

Gebäude an der Kreuzung Main Street und Swan Street. Bereits 1913
wurde auf einem Nachbargrundstück (wo 1865 Abraham Lincoln nach sei-
ner Ermordung aufgebahrt gelegen hatte) erneut ein neues, größeres
Bankgebäude errichtet. Dieses Gebäude wurde nach der Fusion von M&T
mit der Fidelity Trust Bank der Sitz der Federal Reserve Bank, erst 1959
wurde es abgerissen. Heute die One M&T Plaza.
N
Los 818
Ausruf 100 €
Maschinenfabrik Weingarten AG
Weingarten/Württ., Aktie 200 RM Sept. 1942 (Auf-
lage 1000, R 8) EF. #784. (28)
Bedeutender und gesuchter Regionalwert, die RM-
Ausgabe dieser Ges. war bis dahin völlig unbekannt!
Die 1866 von Heinrich Schatz gegründete Maschinenfabrik produzierte
zunächst Kettenstichstickmaschinen. Ein 1884 erteiltes Patent für eine
Hebelblechschere markierte die Umstellung der Produktion auf Blechbe-
arbeitungsmaschinen. 1898 Umwandlung in die Maschinenfabrik Wein-
garten vorm. Hch. Schatz AG. 1945 wurde die Fabrik fast völlig demon-
tiert, 1958-60 erfolgte ein Werksneubau auf der grünen Wiese. Großpres-
sen für die Automobilindustrie (deren Produktion schon seit 1925 lief) und
Stanzautomaten waren nun die Haupterzeugnisse. 1982 Fusion mit dem
größten Wettbewerber (Müller Pressen- und Maschinenfabrik GmbH, Ess-
lingen a.N.) zur Maschinenfabrik Müller-Weingarten AG. 2007 Übernahme
durch die Schuler AG.
Los 819
Ausruf 75 €
massa AG (3 Stücke)
Alzey, April 1986: VZ-Aktie 50 DM, #49; Sammel-
VZ-Aktie 10 x 50 DM, #28; 50 x 50 DM, #15 UNC-
EF. (55)
Jeweils andersfarbig gedruckt, mit Wappen der Stadt
Alzey.
Gründung 1964 als Alfred Massa GmbH, ab 1986 AG. Betrieben wurden
22 massa-Märkte und 52 Einrichtungsmärkte im westdeutschen Raum
und südlich bis nach Augsburg. 1986 mit Vorzugsaktien an die Börse ge-
gangen. Später übernahm der große Lokalrivale ASKO von der Familie
Kipp die massa-Aktienmehrheit und ging dann 1996 selbst in der noch
größeren METRO auf, die heute fast 99 % der massa-Aktien besitzt. 1998
Sitzverlegung nach Saarbrücken.
N
Los 820
Ausruf 100 €
Mech. Baumwoll-Spinnerei
und Weberei in Augsburg
Augsburg, Actie 1.714,29 Mark = 1.000 Gulden
16.6.1896 (Auflage 560, R 7) VF+. #2082. (70)
Besonders bemerkenswert an diesem Stück ist, daß
das zähe Festhalten an der alten Gulden-Währung
sichtbar wird: Noch über 25 Jahre nach Ablösung
von Thaler und Gulden durch die Mark findet sich hier
der Aktien-Nennwert in Gulden ausgedrückt. Groß-
formatig, mit schöner Umrandung.
Nicht
lochentwer-
tet.
Gründung 1837 mit dem Zweck, bei Abschluss des Zollvereins die Baum-
wollindustrie auch in Bayern einzuführen. Die AG verfügte über 4 Baum-
wollspinnereien, 3 Webereien, mehrere 100 Arbeiterwohnhäuser, ein Kin-
derheim und eine eigene Werksfeuerwehr. Börsennotiz Augsburg, später
(bis zum Konkurs 1976) München.
Los 821
Ausruf 50 €
Mech. Baumwoll-Spinnerei
und Weberei in Augsburg
Augsburg, Aktie 2.000 Mark 16.3.1920 (Auflage
875, R 7) VF+. #3499. (70)
Ironie der Geschichte: ein halbes Jahrhundert nach
Abschaffung des Gulden die erste Aktie dieser Textil-
firma mit Angabe des Nennwertes nur noch in Mark -
und die war gut drei Jahre später nach der Hyper-In-
flation nichts mehr wert.
