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Los 893

Ausruf 50 €

Prinz Carlshütte

Eisengiesserei und Maschinenbau-AG

Rothenburg a. d. Saale, Aktie 1.000 Mark

9.3.1909. Gründeraktie (Auflage 500, R 5) EF.

#174. (15)

1840 Aufbau der Prinz-Carlshütte zunächst als Kokerei, später Maschi-

nenfabrik und Eisengießerei. Als AG gegründet 1909 zum Fortbetrieb der

gleichnamigen GmbH. Herstellung und Vertrieb von Dampfkesseln, Guß-

eisen, Maschinen. 1917 ist die Kokerei abgebrannt. 1937 von der Mans-

feld AG für Bergbau und Hüttenbetrieb, Eisleben (100%) übernommen.

1940-45 Einsatz von bis zu 2000 Zwangsarbeitern und Kriegsgefangenen

in der Munitionsfabrik. 1946 Demontage der Munitionsfabrik, Wiederauf-

nahme der Produktion von Metallwaren und Draht. 1957 Anschluß an das

Walzwerk Hettstedt als Betriebsteil. 1970 VEB Draht- und Seilwerk Ro-

thenburg. 1990 Umwandlung des VEB in die “Draht- und Seilwerke

GmbH”. 1992 Privatisierung durch die “Westfälische Drahtindustrie

GmbH”, Hamm.

Los 894

Ausruf 63 €

Providentia AG für Braunkohlen-Industrie

Döbern, Aktie 1.000 Mark 30.3.1922. Gründerak-

tie (Auflage 22000, R 10) EF-VF. #8374. (56)

Äußerst selten. Mit Erneuerungsschein.

Betrieb von Braunkohlengruben. 1928 als Gesellschafter dem Ostelbi-

schen Braunkohlensyndikat beigetreten. 1933 in Konkurs.

Los 895

Ausruf 30 €

“Prudentia” Allgemeine Versicherungs-AG

Prag, Aktien 100 x 200 Kc. 15.6.1932 EF. #2301-

400. (3)

Die Gesellschaft, eine Gründung der Slovakischen Allg. Creditbank Bratis-

lava, übernahm das slovakische Portefeuille der Vaterländischen Allg. Ver-

sicherungs-AG in Budapest. Bis 1929 “Domov” Allg. Versicherungs-AG,

dann “Prudentia” Allg. Versicherungs-AG, ab 1941 “Prudentia” Erste Böh-

misch-Mährische Kranken-Versicherungs-AG, der Versicherungsstock in

den sonstigen Sparten wurde einer anderen Gesellschaft übertragen.

Los 896

Ausruf 50 €

R.O.C. Taiwan Fund

Boston, Mass., shares von 1990 (Specimen) EF. (30)

Schöne Vignette mit einer hübschen, in Landestracht

gekleideten Tänzerin.

1988 unter den Gesetzen von Massachusetts gegründet.

Los 897

Ausruf 30 €

Rederi-Aktiebolaget Nordlandia

Stockholm, Aktie 100 skr 17.12.1918 EF. #790. (14)

Text in schwedisch. Mit Originalunterschriften. Sehr

dekorativer Schifffahrtswert, Vignette mit Anker und

Frachtgut. Mit Kupons.

Gründung Aug. 1910.

N

Los 898

Ausruf 150 €

Republic of Texas, Cr. 53 B (R9)

Austin, Texas, Public debt 72 $ 3.9.1853 VF+.

#4220. (27)

Ausgestellt auf Ezekiel Abel. Originalunterschriften.

Mit kleinem Siegel.

Los 899

Ausruf 60 €

Reussengrube Erdfarben-

und Verblendstein-Fabrik AG

Kretzschwitz bei Gera, Aktie 1.000 Mark o.D. vor

1920 (Blankette, R 8) EF. (21)

Gründung 1890 unter der Firma Reussengrube AG, Erdfarben- und Ver-

blendsteinfabrik, 1920 umbenannt in Reussengrube AG. Hergestellt wur-

den Dachziegeln und feine Tonwaren, seit 1916 ausschließlich Dachsteine.

