

Typographisch hochinteressant gestaltetes Papier.
Mit kpl. Kuponbogen.
Gründung 1903 als Nürnberger Viehmarkt-Bank AG. Über den Zusam-
menbruch 1924 sei aus dem zeitgenössischen Börsenführer zitiert: “Zu-
stände, wie sie in einem Bankbetrieb so leicht nicht anzutreffen sind, sind
die Ursache des Zusammenbruchs. Neben leichtsinniger Kreditgewäh-
rung mangelte es an sachverständiger Buchführung, dann aber an Kon-
trolle und nicht zuletzt daran, daß der im Herbst 1923 eingestellte Revisor
in der Spekulation einer der tollsten war.”
N
Los 640
Ausruf 150 €
Nordrhein-Westfalen - Banken-Konvolut
(28 Stücke)
Wertpapiere von 1894 bis 1999 EF-VF. (16)
Westfalenbank 1971; 2x Volksbank Essen AG 1988;
Gladbacher Bank 1991; Kreditbank Gladbach 1977;
Deutsche Schiffskreditbank 1954; Vereinigte Bau-
sparkassen 1963; Westfälisches Pfandbriefamt 1927
+ 1928; Amylo Deutsche Gtreideimport Bank 1925;
Bankverein Werther AG 1999; Westdeutsche Indu-
strie- und Handelsbank 1923; Westdeutsche Terrain-
und Baubank 1907; Westdeutsche Bodenkreditan-
stalt 1925; Dürener Bank 1925 + 1938; 2x National-
Bank AG Essen 1942 + 1969; Rheinisch-Westfälische
Boden-Credit-Bank 2x 1928, 1941, 100 + 1.000 DM
1953, 2x 1955, 1894, 1923.
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Los 641
Ausruf 100 €
Northern Bank of Kentucky
Lexington, 72 shares à 100 $ 12. 1.1887 VF.
#9889. (16)
Abb. einer idyllischen Landschaft mit Dame, Kühen,
Tabakpflanze und Eisenbahn. Die Abb. der Tabakpflan-
ze erklärt sich daraus, daß Tabak zu den wichtigsten
Rohprodukten in Kentucky gehört. Unten in der Vig-
nette: Hund bewacht den Schlüssel einer Schatztruhe.
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Los 642
Ausruf 150 €
Norwegen - Banken-Konvolut (13 Stücke)
Aktien von 1913 bis 1934 EF-VF. (16)
Aalesunds Kreditbank 1918; Andresens Bank 1913 +
1919 + 1919; Bergens Kreditbank 1916; Den Nord-
enfjeldske Kreditbank 1919; Den Norske Creditbank
1934; Frederiksstad Privatbank 1919 + 1916; Den
Norske Handelsbank 1917; AB Porsgrunds Handels-
bank 1916; Sondenfjelske Privatbank 1917; Tromso
Handelsbank 1918.
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Los 643
Ausruf 280 €
Oberhausener Bank AG
Oberhausen (Rhld.), Aktie 100 RM 8.5.1929 (Auf-
lage 500, R 10) EF-VF. #463. (16)
Nur 3 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Das 1920 gegründete Bankhaus wurde 1957 übernommen durch die Na-
tional-Bank AG, Essen.
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Los 644
Ausruf 280 €
Oberhessische Bank AG
Friedberg (Hessen), Aktie 1.000 RM Febr. 1936
(Auflage 140, R 10) VF-. #53. (16)
Einzelstück aus dem Reichsbankschatz. Fleckig.
Gründung 1929 zum Betrieb von Bank-, Wechsel-, Fonds- und Handels-
geschäften (insbesondere in Metallen und industriellen Unternehmungen).
In der Hauptstelle Friedberg, Ludwigstr. 36 waren stets etwa 35 Mitarbei-
ter beschäftigt. 1977 auf die DRESDNER BANK verschmolzen, die im
Laufe der Zeit die Aktien peu-á-peu eingesammelt hatte.