Nicht
lochentwertet.
Los 822
Ausruf 75 €
Mechanische Seilerwaarenfabrik Füssen
Füssen, Aktie 1.000 Mark 9.3.1911 (Auflage 1200,
R 6) VF. #820. (56)
Schöne Umrahmung im Historismusstil.
Gründung am 2.9.1861 als “Mechanische Seilerwarenfabrik Füssen” auf
der Basis der Wasserkräfte des Lech. 1920 Umfirmierung in “Hanfwerke
Füssen-Immenstadt AG” anlässlich der Fusion mit der 1855/57 gegrün-
deten “Mechanischen Bindfadenfabrik Immenstadt”, die auf den Wasser-
kräften des Großen und Kleinen Albsees basierte (beide Seen waren übri-
gens bis zur Übernahme durch den Freistaat Bayern in den 1950er Jah-
ren Privatbesitz der HFI). Erzeugnisse: Garne, technische Schnüre, Bind-
faden, Erntebindegarne. Ein bedeutendes Unternehmen: Etwa die Hälfte
der gesamten Produktion der deutschen Hanfspinnereien und Bindfaden-
fabriken war hier vereinigt. Nach dem Krieg wurde das Produktionspro-
gramm in Füssen um PVC-ummantelte Leinen sowie Selbstklebebänder
erweitert, in Immenstadt entstand 1961 ein Kunsttoffwerk. Börsennotiz
München und Frankfurt, größter Aktionär mit über 25 % war zuletzt die
Hypobank. 1970 erwirbt der Augsburger Maurermeister Hans Glöggler die
Aktienmehrheit, der dabei ist, die größte deutsche Textilgruppe aufzubau-
en. Das hochspekulative Kartenhaus Glögglers stürzte und endete 1976
im Konkurs der Glöggler-Gruppe, anschließend verschwindet die HFI aus
den Handbüchern.
Los 823
Ausruf 30 €
Metallpapier-Bronzefarben-
Blattmetallwerke AG
München, Aktie 100 DM April 1954 (Auflage 6000,
R 6) EF. #5085. (54)
Zwei kleine Vignetten mit Münchner Kindl.
Gründung 1910 (vorher GmbH), Werke in München, Stockdorf, Grubmühl,
Nürnberg, Fürth, Augsburg, Marktschorgast, Berneck und (seit 1937)
Wasserburg bei Günzburg (Donau). Als Hersteller von Aluminium- und
Zinkfolien, Kupfer- und Messingbändern, Bronze- und Aluminiumpulver,
Blattmetall sowie Gold- und Silberpapieren damals das führende Unter-
nehmen seiner Art in der ganzen Welt. Zuletzt Werke in München (Alumi-
niumfolien und Metallpaier), Grubmühl (Kupfer- und Messingfolien) und
Fürth (Blattmetall). In den 70er Jahren schrittweise Stilllegung aller Werke,
danach nur noch Verwaltung des wertvollen Grundbesitzes in München.
Zuletzt ein Skandal-Papier, die Börsenzulassung in München wurde we-
gen dauernder Nichtvorlage der Jahresabschlüsse 1986 widerrufen, im
gleichen Jahr Konkurs.
Los 824
Ausruf 50 €
Metallwarenfabrik „Werra“ AG
Wasungen, Aktie 5.000 Mark 9.6.1922 (R 9) VF.
#21672. (51)
Anh. Kupons.
Gründung am 21.4.1922. Fabrikation von Metallwaren, Maschinen und
Apparaten aller Art, insbesondere von Apparaten der Feinmechanik. Be-
reits am 14.3.1925 wurde das Konkursverfahren eröffnet.
Los 825
Ausruf 45 €
Metallwarenfabrik “Werra” AG
Wasungen, Aktie 1.000 Mark 20.12.1923 (Auflage
5000, R 9) EF-VF. #27030. (51)
Kpl. Kuponbogen anhängend.
Los 826
Ausruf 75 €
Metallwarenfabrik Wilhelmshaven AG
Wilhelmshaven, Aktie 1.000 Mark Juni 1923 (Auf-
lage 11000, R 9) EF. #15034. (66)
Ungewöhnlich schöne Art-Deko-Gestaltung in Pa-
stellfarben. Mit Kupons.