N

Los 900

Ausruf 75 €

Rhein-Main-Donau AG

München, 5 % Teilschuldv. Gruppe IV 1.000 Mark

Febr. 1922 (Auflage 15000, R 10) EF-VF. #19348. (41)

Die sechs Gruppen sind in unterschiedlichen Farben

gedruckt. Dekorative Zierumrandung.

Die Idee des Rhein-Main-Donau-Kanals ist viel älter als allgemein bekannt:

Schon Karl der Grosse (Deutscher Kaiser von 800 bis 814) ließ zwischen

Weißenburg und Treuchtlingen über die europäische Wasserscheide hinweg

die Flüsse Rezat und Altmühl mit einem Graben verbinden, der aber später

wieder verlandete. 1662 veröffentlichte Graf Wolf von Weikersheim eine

Schrift zur Idee einer Wasserstraßenverbindung zwischen Main und Donau,

sein Argument war die Umgehung der Straße von Gibraltar auf dem Weg ins

Mittelmeer. Erst im 18. Jh. wurden die Pläne wieder breiter diskutiert, und

1800 beauftragte Napoleon Bonaparte den Franzosen Vallier und den Bay-

ern Joseph von Hazzi mit der Erstellung einer Machbarkeitsstudie. 1818 be-

auftrage das bayerische Finanzministerium Heinrich Freiherr von Pechmann

mit der Untersuchung möglicher Streckenführungen für den Kanal. 1832

schaltete sich schließlich König Ludwig I. persönlich in die Planung ein und

drängte Pechmann, seine Entwürfe zu veröffentlichen. Bereits 1834 erhielt

das Frankfurter Bankhaus M.A. von Rothschild & Söhne “mit Allerhöchster

Genehmigung Seiner Majestät des Königs von Bayern” die Konzession und

gründete als Aktiengesellschaft den Ludwig-Donau-Main-Canal. 1836-45

wurde dieser Kanal gebaut, ausgehend von der Donau bei Kehlheim über

die Altmühl, dann als neu gegrabener Kanal mit aufsteigend 19 und abstei-

gend 68 (!) Schleusen bis zur Pegnitz unweit Bamberg, 8 km vor der Ein-

mündung in den Main. Trotz der zu geringen Abmessungen (teilweise nur 95

cm tief) und bald darauf folgender Konkurrenz der Eisenbahn wurde dieser

Kanal noch bis nach 1900 von über 600 Schiffen jährlich im Durchgangs-

verkehr benutzt. In ihrer heutigen Form wurde die Großschifffahrtsstraße

vom Main bei Aschaffenburg über Bamberg-Nürnberg zur Donau und wei-

ter über Regensburg bis Engelhartszell südlich von Passau von der 1921

gegründeten Rhein-Main-Donau AG konzipiert (Aktionäre: 2/3 Deutsches

Reich, später Bundesrepublik Deutschland, 1/3 Freistaat Bayern). Eine

wichtige Rolle spielte dabei auch die Nutzung der Wasserkräfte. Erst kurz

vor Ausgang des 20. Jh. wurde dieses “Jahrhundertbauwerk” endgültig fer-

tig. Die wichtigen Meilensteine dabei waren: 1924 Inbetriebnahme des er-

sten RMD-Kraftwerks „Untere Mainmühle“ in Würzburg; ab 1927 planmäßi-

ger Ausbau des Mains ab Aschaffenburg und Fertigstellung der Staustufe

Kachlet in Passau (damals die größte Stau-, Schleusen- und Kraftwerksan-

lage in Deutschland); 1940 Abschluß des Mainausbaus bis zum Hafen

Würzburg; 1950 Bau des ersten Kraftwerks nach Kriegsende Randersacker

am Obermain; 1954/57 Fertigstellung der Teilstrecken Würzburg-Ochsen-

furt-Kitzingen; 1960 Baubeginn des Main-Donau-Kanals; 1962 Abschluß

des Mainausbaus mit Eröffnung des Staatshafens Bamberg; 1972 Einwei-

hung des Staatshafens Nürnberg; 1976-78 Ausbau der Donaustrecke Re-

gensburg-Kelheim sowie Eröffnung des Wasserkraftwerks Regensburg;

1978 geht mit dem Donaukraftwerk Bad Abbach das 50. RMD-Kraftwerk in

Betrieb; 1987 Ausbau der Altmühl, ein damals unter Umweltgesichtspunk-

ten sehr umstrittenes Vorhaben; 1992 vollständige Eröffnung des Main-Do-

nau-Kanals nach 32 Jahren Bauzeit. 1995 Privatisierung der Rhein-Main-

Donau AG, Aktionäre sind heute die

E.ON

Energie AG (77,49 %), die LEW

Lechwerke AG (RWE-Konzern, 14 %) und die EnBW (8,5 %).

