Previous Page  69 / 236 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 69 / 236 Next Page
Page Background

Los 649

Ausruf 60 €

Oriental Bank Corp.

Share 25 £ 7.2.1854 VF+. #35975. (16)

Dekorativ, Vignette mit Wappen, Löwen und Einhorn.

Gründung 1851 mit einem Kapital von 1,5 Mio. £. Die Geschäftsräume be-

fanden sich in der Threadneedle Street in London. Die bedeutende Bank

unterhielt Filialen u.a. in Japan (Yokohama und Kobe). In den ersten Jah-

ren konnte die Bank eine Dividende von 12 % ausschütten, 1878 nur noch

5 %. 1884 wurde die in Liquidation geratene Bank von der neugegründe-

ten New Oriental Bank Corporation übernommen.

N

Los 650

Ausruf 100 €

Ostbayerische Industrie-

und Handelsbank AG

Furth i.W., Aktie Lit. C 10.000 Mark 16.8.1923. Grün-

deraktie (Auflage 30100, R 9) EF-VF. #9649. (16)

Ungewöhnlich dekorative Gestaltung mit Burg auf ei-

nem hohen Felsen, rauchenden Fabrikschloten,

Schlangen und Getreideähren.

Gründer waren Fabrikanten und Gutsbesitzer aus Furth i.W. und dem

Kreis Cham. Nach weniger als 10 Monaten ging die Bank bereits wieder

in Konkurs. Das Kapital war verloren, auch die Gläubiger hatten nur eine

Quote von ca. 10 % zu erwarten.

N

Los 651

Ausruf 60 €

Pashtany Tejaraty Bank

Afghanistan, Aktie von ca. 1960 über 500 Afghani

EF. #28337. (16)

Hochinteressantes exotisches Stück in persischer

Sprache (eine der beiden Staatssprachen), Name der

Bank auch in englisch, überraschenderweise gedruk-

kt bei G & D in München!

Seit 1907 garantierten Rußland und England gemeinsam die Unabhängig-

keit Afghanistans, das eine konstitutionelle Monarchie wurde. Obwohl nur

4 % des meist öden Fläche landwirtschaftlich genutzt werden, liefert die

Landwirtschaft 70 % des Volkseinkommens - Afghanistan war und ist ei-

nes der rückständigsten Länder auf der ganzen Erde. Erst 1956 bzw. 1962

wurde mit zwei Fünfjahresplänen eine Modernisierung der Wirtschaft ver-

sucht - in diesem Zuge kam es auch zur Ausgabe dieser Aktie, bisher das

einzige überhaupt bekannte Wertpapier aus Afghanistan! Die “April-Revo-

lution” von 1978 stürzte Präsident Daoud, der 1973 selbst durch einen

Putsch den letzten König Zahir Shah von der Macht verdrängt hatte. Was

danach folgte, wissen wir leider nur zu gut: Moskau-treue kommunisti-

sche Regierungen, Krieg und Bürgerkrieg, die Taliban, ...

N

Los 652

Ausruf 60 €

Pecer Handels-Industriebank

(Pecka Trgovacka-Industrijska Banka)

Pec, Aktie 10 x 250 Silber-Dinar 1.1.1924 EF.

#11651-60. (16)

Wunderschönes, sehr eigenwillig gestaltetes Papier,

illustriert mit weiblicher Allegorie des Handwerks und

der Industrie, rechts Hermes, im Hintergrund Stadt-

ansicht vor Gebirge. Lithographie. Anh. Kupons.

Gründung 1922 in Pec (Ipek) , einer von albanischen Bevölkerung be-

wohnten Kleinstadt im Westen von Kosovo. Die Ges. übernahm 1924

durch Fusion die Industrie AG Metohija, sowie deren Betriebe: Walzmüh-

le, Autogarage, Tischlerei.

Los 653

Ausruf 80 €

Peoples Bank of Philadelphia

Philadelphia, Pa., 100 shares á 100 $ 24.6.1870

EF-VF. #15. (16)

Ausgestellt auf und als president original unterschrie-

ben von Wm. H. Kemble. Drei herrliche feine Vignet-

ten mit Kaufleuten im Hafen, Farmer und Schmied

sowie Pferdegespann beim Entladen eines Segel-

schiffes. Mit imprinted revenue. Unentwertet.

