

Schweineohren in der Bäckerei?
Liebe Leser,
Aus meiner lange zurückliegenden Zeit als
Maschinenbauer sind mir immer noch einige Witze im
Gedächtnis geblieben.
Postbote zum Förster: “Herr Oberförster, es heißt, Ihr
Jagdhund schläft nachts mit in Ihrem Schlafzimmer?”
Oberförster: “Jawoll, der schläft nachts bei uns.” Post-
bote: “Aber Herr Oberförster, der Gestank?!” Oberförs-
ter: “Da wird sich das Tier dran gewöhnen müssen!”
Auch bei uns ist nach längerer Zeit mal wieder “um-
gewöhnen” angesagt. Michael Weingarten und ich ha-
ben verabredet, dass die Berliner Auktion künftig wie-
der in mein Ressort fällt. Deshalb habe ich für den
Berliner Katalog auch das Vorwort zu schreiben. Also
im Normalfall eines dieser berüchtigten Vorworte, an
denen man sich auch schon in der Vergangenheit öf-
ters mal reiben konnte.
Ein Vorwort zum Berliner Katalog. Aha. Was fällt einem
zu Berlin spontan ein? Na klar: Große Politik und
Currywurst. Doch welcher Zusammenhang besteht da,
außer dass unser Altkanzler Gerd Schröder am liebs-
ten zu Konopke ging (und wahrscheinlich immer noch
geht), um eine Currywurst zu essen? Ich wäre auch
nicht darauf gekommen, hätte nicht unser Landwirt-
schaftsminister Christian Schmidt neulich um Weih-
nachten herum handstreichartig die Lufthoheit im öf-
fentlichen Meinungsraum übernommen und wäre da-
mit auf einen Schlag auch in mein Bewusstsein ge-
drungen. Zugeben muß ich nämlich zu meiner Schan-
de, dass ich bis dahin gar nicht wirklich gewusst hätte,
wer in Berlin gerade Landwirtschaftminister ist. Aber
jetzt weiß ich es. Weil nämlich Christian Schmidt um
Weihnachten herum forderte, Bezeichnungen wie „ve-
ganes Schnitzel“ oder „vegane Currywurst“ gehörten
verboten. Der Verbraucher wird dadurch irregeführt.
Dennoch frage ich mich, obwohl man dem Herrn ja
seine zuvorige 8-jährige Dienstzeit als parlamen-
tarischer Staatssekretär im Verteidungsministerium
als mildernden Umstand zu Gute halten muß: Ist das
bajuwarische Sturmgeschütz der deutschen Fleisch-
warenindustrie, der auf seiner Internetseite an vor-
derster Stelle mit einer Bratwurstkönigin posiert, nicht
doch ein bisschen über das Ziel hinausgeschossen?
Oder anders herum gefragt: Ist ausgerechnet dem in-
tellektuellen Juwel aus Obernzenn, mit Abitur am Stel-
ler-Gymnasium in Bad Windsheim, eines noch nie auf-
gefallen? Die Leib- und Magenspeise seiner bayeri-
schen Heimat, der Leberkäse, enthält weder Leber
noch Käse! Und: Dürfen denn Katzenzungen nach
Schokolade schmecken? Müsste man sich nicht auch
darüber echauffieren, dass Kinderschokolade kein
Gramm Kind enthält? Und hätte sich Schmidt, ausge-
rechnet auch noch der Sohn eines Bäckermeisters,
nicht schon in frühester Kindheit hätte fragen müssen:
Was in drei Teufels Namen haben Schweineohren in
einer Bäckerei zu suchen?
Damit sind wir jetzt schon mitten im Thema. Was ist
richtig? Was ist Wahrheit? Und: Weiß das überhaupt
jemand?
Wenigstens auf die letzte Frage habe ich eine wenn
auch unbefriedigende Antwort: Ja, das weiß man. Je-
denfalls hinterher. Vorher leider nicht. Sonst würde ja
niemand Aktien von einer AG zeichnen, die hinterher in
Konkurs geht. Oder Anleihen kaufen, die irgendwann
nicht zurückgezahlt werden. Mit Wertpapieren ist es
halt gar kein bißchen anders als mit all den verlockend
schönen Produkten unserer deutschen Fleisch- und
Backwarenindustrie: Gut duften muß es, schön aus-
schauen, damit der Verbraucher auch richtig Lust da-
rauf kriegt. Haben Sie schon mal an einem Stapel ge-
druckter Wertpapiere gerochen? Oder hatten das
Glück, zuschauen zu können, wie diese gedruckt wer-
den? Oder, ersatzweise, wie fanden Sie den Geruch
eines Bündels neuer Geldscheine? Also, mich jeden-
falls macht dieser Geruch richtig an. Und schön aus-
schauen tun sie doch auch, unsere alten Papiere.
