

wendigen Mittel zur Modernisierung fehlten wurde das gesamte Über-
landnetz bis 1956 und die innerstädtische Straßenbahn bis 1960 stillge-
legt und durch Busse ersetzt. Erste Pläne zur Wiedereinführung gab es
schon in den 1970er Jahren, es dauerte aber noch bis 1994, bis die 10 km
lange Linie A zwischen Hautepierre im Westen und Baggersee im Süden
in Betrieb ging. Heute gibt es in Strassburg wieder 6 moderne Straßen-
bahnlinien. Die “Cie. des Tramways Strasbourgeois” (CTS) gibt es auch
wieder, aber jetzt als städtisches Unternehmen. Ganz aktuell ist gerade
106 Jahre nach der “Ersteröffnung” die Wiedereröffnung der alten Strecke
nach Kehl auf der deutschen Rheinseite - Geschichte wiederholt sich e-
ben auf mannigfache Weise.
N
Los 958
Ausruf 150 €
Strassburger Strassenbahn-Gesellschaft AG
Strassburg i.E., 3,5 % Partial-Obl. Lit. B 2.000
Mark 1.6.1899 (Auflage 750, R 10) VF. #236. (70)
Zweisprachig deutsch/französisch, Originalunter-
schriften. Fast 100 Restkupons für die Zeit von 1921
bis 1964 noch anhängend.
Los 959
Ausruf 70 €
Süddeutsche Eisenbahn-Gesellschaft
Darmstadt, Actie 1.000 Mark 1.3.1908 (Auflage
4400, R 7) EF-VF. #21602. (15)
Nicht
lochentwertet.
Gründung 1895. Die Gesellschaft betrieb fast 250 km Eisenbahnen in
Hessen, Baden und Thüringen sowie die Straßenbahnen in Wiesbaden
und Essen. Gehörte später über die Rheinisch-Westfälische Bahngesell-
schaft den Aktionären Stadt Essen und RWE. 1954 Umfirmierung in Esse-
ner Verkehrs-AG.
N
Los 960
Ausruf 80 €
Süddeutsche Metallwerke AG
München, Actie 1.000 Mark Aug. 1922 (Auflage
2500, R 11) VF. #7858. (70)
Mit Restkupons. Nur ein einziges weiteres Stück ist
seit vielen Jahren bekannt.
Gründung 1919. In der Fabrik in der Harlachingerstr. 15 wurden Geldschrän-
ke hergestellt. 1920 Hinzuerwerb der Kassenschrankfabrik von Alois Scho-
rer in München. Ebenfalls 1920 Erweiterung des Produktionsprogramms auf
Buchdruck-Schnellpressen durch Erwerb der Fa. F. X. Hölzle (vorm. Schnell-
pressenfabrik Hölzle & Bohnert), München. 1921 Angliederung der “Obrima”
Automatische Waagenbau AG. Die Produktion wurde auf einem neu erwor-
benen 1,7 ha großen Areal (Grünwalder Str. 70) zusammengelegt. Bis 1924
in München börsennotiert. In der Inflationszeit kam die Produktion wegen
Beschaffungsschwierigkeiten zum Erliegen, anschließend wurden die restli-
chen Vorräte veräußert, danach nur noch Verwaltung der Grundstücke an
der Grünwalder Straße. 1925 in Immobilien-Gesellschaft München-Süd AG
umbenannt. 1930 von Amts wegen gelöscht.
Los 961
Ausruf 38 €
Süddeutsche Rückversicherungs-AG
München, Aktie 100 RM 31.12.1929 (R 8) EF.
#21730. (3)
Mit Kupons.
Gründung 1892. Verlegung des Sitzes 1919 nach Konstanz und 1924 zu-
rück nach München (Promenadeplatz 6). Seit 1921 in München börsen-
notiert. Eine besonders enge Geschäftsbeziehung bestand mit der Bulga-
ria-Versicherungs-AG in Roustchouk. Auf dem Höhepunkt der Weltwirt-
schaftskrise 1930 in Konkurs gegangen, nachdem die Einbringung eines
50 %igen Aktienpaketes, das die Ges. an eigenen Aktien selbst besaß, in
eine Holding in den USA wegen des Finanzskandals um die Frankfurter
Versicherungs-AG (FAVAG) scheiterte. 1941 nach Abhaltung des Schluß-
termins erloschen.