Die 1870 gegründete Bank ging in der Depression, die der Börsenpanik von

1893 folgte, im März 1898 pleite und löste damit einen ungeheuren Finanzs-

kandal aus: Nachdem der Bankkassierer Hopkins Selbstmord begangen

hatte, fand man in seinem Schreibtisch Papiere mit Einzelheiten der Ge-

schäftsbeziehungen zu Matthew Stanley Quay (1833-1904). Quay war nicht

irgendjemand: Er war US-Senator und Führer der Republikaner in Pennsyl-

vania, die damals für 40 Jahre die einzige Partei des Staates überhaupt war.

Quay übte praktisch also unbeschränkte Macht aus. Die Peoples Bank of

Philadelphia war seinerzeit die “Hausbank” des Staates Pennsylvania, bei

der der Staat seine Einlagen deponierte. Es stellte sich heraus, daß Quay

und der Kassierer Hopkins mit Staatsgeldern spekuliert hatten, und, schlim-

mer noch, daß sich Quay Zinsen für Einlagen des Staates auf seinem Privat-

konto hatte gutschreiben lassen. Im Oktober 1898 wurde er verhaftet und

vor Gericht gestellt, doch er war ein politisches Stehaufmännchen und er-

reichte im Jahr darauf, daß alle Anschuldigungen gegen ihn fallengelassen

wurden und er in seine politischen Ämter zurückkehren konnte.

N

Los 654

Ausruf 100 €

Peoples Commercial & Savings Bank

Washington, D.C., 8 shares à 100 $ 6.12.1922

EF-VF. #169. (16)

Dekorative Kapitol-Vignette.

Gründung der Bank 1920 mit einem Kapital von nur. 100.000 $.

Los 655

Ausruf 50 €

Peoples National Bank of Waterville

Waterville, Maine, 2 shares à 100 $ 1866 VF+.

#253. (16)

Schön gestaltet, Vignetten mit Weißkopf-Seeadler

und Hund vor Schatzkiste.

Gegründet in den letzten Tagen des amerikanischen Bürgerkrieges. 1931

fusionsbedingte Umbenennung in „Peoples-Ticonic National Bank of Wa-

terville“. 1937 ging die Bank pleite, u.a. wegen Fehlspekulationen in euro-

päischen Staatsanleihen (sic!), die sie 1931 bei der Fusion aus dem Port-

folio der in der Weltwirtschaftskrise zusammengebrochenen Ticonic Bank

„geerbt“ hatte.

N

Los 656

Ausruf 1.500 €

Pfälzische Bank

Ludwigshafen a. Rh., Actie 1.200 Mark 1.1.1891

(Auflage 2083,

R 11

) VF. #5813. (16)

Ende der 90er Jahre wurden in Privatbesitz lediglich

7 beim Umtausch 1922 ganz offenbar vergessene

Aktien verschiedener Nennwerte und Ausgabedaten

gefunden; dabei waren lediglich zwei Stück dieses

Jahrgangs #5812 + #5813!

Gründung 1883 durch Übernahme der 1867 errichteten Volksbank Ludwigs-

hafen e.Gen. 1895 Fusion mit der Deutschen Union-Bank. 1897/98 wurden

drei Privatbankhäuser in Landau in der Pfalz erworben, außerdem die Zwei-

brücker Bank Lehmann, Müller & Co., die Bankhäuser Bloch & Co. in Nürn-

berg und München sowie Seb. Pichlers sel. Erben in München. Bis zum 1.

