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Los 318
Ausruf 70 €
Nova Verkehrs- und Industrie AG
Budapest, Aktie 10 x 25 Pengö 29.4.1926 EF-.
#373821-30. (31)
Sehr dekorativ ornamental verziertes Papier mit zwei
kreisrunden Straßenbahn-Vignetten.
Gründung 1922 mit dem Ziel, das Eisenbahnwesen des Landes zu entwik-
keln. Das Gründungskapital der Gesellschaft wurde von den Aktionären der
Budapester Straßeneisenbahn vollständig übernommen. Die Ges. war bis
Ende 1922 die Betreiberin der Budapester Straßeneisenbahn, die ab
1.1.1923 in das Eigentum der Gemeinde überging. Die Ges. hielt ferner die
Aktienmehrheit an der Kunszentmiklós-Dunapatajer Lokaleisenbahn, an der
Haraszti-Ráczkeveer Lokaleisenbahn und an der Budapester Vizinalbahn
AG. Die Aktien der Budapest-Ujpest-Rákospalotaer Elektrischen Straßen-
bahn und die der Budapester Untergrundbahn wurden 1928 gegen eine
Jahresrente an die Budapester Hauptstädtische Verkehrs AG abgetreten.
Los 319
Ausruf 100 €
Oesterreichische Daimler-Motoren-AG
Wien, Aktie 25 x 10 S 23.5.1927 EF. #129001-25. (48)
Äußerst seltene Mehrfach-Stückelung.
Gründung 1910 unter Mitwirkung des Wiener Bankvereins. 1920 Interes-
sengemeinschaft mit den Fiatwerken in Wien und den Puchwerken in
Graz. Zu dieser Zeit gehörte auch Ferdinand Porsche dem AR an (der zu-
dem 1906-23 bei Austro-Daimler und nach Wiederaufnahme von deren
PKW-Fertigung ab 1929 bei den Steyr-Werken als Konstrukteur arbeitete).
1928 Zusammenschluß mit der Oesterreichischen Flugzeugfabrik (Oeffag)
und der Puch-Werke AG zur Austro-Daimler-Puchwerke AG. 1934 dann
Fusion mit den Steyr-Werken zur Steyr-Daimler-Puch AG. Ab 1938 domi-
nierte die Rüstungsproduktion, das Unternehmen mit rd. 32.000 Beschäf-
tigten wurde den Reichswerken “Hermann Göring” angeschlossen. 1946
Neustart mit dem Bau von Lastwagen und Traktoren, in den 1960er Jah-
ren wurden dann auch wieder PKW, Fahrräder, Motorräder und Gelände-
wagen produziert, aber auch Landmaschinen, Jagdwaffen und Panzer.
Erst 1973 lief mit dem Puch 500 die PKW-Produktion aus. 1980 war Steyr-
Daimler-Puch mit rd. 17.000 Beschäftigten das drittgrößte Industrieunter-
nehmen in Österreich. Ab 1987 wurde die Firma zerlegt.
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Los 320
Ausruf 200 €
Österreichische Eisenbahn-Verkehrs-Anstalt
Wien, Aktie 200 Kr. Jan. 1908 (R 10) EF-VF.
#43458. (26)
Bislang unbekannter Jahrgang. Entwertet.
Gegründet am 5.5.1892. Die Ges. betrieb das Eisenbahnleihgeschäft.
Maßgebliche Beteiligung an der Eisenbahn-Verkehrsmittel AG, Berlin. Die
1920 erworbene Aktienmehrheit an der Münchnener Lokomotivfabrik
Krauss AG wurde 1930 mit großem Gewinn an ein unter Führung der
Deutschen Bank stehendes Syndikat verkauft. Ferner erwarb die Ges. die
Linzer Niederlassung der Lokomotivfabrik Krauss & Comp. AG, München
(1930 an die Wiener Lokomotiv-Fabriks-AG verkauft).
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Los 321
Ausruf 80 €
Steyr-Daimler-Puch AG (2 Stücke)
Steyr, Aktien 100 + 1.000 S Mai 1968 (nullgeziffer-
te Muster) EF. (14)
Belegstücke der Frankfurter Börse handschriftlich
numeriert (#426a,c). Rückseitig Klebereste.
Gründung 1869 vom Wiener Bankverein zur Übernahme der seit 1830 be-
stehenden Gewehrfabrik von Leopold Werndl in Steyr und Letten als “Ö-
sterreichische Waffenfabriks-Gesellschaft” (weshalb die seit 1916 gebau-
ten Autos im Volksmund “Waffen-Autos” hießen). Lange Zeit eine der
größten Waffenfabriken. 1894 Aufnahme der Produktion von Fahrrädern.
1916 Bau einer großen Fabrik in Steyr für Flugmotoren, LKW’s und Per-
sonenwagen. Für die PKW-Entwicklung wurde 1917 Hans Ledwinka, der
berühmte Konstrukteur der Tatra-Wagen, gewonnen. 1929-30 konstruier-
te Ferdinand Porsche den luxuriösen Steyr “Austria”, der aber nie in Serie
ging. 1926 umbenannt in Steyr-Werke AG. 1934 Fusion mit dem bisheri-
gen Konkurrenten Austro-Daimler-Puchwerke AG. Damit kam auch die
Fahrrad- und Motorräderfabrik in Graz (ehem. Puchwerke) zu Steyr-Daim-
ler-Puch, während die Automobilproduktion von Austro-Daimler in Wr.
