

einem Tal und Landvermessern, zwei weitere Vignet-
ten mit Capitol und Independance Hall. Eine der
schönsten amerikanischen Eisenbahn-Anleihen ü-
berhaupt. Anh. Kupons.
Die Initiatoren waren angesehene Bürger aus Jonestown, Pa. Projektiert
war eine 55 Meilen lange Bahn von Harrisburg nach Hamburg im Staat
Pennsylvania, deren Frachtkunden die vielen Eisenhüttenwerke und Gie-
ßereien der Region zu werden versprachen. Die im Herbst 1872 begonne-
nen Arbeiten gingen ungewöhnlich langsam voran: Volle 6 Jahre später
konnte nur das gerade einmal 4 Meilen lange Teilstück Jonestown-Fre-
dericksbrug in Betrieb genommen werden. Einer der Gründe war sicher-
lich, daß es schlicht an Geld fehlte, weil von der mit 2,4 Mio. $ geplanten
Goldanleihe kaum mehr als 1 Mio. $ tatsächlich platziert werden konnten.
In späteren Handbüchern taucht dann eine aus dem Konkurs hervorge-
gangene “South Mountain Railway Co.” mit der 18 Meilen langen Strecke
von Carlisle nach Pine Grove Furnace auf, die zum Imperium des Eisen-
bahnmagnaten Jay Cooke gehörte und über die “Pennsylvania, Slatington
& New England RR” schließlich 1887 in der “Pennsylvania, Poughkeepsie
& Boston RR” aufging.
Los 944
Ausruf 75 €
St. Louis, Kansas City & Northern Railway
New York, 6 % Gold Bond 1.000 $ 1.8.1879 (ab-
gesichert auf der Clarinda Branch, Auflage nur
264 Stück) VF. #125. (14)
Mit dieser Anleihe wurde die 21 Meilen lange Strecke
Rosebury-Clarinda finanziert. Großes Querformat,
hochwertiger Stahlstich mit Eisenbahn- und Bison-
Vignetten. Rückseitig Originalsignatur von George I.
Seney als Trustee. George Ingraham Seney (1826-
1893) war ein bedeutender Banker und bekannter
Kunstsammler, sein Vermögen verteilte er zu grossen
Teilen für wohltätige Zwecke. Unentwertet, anh. Ku-
pons.
Konzessioniert 1872 als Nachfolgegesellschaft der North Missouri RR Co.
(gegründet 1857). Im November 1879 fusionierte die Gesellschaft mit der
Wabash RR zu Wabash, St. Louis & Pacific Railway.
Los 945
Ausruf 50 €
Stadt Augsburg
Augsburg, 7 % Schuldv. 5.000 Mark 14.12.1922
(Auflage 12615, R 10) EF-VF. #586. (70)
Teil einer Anleihe in Höhe von 100 Mio. Mark. Deko-
rativ, Wappen im Unterdruck. Unentwertet, mit Rest-
kupons.
Los 946
Ausruf 150 €
Stadt Bielefeld
Bielefeld, Ablösungsanleihe Lit. A 500 RM
17.9.1928 (
R 12
) VF. #6. (5)
Maschinenschriftliche Ausfertigung, mit Siegel der
Stadt Bielefeld und Originalunterschriften des Magi-
strats. UNIKAT aus dem Reichsbankschatz.
Los 947
Ausruf 60 €
Stadt Hagen (Westf.)
Hagen (Westf.), 4,5 % Schuldv. 1.000 Mark
25.7.1919 (Auflage 5400, R 10) VF. #3538. (29)
Teil einer Anleihe von 25 Mio. M. Jugendstil-Umrah-
mung, Stadtwappen im Unterdruck. NICHT lochent-
wertet! Einzelstück beim Einlieferer.
Los 948
Ausruf 30 €
Stadt Halberstadt
Halberstadt, 10 % Schuldv. 20.000 Mark 3.2.1923
(R 8) EF. #1105. (15)
Teil einer Anleihe von 70 Mio. Mark. Wappen im Prä-
gesiegel.
