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Alle unentwertet und mit Restkupons, außer Aktie

100 DM von Mai 1970.

Gründung 1853, AG seit 1911. Ehemals einer der führenden europäischen

Produzenten von Bergbaumaschinen. Nach dem Fall des Eisernen Vor-

hangs wurden große Teile der Produktion in die Tschechei verlagert, trotz-

dem 1997 in Konkurs, aber Weiterführung unter dem Namen C. Gross-

mann Stahlguss GmbH.

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Los 1487

Ausruf 50 €

Calwer Decken- und Tuchfabriken AG

Calw / Württ., Aktie 300 DM Sept. 1984 (nullgezif-

fert, R 10) EF+. (55)

Mit Kupons. Abheftlochung.

Das wahrscheinlich traditionsreichste und älteste Unternehmen der deut-

schen Textilindustrie hat seinen Ursprung in der schon 1650 gegründeten

und seinerzeit weitbekannten “Calwer Zeughandlungscompagnie”. Ende

des 18. Jh. wurde die Compagnie aufgelöst und von verschiedenen Teil-

habern in selbständigen Betrieben übernommen. Die bedeutendsten die-

ser Einzelbetriebe (Zoeppritz und Wagner in Calw, Sannwald in Nagold)

schlossen sich 1895 wieder zusammen, 1905 erfolgte die Umwandlung in

die “Vereinigte Deckenfabriken Calw AG”, 1959 dann Umfirmierung wie o-

ben. In den beiden Werken Calw und Nagold-Iselshausen wurden Decken

und Konfektionsstoffe produziert. Daß die Vorproduktion zuletzt nach Li-

tauen verlegt wurde, um den hohen Arbeitskosten in Deutschland zu ent-

gehen, nützte der in Stuttgart börsennotierten AG nichts mehr: 1997 war

der Konkurs nicht mehr abzuwenden.

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Los 1488

Ausruf 50 €

CargoLifter AG

Frankfurt, Zwischenschein für 200 Aktien

30.3.2000 (R 8) UNC-EF. #27212. (29)

Ausgestellt auf Börsenmakler Schnigge AG, Düssel-

dorf. Sehr dekorativ, mit Abb. eines Luftschiffs über

den Kontinenten. Gedruckt auf Kunstdruckpapier.

Eine der spektakulären Gründungen der Neuzeit (mit Börsengang im Jahr

2000). Für hunderte von Millionen wollte die Gesellschaft große Luftschif-

fe als Lastenträger entwickeln und später in ihrer riesigen Halle in Bran-

denburg fertigen. Es fehlte jedoch angesichts immer weiter ausufernder

Entwicklungskosten an “fresh money”, so dass das Unternehmen im Juni

2002 Insolvenz beantragen mußte. Neugründung am 8.9.2005 als CL Car-

goLifter GmbH & Co. KG a.A. Die Firma beschäftigt sich nach wie vor mit

Großluftschiffen und Ballonkränen als Konzept-Vertriebs-Gesellschaft.

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Los 1489

Ausruf 50 €

Carl Schenck AG

Darmstadt, Aktie 50 DM Mai 1984 (Muster, R 9)

UNC-EF. (1)

Mit Kuponbogen.

Gründung 1881 als Eisengießerei und Waagenfabrik durch Carl Schenck

(1835-1910, der zuvor in Mannheim seit 1863 die Mannheimer Maschi-

nenfabrik Schenck, Mohr und Elsässer geleitet hatte, die spätere Fa. Mohr

& Federhaff, wo u.a. der spätere Autopionier Carl Benz als technischer An-

gestellter arbeitete). Seit 1902 wurde außerdem Fördertechnik hergestellt

und seit 1907 Auswuchtmaschinen. 1974 in eine AG umgewandelt, an-

schließend mit VZ-Aktien an die Börse gegangen. Hergestellt wurden nun

Maschinen und Anlagen für Wäge- und Dosiertechnik, Fördertechnik,

Prüftechnik für die Automobilindustrie, Auswucht- und Diagnosetechnik.

2000 Übernahme durch die Dürr AG, Stuttgart, 2004 squeeze-out der

Kleinaktionäre und Verkauf der traditionellen Mess- und Wiegetechnik an

einen Finanzinvestor. Schenck konzentriert sich heute auf Diagnose- und

Auswuchttechnik.

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Los 1490

Ausruf 75 €

CASINO AG

Mönchengladbach, Aktie 50 DM März 1979 (Blan-

kette, R 10) UNC-EF. (4)

Mit großer Ansicht des repräsentativen Gebäudes

der Gesellschaft “Erholung” in der Abteistrasse.