Los 962
Ausruf 50 €
Süddeutsche Zuckerrübenverwertungs-
genossenschaft eGmbH
Stuttgart, Schuldanerkenntnis über ..... Anteile zu
20 DM Jan. 1971 (Muster, R 11) EF+. (52)
Die Süddeutsche Zuckerrübenverwertungsgenos-
senschaft eGmbH (SZVG) nahm mit den hier ver-
brieften Mitteln der Zuckerrübenbauer über den “Ver-
band der Zuckerrübenanbauer der Zuckerfabrik O-
bernjesa e.V.” an einer Kapitalerhöhung der Zucker-
fabrik Franken GmbH, Ochsenfurt, teil. Die von der
Zuckerfabrik gezahlten Dividenden leitete die SZVG
durch Verzinsung dieser Anteile wieder an die Kapi-
talgeber weiter. Aus einem Druckerei-Archiv, nur zwei
Stücke bekannt. Abheftlochung.
N
Los 963
Ausruf 63 €
Szabadka Gombos
Palánkaer Localeisenbahn AG
Budapest, Actie 10 x 200 K 27.3.1908. Gründer-
aktie (Auflage 20216) EF. #981-990. (13)
Sehr dekoratives Papier mit Eisenbahnvignette, links
Stadtansicht, rechts Gebirgslandschaft, darüber ein
geflügeltes Rad. Originalsignaturen. Mit Kupons.
135 km lange Bahn im Königreich Ungarn mit den Strecken Szabadka-
Cservenka-Hóság-Ujgombos (eröffnet am 24.12.1908) und Bácsordas-Uj-
palánka (eröffnet am 30.4.1909).
N
Los 964
Ausruf 50 €
Szállodások, Kávésok, Vendéglösök és
Korcsmárosok Ipartásulatanak
(Sodawasserfabrik der Szegeder Hoteliers,
Kaffeehausbesitzer, Restaurants und Wirte)
Szeged, Anteilschein 60 K 17.3.1896. Gründerak-
tie VF. #109. (47)
Wunderschön illustriertes Papier mit mehreren Vig-
netten. Oben Ansicht der Brücke über die Theis in
Szeged, unten die gekrönte Landesmutter mit
Schwert, zu ihren Füssen nackte Kinder, links ein
Pferdewagen mit Sodaflaschen, rechts eine Fla-
schenabfüllanlage. Unten kleiner Papierverlust. Mit
Kupons.
Gründung der Sodaflaschenfabrik 1896.
N
Los 965
Ausruf 100 €
Tallapoosa Land,
Mining and Manufacturing Co.
Tallapoosa, Maine, 2 shares à 5 $ 5.5.1888 VF.
#3716. (10)
Großformatig, hochdekorativer Druck in orange/blau-
schwarz, detailreiche Vignette des Eingangs zum
Bergwerk mit Bergleuten, Lorenbahn, Wasserfall.
Gegründet 1887 von dem bekannten Immobilienspekulanten Ralph L. Spen-
cer aus Connecticut, um die Stadt Tallapoosa in Georgia, Haralson County,
zu entwickeln. Erst dank Spencer und seiner Gesellschaft kam die 1860 ge-
gründete Stadt in den Genuss der modernen Errungenschaften wie elektri-
scher Strom, Kanalisation, Stadion, Sportverein. Spencer baute auch die
Glasindustrie in der Stadt auf. Dank seiner Initiative versuchten sich 200 Fa-
milien als Weinbauern, und das mit großem Erfolg (bis die Prohibition kam).
N
Los 966
Ausruf 100 €
Tarnóczy Feuerwehr
und Maschinenfabrik AG
Budapest, Aktie 100 Forint Okt. 1894 EF-VF.
