Previous Page  89 / 187 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 89 / 187 Next Page
Page Background

1865 zahlungsunfähig und auf Betreiben der Bondsinhaber als Ogdens-

burgh & Lake Champlain RR reorganisiert. Ende der 1870er Jahre wurde

die Bahn von der Erie RR des damals weltgrössten “Railroad Man” E. H.

Harriman geschluckt.

Los 871

Ausruf 30 €

Oldenburger Versicherungs-Gesellschaft

Oldenburg, Aktie 25 DM Juni 1956 (Blankette,

R 8) EF. (3)

Gründung 1857. Versicherte alles, was versichert werden kann: Feuer-,

Mietverlust-, Betriebsunterbrechung-, Transport-, Gepäck-, Einbruchdieb-

stahl-, Gas-, Leitungswasser-, Aufruhr-, Valoren-, Luftfahrt-, Film- und

Sturmschaden-Versicherung. 1964 Übernahme des Versicherungsbestan-

des durch die Aachener und Münchener Feuer-Versicherungs-Gesell-

schaft.

N

Los 872

Ausruf 350 €

Oregon Horse & Land Co.

Cheyenne, Wyoming, 35 shares à 100 $

17.1.1887 VF. #80. (19)

Großformatig, tolle Vignette: Viehhüter mit langer

Peitsche tränkt am Fluß eine Pferdeherde. Unentwer-

tet, mit größter Wahrscheinlichkeit ein UNIKAT.

Die 1885 gegründete Ges. hatte nahe Hereford ganz im Osten des Staa-

tes Oregon eine große Ranch im Tal des Burnt River (einem in den Blue

Mountains entspringenden 98 Meilen langen Nebenfluß des Snake River).

Bei ihrer Gründung importierte sie auch 109 Percheron-Pferde aus Frank-

reich (47 Hengste und 62 Stuten) für Zuchtzwecke. Diese Kaltblut-Rasse

war ursprünglich als schweres Zug- und Arbeitspferd gezüchtet. Das Un-

ternehmen betrieb die größte Pferdezucht im Bundesstaat Oregon und

verkaufte jedes Jahr mehr als 11.000 Pferde!

Los 873

Ausruf 75 €

Oregon & Transcontinental Co.

100 shares à 100 $ 21.9.1888 EF-VF. #40687. (14)

Detaillierte Vignette mit Indianern, die in ein besiedel-

tes Tal hinabblicken. Ausgestellt auf J. B. Clews und

rückseitig

original unterschrieben von den beiden

Brüdern J. B. Clews und Henry Clews

(1834-1923),

Inhaber des Bankhauses Henry Clews & Co., damals

auf Platz zwei in der Rangliste hinter Cooke & Co. ge-

legen. Beide Signaturen sind nicht entwertet.

Konzessioniert 1881 zur Steuerung der Oregon Railway and Navigation Co.

und der Northern Pacific RR sowie zum Ausbau dieser Eisenbahnlinien.

N

Los 874

Ausruf 75 €

Osnabrücker Aktien-Bierbrauerei

Osnabrück, Aktie 400 RM 28.1.1928 (Auflage

2230, R 2) EF. #810. (47)

1941 auf 720 RM umgestellt.

Gründung als Privatbrauerei 1860, AG seit 1870. In der Brauerei in der

Bergstr. 35 wurde neben Bergquell-Pilsener, Osnabrücker Edel-Export

und Malzbier auch Pepsi-Cola, Mirinda und Florida Boy Orange herge-

stellt. Anfang der 70er Jahre hatte Rudolf August Oetker aus Bielefeld sei-

ne Beteiligung zu einer Mehrheit ausgebaut, 1983 wurde der Geschäfts-

betrieb auf die ebenfalls zu seinem Brauerei-Imperium gehörende Dort-

munder Actien-Brauerei übertragen. 1993 umfirmiert in “OAB Osnabrük-

ker Anlagen- und Beteiligungs-AG”, nachdem die STEUCON Grundbe-

sitz- und Beteiligungs-AG aus Delmenhorst den Mantel der immer noch in

Hannover börsennotierten AG übernommen hatte.

Los 875

Ausruf 25 €

Ostmärkische Brau-AG

Linz/Donau, Aktie 1.000 RM Jan. 1941 (Auflage

29000, R 8) EF-VF. #8724. (23)

Ohne

Lochentwertung.