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Los 645
Ausruf 120 €
Oberrheinische Bankanstalt AG
Konstanz, Aktie Lit. B 100 RM 30.10.1925 (Auf-
lage 700, R 8). EF. #152. (16)
Gründung 1919. Niederlassungen in Konstanz (St. Stefansplatz 15, Deut-
sches Haus, Untere Laube 8-10), Kleinlaufenburg, Lahr, Messkirch, Men-
gen i. Wttbg., Lindau i.B. und Waldshut. In der großen Bankenkrise 1930
Zahlungseinstellung und Vergleich, anschließende Liquidation.
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Los 646
Ausruf 200 €
Österreich - Banken-Konvolut (31 Stücke)
Aktien von 1858 bis 1957 EF-VF. (16)
Steiermärkische Escompte-Bank 100 S 14.5.1930;
Bank für Oberdonau und Salzburg 1.000 RM Nov.
1941; Bank für Oberösterreich und Salzburg 400 Kr.
31.12.1923; Creditanstalt-Bankverein 100 RM Okt.
1939; Kompass Allg. Kredit- und Garantie-Bank 18 S
26.7.1926; Österreichische Länderbank 1.000 S Jan.
1957; Wiener Bankverein 25 x 20 S 1.1.1927; Allg. Ö-
sterr. Boden-Credit-Anstalt 50 S Mai 1926; Austro-Pol-
nische Bank 1000 x 400 Kr. 2.7.1923; Centralbank der
deutsche Sparkassen 400 Kr. 1.1.1922 + 25 x 400 Kr.
1.1.1923; k.k.priv. österr. Credit-Anstalt für Handel und
Gewerbe 100 Gulden 31.3.1858 + 40 S 5.8.1926;
k.k.prv. Bank & Wechselstuben-AG Mercur 400 Kr.
1.4.1911; M. L. Biedermann & Co. BankAG 400 Kr.
17.4.1923 + 2x 10 S 27.11.1925; Neue Wiener Bank-
gesell. 500 Kr. 21.5.1921 + 500 Kr. 18.1.1922 + 25 x
500 Kr. 13.3.1923; Niederösterr. Escompte-Ges. 100 S
11.4.1929 + 400 Kr. 4.3.1914; 2x k.k.priv. allg. Österr.
Boden-Credit-Anstalt Pfandbriefe 10.000 Kr.
1.11.1910; Oesterr. Central-Boden-Credit-Bank 400
Kr. 1.5.1922, 25 x 400 Kr. 1.5.1922, 3.000 Kr. + 25 x
3.000 Kr. 26.1.1924; Oesterr. Industrie- und Handels-
bank 400 Kr. 1.1.1911; Wiener Lombard- und Escomp-
te-Bank 200 Kr. 27.6.1923 + 200 Kr. 1.10.1921.
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Abb. S. 66 Los 647
Ausruf 250 €
Österreichisch-Ungarische Bank
Wien, Aktie 600 Gulden 1.1.1880 VF. #78106. (16)
Das Stück ist unter den bekannten Bankaktien dieser
Welt eines der währungsgeschichtlich bedeutend-
sten Wertpapiere. Zweisprachig deutsch/ungarisch.
Die Österreichisch-ungarische Bank wurde als einzige Notenbank der k.u.k.