#6506. (6)
Wunderschön illustriertes Papier, gedruckt bei Posner
in Budapest. Fast identische Gestaltung wie die Grün-
deraktie mit insgesamt sieben Vignetten mit Darstel-
lung der Werksanlagen, Feuerwehrwagen mit Hand-
spritzen, Drehbänke, links ein Schmied, rechts ein
Feuerwehrmann in voller Montur und mit einem Spritz-
schlauch bewaffnet. Originalsignaturen. Anh. Kupons.
Gründung 1891 von dem Grafen von Tarnoczy im Buda Bezirk. Bau von
Feuerwehrausrüstungen, Löschvorrichtungen, Löschfahrzeugen, feuerfe-
ster Kleidung. Nachdem die staatlichen Subventionen plötzlich ausblie-
ben, mußte die Gesellschaft 1898 Konkurs anmelden.
N
Abb. S. 95 Los 967
Ausruf 200 €
Terraingesellschaft Neu-Westend AG
München, Actie 1.000 Mark März 1900. Gründer-
aktie (Auflage 5000, R 8) EF. #2010. (70)
Hochdekorative Gestaltung im Sütterlin-Stil mit
Künstlermonogramm F.M., Umrandung aus Blumen
und Beeren.
Nicht
lochentwertet.
Die 1900 gegründete Gesellschaft übernahm zur Verwertung 2,3 Mio. qm
Grundbesitz in Laim, Pasing und Obermenzing. Eine starke Wertsteigerung
brachte 1908 die Eröffnung der Straßenbahnlinie über Laim nach Pasing,
zu deren Bau die AG einen Zuschuß gab. Das bedeutendste Bauvorhaben
war danach 1910 die Bebauung des alten Schlossparks in Laim mit 60
Häusern. Die Wirtschaftskrise nach der Hyperinflation 1923 brachte die AG
ins Schlingern: Eine 1927 vorgeschlagene Kapitalerhöhung fand in der HV
keine Mehrheit, die dennoch durchgeführten Bauprojekte brachen der AG
finanziell das Genick. 1932 wurde die in München und Berlin börsennotier-
te AG insolvent. Ein großer Teil der Grundstücke wurde nach Zwangsver-
steigerung 1941 in die Terrain-AG Herzogpark eingebracht.
Los 968
Ausruf 50 €
Thüringer Handels-AG
Gera-Reuss, Aktie Lit C. 1.000 RM 30.7.1923
(Auflage 30000, R 10) VF. #12414. (51)
Die 1922 gegründete Gesellschaft war im Handel mit Kolonial- und Ta-
bakwaren sowie Spirituosen und Weinen tätig.
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Los 969
Ausruf 150 €
Thüringer Wollgarnspinnerei AG
Langensalza, Actie 1.000 Mark 15.11.1897. Grün-
deraktie (Auflage 1500, R 10) VF-F. #831. (70)
Nicht
lochentwertet, mit 1940 neu ausgegebenem
Restkuponbogen.
Gründung 1897 in Langensalza unter Übernahme der Spinnerei Clad &
Co. Erzeugnisse: Hand- und Maschinenstrickgarne, Webgarne, Haargar-
ne. Übernommen wurden 1907 die Leipziger Strickgarnspinnerei und
1910 die Werdauer Strickgarnspinnerei, ferner Beteiligungen an der Gebr.
Feistkorn AG in Gera und der Leipziger Wollkämmerei. 1913 Sitzverlegung
nach Leipzig, dort auch börsennotiert. Die durch Fliegerangriffe erheblich
beschädigten Fabriken in Langensalza und Leipzig wurden 1949 enteig-
net, deshalb 1950 Sitzverlegung nach München, wo zuvor bereits in der
Tegernseer Landstr. 142/144 eine Zweigniederlassung bestand. 1963/64
Zusammenschluß mit der Kammgarnspinnerei Schongau Kunold & Co.
KG und Sitzverlegung nach Schongau (Obb.). Letzter Mehrheitsaktionär
war die Bayerische Hypotheken- und Wechsel-Bank; 1971 in eine GmbH
umgewandelt.
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