

ßungen und Abbau von Arbeitsplätzen waren weiter an der Tagesordnung. Bis
2001 war die Beschäftigtenzahl auf unter 6.000 abgesunken. In Jahr darauf er-
schreckte ein neuer Umsatzeinbruch auf 1,3 Mrd. Euro und ein Verlust von 150
Mio. Euro die Banken so sehr, daß sie auslaufende Kreditlinien nicht mehr ver-
längerten. Im April 2003 markierte der Insolvenzantrag das Ende eines der
stärksten Symbole des deutschen Wirtschaftswunders der Nachkriegszeit. Die
Autoradio-Sparte ging an den Automobilzulieferer Delphi Corporation, die Bü-
rogeräte-Sparte übernahm die Grundig Business Systems. Der wichtigste Be-
reich “Home Intermedia System”, also die Fernsehgeräteprodution, ging an
den türkischen Elektronikhersteller “Beko Elektronik” in Istanbul. Dessen Kon-
zept, die Marke “Grundig” mit Entwicklung in Deutschland (“designed and de-
veloped in Germany”) und Fertigung in der Türkei wieder stark zu machen,
funktionierte am Ende auch nicht: Ende 2008 wurde die in Nürnberg verblie-
bene Entwicklungsabteilung schließlich auch dichtgemacht.
Los 1555
Ausruf 60 €
GUB Unternehmensbeteiligungen AG
Schwäbisch Hall, Sammelaktie 200 x 5 DM
23.7.1997 (R 10) EF. #203031-230. (4)
Die von Gerald Glasauer gegründete Gesellschaft war eine der ersten
deutschen Venture-Capital-Firmen. 1998 Einführung an der Börse. 2002
Eröffnung eines Insolvenzverfahrens wegen drohender Zahlungsunfähig-
keit.
Los 1556
Ausruf 60 €
GUB Unternehmensbeteiligungen AG
Schwäbisch Hall, Sammelaktie 400 x 5 DM
23.7.1997 (R 10) UNC-EF. #244341-740. (4)
N
Los 1557
Ausruf 60 €
GUB Unternehmensbeteiligungen AG
Schwäbisch Hall, Sammelaktie 1.000 x 5 DM
23.7.1997 (R 10) UNC-EF. #197081-8080. (4)
N
Los 1558
Ausruf 40 €
Gussstahlwerk Witten AG
Witten/Ruhr, Aktie 100 DM April 1956 (Auflage
23000). Umbenannt per Stempel in Edelstahlwerk
Witten AG EF. #64201. (26)
Sehr dekorativ, eindrucksvolle Innenansicht einer
Stahlgießerei. Lochentwertet.
Gründung 1854, Umwandlung 1873 in die AG Gussstahl- und Waffenfa-
brik Witten vorm. Berger & Co. 1930 vorübergehend Einbringung der
Werksanlagen in die Ruhrstahl AG (Vereinigte Stahlwerke AG). 1947 Neu-
gründung im Zuge der Entflechtung der Vereinigten Stahlwerke auf alliier-
te Anordnung. Zu den Stahl-, Walz- und Hammerwerken kam 1960/62
noch ein Draht- und Feinwalzwerk, 1963/64 außerdem Übernahme des
Beriebes der ehemaligen Stahlwerk Mark AG in Wengern. 1965 Umfirmie-
rung in Edelstahlwerk Witten AG, 1975 Abschluß eines Beherrschungs-
vertrages mit der August Thyssen-Hütte AG. Bis zum Squeeze-Out 2002
an fast allen deutschen Börsen amtlich notiert gewesen.
N
Los 1559
Ausruf 50 €
H. Berthold Messinglinienfabrik
und Schriftgiesserei AG
Berlin, Aktie 100 RM 1.1.1948 (Auflage 10670,
R 9) EF. #1144. (21)
Mit Kupons. Lochentwertet.
