Ort-
schaften mit rd. 3.000 Stromkunden. 1909/10 Inbetriebnahme der Was-
serkraftwerke Unterbruck und Kranzberg, 1923 Gründung der “Neue Am-
perkraftwerke AG, München” zum Bau des Wasserkraftwerks Haag. Die-
se AG ging 1932 ebenso wie die “Bayerische Überlandzentrale AG, Mün-
chen” durch Fusion in den Amperwerken auf, deren Großaktionär die Ge-
sellschaft für elektrische Unternehmungen (Gesfürel) in Berlin war. II. Isar-
werke AG: Gründung 1921 als Tochterfirma der Isarwerke GmbH (gegr.
1894 unter maßgeblicher Beteiligung der Bankiersfamilie von Finck) zum
Bau des Wasserkraftwerks Mühltal. 1952 übernahm die AG das gesamte
Stromgeschäft der fortan nur noch als Holding tätigen GmbH, dessen An-
fang in der 1894 in Betrieb gegangenen Wasserkraftanlage Höllriegels-
kreuth lag. Später war hier ein Dampfkraftwerk hinzugekommen und au-
ßerdem 1902-04 in Pullach an der Isar ein zweites Wasserkraftwerk er-
richtet worden. III. Isar-Amperwerke AG: 1955 fusionierten die Amperwer-
ke AG und die Isarwerke AG. 1954-56 Ausbau der Dampfkraftwerke Höll-
riegelskreuth und Zolling-Anglberg. Ferner gingen in Betrieb das Dampf-
kraftwerk Irsching (1969), das Kernkraftwerk Essenbach bei Landshut
(1977, mit Partner Bayernwerk) das Kernkraftwerk Isar I (1979) und das
Kernkraftwerk Isar II (1988). Zunächst über 3/4, später noch knapp 50 %
des Kapitals der Isar-Amperwerke hielten die Isarwerke GmbH (die wie-
derum zu 45 % dem Bankhaus Merck, Finck & Co. in München, zu 25 %
dem RWE und zu 10 % der Allianz-Versicherung gehörten). Im Jahr 2000
fusionierten das Bayernwerk und die PreußenElektra zur
E.ONEnergie
AG. Diese besaß nun direkt und indirekt eine Dreiviertelmehrheit der Isar-
Amperwerke AG, die 2001 in
E.ONBayern AG umbenannt wurde. Gleich-
zeitig wurden die bisherigen großen Bayernwerk-Beteiligungen (u.a. Ü-
berlandwerk Unterfranken, Energieversorgung Ostbayern, Energieversor-
gung Oberfranken, Großkraftwerk Nürnberg u.a.) in die
E.ONBayern AG
eingebracht. Bis heute börsennotiert.
N
Los 1583
Ausruf 80 €
Kieler Verkehrs-AG
Kiel, Namensaktie 20 DM Aug. 1951 (Auflage
1800, R 8) EF. #675. (73)
Schöner G&D-Druck, Reederei-Flagge und Stadt-
wappen von Kiel in der Umrandung.
Gründung 1905 als Hafenrundfahrt-AG. 1937 Übernahme der “Holsteini-
sche Autobus GmbH” und Umfirmierung wie oben. 1939 Verschmelzung
mit der “Neuen Dampfer-Compagnie”, 1942 Übernahme der “Kieler Stra-
ßenbahn” mit ihrem 40 km langen Streckennetz, die mit zu der Zeit rd. 700
Mitarbeitern der größte Betriebsteil wurde. Auf den 94 km langen Omni-
bus- und Obus-Linien arbeiteten rd. 250 Leute, in der Fahrgastschifffahrt
150 Leute. Außerdem an der 1951 gegründeten Kieler Reederei GmbH zu
50 % beteiligt, die den Personenverkehr Kiel-Korsör (Dänemark) betrieb.
Börsennotiz Freiverkehr Hamburg, Großaktionäre waren die Stadt Kiel
(Mehrheit) und früher auch die Alloka. 2008 in eine GmbH umgewandelt
worden.
