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Los 771
Ausruf 75 €
Brückenbauverein
Frankfurt a.M., Los 1 Mark Dez. 1924 (R 10)
UNC-EF. #678234. (52)
Sachwertlotterie zum Besten des Wiederaufbaus der
Alten Brücke in Frankfurt a.M. Ziehung am 9. und
10.1.1925. Hauptgewinn war eine Villa mit 7 Zimmern
und kpl. Möbeleinrichtung. Es gab 19342 Gewinne
im Gesamtwert von 272.680 Mark. Sehr dekorativ mit
Abb. eines Maurers.
N
Los 772
Ausruf 80 €
Brunswick & Albany-Bahn
Frankfurt a.M., Anteilschein 6 % Bond à 1000 $
27.9.1872 (R 7) VF. #512. (52)
Quittungs-Zertifikat der Deutschen Vereinsbank in
Frankfurt a.M. über den Empfang eines Mortgage
Bonds dieser Eisenbahngesellschaft. Hochinteressan-
tes Dokument zum deutschen Finanzierungsbeitrag
des US-Eisenbahnwesens. Rückseitig Bedingungen.
Die Bahn, im State Georgia gelegen, wurde 1872 zahlungsunfähig. Die Mehr-
zahl der Anleihenbesitzer waren Deutsche, die am 27.8.1872 in Frankfurt a.M.
ein Komitee zur Wahrung der Interessen der Bondsbesitzer gründeten. Die
Bahn wurde am 15.10.1873 an die Bondsbesitzer verkauft, der Staat Georgia
erklärte seine Garantie (daher der Berliner Börsenname: „Georgia State Aid
Bonds”) für ungültig. Immerhin hat die Legislatur des Staates Georgia der Bahn
Steuerfreiheit bewilligt. Die Interessen der Bondsbesitzer, die jetzt Eigentümer
der Bahn waren, vertrat in Amerika der Bankier Jacob de Neufville. Das „Bruns-
wick & Albany-Comité” vertrat 2.251 Bonds, während in amerikanischen Hän-
den nur 178 Bonds gehalten wurden. Am 9.6.1881 beschloß das Komitee den
Verkauf der Bahn an eine neue Gesellschaft, welche die Bahn mit einer ande-
ren, noch nicht gebauten Bahn, verschmelzen wollte. Die Rückzahlungen auf
die Zertifikate des „Brunswick & Albany-Comités” sind möglicherweise noch
nicht abgeschlossen: die Stücke wurden in den 1980er Jahren zu Höchstprei-
sen gesucht: in Deutschland wurden Preise bis zu 10.000 DM bezahlt.
Los 773
Ausruf 100 €
Bürger-, Hilfs- und Kredit-
Genossenschaft eGmbH
Frankfurt a. M., Anteilschein 12 Reichsmark
11.3.1927 (R 10) VF. #1976. (52)
Originalunterschrift. Eintrittsgeld von 2 RM wurde ge-
zahlt. Oberer Rand mit kleiner Fehlstelle.
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Los 774
Ausruf 200 €
Captiva Rückversicherungs-AG
Frankfurt a.M., Globalaktie 4.000 x 50 DM Nov.
1993. Gründeraktie (Auflage
nur 5 Stück
, R 10)
EF+. #4. (52)
Originalsignaturen. Abheftlochung.
Die am 19.10.1993 mit dem Kapital von 1 Mio. DM gegründete Rückver-
sicherungsgesellschaft besteht noch heute. Großaktionär mit 100 % ist
die AGIV, Frankfurt.
Los 775
Ausruf 60 €
CargoLifter AG
Frankfurt, Zwischenschein für 100 Aktien von
2000-2002 (R 7) EF+. #28145. (52)
Datumseintrag fehlt, das Papier ist aber ausgegeben
worden. Sehr dekorativ, mit Abb. eines Luftschiffs
über den Kontinenten.
