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einzelne Untervereine geteilt, von denen der bekannteste sicher die Her-

ren-Fußballabteilung ist. Mit 9 Meisterschaften war “der Club” bis 1987 ü-

ber 60 Jahre lang deutscher Rekord-Meister, ehe er vom FC Bayern Mün-

chen abgelöst wurde. Aber auch die Handballfrauen mit 12 deutschen

Meisterschaften, zwei Pokalsiegen und einem Europapokalsieg lassen

aufhorchen. Mit der 2010 begebenen Anleihe von 6 Mio. Euro soll u.a. ein

neues Stadion am Valznerweiher finanziert werden als Ersatz für das alte

Franken-Stadion (heute “Easycredit-Stadion”).

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Los 1440

Ausruf 100 €

Actien-Bauverein Passage (AG von 1870)

Berlin, Aktie 50 DM Juni 1993 (Auflage 12500, R 6).

GÜLTIGE Aktie! UNC-EF. #2987. (44)

In der Gestaltung an die Gründeraktie angelehnt. Die

beiden Vignetten zeigen die Ecke Friedrichstraße/

Behrenstraße damals (mit dem Eingang der Kaiser-

galerie) und heute (mit dem Grand Hotel). Mit kpl. Ku-

ponbogen.

Kaiser Wilhelm I. persönlich eröffnete die 1870-73 errichtete “Kaisergale-

rie” zwischen dem Pracht-Boulevard Unter den Linden und der Friedrich-

straße an seinem Geburtstag am 22.3.1873 (der Kaiser war auch Mitglied

des ersten Aufsichtsrates). Erbaut im Renaissance-Stil mit Türmchen und

Giebeln, 127 m lang, 8 m breit und 15 m hoch, war die Kaisergalerie “die”

Besucher-Attraktion in Berlin. Wirtschaftlich war ihr zunächst nur mäßiger

Erfolg beschieden: Imense Leerstände der Läden in der Passage und

glücklose Ausflüge ins Hotel- und Restaurant-Geschäft brachten sie

mehrfach an den Rand des Ruins - trotzdem sogar das Panoptikum und

das Wachsfiguren-Kabinett der Brüder Castan als Mieter gewonnen wer-

den konnten. Da die Gesellschaft bei Kriegsende einen schwedischen

Großaktionär hatte (Svenska Tändsticks AB), überlebte sie sogar mehr o-

der weniger unbeschadet die DDR-Zeit und wurde 1991 wieder reaktiviert.

Die meisten der alten Aktien wurden in DM-Aktien umgetauscht. Bis heu-

te wird um die Rückgabe der wertvollen Grundstücke an der Friedrich-

straße gestritten: Heute steht dort das Grand Hotel, einst das Flaggschiff

der DDR-Interhotel-Gruppe, heute das “Westin Grand”.

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Los 1441

Ausruf 50 €

AG Bad Neuenahr

Bad Neuenahr, Namens-Aktie 100 DM 1.1.1952

(Auflage 7500), ausgestellt auf die Sektkellerei

Deinhard & Co., Koblenz. Gültiges Stück, mit

Blankozession EF. #1538. (29)

Rückseitig eine Vielzahl von Übertragungsvermerken,

für die inzwischen zwei Allongen angefügt wurden.

Gründung 1860 als „AG zur Gründung des Bades Neuenahr“ zwecks Be-

trieb des Bades Neuenahr und Nutzbarmachung seiner Quellen. Noch

heute bestehende im Freiverkehr Düsseldorf notierte AG (jetzt als “AG

Bad Neuenahr” firmierend), deren Großaktionäre die Spielbank Bad Neu-

enahr und die Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler sind. Im Laufe der Zeit ent-