Gründung 1921 unter Beteiligung der Bremen-Amerika-Bank. Herstellung
von Maschinen, Rasierklingen-Schleifapparaten und Zünddruckmessern
für Öle und Brennstoffe. Im Juni 1925 in Konkurs.
Los 827
Ausruf 30 €
Metzeler-Gummiwerke AG
München, Aktie 10.000 DM Dez. 1954 (Auflage
1800, R 6) EF. #442. (54)
Mit schönem Elefanten-Logo. Mit kpl. Kuponbogen.
Gründung 1863 durch Robert Friedrich Metzeler, seit 1901 AG Metzeler &
Co., 1933 umbenannt in Metzeler Gummiwerke AG, 1965 in Metzeler AG.
Das Werk in der Westendstr. 131-133 fabrizierte Bereifung für Motorrad,
Auto, Lastwagen und Gespannwagen sowie technische und chirurgische
Artikel aus Weichkautschuk. Später Übernahme der Westland Gummi-
werke GmbH in Lindau (technische Gummiwaren, Sohlenmaterial) sowie
Errichtung eines Schaumstoffwerkes in Memmingen, weiterhin wurde das
Produktionsprogramm erweitert um Farben, Lacke und Freizeitartikel
(Luftmatratzen, Schlauchboote, Tauchausrüstungen, Faltboote, Fiberglas-
Kajaks, Skier) sowie Verpackungsfolien und Wursthüllen. 1974 übernimmt
die Bayer AG handstreichartig die drei Betriebsgesellschaften Metzeler
Kautschuk AG in München, Metzeler Schaum GmbH in Memmingen so-
wie Metzeler Isobau GmbH in Bad Wildungen und Mannheim. Es folgt ein
desaströser Streit zwischen Altaktionären, der Bayer AG und dem Bun-
deskartellamt, im Jahr darauf verschwindet die Metzeler AG aus den Bör-
senhandbüchern. 1978 Umstrukturierung mit Ausgliederung der Metzeler
Automotive Profile Systems, Lindau (Marktführer bei Automobilkarosse-
rie-Dichtungen) sowie Verlegung der Reifenproduktion vom Münchener
Werk ins Werk Breuberg im Odenwald, wo fortan nur noch Motorradreifen
hergestellt werden. 1986 wird die Metzeler Kautschuk GmbH von der Pi-
relli-Gruppe übernommen.
N
Los 828
Ausruf 50 €
Mexican Cotton Estates of Tlahualilo, Ltd.
6 % Debenture 100 £ 16.12.1903 (Auflage 3000)
EF-VF. #723. (11)
Sehr großformatiger Waterlow-Sicherheitsdruck, Vig-
nette mit mexikanischem Wappenadler, umrahmt von
Baumwollpflanzen. Anh. Restkupon.
Tlahualilo ist eine Stadt mit ca. 23.000 Ew. im Norden des mexikanischen
Bundesstaates Durango. Die AG wurde 1903 nach englischem Aktien-
recht gegründet, um eine große Baumwollpflanzung einer gleichnamigen
AG mexikanischen Rechts mit allen Aktiva und Passiva zu übernehmen
und fortzuführen. Auch die schon vorher von der mexikanischen Ges. in
London aufgelegte Anleihe wurde übernommen und re-emittiert. Von An-
fang an überschattete ein jahrelanger Rechtsstreit mit der mexikanischen
Regierung über Wasserrechte die Geschäftsaktivitäten; eine 1913 mit der
Regierung erreichte Einigung wurde von dieser 1916 anulliert. Die unsi-
cheren politischen und wirtschaftlichen Verhältnisse des Landes, die in öf-
fentlicher Aufruhr mündeten, verhinderten 1913 komplett die Einbringung
der Baumwollernte. Die daraus resultierenden finanziellen Schwierigkeiten
erforderten von den Anleihegläubigern Zinsstundungen und schließlich
den Verzicht auf 53 % des Nennwertes. Die vor Ort als Besitzgesellschaft
installierte “Cia. Agricola Industrial y Colonizadora del Tlahualilo Lda.”
ging während des 2. Weltkrieges in Liquidation, die Besitzungen wurden
von der mexikanischen Regierung enteignet. Es folgten jahrzehntelange,
bis in die 1960er Jahre dauernde Prozesse. Während der ganzen Zeit
blieb die 1903er Anleihe an der Londoner Börse notiert, die Kurse lagen
allerdings zuletzt nur noch bei einem Bruchteil des Nennwertes.