Eine der spektakulären Gründungen der Neuzeit (mit Börsengang im Jahr 2000). Für
hunderte von Millionen wollte die Gesellschaft große Luftschiffe als Lastenträger ent-
wickeln und später in ihrer riesigen Halle in Brandenburg fertigen. Es fehlte jedoch an-
gesichts immer weiter ausufernder Entwicklungskosten an “fresh money”, so dass
das Unternehmen im Juni 2002 Insolvenz beantragen mußte. Neugründung am
8.9.2005 als CL CargoLifter GmbH & Co. KG a.A. Die Firma beschäftigt sich nach wie
vor mit Großluftschiffen und Ballonkränen als Konzept-Vertriebs-Gesellschaft.
Los 776
Ausruf 50 €
Celanese AG
Frankfurt a.M., x Stückaktien/shares o.N. von
2000 (Probedruck, nullgeziffert, R 10) UNC. (52)
Sehr dekorativ mit Poträts der beiden Schweizer
Gründer, Dr. Camille Dreyfus und seines Bruders Dr.
Henry Dreyfus, Werksansicht aus der Vogelperspek-
tive. Als Muster/Specimen beschriftet, auf Kartonpa-
pier ohne Wasserzeichen gedruckt.
Keimzelle des Konzerns ist die 1912 in Basel von Henri Dreyfus gegrün-
dete Cellonit Gesellschaft Dreyfus & Co. Diese gründete 1918 in New York
die American Cellulose & Chemical Manufacturing Co., welche 1927 in
Celanese Corp. of America umbenannt wurde und sich dann zu einem der
größten US-Chemiekonzerne entwickelte. 1987 wurde Celanese in einer
spektakulären Übernahme von der traditionsreichen Frankfurter Hoechst
AG „geschluckt“, die (2004 in die Fänge des US-Finanzinvestor Blacksto-
ne geraten) sich 1999 selbst in Celanese AG umbenannte. 2006 Squeeze-
Out der verbliebenen Aktionäre.
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Los 777
Ausruf 75 €
Chemische Fabrik Griesheim-Elektron
Frankfurt a.M., Gutschein 1 Festmark 8.11.1923
EF+. #29201. (52)
Notgeld, zirkulierte nur innerhalb der Firma. Kleinfor-
mat. Äußerst selten.
Gründung 1898 durch Fusion der Frankfurter Actiengesellschaft für land-
wirtschaftlich chemische Fabrikate mit ihrer Tochtergesellschaft Chemi-
sche Fabrik Elektron. Zweigniederlassungen und Fabriken in Griesheim
a.M., Bitterfeld, Rheinfelden (Baden), Offenbach a.M., Teuschtenthal, Glei-
witz, Bremen, Weidenau, Dortmund sowie Aalen, Düsseldorf-Eller, Her-
renwyk, Saarbrücken, Steele, Tschechnitz, Kassel, Stuttgart-Untertür-
kheim, Oppau und Doberitz. 1908 Entwicklung des Werkstoffs Elektron,
eingesetzt in der Optik, Feinmechanik und im Flugzeugbau. 1912 Erfin-
dung des PVC. Im 1. WK wird Griesheim-Elektron zum größten Lieferan-
ten von Sprengstoff für die deutsche Armee. 1925 schloß sich die Ges.
der I.G. Farbenindustrie AG an, wobei das Werk Griesheim der Betriebs-
gruppe Mittelrhein angegliedert wurde. 1951 wird die I.G. Farbenindustrie
AG entflochten, wobei einige Werksteile in die Knapsack Griesheim AG
ausgegliedert werden, der Rest kam zur Farbwerke Höchst. Die Produk-
tion von Pflanzenschutzmitteln im Werk Griesheim wurde von Hoechst
später in ein Gemeinschaftsunternehmen mit der Schering AG einge-
bracht, ab 2003 Bayer CropScience, erst 2016 wurde das Werk aufgelöst.
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Los 778
Ausruf 140 €
Chemische Fabrik M. Jakobi AG
Frankfurt a.M., Aktie 1.000 Mark Mai 1923 (Auf-
lage 1900, R 9) VF. #15119. (52)
Doppelblatt, mit beiliegendem Kuponbogen. Oberer
Rand mit kleiner Fehlstelle.