Gründung 1921 als Braubank AG. Bis 1939 (und wieder ab 1946) als Ö-

sterreichische Brau AG firmierend, zwischenzeitlich Umbenennung in Ost-

märkische Brau-AG. Nach Übernahme einer Vielzahl von Brauereien ge-

hörten zum Unternehmen: Linzer Brauerei, Brauerei Wieselburg, Hofbräu

Kaltenhausen, Brauerei Gmunden, Brauerei Liesing, Bürgerliches Brau-

haus Innsbruck, Sternbrauerei Salzburg, Brauerei Kundl, Brauerei Reutte,

Linzer Malzfabrik, ferner 154 Niederlagen und 50 eigene Gaststätten (u.a.

Hotel-Café München in Innsbruck). 1957 wurden weiter erworben: Die

Brauerei St. Florian, die Stiftsbrauerei Lambach, die Brauerei Hinterweis-

senbach und die Brauerei Seyr in Perg (alle O.-Ö.) 1964 Übernahme einer

Sodawasserfabrik in Linz. Schon Ende der 20er Jahre hatte der Jahres-

ausstoß erstmals die Grenze von 1 Mio. hl überstiegen, in der Spitze be-

schäftigte das Unternehmen fast 3.000 Mitarbeiter.

Los 876

Ausruf 100 €

Patentpapierfabrik zu Penig

Penig, 4 % Teilschuldv. 1.000 Mark 30.10.1894

(Blankette, R 9) EF. (41)

Von der Dresdner Bank vermittelte Anleihe über ins-

gesamt 900.000 Mark. Mit Kuponbogen.

Gründung 1872. Die Papiermühle geht auf das Jahr 1537 zurück. Zu den

Gründern der AG zählte u.a. Rud. Brockhaus, Leipzig (AR-Mitglied). Sei-

nerzeit die größte Papierfabrik in Sachsen. Die AG übernahm die Papier-,

Strohstoff- und Gasfabrik von Ferd. Flinsch. Sie besaß weitere Papierfa-

briken in Reisewitz und Wilischthal/Zschopau, eine Hadersortieranstalt in

Geithain und eine Holzstofffabrik in Wolkenstein. Zuletzt waren im AR ver-

treten: die Aschaffenburger Zellstoffwerke AG, die Dresdner Bank und die

ADCA. Börsennotiz Dresden, später Leipzig. Die Papierfabrik ist heute ein

Werk von Technocell Dekor, einer 100%igen Tochter der Felix Schoeller

Gruppe mit Holdingsitz in Osnabrück. Es werden ausschließlich hoch-

technologische Spezialpapiere zur Oberflächenveredelung von Holzwerk-

stoffen, z.B. Span- und Faserplatten gefertigt und weltweit geliefert.

N

Los 877

Ausruf 30 €

Peoples-First National Bank

Hoosick Falls, N.Y., 1 share à 25 $ 11.6.1931.

Gründeraktie EF-VF. #285. (14)

Dekorativer Titel auf gelbem Papier mit drei Vignetten

(Adler, Adler mit Jungen im Horst und Indianer vor ei-

nem Wasserfall) und großem Goldsiegel.

Gründung 1931.

N

Los 878

Ausruf 120 €

Philadelphia & Gulf Steamship Co.

Delaware, 6 shares à 50 $ 22.12.1909 EF-VF.

#111. (1)

Blaugrün/schwarzer Stahlstich, schöne Vignette mit

Abb. eines Dampfschiffs. Äußerst selten. Unentwertet.

Gegründet 1903 für den Linienverkehr von Philadelphia zu den Häfen im

Golf von Mexico. Der geschäftliche Erfolg blieb aus, weil die Reederei von

der alteingesessenen Konkurrenz bekämpft wurde. Ein Untersuchungs-

ausschuß des US-Repräsentantenhauses förderte 1913 mehr als 100 Kar-

tellvereinbarungen in der Schiffahrtsbranche zur Unterbindung uner-

wünschter Konkurrenz zu Tage.

Los 879

Ausruf 25 €

Phoenix AG

Hamburg, Aktie 5 DM Dez. 1996 (nullgeziffertes

Muster, R 9) UNC-EF. (56)

Muster-perforiert.