Los 901

Ausruf 40 €

Rheinisch-Westfälisches

Elektrizitätswerk AG

Essen, VZ-Aktie 1.000 DM März 1971 (nullgezif-

fert, R 10) UNC-EF. (30)

Mit Kupons. Abheftlochung.

Gründung 1898. Grundlage des Unternehmens war eine auf 40 Jahre er-

teilte Konzession der Stadt Essen zur Benutzung der städtischen Straßen

und Plätze für die Leitungen elektrischer Energie. Die ursprünglich der “E-

lektrizitäts-AG vorm. W. Lahmeyer & Co.” in Frankfurt a.M. erteilte Kon-

zession wurde dem unter maßgeblichem Einfluss von Hugo Stinnes er-

richteten RWE abgetreten. 1899 Errichtung des ersten Kraftwerkes in Es-

sen. Ab 1903 wurden benachbarte Kommunen nach Übernahme von Ak-

tien und Aufsichtsratssitzen in eine überregionale Versorgung einbezogen.

Im Laufe der Jahre entwickelte sich das RWE zum größten deutschen E-

nergieversorgungsunternehmen und zu einem Konzern mit vielfältigen Ak-

tivitäten außerhalb des angestammten Versorgungsbereichs. 1990 wurde

die Gesellschaft konzernleitende Holding für die selbständigen Sparten E-

nergie, Bergbau/Rohstoffe (Rheinbraun), Mineralöl/Chemie (RWE-DEA),

Entsorgung, Maschinen- und Anlagenbau (Lahmeyer, Rheinelektra, Hei-

delberger Druck), Bau (Hochtief).

N

Los 902

Ausruf 150 €

Rheinische Automobilbau AG

Deutsche Gesellschaft

für die Licenz E. Bugatti (Rabag)

Düsseldorf, Aktie 1.000 Mark 12.4.1923 (Auflage

24000, R 10) EF-VF. #25652. (70)

Mit kpl. Kuponbogen.

In die 1921 gegründete Firma brachte die Düsseldorfer Funcke AG ihre

Automobilbau-Abteilung ein. Nachgebaut wurde insbesondere der von E.

Bugatti in Molsheim bei Strasburg hergestellte Kleinwagen Bugatti Typ 23

und 24. 1923 Fusion mit der Schwesterfirma Rheinische Automobilbau

AG zur “Rheinische Automobilbau-AG Deutsche Gesellschaft für die Li-

cenz E. Bugatti (Rabag)”. 1925 Fusion mit der “AG für Automobilbau” (A-

ga) in Berlin-Lichtenberg.

Los 903

Ausruf 30 €

Rhenania-Ossag Mineralölwerke AG

Hamburg, 4 % Teilschuldv. 500 RM Jan. 1942

(Auflage 15000, R 10) EF. #63737. (48)

Gegründet 1902 als Benzinwerke Rhenania GmbH in Düsseldorf durch die

Bataafsche Petroleum Mij. in Den Haag (eine Tochter von Royal Dutch) zur

Verarbeitung von Rohbenzin. 1913 Eröffnung der Schmieröl-Raffinerie der

von Royal Dutch direkt gegründeten Mineralölwerke Rhenania in Monheim a.

Rh., wo Rohöl aus Venezuela und Petroleumrückstände aus Rumänien verar-

beitet wurden. 1917 wurden Benzinfabrik, Mineralölwerk und div. Vertriebsfir-

men zur Mineralölwerke Rhenania AG zusammengefaßt, zur gleichen Zeit Be-

teiligung bei der Ölwerke Stern-Sonneborn AG (Ossag), 1925 dann zur Rhe-

nania-Ossag fusioniert. 1929 Errichtung des großen Werkes im damals noch

preußischen Harburg-Wilhelmsburg. 1935 hatte die Rhenania-Ossag in

Deutschland einen Marktanteil von 30 % und besaß das zweitgrößte Tank-

stellennetz (über 16000 Zapfsäulen). 1947 umfirmiert in Deutsche Shell AG.