Gründung im Sept. 1921. Herstellung und Handel mit techn. Artikeln jeder
Art und Chemikalien, insbesondere Grosshandel mit Mineralölen. 1928
wurde die gesamte Fabrikation eingestellt und die Fabrik für anderweitige
Zwecke vermietet. 1933 wurde der gesamte Grundbesitz veräußert, die
Aktionäre gingen leer aus.
N
Los 779
Ausruf 150 €
Chemische & pharmazeutische Werke
Mayer-Alapin AG
Frankfurt a. Main, Aktie 1.000 Mark 15.2.1922
(Auflage 2200, R 10) VF. #1859. (65)
Großformatig, großes Firmensignet im Unterdruck,
hübsche Zierumrahmung. Faksimilesignatur des jüdi-
schen Bankiers Ludwig Kronenberger, Gründer des
Bankhauses Kronenberger in Mainz. Doppelblatt.
Gründung 1921, Fabrik Niedenau 61, Filiale in Flörsheim. Herstellung von
Schwefel- und Chlorbarium, Schwefelnatrium und Ätzkali. 1923 wurde in Pa-
ris die Société Industrielle des Produits Barytiques gegründet, die nach dem
gleichen Muster wie die Flörsheimer Fabrik arbeitete. 1925 Zwangsvergleich,
1929 von Amts wegen gelöscht. Die Aktien waren in Frankfurt börsennotiert.
Los 780
Ausruf 125 €
Chemische & pharmazeutische Werke
Mayer-Alapin AG
Frankfurt a. Main, Aktie 1.000 Mark 15.1.1923
(Auflage 8600, R 9) EF. #10039. (52)
Großformatig, großes Firmensignet im Unterdruck,
hübsche Zierumrahmung. Mit kpl. Kuponbogen.
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Los 781
Ausruf 120 €
CIP Center AG Immobilien und Passagen
Frankfurt am Main, Sammelaktie 500 x 1.000 DM
März 1993 (Probedruck, nullgeziffert, R 10) UNC-
EF. (52)
Dekorativer Druck mit Frankfurter Skyline im Unter-
druck. R. Oldenbourg-Muster-Perforation.
Gegründet 1986 durch formwechselnde Umwandlung der CIP Center
GmbH Immobilien und Passagen. Herstellung von Gebäuden sowie die
Verwaltung von der Gesellschaft oder Dritten gehörenden Immobilien, die
Vermittlung des Abschlusses von Verträgen über Grundstücke, grund-
stücksgleiche Rechte, gewerbliche Räume oder Wohnräume usw. Über
das Vermögen der Gesellschaft wurde am 27.4.1994 das Konkursverfah-
ren eröffnet. Die Gesellschaft hatte 130 Schneider-Immobilien verwaltet
und saß dadurch 1994 auf einem Schuldenberg von 110 Mio. DM.
Los 782
Ausruf 140 €
CIP Center AG Immobilien und Passagen
Frankfurt am Main, Sammelaktie 1.000 x 1.000
DM März 1993 (nullgeziffert, R 10) UNC-EF. (52)
Dekorativer Druck mit Frankfurter Skyline im Unter-
druck. R. Oldenbourg-Muster-Perforation.
N
Los 783
Ausruf 100 €
City-AG für wirtschaftliche Beteiligungen
Frankfurt a. M., Aktie 100 RM 5.10.1931 (Auflage
5000, R 9) VF+. #3. (52)
Gründung 1922 in Berlin als Berlin-Frankfurt AG für Industrie- und Grund-
besitz, von 1924 bis 1928: Berlin-Frankfurt AG für Gaststättenbetriebe, bis
1930: Berliner City Grundstücks AG, danach City-AG für wirtschaftliche
Beteiligungen. 1932 mußte das Konkursverfahren eröffnet werden. Die
Berliner Betriebe der Gesellschaft, das Cafe am Zoo, Grill am Zoo und Pa-
lastrestaurant am Zoo, die monatelang stillgelegt waren, wurden seit Dez.
1931 mit Umsatzbeteiligung unterverpachtet und wiedereröffnet. Das
Breslauer Hotel der Gesellschaft, das gleichfalls den Betrieb geschlossen
hatte, wurde von der Grunderwerbs-GmbH gepacht, die ab 1.3.1932 den
Geschäftsbetrieb wieder aufgenommen hat.
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