Gründung 1872 durch Vereinigung der seit 1856 bestehenden Harburger

Gummiwarenfabrik Menier und der 1811 gegründeten Gummiwarenfabrik J.

N. Reithoffer in Wien (der ältesten Fabrik ihrer Art des Kontinents) als “Ver-

einigte Gummiwaaren-Fabriken Harburg-Wien vormals Menier-J.N. Reithof-

fer”. 1922 nach Abtrennung des österreichischen Werkes Umfirmierung in

“Harburger Gummiwarenfabrik Phoenix AG”. Produkte: Reifen, Gummi-

schuhe, technische Artikel, chirurgische Gummiwaren, Spiel- und Sportbäl-

le, gummierte Gewebe für die Bekleidungsbranche. 1952 wurde der Fires-

tone Tire & Rubber Co., Akron/Ohio, eine 25 %ige Beteiligung eingeräumt,

im Gegenzug durfte Phoenix alle Firestone-Patente uneingeschränkt nut-

zen. 1961 zwecks Expansion Übernahme des benachbarten Geländes der

Ver. Jute-Spinnereien und Webereien AG. 1978 Umfirmierung in Phoenix

AG. Mit Werken in HH-Harburg, Hildesheim, Reinsdorf (bei Helmstedt),

Sterbfritz (Oberhessen) Waltershausen (ehem. VEB Gummiwerke Thürin-

gen) und Sauzet (Frankreich) dann vor allem Zulieferer von Formteilen für

die Automobilindustrie. 2003 vom Rivalen Continental-Gummiwerke aus

Hannover übernommen worden (was nicht einer gewissen Ironie entbehrt:

1898 hatte Phoenix mit dem Erwerb der Kautschuk-, Guttapercha- und Te-

legraphenwerke in Hannover-Linden der hannoverschen Konkurrenz ein ei-

genes Werk vor die Haustür gesetzt, verkaufte dieses aber 1919 wieder).

2006 squeeze-out der letzten noch verbliebenen Kleinaktionäre.

N

Los 880

Ausruf 70 €

Phönix Flugzeugwerke AG

Wien, Aktie 200 Kr. 31.3.1917 (Auflage 25000) EF.

#24993. (23)

Dekorativ. Mit Kupons.

Gründung am 27.2.1917 mit einem Kapital von 1 Mio. K, im Mai 1917 auf

5 Mio. K erhöht (beide Emissionen wurden mit Ausgabedatum 31.3.1917

zusammen ausgedruckt). Die AG übernahm den Betrieb der “Österrei-

chisch-Ungarischen Albatros-Flugzeugwerke GmbH”. Fabrikation von

Land- und Marineflugzeugen, Kampfflugzeugen und Flugbooten. Noch im

Gründungsjahr sicherte sich die AG durch Ankauf entsprechender Grund-

stücke ein eigenes Flugfeld. Nach Ende des 1. Weltkrieges Produktions-

umstellung auf Möbel für Notstandswohnungen. 1921 Umtausch in Aktien

der “Home Holzmanufaktur AG”, wobei das vorliegende Stück offenbar

vergessen wurde.

Los 881

Ausruf 30 €

Phywe AG

Göttingen, Aktie 1.000 DM März 1964 (Auflage

1125, R 8) UNC-EF. #9398. (54)

Mit Kupons.

Gründung 1913 als Erda GmbH für angewandte Physik, 1920 Umwand-

lung in die “Physikalische Werkstätten AG”. Seinerzeit führender Herstel-

ler von Experimentierliteratur (über die Tochter Industrie-Druck GmbH),

Gerätesammlungen und Spezialmobiliar für den naturwissenschaftlichen

Unterricht mit zwei Werken in Göttingen und Werk III in Duderstadt. Bör-

sennotiz im Freiverkehr Hannover, 1987 Konkurs.

Los 882

Ausruf 80 €

Pietzsch & Weber Wollwarenfabrik-AG

Erfurt, Aktie 10.000 Mark 1.4.1923. Gründeraktie

(Auflage 1400, R 10) VF+. #1226. (37)

Einzelstück beim Einlieferer.

Gründung 1923 zwecks Übernahme der Woll- und Wirkwarenfabrik von

Pietzsch & Weber. Bereits 1925 wieder in Liquidation getreten, wobei

sämtliche Aktiva den Gläubigern zahlungshalber überlassen und an den

Grundstücken eine Sicherungshypothek bestellt wurde, so daß es für die

Aktionäre nichts mehr zu verteilen gab.