Gründung 1858, AG seit 1896. Erzeugnisse: Schriften und Messinglinien
für Buchdruckzwecke, Bedarfsartikel für das graphische Gewerbe. Ber-
thold expandierte rasch: Übernommen wurde 1897 die Schriftgießerei
Bauer & Co. in Stuttgart und Düsseldorf, 1899 Errichtung einer Fabrik in
St. Petersburg, ferner übernommen 1905 J. H. Rust & Co. in Wien, 1917
Emil Gursch in Berlin, 1918 die Schriftgießereien Gottgried Böttger, F. A.
Brockhaus, C. F. Rühl in Leipzig und A. Kahle Söhne in Weimar, 1920 Ju-
lius Klinkhardt in Leipzig, 1922 C. Kloberg in Leipzig und 1928 die Schrift-
gießerei der A.-G. für Schriftgießerei und Maschinenbau in
Offenbach/Main. In Riga bestand bei der H. Berthold Schriftgießerei H.
Leunig & Co. eine 100 %ige Beteiligung, außerdem mit je 50 % bei der Er-
ste ungarische Schriftgießerei AG in Budapest und der Haas’sche Schrift-
gießerei AG in Münchenstein bei Basel beteiligt. Mit dem Niedergang des
Buchdrucks mußte das Produktionsprogramm ab Ende der 60er Jahre
völlig umgestellt werden: Berthold wurde zum größten Hersteller von Fo-
tosetzmaschinen in Europa. 1971 umfirmiert in H. Berthold AG, 1979 Um-
zug in die vormalige Fabrik der Loewe Opta GmbH in Berlin-Steglitz. Die
immensen Entwicklungskosten der völlig neuen Fotosatz-Technologie (bei
der auch schon Lasertechnik zum Eisantz kam) wurden aber nie wieder
eingespielt: 1993 ging die Traditionsfirma in Konkurs.
N
Los 1560
Ausruf 25 €
Haller-Meurer-Werke AG
Hamburg-Altona, Aktie 1.000 DM Aug. 1962 (Auf-
lage 500, R 8) EF+. #100431. (59)
Mit Kupons.
Gründung 1875 als Eisenwerk G. Meurer in Cossebaude (bei Dresden),
seit 1909 AG. Herstellung von “Meurer-Prometheus”-Gaskoch-, Brat-,
Back-, Bügel- und Heizapparaten, Kohleherden, “Egma”-Elektroherden,
“Tutti-Frutti”-Fruchtpressen und “Albeco”-Feuerlöschern. Alleinaktionärin
war zuletzt die Haller-Werke AG in Hamburg-Altona. 1944 fusionierten die
beiden AG’s. 1945-1949 Enteignung der Werke Cossebaude, Torgelow
und Königsbrück sowie Tetschen in der Tschechoslowakei. 1949 Sitzver-
legung nach Hamburg, 1951 Umfirmierung in Haller-Meurer-Werke AG.
Nunmehr wurden Gaskoch- und -heizgeräte, später vor allem Gas-Einze-
löfen hergestellt. Großaktionär der in Hamburg börsennotierten AG war
die Vereinsbank Hamburg. 1986 in Konkurs gegangen.
N
Los 1561
Ausruf 40 €
Haus und Heim Wohnungsbau-AG
Berlin, Aktie 100 DM März 1957 (Auflage 2000,
R 8) EF. #399. (4)
Kurios: Einzige uns bekannte deutsche Aktie mit der
Währungsbezeichnung “Deutsche Mark der Bank
deutscher Länder”. Prägesiegel lochentwertet.
Gründung 1903 als “Terraingesellschaft am Neuen Botanischen Garten
AG”, ab 1927 “Terrain-AG Botanischer Garten-Zehlendorf-West”, 1938 Um-
firmierung wie oben. Von Anfang an betrieb die Ges. die Bahnanbindung ih-
rer Terrains: 1909 baute sie an der Wannseebahn die Haltestelle “Botani-
scher Garten”, 1928 Bildung eines Konsortiums zwecks Verlängerung der
Dahlemer Schnellbahn, 1929 Verlängerung der U-Bahn nach Zehlendorf-
West. Während die sog. “Arisierungen” in der Börsenliteratur sonst eher
schamhaft verschwiegen wurden, findet sich hier schon im AG-Handbuch
1933 ein entlarvender Hinweis: “1933 im Zuge der Gleichschaltung voll-
ständiger Wechsel in der Verwaltung. Die neue Leitung hat das Bestreben,
das Unternehmen auf rein nationaler (1934 ersetzt durch: nationalsozialisti-
scher) Basis weiterzuführen.” Großaktionär war nun die “Ahag” Allgemeine
Häuserbau-AG, Berlin; bei der ganzen Geschichte scheint die reichseigene
Gagfah mit verwickelt gewesen zu sein. Nach dem Krieg vor allem in Lich-
terfelde mit Wohnungsneubauten wieder aktiv geworden. Die noch heute im
Berliner Freiverkehr börsennotierte AG besitzt aktuell 203 Wohnungen.