standen die Trink- und Wandelhallen und der Kurpark, ein Thermalbade-

haus mit 150 Kabinen, das Kurhotel mit 220 Betten und das Kursanatori-

um mit 70 Betten, ein Kurhaus mit Gaststätten sowie das Kurtheater,

Sportanlagen mit Lenné-Park, eine eigene elektrische Zentrale und eine

Süßwassergewinnungsanlage, eine Betriebswäscherei und eine Gärtnerei,

schließlich auch drei Kurkliniken. Die 1965 fertiggestellte Kurklinik „Hoch-

staden“ wurde an die Steigenberger Hotelgesellschaft verpachtet. 1967

Abschluß eines Lizenzvertrages mit der Apollinaris-Brunnen AG, die Ab-

füllung und Vertrieb des Bad Neuenahrer Sprudels übernahm. 1975/76

wurde zusätzlich die Walburgistherme erbohrt. 1978 Expansion nach Bad

Dürkheim durch Anpachtung des dortigen Kurparkhotels. Mit dem Ge-

sundheits-Boom und freigebigen Kur-Verodnungen ging es in den 1990er

Jahren zu Ende. In der Folge geriet die AG Bad Neuenahr immer weiter in

Schieflagen und musste 2016 schließlich Insolvenz anmelden.

Los 1442

Ausruf 50 €

AG Bad Neuenahr

Bad Neuenahr, Namens-Aktie 100 DM Aug. 1965

(Auflage 7500). Gültiges Stück, mit Blankozession

UNC. #19243. (18)

Rückseitig viele Übertragungsvermerke, zum Teil

schon auf einer Allonge.

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Los 1443

Ausruf 30 €

AG “Ems”

Emden, Aktie 600 DM Okt. 1968 (Auflage 350,

R 8) UNC-EF. #6127. (28)

Lochentwertet.

Gründung 1843 als Dampfschiffsgesellschaft Concordia, 1889 Umwand-

lung in die Actien-Gesellschaft “Ems”. Fährverbindungen Emden-Borkum,

Borkum-Helgoland, Borkum-Norderney, Borkum-Delzijl, Norderney-Hel-

goland. 2 der 5 Personendampfer gingen im 2. Weltkrieg verloren. 1949

Neubau einer Großgarage bei der Abfahrtstelle in Emden-Außenhafen,

nachdem sich der Fährverkehr nach Borkum immer mehr zum wirtschaft-

lichen Rückgrat der AG entwickelte. Außerdem besitzt die AG “Ems” die

“Borkumer Kleinbahn- und Dampfschiffahrt AG” (heute eine GmbH), das

Inselhotel VierJahresZeiten auf Borkum sowie Mehrheitsbeteiligungen an

der Ostfriesische Lufttransport GmbH (22 Flugzeuge) und der Ostsee-Flug

Rügen GmbH.

Los 1444

Ausruf 40 €

AG für chemische Industrie

Saarlouis, Sammelaktie 20 x 50 DM Aug. 1991

(R 9) UNC-EF. #44061-80. (11)

Gründung 1872 in Köln. Zu den Gründern gehörten u.a. Friedrich Grillo,

der A. Schaafhausen’sche Bankverein, Rudolph Poensgen und J.L. Eltz-

bacher. 1876 Sitzverlegung nach Gelsenkirchen-Schalke. Herstellung von

Salzsäure, Schwefelsäure, Sulfat. 1970 wurde die Auflösung und 1976 die

Fortsetzung der Gesellschaft beschlossen. Tätigkeitsgebiet ist nunmehr

Erwerb und Verwaltung von Beteiligungen an Unternehmen, insbesonde-

re aus der Chemie, Bio- und Genforschung, Kosmetik, Elektronik und

Kommunikation. Verwaltung des eigenen Vermögens, Erwerb und Veräu-

ßerung bzw. Verpachtung von Grundstücken und Gebäuden. 1983 Sitz-

verlegung nach Saarlouis und 1991 nach Hameln. Bis heute börsenno-

tierte Gesellschaft, zuletzt eher ein Objekt aller möglichen Spekulationen.

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Los 1445

Ausruf 50 €

AG für Historische Wertpapiere

Wolfenbüttel, Globalurkunde über 400.000 Stück-

aktien März 2017 (Muster, R 10) Lochentwertet,

sonst UNC. (68)

Moderner Laserdruck, großflächiger Unterdruck mit

einem Motiv von der Baltimore-and-Ohio-Railroad-

Aktie.