Monarchie errichtet mit österreichischem Gesetz vom 27.6.1878 und mit un-
garischem Gesetzesartikel XXV vom Jahr 1878. Sie erhielt von beiden Ländern
unter Verzicht auf das beiden Staaten zustehende Recht zur Errichtung einer
eigenen Notenbank auf zunächst 10 Jahre (später mehrfach verlängert) das
Notenprivilegium. 1887 wurde das Privilegium auf Bosnien und Herzegovina
ausgedehnt. Die Bank ging aus der Umgestaltung der priv. Oesterr. National-
bank hervor, die durch kaiserliches Patent vom 1.6.1816 ebenfalls als Aktien-
Gesellschaft ins Leben gerufen worden war (zu deren Aktionären ausweislich
einer erhaltenen Aktie 1819 auch Ludwig van Beethoven gehörte). Bei Grün-
dung dieser Bank hatten die Aktionäre ihre Einzahlung auf das Kapital von
55,66 Mio. Gulden nur mit 1/11 in Konventionsmünze zu leisten, die übrigen
10/11 wurden in Staatspapiergeld gezahlt. Zur Ordnung der Geldverhältnisse
wurde das stark entwertete Staatspapiergeld dann sofort eingezogen und in
eine fundierte Schuld des Staates an die Bank umgewandelt (bis 1870 voll-
ständig zurückgezahlt). In anderer Gestalt machte die Regierung aber neue
Schulden bei der Bank, so dass diese im Jahr 1848 bei einem Notenumlauf
von 214 Mio. Gulden nur noch 65 Mio. in bar und 54 Mio. Gulden in Wechseln
besaß, die Schuld des Staates betrug 126 Mio. Gulden. Es rächte sich jetzt,
dass nach den Statuten von 1817 und 1841 überhaupt keine Deckungsvor-
schriften für den Banknotenumlauf verankert waren. Die daraus folgende Ab-
nahme des Vertrauens in die Bank führte im April 1848 zu einem Ausfuhrver-
bot für Gold- und Silbermünzen und zur Einstellung der Barzahlungen (=Um-
tausch der Banknoten in Metallgeld). Am 22.5.1848 wurde der Zwangskurs für
den Notenumtausch eingeführt, seitdem ist Österreich bei der Papiergeldwirt-
schaft geblieben. Erst 1858 wurde eine Drittel-Deckung eingeführt, die bei Ver-
leihung des 3. Privilegiums 1862 durch die direkte Kontingentierung nach dem
System der Peel’schen Bankakte ersetzt wurde: der Notenumlauf von 200
Mio. Gulden musste bankmäßig gedeckt sein, jeder überschießende Betrag in
Gold und Silber. Die Aktien der Bank waren an den Börsen von Wien, Prag,
Triest, Budapest, Frankfurt, München und Amsterdam notiert und zumeist sehr
rentabel. Ein bestimmte Prozentsätze übersteigender Gewinn war dabei nach
dem letzten Statut von 1899 als Vergütung für das Notenprivileg zu 2/3 den ö-
sterreichischen und ungarischen Staatsverwaltungen abzuführen. Mit dem Zu-
sammenbruch der k.u.k. Monarchie ging auch die Österreichisch-ungarische
Bank ihrem Ende entgegen: zunächst weiter als Geldquelle und währungspo-
litisches Instrument von der Regierung benutzt, war sie nach dem Vertrag von
St. Germain mit Ablauf des Privilegiums am 31.12.1919 zu liquidieren. Zu-
nächst behalf sich dann die österreichische Regierung mit dem Provisorium
der “österreichischen Geschäftsführung der Österreichisch-ungarischen
Bank”. Der unaufhaltsam fortschreitende Währungsverfall bewog die Regie-
rung Seipel dann im Juni 1922 zu einem Finanz- und Sanierungsplan, in des-
sen Rahmen die Errichtung einer neuen Notenbank vorgesehen war, nämlich
der noch heute existierenden Österreichischen Nationalbank, die an die Stelle
der Österreichisch-Ungarischen Bank trat.
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Los 648
Ausruf 100 €
Ontario Bank
Utica, N.Y., 22 shares à 50 $ 19.7.1856 (R 9) EF-
VF. #231. (16)
Herrliche feine dreiteilige Vignette fast über die gan-
ze Breite der Aktie mit Eisenbahn, Fortuna mit Füll-
horn und Segelschiffen, kleine Nebenvignette mit
Treidelkahn. Unentwertet. Seit vielen Jahren weniger
als 10 Stück bekannt.
Die Ontario Bank (benannt nach dem Ontario County im Bundesstaat New
York) wurde bereits 1813 konzessioniert. 1856 nach dem Auslaufen der ur-
sprünglichen Konzession neu gegründet, aber dann nur noch kurzlebig: Im
Herbst 1857 übernahm nach einer schweren Wirtschaftskrise (eine der ersten
in den USA, die auch stark nach Europa abstrahlte) der Konkursverwalter.
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