N

Los 904

Ausruf 200 €

Rhume-Mühle

Northeim, Namensaktie 1.000 Mark 1.4.1889

(Auflage 728, R 9) VF. #532. (21)

Nur 10 Stück lagen im Reichsbankschatz, davon 8 E-

xemplare wegen massiven Schimmelbefalls nicht

verwendbar. Fachgerecht restauriert.

Die Geschichte der Mühle beginnt bereits um das Jahr 1000, als das Klo-

ster St. Blasien gegründet wurde und sie in dessen Besitz kam. 1322, in-

zwischen die Bannmühle der Grafen von Northeim und des Stifts St. Bla-

sii, wurde für die Mühle die durch Northeim fließende Rhume im Rhume-

kanal kanalisiert. 1863 verkaufte die Königl. Klosterkammer zu Hannover

die Mühle an eine neu gegründete Aktiengesellschaft. 1864 vollständiger

Neubau der Mühle durch die AG als stattliche vierstöckige Industriemühle,

1878 Errichtung des Speichergebäudes, danach mehrfach renoviert und

modernisiert. Zum Antrieb der Mahlgänge wurden die Wasserräder abge-

worfen und statt dessen sechs Turbinen eingebaut. Auf dem riesigen Müh-

lenareal wurde 1932 das Gustav-Wegner-Stadion von Eintracht Northeim

errichtet. 1957 wegen Rückgang der Graupen- und Grützemüllerei Um-

stellung dieses Betriebszweiges auf Futtermittelherstellung (die gemein-

sam mit weiteren Gesellschaftern dafür gegründete GmbH stellte den Be-

trieb aber bereits 1961 wieder ein). In den 1950er Jahren wurde mit dem

Bau eines neuen Wasserkraftwerkes begonnen, das die Hälfte des produ-

zierten Stroms in das öffentliche Netz einspeiste. Großaktionär der im Frei-

verkehr Hannover börsennotierten AG war zuletzt die Bremer Rolandmüh-

le GmbH. Nach einem katastrophalen Geschäftsjahr 1966 mit ruinösen

Preisen und Trockenheit, die das Wasserkraftwerk schwer traf, wurde die

Mühle stillgelegt und die AG verschwand. Pfingsten 1968 vernichtete ein

verheerendes Großfeuer das Hauptgebäude. Als die Decken einstürzten,

stieg eine 200 m hohe Funkenfontäne gen Himmel. Der Feuerwehreinsatz

war dramatisch, da im Getreide gelagerte Beutel mit dem Insektizid Phos-

phorwasserstoff bei Kontakt mit Luft und Wasser ein tödliches Gas bilden

konnten. Noch heute wird ein Teil des erhalten gebliebenen Speicherge-

bäudes zum Trocknen und Lagern von Getreide genutzt, und das Kraft-

werk am Beginn des Rhumekanals produziert immer noch Strom.

N

Los 905

Ausruf 100 €

Rinteln-Stadthagener

Eisenbahn-Gesellschaft

Rinteln, Stamm-Aktie A 1.000 Mark 2.1.1902 (Auf-

lage 1017, R 7) EF. #2809. (25)

Sehr großformatiges, hochdekoratives Stück mit

Kleinbahn-Lok im Unterdruck.

Nicht

lochentwertet.

Gründung 1898. Streckenlänge 20,4 km unter Mitbenutzung der früheren

Grubenbahn Osterholz-Stadthagen. Lange Zeit ordentlich rentierende

Bahn, erst vor wenigen Jahren wegen drastisch zurückgegangenen Gü-

teraufkommens dem Streckensterben zum Opfer gefallen. Der Aktien-

Mantel mit Börsennotiz wurde an eine Investoren-Gruppe verkauft und

wird heute für Immobilien-Geschäfte genutzt (RSE Grundbesitz und Be-

teiligungen AG, Sitz Hamburg).

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