Unter der Bezeichnung “Champignon-Cremesuppe”
verkaufte Tütensuppe von Maggi, erfuhr ich gerade
erst neulich in einer Fernsehdokumentation, enthält
gerade mal 0,2 Gramm Pilze. Weniger als eine
Messerspitze voll. Manche Wertpapiere aus früheren
Zeiten enthielten halt auch weniger Rendite als die Ini-
tiatoren glauben machen wollten. Das wäre natürlich
nie passiert, hätte sich der grandiose Minister Schmidt
schon früher mit seiner Forderung nach schonungs-
loser Klarheit und Wahrheit Gehör verschafft. Aber,
welch schreckliche Vorstellung, dann hätten wir ja
auch kaum wertlos gewordene Zeitzeugen von Pleiten,
Pech und Pannen an den Kapitalmärkten, die uns heu-
te als Sammlern Historischer Wertpapiere so viel Freu-
de machen.
Ich habe eine ganz einfach zu erfüllende Forderung
an unsere Politiker: Laßt doch einfach alles so wie es
ist. Es geht uns gut, und wir kommen prima zurecht.
Wir brauchen keine Veränderungen nur um der Ver-
änderung willen. Und wir werden als Verbraucher
auch schon irgendwie damit zurecht kommen, daß
“vegane Schnitzel” und “vegane Currywurst”, wenn
sie denn weiter so bezeichnet werden dürfen, zwar
keinem Politiker das (politische Über)Leben gerettet
haben, aber doch wenigstens irgend einem armen
Schwein.
Schöne Grüße vom Rübenfeld
Gesucht - gefunden!
• Index nach Sammelgebieten
• Index nach PLZ-Bereichen
am Ende des Kataloges.
Informationen zum Katalog:
Alle Wertpapiere sind bei uns in einer Bilddatenbank
vorhanden. Es kann deshalb vorkommen, dass bei
Abbildungen auf Archivmaterial (also ein Stück mit
einer anderen Nummer) zurückgegriffen wird. Des-
halb wird bei allen Losen die Stückenummer in der
Beschreibung angegeben.
Zu den Beschreibungen der US-Wertpapiere fol-
gende generelle Anmerkungen: Wertpapiere aus
den USA tragen praktisch immer Original-Unter-
schriften. Die Erwähnung erübrigt sich daher, außer
es handelt sich um Unterschriften bedeutender Per-
sonen. Ebenso sind viele US-Wertpapiere in irgend-
einer Form entwertet, was bei der Beschreibung
und der Festlegung des Erhaltungsgrades deshalb
nicht extra berücksichtigt wird. Das Fehlen einer
Entwertung (Beschreibungs-Zusatz: „unentwertet“)
kann dagegen ein Hinweis auf besondere Seltenheit
sein, da es sich dann oft um Einzelstücke aus altem
Privatbesitz handelt.
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Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen
des Kataloges. Für Ihre Gebote drücken wir
Ihnen die Daumen!
Ihre Freunde Historischer Wertpapiere
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Rufen Sie uns gerne an:
Michael Rösler 05331/9755-21
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Tabelle Seltenheits-Schlüssel für deutsche Wertpapiere (uns bekannte Stücke):
R 12 = nur ein Stück bekannt
R 11 = nur zwei Stücke bekannt
R 10 = 3-5 Stücke
R 9 = 6-10 Stücke
R 8 = 11 - 25 Stücke
R 7 = 26 - 50 Stücke
R 6 = 51 - 100 Stücke
R 5 = 101 - 250 Stücke
R 4 = 251 - 500 Stücke
R 3 = 501 - 1000 Stücke
R 2 = 1001 - 5000 Stücke
R 1 = über 5001 Stücke
Bitte beachten Sie, dass der Regel-Maximalwert bei
R10 liegt. Die Ausnahme-Schlüssel R12 und R11
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(Preise ab mind. 500 €) verwendet und auch nur
dann, wenn wir ein hohes Maß an Sicherheit haben.
Titel aus der Inflations- oder DM-Zeit, von denen es
unseres Wissens nur ein oder zwei Stücke gibt, wer-
den trotzdem mit dem Regel-Maximalwert von R10
verschlüsselt. Ausnahme von der Regel sind Stücke
von denen wir definitiv sagen können, dass es nur 1
oder 2 Stücke gibt (Bsp. Globalurkunden oder Auf-
lage nur 1 Stück).
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