Los 1562
Ausruf 50 €
Haus und Heim Wohnungsbau-AG
Berlin, Aktie 1.000 DM März 1957 (Auflage 180, R
10) EF. #5111. (4)
Kurios: Einzige uns bekannte deutsche Aktie mit der
Währungsbezeichnung “Deutsche Mark der Bank
deutscher Länder”.
N
Abb. S. 165 Los 1563
Ausruf 250 €
Hebel AG
Emmering, Stammaktien 23.929 x 50 DM Dez.
1998 (
R 12
) UNC-EF #18. (4)
Bislang nicht katalogisiert. Einzelstück. Eckab-
schnittentwertet. Mit Kuponbogen.
1919 als Hebel und del Mestre oHG in Memmingen gegründet. Tätig-
keitsschwerpunkt war der Wohnungsbau im Niedrigpreissegment. 1926
übernahm Josef Hebel das Unternehmen, Schwerpunkt waren Industrie-
und Behördenbauten. Er entwickelte sich zu einem führenden Anbieter im
Stahlbetonbau. 1943 wurde durch ein neues Werk in Emmering ab 1943
die Produktion von Porenbeton begonnen. Im Jahr 2000 an die damalige
Preussag veräußert und anschließend in die Fels-Werke integriert. Der Be-
reich Bau blieb weiter in Familienhand.
N
Los 1564
Ausruf 75 €
Henkel KGaA
Düsseldorf, 1 VZ-Stückaktie Mai 2007 (Blankette,
R 9) UNC-EF. (4)
Vignette mit Büste des Firmengründers. Mit Kupon-
bogen.
Gründung 1876 als Henkel & Cie. in Aachen. 1878 Sitzverlegung nach
Düsseldorf. 1977 Umwandlung der GmbH in ein KGaA mit anschließen-
dem Börsengang. Tätigkeitsgebiet: Chemieprodukte, Oberflächentechnik,
Klebstoffe, Markenartikel (insbesondere Wasch- und Reinigungsartikel,
Kosmetik/Körperpflege). Mit Marken wie Persil heute eines der bekannte-
sten deutschen Unternehmen.
Los 1565
Ausruf 75 €
Henkel KGaA
Düsseldorf, 10 VZ-Stückaktien Mai 2007 (Blan-
kette, R 9) UNC-EF. (4)
Vignette mit Büste des Firmengründers. Mit Kupon-
bogen.
Los 1566
Ausruf 75 €
Henkel KGaA
Düsseldorf, 500 VZ-Stückaktien Mai 2007 (Blan-
kette, R 9) UNC-EF. (4)
Vignette mit Büste des Firmengründers. Mit Kupon-
bogen.
N
Los 1567
Ausruf 75 €
Henninger-Bräu KGaA
Frankfurt a.M., Aktie 100 DM April 1969 (Auflage
2000, R 9) UNC-EF. #24172. (45)
Prägesiegel lochentwertet.
Gründung 1881 unter Übernahme der seit 1869 bestehenden Henninger’-
schen Brauerei in Sachsenhausen. Wegen Kapitalzusammenlegung 1888
Neuausgabe der Aktienurkunden. 1920 nach Fusion Umfirmierung in
Brauerei Henninger-Kempff-Stern AG, seit 1935 Henninger-Bräu AG. Wei-
166
Informationen zum
Seltenheits-Schlüssel
(R1 bis R12) finden Sie
im Vorwort auf Seite 1