Los 883

Ausruf 100 €

Pössnecker Bankverein eGmbH, Abteilung

der Thüringischen Landesbank AG

Pößneck, 4 % Schuldschein 3.091,55 Mark

8.10.1918 (R 12) VF. #1448. (16)

Großes Hochformat mit sehr hübscher Umrahmung,

Originalunterschriften. Einzelstück aus dem Reichs-

bankschatz.

Neben der Hauptstelle in Pößneck besaß der Bankverein auch eine Filiale

in Saalfeld (Saale). 1918 übernommen worden durch die 1908 gegründe-

te Thüringische Landesbank AG (hervorgegangen aus dem Vorschuss-

und Sparverein zu Weimar eGmbH), die dann in Thüringen in rascher Fol-

ge weitere genossenschaftliche Gewerbebanken und auch einige Privat-

bankhäuser übernahm, so daß sie am Ende an 30 Orten, darunter allen

größeren Städten Thüringens, vertreten war.

Los 884

Ausruf 30 €

Pommersche Central-

Eisenbahn-Gesellschaft

Berlin, Dividendenschein zur St.-Prior.-Actie vom

1.8.1870 EF. #7651. (42)

Die Aktie selbst gehört zu den großen Eisenbahn-Ra-

ritäten.

Konzessioniert am 5.7.1870 zum Bau der 146 km langen Eisenbahn Wan-

gerin-Konitz. Die mit dem vergleichsweise großen Kapital von über 22

Mio. Taler gegründete Bahn ging schon am 20.11.1873 in Folge des

“Gründerkrachs” in Konkurs. Die Bahnanlagen übernahm für billiges Geld

der preußische Staat, baute die Bahn zu Ende und eröffnete sie am

15.5.1878. Eine Gründung der Gewerbebank H. Schuster & Co., über die

der spitzzüngige Otto Glagau im “Börsen- und Gründungsschwindel” im

Zusammenhang mit dieser Gründung schreibt: “Sehr berühmt geworden

durch die Lasker’schen Enthüllungen; weit berühmter, als sie es eigentlich

verdient. Sie tat sich 1864 mit einem baar eingezahlten Capital von

250.000 Thalern auf, ging aus conservativen Kreisen hervor und betonte

als ihren Zweck die Hebung des Kredits von Handwerkern und Fabrikan-

ten. Die Bank scheint auch mehrere Jahre hindurch ein ganz solides Ge-

schäft betrieben zu haben, bis sie dem Gründungsschwindel verfiel und

ihr Capital von 1/4 Mio. auf 6 Mio. Thaler erhöhte. Der persönlich haften-

de Gesellschafter, Herr Schuster, gründete mit zwei Aufsichtsräthen der

Bank, den Herren Oder und Wagner, kurz vor Ausbruch des neuen Actien-

Gesetzes die famose Pommersche Centralbahn; deren Actien mit 102 1/2

an der Börse eingeführt, heute 0 stehen. Das überaus kunstvolle Gewebe

dieser Gründung, bei welcher das Gesetz ein Dutzend Mal in der ergötz-

lichsten Weise umgangen ist, als die Krisis bereits heranzog, eben Herr

Lasker. Der Fall “Schuster-Oder-Wagner” machte, weil er der erste war,

der zur öffentlichen Sprache kam, ein gewaltiges Aufsehen, und nament-

lich die Berufsgenossen der Attentäter, die Schaar der Gründer und ihre

Helfershelfer, wussten sich vor Entrüstung und Abscheu nicht zu lassen.

An der Börse aber witzelte man ganz laut: Herr Wagner verdiene sein

Schicksal, weil er es so billig gemacht habe - um lumpige 40.000 Thaler.”

Die Stamm-Aktionäre gingen am Ende völlig leer aus, die Stamm-Priori-

täts-Aktionäre bekamen 1880 mit 3,10 M pro Aktie gerade 0,5 % des

Nennwertes heraus.

N

Los 885

Ausruf 450 €

Pont de la Mulatiere

Lyon, Action 500 Livres von 1790 VF. #309. (56)

Gedruckt auf Büttenpapier, fünf Originalunterschrif-

ten. Eine Rarität aus den Anfängen des Straßenver-

kehrswesens.

89