Los 949
Ausruf 40 €
Stadt Nürnberg
Nürnberg, 4 % Schuldv. Lit. D 1.000 Mark
1.10.1920 (Auflage 9000, R 10) EF. #2545. (56)
Mit Kupons.
Los 950
Ausruf 38 €
Stadt Worms
Worms, 8 % Schuldv. 2.000 Mark 15.1.1923 (Auf-
lage 7500, R 8) EF. #3722. (15)
Teil einer Anleihe in Höhe von 100 Mio. Mark. Anh.
Kupons.
Los 951
Ausruf 38 €
Stadt Worms
Worms, 8 % Schuldv. 5.000 Mark 15.1.1923 (Auf-
lage 4000, R 9) EF. #998. (15)
Mit Kupons.
Los 952
Ausruf 50 €
State of Mississippi
Jackson / London, 5 % Loan 2.000 $ Jan. 1912
VF+. #B181. (47)
Issued to the Union Bank in 1838. Originalunterschrift
des Assistant Secretary for the Corporation of Fo-
reign Bondholders. Unentwertet.
Los 953
Ausruf 40 €
Steinindustrie Kaltwasser & Co. AG
Köln-Mülheim, Aktie 10.000 Mark 1.7.1923. Grün-
deraktie (Auflage 11000, R 8) UNC-EF. #3046. (70)
Für einen Infla-Titel eher hübsch gestaltet. Mit kpl.
Kuponbogen.
Betrieb von Steinbrüchen und Steinfabriken in Ründeroth. Bereits im Sept.
1924 wieder in Konkurs; 18.1.1928 war Termin zur Abnahme der Schluß-
rechnung des Konkursverwalters, des Kölner Rechtsanwalts Dr. Henseler.
N
Los 954
Ausruf 200 €
Steinkohlen-Bergwerk ver. Alexander
Steele, Kuxschein über 3 von 1000 Kuxen
22.2.1887 (R 8) EF-VF. #13. (66)
Mit Originalunterschriften. Die Ausstellung erfolgte
durch das Königliche Amtsgericht in (Essen) - Steele.
Ausgestellt auf Albert (von) Waldthausen aus Essen,
der auch als Repräsentant der bedeutenden Gewerk-
schaft Friedrich der Große in Herne hervorgetreten ist
und einer der bedeutendsten Finanziers des Ruhr-
bergbaus überhaupt war. Albert von Waldthausen
besaß 74 Kuxe dieses Bergwerks, d.h. insgesamt nur
15 dieser Kuxscheine kamen ans Tageslicht.
Das Tal der Ruhr ist die Wiege des dortigen Steinkohlenabbaus, da dort
die Flöze sehr nahe an der Oberfläche liegen oder sogar an den Hängen
“ausbeißen”. Erster Bergbau ist im Jahre 1302 verbürgt. Erst im 18. Jh. er-
langte er indessen größere wirtschaftliche Bedeutung. Die Flöze der Ruhr-
kohle senken sich nach Norden bis zu Teufen von 1.000 m und mehr all-
mählich ab. Die im Tal der Ruhr gelegene Zeche Alexander blickt auf eine
lange Geschichte zurück, da in ihrem späteren Abbaufeld bereits vor der
im Jahre 1802 eingelegenen Mutung Bergbau betrieben wurde. Diese Mu-
tung wurde 1831 gelöscht und 1844 neu eingelegt. 1845 erfolgte eine
Konsolidation mehrerer Felder zu “Ver. Alexander”. Erst 1891 wurde der
Beschluss zur Abteufung eines sog. tonnlägigen Schachtes gefasst. Dazu
kam es indessen nicht, da noch im gleichen Jahr die Gewerkschaft Ver. A-
lexander ihr Baufeld in die Gewerkschaft Johann Deimelsberg einbrachte.