Los 829
Ausruf 30 €
MIDGARD Deutsche Seeverkehrs-AG
Nordenham, Aktie 500 RM Okt. 1934 (Auflage
1000, R 7) EF. #1384. (14)
1951 umgestempelt auf 1.250 DM. Faksimile-Unter-
schrift von Hugo Stinnes als AR-Vorsitzender.
Gründung 1905 zum Betrieb des Hafens von Nordenham, einer Reederei
und einer Heringsfischerei. 1928 umbenannt in “Midgard” Deutsche See-
verkehrs- und Heringsfischerei AG (Umfirmierung 1931 rückgängig ge-
macht). 1967/68 Ausbau des Seehafens, der nun über 1.100 m Kailänge mit
Verladebrücken und Kränen verfügte sowie landseitig einen 50.000 t fas-
senden Getreidesilo mit 3 Getreidehebern, 6 Öltanks mit 35.000 cbm Fas-
sungsvermögen und eigene Gleisanlagen. Beschäftigt wurden in der Spitze
fast 1.000 Mitarbeiter. Alleinaktionär war die dann zum VEBA-Konzern ge-
hörende Hugo Stinnes AG. 1971 Neugründung unter gleichem Namen.
Los 830
Ausruf 120 €
Mitteldeutsches Kraftwerk Magdeburg AG
Magdeburg, Interimsschein 499.000 RM
11.5.1938 (
R 12
) VF. (72)
Für die Deutsche Continental-Gas-Gesellschaft,
Dessau, die sich mit insgesamt 2,999 Mio. RM am
Kapital von 10 Mio. RM beteiligt hatte. Maschinen-
schriftliche Ausführung auf einem Geschäftsbriefbo-
gen der Gesellschaft, Originalunterschriften. Einzel-
stück aus dem Reichsbankschatz. Fachmännisch re-
stauriert.
Gründung 1929 zum Bau des Dampfkraftwerks Magdeburg-Rothensee
auf dem Gelände des Mittellandkanalhafens. Aktionäre waren die Elektro-
werke AG in Berlin (50,01 %), die Stadt Magdeburg (20 %) und die Deut-
sche Contigas (29,99 %). Mitte 1939 wurde das Kraftwerk für 30 Jahre an
die Elektrowerke AG verpachtet. Auch damals gab es schon ein bißchen
Finanzakrobatik: Eine 1930 in den USA aufgelegte Anleihe von 4 Mio. $
konnte bei Fälligkeit 1934 wegen der deutschen Devisenbestimmungen
nicht zurückgezahlt werden. Kurzerhand nahm die Ges. dann in der
Schweiz ein Franken-Darlehen auf, kaufte damit den größten Teil der Dol-
laranleihe (übrig blieben nur 145.050 $) freihändig am Markt zu Kursen
weit unter pari zurück und machte so einen sehr netten Extra-Gewinn.
Los 831
Ausruf 80 €
Mitteleuropäische Handels-AG
Berlin, Aktie 1.000 Mark 20.2.1918 (R 10) VF.
#204. (59)
Uns ist kein weiteres Stück bekannt.
Diese in der letzten Phase des 1. Weltkriegs gegründete Gesellschaft, die
mit Niederlassungen in Kiew, Berlin-Charlottenburg und Wien tätig wer-
den wollte, wurde von der politischen Entwicklung und dem Zusammen-
bruch der Mittelmächte überrollt: Am Ende schaffte sie es nicht einmal
mehr bis zur Eintragung in’s Handelsregister.
Los 832
Ausruf 50 €
Mühlig-Union Glasindustrie-AG
Settenz bei Teplitz-Schönau, Aktie 100 RM
14.3.1940 (Auflage 20000, R 7) EF+. #19963. (23)
Toller G&D-Druck, vier Vignetten mit Werksansichten.
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