Die Gesellschaft “Erholung” in Mönchengladbach wurde 1801 durch 43

angesehene Bürger, zumeist einflußreiche Kaufleute, Fabrikanten und Po-

litiker gegründet, wobei sich geschäftliches Interesse mit dem geselligen

verband. 1821 werden in der Abtei-Prälatur Gesellschaftsräume angemie-

tet. Das 1841 feierlich eingeweihte erste eigene Gesellschaftshaus ver-

mochte die “Erholung” auf Dauer nicht zu halten. 1852 musste es an den

Gastwirt Friedrich Molls verkauft werden. Fortan war die Gesellschaft nur

noch Gast im ehemals eigenen Gebäude, welches 1900 bis auf die

Grundmauern abbrannte. Nachdem die Gesellschaft 1860 nach endlosen

Bemühungen Korporationsrechte (also eine eigene Rechtspersönlichkeit)

erhalten hatte, konnte sie im Juli 1860 ein großes Areal auf dem “Hunds-

berg” (zwischen heutiger Hindenburg-, Stepges- und Lüpertzender Stra-

ße) ersteigern, wo 1861 der Grundstein für ein repräsentatives Gesell-

schaftshaus in einem prächtigen Park gelegt wurde. Bei der (zwei Jahre

zu spät erfolgten) 100-Jahres-Feier im Jahr 1903 stand die “Erholung” auf

dem Höhepunkt mit etwa 500 Mitgliedern. Wer vor Ort Rang und Namen

und zudem liberale Anschauungen hatte, war hier Mitglied, vor allem die

protestantische Oberschicht. Die eher dem Zentrum nahestehende über-

wiegend katholische Oberschicht dagegen hatte sich 1862 in der Geselli-

gen Vereinigung Casino zusammengeschlossen. Die Präsidenten beider

Gesellschaften kämpften erstmals 1946 für einen Zusammenschluß, doch

die Vereinigung von “Casino” und “Erholung” erfolgte erst 1977. Das

prächtige Gesellschaftsgebäude war am 31.8.1943 von englischen Bom-

bern weitgehend zerstört worden. Der Wiederaufbau nach dem Krieg war

mühevoll und nahm Jahrzehnte in Anspruch. Städtebauliche Vorgaben er-

zwangen zudem den Abriß des Nordflügels, ehe das Gesellschafthaus

nach völliger Renovierung 1981 glanzvoll wieder eröffnet werden konnte.

In diesem Zusammenhang wurde 1978 die “Erholung” GmbH in eine AG

umgewandelt und 1979 nach verschmelzender Übernahme der AG Casi-

no umbenant wie oben. Ein rentabler Betrieb erwies sich danach aber als

unmöglich, weshalb das Gesellschafthaus 1983 an die Stadt Möncheng-

ladbach verkauft werden musste. Die AG trat in Liquidation. 1990 wurden

mit dem Beitritt der “Harmonie” die ehemals drei selbständigen Bürger-

gesellschaften der Stadt unter einem Dach zusammengeführt.

Los 1491

Ausruf 75 €

CASINO AG

Mönchengladbach, Globalnamensaktie 20 x 50

DM März 1979 (Blankette, R 10) UNC-EF. (4)

Mit großer Ansicht des repräsentativen Gebäudes

der Gesellschaft “Erholung” in der Abteistrasse.

Los 1492

Ausruf 90 €

Charlottenburger Wasser- und

Industriewerke AG (3 Stücke)

Berlin, Liquidations-Anteilscheine Dez. 1955 über

100 RM, 400 RM, 1.200 RM EF+. (4)

Anh. Ratenscheine Nr. 2-4.

Geschichte siehe Los 1065.

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Los 1493

Ausruf 50 €

co op Niedersachsen Verbraucher-AG

Laatzen, Aktie 50 DM Jan. 1981 (R 9) UNC-EF.

#19923. (73)

Mit kpl. Kuponbogen.

Gründung 1978 durch Umwandlung der co op Niedersachsen Verbrau-

chergenossenschaft. Neben der co op Zentrale AG in Frankfurt (1/3) als

Aktionär lag die Mehrheit der Aktien bei über 38.000 Kleinaktionären. Zur

co op Niedersachen gehörte auch die Plaza SB-Warenhaus Braun-

schweig GmbH. 1974 gründeten die Gewerkschaften die co op Zentrale

AG, die bis 1981 acht Regionalgesellschaften übernahm (auch die nieder-

sächsische) und in co op AG umbenannt wurde. Wie im Fall Neue Heimat

zeigte sich, daß Gewerkschafter keinesfalls die besseren Unternehmer

sind: Den Begriff “Selbstbedienungsladen” wörtlich verstehend füllten in

einer Vetternwirtschaft sonder gleichen Gewerkschaftsgrößen und co op-

Vorstände nicht nur die Einkaufstüten der Kunden, sondern vor allem die

eigenen Taschen. 1988 wurde der gesamte Vorstand fristlos rausge-

schmissen, 1989 zog der Abschlußprüfer die Testate früherer Abschlüsse

zurück: Die co op ging krachend pleite.