Diese Gewerkschaft entstand 1887 aus der Konsolidation mehrerer Felder
im Essener Stadtteil Steele. Nach wechselhafter Betriebsgeschichte er-
reichte die Zeche Johann Deimelsberg im Jahre 1927 ihre höchste Förde-
rung mit 439.000 t bei 1.623 Mann Belegschaft. Sie wurde am 31.8.1928
stillgelegt, das Grubenfeld gelangte 1952 zur benachbarten und sehr be-
deutenden Zeche Katharina in Essen-Kray, die ihren ersten Schacht 1899
abgeteuft hatte. Sie bildete später im Rahmen der Essener Steinkohlen-
bergwerke AG die Zechengruppe Katharina/Centrum, die ihren Förderhö-
hepunkt im Jahre 1968 mit 813.000 t und einer Belegschaft von 2.000
Mann erreichte. Die Stilllegung erfolgte am 31.3.1972.
Los 955
Ausruf 50 €
Sterbekasse von Angehörigen
der k. Württ. Verkehrsanstalten
Stuttgart, Versicherungsschein 1.000 Mark
25.1.1910 EF-VF. #3424. (14)
Mehrere Originalunterschriften. Schöne Jugendstil-
umrandung.
Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit, Satzung von 1905.
Los 956
Ausruf 70 €
Strade Ferrate Livornesi S.A.
Firenze, 3 % Obl. 420 Lire 1.3.1860 (Auflage
16548) VF. #13235. (53)
Anleihe ausgegeben unter Garantie des Gouverne-
ments Toscana mit einer Hypothek auf die Strada
Ferrata da Lucca a Pistoja.
Gründung der Eisenbahngesellschaft im Jahr 1860.
Los 957
Ausruf 100 €
Strassburger Strassenbahn-Gesellschaft AG
Strassburg i.E., 3,5 % Partial-Obl. 400 Mark
1.6.1899 (Auflage 3750, R 10) EF. #2155. (70)
Zweisprachig deutsch/französisch, mit Originalunter-
schriften.
Nicht
lochentwertet, Restkupons ab 1923 an-
hängend. Nur 5 Stück sind seit vielen Jahren bekannt.
Gründung 1877 als “Strassburger Pferdeeisenbahn-Gesellschaft“. Eröff-
net am 22.7.1878 als Pferdebahn, auf den Außenlinien Dampfbetrieb. Mit
der Einführung des elektrischen Betriebes ab 1895 wurde 1897 der AEG-
Konzern Mehrheitsaktionär der in Strassburg börsennotierten Ges., eine
damals ganz übliche Maßnahme zur Förderung des Absatzes eigener Er-
zeugnisse. 1896 nahm die normalspurige Dampfstrassenbahn nach Kehl
den Betrieb auf, nachdem die bisherige Schiffsbrücke über den Rhein
durch eine feste Brücke ersetzt worden war. Das war der Beginn der
rechtsrheinischen Aktivitäten. Neben 59 km Straßenbahnlinien wurde
dann ein Netz von fast 200 km Neben- und Lokalbahnen im Elsaß und in
Baden betrieben, u.a. Strassburg-Markolsheim, Kehl-Schwarzach-Bühl,
Schwarzach-Rastatt. Nach Ende des 1. WK umbenannt in “Cie. des Tram-
ways Strasbourgeois”, zugleich ging das fast 100 km lange rechtsrheini-
sche Überlandnetz verloren (1922 an die Republik Baden bzw. die Mittel-
badische Eisenbahnen MEG übertragen und erst 1970 endgültig stillge-
legt). Die letzte größere Neubaustrecke in Strassburger Stadtgebiet wur-
de 1927 zur Route de Brumath in Schiltigheim eröffnet, 1937 erreichte das
Stadtnetz mit 82,7 km seine größte Ausdehnung. Zugleich wurden Auto-
bus- (ab 1928) und O-Bus-Linien (ab 1939) eröffnet. Letzte Neubaustrecke
des Überlandnetzes war 1930 die Linie über Meistratzheim nach Ottrott.
1936 wieder umbenannt in “Straßburger Strassenbahn-Gesellschaft AG”,
die Betriebsführung übernahm die Aloka (Allgemeine Lokalbahn- und
Kraftwerke AG) in Berlin. Vor allem weil der CTS nach dem 2. WK die not-
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