Gründung 1994 durch Umwandlung der seit 1976 bestehenden Benecke

und Rehse GmbH. Heute mit den Marken Benecke & Rehse, Deutsche

Wertpapierauktionen, Freunde Historischer Wertpapiere, Hanseatisches

Sammlerkontor und Auktionshaus Gutowski das weltweit führende Unter-

nehmen auf dem Spezial-Sammelgebiet “Historische Wertpapiere”. Seit

1996 börsennotiert im Freiverkehr München.

Los 1446

Ausruf 40 €

AG Norddeutsche Steingutfabrik

Bremen-Grohn, Aktie 500 DM März 1953 (Blan-

kette, R 10) UNC-EF. (27)

Mit Kuponbogen.

Gründung 1869 in Lesum. Auf dem 120.000 qm großen Werksgelände

zwischen dem Bahnhof Grohn-Vegesack und der Lesummündung werden

glasierte Wand- und Bodenfliesen hergestellt, bis 1890 auch Haushalts-

geschirr. 1920 Übernahme der benachbarten Mitbewerber Steingutfabrik

Witteberg AG in Farge und Grohner Wandplattenfabrik AG. Die in Bremen,

Berlin und Hamburg börsennotierte AG ist noch heute eines der erfolg-

reichsten Unternehmen seiner Branche.

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Los 1447

Ausruf 50 €

Aktienbrauerei Feldschlößchen

Minden i. Westfalen, Aktie 100 DM Aug. 1952

(Auflage ca. 1000, R 9) EF. #611. (56)

Lochentwertet. Rückseitig 4 Stempel “Dividende be-

zahlt”.

1865 Gründung der Brauerei Brettholz & Denkmann. AG seit 1888. 1918

Ankauf der Mindener Stiftsbrauerei, 1922 Erwerb des Braukontingents der

Kronenbrauerei Bückeburg. 1924 Ankauf der Städt. Brauerei Hempel &

Co. in Stadthagen. Neben verschiedenen Wirtschaftsanwesen gehörte

der Gesellschaft auch die Tonhalle in Minden. Die Aktien notierten seit

1890 bei äußerst sporadischen Umsätzen an der Börse Hannover, später

im ungeregelten Freiverkehr Düsseldorf. Großaktionär war zuletzt mit über

98 % die Berliner Schultheiss-Brauerei AG. 1978 auf die Dortmunder U-

nion-Schultheiss-Brauerei AG (1988 umbenannt in Brau und Brunnen AG,

seit 2004 Teil der Radeberger Gruppe) verschmolzen.

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Los 1448

Ausruf 40 €

Aktienbrauerei-Bürgerbräu AG

Ludwigshafen, Aktie Lit. B 100 DM Okt. 1952

(Auflage 1000, R 7) EF. #696. (26)

Entstanden 1951 durch Zusammenschluss der “Brauerei Bürgerbräu” und

der “Aktienbrauerei” in Ludwigshafen. Großaktionär war lange Zeit die

Henniger-Bräu und später die Eichbaum-Werger-Brauereien AG. 1974 in

die Bürgerbräu GmbH umgewandelt. Die Brauerei Bürgerbräu, früher die

Fuhrer’sche Brauerei, ist seit den 1850er Jahren im Geschäft, 1890 wurde

sie eine AG. Die Aktienbrauerei wurde 1862 als erste Brauerei in Bayern

überhaupt in der Rechtsform der AG durch den Großbrauer Georg

Pschorr gegründet.

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Los 1449

Ausruf 50 €

Allgemeine Deutsche Credit-Anstalt

Berlin, Aktie 100 DM Jan. 1966 (Auflage 10000,

R 8) UNC-EF. #1293. (49)

Rückseitig entwertet. Mit Kupons.

Die ADCA entstand 1858 nach dem Vorbild des französischen Credit Mo-

bilier auf Initiative seinerzeit maßgeblicher Kaufleute und Politiker wie Gu-

stav Harkort und A. Dufour-Feronce. Sie war die erste Aktienbank moder-

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