Neustadt nach Steyr verlegt wurde. Nach Wiederaufbau des Hauptwerkes
Steyr nach dem 2. Weltkrieg wurden dort Traktoren und Lastkraftwagen
gebaut. An die Stelle der eigenen PKW-Produktion trat ein Assembling-
Vertrag mit FIAT, wonach 1957-73 ein modifizierter Fiat 500 als “Steyr-
Puch 500” endmontiert wurde. Um 1980 war die Firma mit rd. 17.000 Be-
schäftigten das drittgrößte österreichische Industrieunternehmen mit Wer-
ken in Steyr, Letten, Graz, Wien-Simmering und St. Valentin. Produziert
wurden LKW’s (kam später an MAN), Omnibusse (kam später an VOLVO),
Traktoren (kam später an den US-Konkurrenten Case), Kleinautos (bis
1973), Geländewagen (u.a. für Mercedes-Benz, bis 2000), Rad- und Ket-
tenfahrzeuge, Wälzlager, Waffen sowie Motorräder, Mopeds und Fahrrä-
der (Zweiradproduktion eingestellt 1987). In den 90er Jahren veräußerte
der Mehrheitsaktionär alle nicht mit der Automobilindustrie zusammen-
hängenden Aktivitäten, danach wurde die Steyr-Daimler-Puch-AG an den
Automobilzulieferer Magna verkauft.
Los 322
Ausruf 70 €
Steyr-Daimler-Puch AG (2 Stücke)
Steyr, Aktie 100 S Sept. 1952 + 1.000 S Sept.
1957 (Muster, R 10) EF-F. (14)
Belegstücke der Frankfurter Börse handschriftlich
numeriert (#246a,c). Rückseitig Klebereste. Die
1952er defekt am oberen Rand.
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Los 323
Ausruf 100 €
Stickerei-Fabrik Steva AG
Prag, Aktie 200 Kc. 1.7.1921 EF-VF. #50. (49)
Mit Abb. der Fabrikanlage, Täubchen mit einem ge-
stickten Tuch mit der Aufschrift Steva im Schnabel.
Zweisprachig tschechisch/deutsch, Titel auch in
französisch und englisch. Mit Kupons.
Die Gesellschaft entstand durch Umwandlung der Steva GmbH in eine
AG. Fabriken in Weipert und Graslitz.
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Abb. S. 33 Los 324
Ausruf 300 €
Verein zur Beförderung
der bildenden Künste
Wien, Actie 7.4.1847 für Herrn Eduard Kütten-
brugg, Doctor der Medizin VF-F. (14)
Jedes Vereinsmitglied musste 5 Gulden pro Jahr ein-
zahlen. Goldfarbene Zeichnung, kupfernes Prägesiegel.
Gezeichnet von Jos. Schmutzer, auf Stahl geätzt von
Leopold Beyer. Originalunterschrift Baron Louis Pereira.
Brüchiges Papier, Randeinrisse teilweise hinterklebt.
Der “Wiener Kunst-Verein” eigentlich Verein zur Beförderung der bildenden
Künste wurde als Privat-Verein vom Kaiser genehmigt und 1831 in Wien
gegründet. Das Protektorat wurde vom Staatsmann Klemens Wenzel Lo-
thar von Metternich übernommen. In den ersten Wochen hatten sich 500
Mitglieder angemeldet, darunter auch der Kaiser und die Kaiserin. Bei ei-
ner Ausstellung sollten Werke lebender vaterländischer Künstler gekauft
und anschließend unter den Mitgliedern verlost werden. Ab 1871 war der
Vereinsname dann Gesellschaft für vervielfältigende Kunst. 1935 aufgelöst.
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Los 325
Ausruf 75 €
Vereinigte Carborundum-
und Elektritwerke AG
Neu-Benatek, Aktien 25 x 1.000 Kr 1.9.1926 EF.
#3976-4000. (48)
Zweisprachig deutsch/tschechisch. Mit Kupons.
Gründung 1910. Herstellung von Carborundum- und Elektrit-Schleifmate-
rialien sowie von Schleifmaschinen. Export nach allen europäischen und
überseeischen Ländern.
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Los 326
Ausruf 100 €
Vereinigte Seidenwarenfabriken
Gebrüder Schiel AG
Prag, Aktie 25 x 200 Kr. 1.7.1928 (Muster) EF. (48)
Zweisprachig tschechisch/deutsch. Mit Kupons.
Gegründet im Dez. 1923 unter Mitwirkung der Bank für Handel und Indu-
strie, ehemals Länderbank und der Cechoslovakischen Agrar-Bank. Die
Ges. übernahm die cechoslovakische Betrieb in Mähr.-Schönberg und
Römerstadt der Firma Gebrüder Schiel in Wien. 1927 wurde in Römer-
stadt die ehemalige Jutefabrik Marburg erworben.
Lettland
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Los 327
Ausruf 70 €
Banque de Commerce
et d’Industrie de Latvia
Riga, Action 250 Lats 1.6.1921 EF-VF. #18231. (5)
Dekorativer Bankwert aus Lettland. Allegorische Um-
rahmung mit Hermes. Zweisprachig lettisch/franzö-
sisch. Mit Kupons.
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Los 328
Ausruf 150 €
Creditverein der Hausbesitzer in Riga
vom Jahre 1864 (Steinerne Immobilien)
Riga, 4,5 % Pfandbrief Lit. D 1.000 Rbl. 22.2.1910
EF-VF. #2374. (66)
Ausgesprochen dekorativ, mit Stadtwappen von Ri-
ga. Der Pfandbrief selbst ist ausschließlich in deutsch
gedruckt, die Ausfertigung mit Eintragung in das Hy-
pothekenbuch der Stadt Riga erfolgte in kyrillischer
Schrift. Extrem selten.
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