Los 1494

Ausruf 200 €

Commerzbank AG (12 Stücke)

Düsseldorf, Aktie 100 DM + 1.000 DM Nov. 1958;

100 DM + 1.000 DM Okt. 1959; 1.000 DM April

1961; 1.000 DM April 1964; 50 DM April 1967; 50

DM Okt. 1969; 50 DM Okt. 1971; 1.000 DM Juli

1983; 1.000 DM (Blankette) Juni 1984; 5 DM Juli

1996 UNC-EF. (4)

Alle lochentwertet.

1870 wurde von hanseatischen Kaufleuten und Privatbankiers die Com-

merz- und Disconto-Bank in Hamburg gegründet. 1897 entstanden Nie-

derlassungen in Frankfurt am Main und Berlin. Nach der Übernahme der

Berliner Bank im Jahr 1905 verlagerte die Bank ihren geschäftlichen

Schwerpunkt von Hamburg in die Reichshauptstadt. Anfang der 20er Jah-

re kam es zu einer stürmischen Expansion mit Übernahme zahlreicher

Provinzbanken und Filialeröffnungen. 1920 Übernahme der Mitteldeut-

schen Privat-Bank in Magdeburg und Umfirmierung in Commerz- und Pri-

vat-Bank. 1929 Angliederung der Mitteldeutschen Creditbank mit Sitz in

Berlin und Frankfurt. 1932 auf Anordnung der Reichsregierung, die in Fol-

ge der Weltwirtschaftskrise zeitweise die Aktienmehrheit hielt, Fusion mit

dem 1867 gegründeten Barmer Bank-Verein Hinsberg Fischer & Comp.

mit 32 Filialen. Rd. 45 % des Filialnetzes gingen als Folge des 2. Welt-

kriegs verloren und die Bank wurde auf allierte Anordnung zerschlagen, e-

he 1958 die Nachfolgeinstitute wieder zur heutigen Großbank zusammen-

geschlossen wurden. Die Übernahme des jahrzehntelangen Rivalen

Dresdner Bank von der Allianz-Versicherung fiel 2008 mit der schweren Fi-

nanzkrise zusammen, weshalb die Commerzbank vom Staat gerettet wer-

den musste; grösster Aktionär ist seitdem der Staat.

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Los 1495

Ausruf 125 €

Continental AG

Hannover, Sammelaktie 100 x 5 DM Aug. 1995 (R 9)

EF+. #412912. (47)

Aufriß-Ansicht eines PKW mit Vorderachse im Unter-

druck. Prägesiegel lochentwertet.

Gründung 1871 als “Continental-Cautchouc- und Gutta-Percha-Compag-

nie”. 1917-29 Fusion mit de Hannoversche Gummiwerke Excelsior AG,

der Peters-Union AG und der Liga Gummiwerke AG in Frankfurt sowie der

Gummiwerke Titan B. Polack AG, Waltershausen/Thür. (letztere später als

VEB Gummiwerke Waltershausen der größte Reifenproduzent der DDR).

Mit der Übernahme von Uniroyal-Englebert und Semperit avancierte Con-

tiGummi zur No. 2 in ganz Europa. Seit Übernahme des Bremsenherstel-

lers Teves auch Fahrwerk-Systemlieferant für die Automobilindustrie. Der

nächste Coup 2004: Übernahme des Konkurrenten Phoenix Gummiwerke

AG in Hamburg-Harburg. 2008 brachte ein Übernahmeangebot des heu-

tigen Mehrheitsaktionärs Schaeffler-Gruppe diesen fast selbst an den

Rand des Zusammenbruchs, doch sowohl Schaeffler wie auch Conti-

Gummi fingen sich wieder. Mit rd. 175.000 Mitarbeitern an über 200

Standorten in 46 Ländern ist Continental heute einer der größten Auto-

mobilzulieferer der Welt und seit 2012 auch wieder im DAX.

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Los 1496

Ausruf 60 €

CS Immobilien Service

und Beteiligungen AG

Braunschweig, Namens-Aktie 1.000 DM Aug.

1997 (Gründeraktie, Auflage nur 100 Stück)

Lochentwertet, sonst UNC. #100. (68)

Mit Originalunterschriften von Aufsichtsrat und Vor-

stand.

Gegründet 1997 unter allergrößter Geheimhaltung für einen en-bloc-Er-

werb des sogenannten “Reichsbank-Schatzes”, über den damals mit dem

Bundesamt zur Regelung offener Vermögensfragen verhandelt wurde.

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