N
Los 1584
Ausruf 80 €
Klöckner-Werke AG
Duisburg, Globalaktie 10 x 100 DM Nov. 1955
(Muster, R 9) EF. (1)
Dekorativ, mit großem Portrait von Peter Klöckner.
Mit Kupons, Muster-perforiert, Abheftlochung.
Gründung 1897 als Lothringer Hüttenverein Aumetz-Friede, 1903 Umbe-
nennung in Lothringer Hütten- und Bergwerksverein. 1910 Schaffung ei-
ner eigenen Kohlebasis durch Erwerb der Zechen Victor-Ickern in Ca-
strop-Rauxel. 1912 Interessengemeinschaft mit den Mannstaedt-Werken
in Troisdorf und der Düsseldorfer Eisen- und Drahtindustrie AG, deren Ak-
tienmehrheit Peter Klöckner inzwischen erworben hatte. Die Werke und
Erzgruben in Lothringen gingen 1918 aufgrund des 1. Weltkrieges verlo-
ren. Die verbliebenen Unternehmen (Hüttenwerk Haspe, Verarbeitungsbe-
triebe Troisdorf und Düsseldorf, Werk Quint bei Trier) faßte Klöckner 1923
in einer einzigen Gesellschaft als “Klöckner-Werke AG” mit Sitz in Ca-
strop-Rauxel zusammen, unter Einbeziehung des 1920 erworbenen “Ge-
orgs-Marien-Bergwerks- und Hüttenvereins” in Osnabrück mit der Zeche
Werne. 1938 Sitzverlegung nach Duisburg. 1945 wurde die alte Klöckner-
Werke AG auf alliierte Anordnung liquidiert, die Betriebe aber 1952 wieder
zusammengefaßt in der “Nordwestdeutsche Hütten- und Bergwerksverein
AG”, die 1954 wieder den alten Namen “Klöckner-Werke AG” annahm. Im
gleichen Jahr Erwerb der Norddeutsche Hütte AG in Bremen (1959 fusio-
niert), 1961/62 Errichtung eines neuen Betriebes in Kehl (Rhein). 1992 Ver-
gleichsverfahren. Gehörte ab Ende 2001 zum WCM-Konzern (ca. 68% der
Stimmrechte). Nach deren Insolvenz wurden vom Insolvenzverwalter etwa
78% der Aktien an der Klöckner Werke AG an die Salzgitter AG verkauft.
Nach einem squeeze-out im Jahr 2010 gehören dem Unternehmen nun-
mehr 100% über die Tochtergesellschaft Salzgitter Mannesmann GmbH,
gleichzeitig Einstellung der Börsennotiz. Im Oktober 2011 Umwandlung in
die Salzgitter-Klöckner-Werke GmbH. Das Unternehmen produziert Anla-
gen für die Abfüll- und Verpackungstechnik.
N
Los 1585
Ausruf 50 €
Kölnische Gummifäden-Fabrik
vormals Ferd. Kohlstadt & Co.
Köln-Deutz, Aktie 1.000 DM Mai 1951 (Auflage
1000, R 9) EF. #131. (49)
Gründung 1843 durch Ferdinand Kohlstand und Marcus Brenner am Eigel-
stein 37. Später nach Niehl umgesiedelt, 1864 Erweiterung des Betriebes
und nochmaliger Umzug in die Deutz-Mülheimer Str. 127-129 (direkt an die
Waggonfabrik van der Zypen angrenzend). Seit 1872 AG. 1908 wurden die
heute unter Denkmalschutz stehenden Fabrikgebäude errichtet. Herge-
stellt wurden mit in der Spitze 1500 Beschäftigten Gummifäden für Web-
und technische Zwecke, Reklame- und Kinderluftballons, Lockenwickler,
Haushalts- und Operationshandschuhe, Hygienische Artikeln (sprich:
“Lümmeltüten) und Milchflaschensauger Marke “Mutterglück”. Übernom-
men wurden 1955 die Standard Gummiwerk Baumgarten & Co. KG in
Köln-Ossendorf und 1959/60 die Dohmen & Wagner Gummiwarenfabrik
GmbH in Heimbach (Eifel). Börsennotiert ursprünglich in Köln, später Düs-
seldorf. 1970 Vergleichsverfahren, 1971 Liquidationsbeschluss, 1972 Ver-
kauf der Werke und Anlagen, 1973 Aufhebung des Liquidationsbeschlus-
ses und Fortsetzung der Gesellschaft. Auf dem 1972 verkauften Gelände
wurde das Berufsbildungszentrum der Stadt Köln eingerichtet. In der An-
lage, die 1984 von der Klöckner-Humboldt-Deutz AG übernommen wurde,
etablierten sich 1995 nach dem Umzug des Berufsbildungszentrums in die
ehemalige Nixdorf-Fabrik ca. 200 Künstler und 12 Kleinunternehmen.