Weltkrieg wurden in rascher Folge weitere Bankfirmen übernommen, Höhe-

punkt war 1911 die Fusion mit der Süddeutschen Bank in Mannheim und

Worms. Im gleichen Jahr wurde eine auf 30 Jahre angelegte Interessenge-

meinschaft mit der Rheinischen Creditbank in Mannheim eingegangen, die

letzterem Institut bald zum Verhängnis werden sollte. Ende 1921 stellte sich

heraus, daß der Devisenhändler der Münchener Niederlassung der Bank

durch ungenehmigte und verheimlichte Devisen-Termingeschäfte einen Ver-

lust von 340 Mio. M zugefügt hatte (die Eigenmittel der Bank betrugen weni-

ger als 100 Mio. M). In einer konzertierten Rettungsaktion glichen die Rheini-

sche Creditbank und die Deutsche Bank den nicht durch Eigenkapital ge-

deckten Fehlbetrag aus. In der turbulenten a.o. HV im Febr. 1922 wurde die

Übernahme der Pfälzischen Bank durch die Rheinische Creditbank abgeseg-

net. Laut Teilungsvertrag der Retter gingen die rechtsrheinischen Niederlas-

sungen (Frankfurt a.M., München, Augsburg, Nürnberg, Fürth und Bamberg)

an die Deutsche Bank, während die Niederlassungen in der Pfalz, in Baden

und in Hessen zur Rheinischen Creditbank kamen. Im übrigen nutzte die

Deutsche Bank, die nach offizieller Verlautbarung bezweckte “dem Vaterlan-

de zu dienen, den Norden und den Süden in Freundschaft zusammenzubin-

den und einer Region zu helfen, in der sie enge Verbindungen zur chemischen

Industrie unterhielt”, die Rettung der Pfalzbank zu einem kleinen Erpres-

sungsmanöver: Schon lange hatte die Deutsche Bank ein Auge auf die Rhei-

nische Creditbank geworfen. Mit der Drohung, die Rettung der Pfalzbank

platzen zu lassen und die Schuld ihr anzulasten, zwang sie die Rheinischen

Creditbank, sich gegen die Umarmungen der Deutschen Bank nicht länger zu

wehren - 1929 wurde diese Eroberung mit der Fusion abgeschlossen.

N

Los 657

Ausruf 1.800 €

Pfälzische Bank

Ludwigshafen a. Rh., Actie 600 Mark 19.4.1886

(Auflage 2180,

R 11

) VF. #(260)257. (16)

Neben der ohnehin hochinteressanten Geschichte

und der ungemeinen Seltenheit erlangt die Aktie noch

größere Bedeutung durch die

Originalunterschrift

von Carl Clemm

als AR-Vorsitzender. 1861 gründete

Friedrich Engelhorn gemeinsam mit dem Chemiker

Carl Clemm und zwei Geldgebern in Mannheim eine

kleine Fabrik zur Produktion von Anilinfarben aus Ab-

fallprodukten der Leuchtgasherstellung, aus der 1865

die BADISCHE ANILIN- UND SODAFABRIK hervor-

ging. Doch Carl Clemm war nicht nur einer der Mitbe-

gründer der BASF, 1884 gründete er außerdem zu-

sammen mit seinem Geschäftspartner Haas in Mann-

heim die ZELLSTOFFFABRIK WALDHOF (später

PWA, heute SCA Hygienepapiere). Ende der 90er

Jahre wurden in Privatbesitz lediglich 7 beim Um-

tausch 1922 ganz offenbar vergessene Aktien ver-

schiedener Nennwerte und Ausgabedaten gefunden.

N

Los 658

Ausruf 1.200 €

Pfälzische Bank

Ludwigshafen a. Rh., Actie 1.200 Mark 30.4.1894

(Auflage 4250, R 10) EF-VF. #7409. (16)

Ebenfalls

Originalunterschrift von Carl Clemm

als

AR-Vorsitzender. Ende der 90er Jahre wurden in Pri-

vatbesitz lediglich sieben beim Umtausch 1922 ganz

offenbar vergessene Aktien verschiedener Nennwer-

te und Ausgabedaten gefunden; dabei waren ledig-

lich drei Stück dieses Jahrgangs (#7408-10)!

N

Los 659

Ausruf 75 €

Pfälzische Hypothekenbank

Ludwigshafen

a.Rh

., Actie Ser. I 1.000 Mark

1.2.1892. Gründeraktie (Auflage 6000, R 8) VF.

#1885. (16)

69