N
Los 1586
Ausruf 70 €
Koenig & Bauer AG
Würzburg, Aktie Lit. A 10.000 DM Juli 1979 (Auf-
lage NUR 127 STÜCK, R 8) UNC-EF. #20203. (4)
Schöner G&D-Druck mit Stahlstich-Vignetten von
Friedrich Koenig und Andreas Bauer. Abheftlochung,
rückseitig entwertet.
Gründung 1817 als älteste Druckmaschinenfabrik der Welt durch Friedrich
Koenig (1773-1833), dem Erfinder der Schnellpresse. Seit 1920 AG. 1995
Verschmelzung mit der Schnellpressenfabrik Albert in Frankenthal (Pfalz).
Den größten Coup landete Koenig & Bauer nach der Wende mit der Ü-
bernahme des DDR-Vorzeigebetriebes Planeta in Radebeul: zum einen
gelang es damit, sich im Bereich der Bogenmaschinen direkt gegen den
Erzkonkurrenten Heidelberger Druckmaschinen zu positionieren. Zum an-
deren braucht Koenig & Bauer wegen des gigantischen Planeta-Verlust-
vortrages trotz glänzender Ertragslage bis lange nach der Jahrtausend-
wende keine Ertragsteuern zu bezahlen.
Los 1587
Ausruf 60 €
Koenig & Bauer AG
Würzburg, Aktie Lit. A 10.000 DM Juli 1983 (Blan-
kette, R 10) UNC-EF. (4)
Schöner G&D-Druck mit Stahlstich-Vignetten von
Friedrich Koenig und Andreas Bauer. Abheftlochung.
Los 1588
Ausruf 60 €
Koenig & Bauer AG
Würzburg, Aktie Lit. B 1.000 DM Aug. 1992 (Blan-
kette, R 10) UNC-EF. (17)
Schöner G&D-Druck mit Stahlstich-Vignetten von
Friedrich Koenig und Andreas Bauer. Lochentwertet,
Abheftlochungen.
N
Los 1589
Ausruf 75 €
Kolbenschmidt AG
Neckarsulm, Sammelaktie 10 x 50 DM April 1984
(Auflage 9000, R 5) UNC-EF. #2365. (21)
Extrem seltener DM-Titel, da fast alle Urkunden ver-
nichtet wurden. Lochentwertet.
Gründung 1910 durch Karl Schmidt in Heilbronn als Deutsche Ölfeue-
rungswerke, Industrieofen- und Ölbrennerbau. 1917 Sitzverlegung nach
Neckarsulm. Umwandlung 1924 in die Karl Schmidt GmbH, 1984 in die
Kolbenschmidt AG. Spezialitäten sind Fertigkolben, Zylinderköpfe, Gleit-
lager, Motorblöcke sowie Öl- und Wasserpumpen insbesonderer für den
Automobil- und Maschinenbau. 1998 Übernahme durch die Automobilzu-
lieferer-Sparte von Rheinmetall, Verschmelzung auf die Rheinmetall Betei-
ligungen AG und Umfirmierung in Kolbenschmidt Pierburg AG.
N
Los 1590
Ausruf 30 €
Kunert AG
Immenstadt, Aktie 50 DM Juni 1988 (Auflage
40000, R 3) UNC. #1244. (8)
Unentwertet, mit Kupons # 12 uff.
168