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später ein landwirtschaftliches Erziehungsinstitut gebaut. 1935 erlangte

der Festsaal des Vereinshauses die traurige Berühmtheit durch die Be-

schließung der Nürnberger Gesetzte (Rassengesetze).

Los 772

Ausruf 60 €

INHAV Internationale Handels-

und Verwertungs-AG

Frankfurt a.M., Aktie 1.000 Mark 7.7.1922 (Auf-

lage 4000, R 10) EF-VF. #4143. (66)

Mit großer Weltkugel im Unterdruck.

Gründung Aug. 1921 als Inhav Internationale Handels- und Verwertungs-

AG. 1923 Umbenennung in Inhav Industrie- und Handels-Vereinigung AG.

Zweck: Im- und Export von Lebens- und Genussmitteln sowie aller tech-

nischer und sonstiger Konsumwaren. Zweigniederlassungen in Hamburg

und Köln. Im Juni 1925 in Liquidation getreten.

Los 773

Ausruf 30 €

Institut der Englischen Fräulein Beatae

Mariae Virgins (Instituut der Engelsche

Zusters Beatae Mariae Virgins)

Aschaffenburg, 8 % Obl. 100 fl. 1.7.1928 (Auflage

500) EF-. #429. (15)

Eine in Holland aufgelegte Anleihe von 450.000 Gul-

den für die Einrichtung einer neuen Klosterschule in

Würzburg, grundbuchlich abgesichert auf Liegen-

schaften in Würzburg, Kleinostheim, Aschaffenburg

und Homburg v.d.H. Entwertet.

Los 774

Ausruf 50 €

Josef Schuler AG - Erste ungarische

Stahlschreibfeder-, Federhalter

& Indigo-Copierpapiergfabrik

Budapest, Actie 30 Pengö 31.5.1926 VF+. #221.

(58)

Die Aktie stammt aus der Kapitalumstellung auf Pen-

gö, Kapital 562.500 Pengö, eingeteilt in Aktien à 30

Pengö und 300 Pengö. Aktientext zweisprachig un-

garisch/deutsch. Dekorative Gestaltung mit Ab.. von

2 Federn. Originalsignaturen. Mit Kupons.

Gegründet am 6.6.1918, exportorientierte Produktion, mit Schwergewicht

Balkanländer.

Los 775

Ausruf 50 €

Junkers Flugzeug- und Motorenwerke AG

München, Besserungsschein 10.000 RM Dez.

1960 (R 9) EF. #63683. (54)

Ausgegeben an die Gläubiger der 1942er Anleihe,

deren Forderungen 1958 nur zu 24 % befriedigt wur-

den. Im Falle der Realisierung weiterer Vermögens-

werte oder der Zurückerlangung von im Osten ent-

eigneten Vermögens erfolgen Nachzahlungen.

Gründung 1917 als Junkers Fokkerwerke AG. Der geniale Luftfahrtpionier

Prof. Hugo Junkers arbeitete zuerst mit Anthony Herman Gerard Fokker

zusammen (Fokker bot bei Ausbruch des I. Weltkrieges seine Dienste bei-

den Seiten an; die Deutschen akzeptierten als erste). 1918 kehrte Fokker

nach Holland zurück. 1919 Umfirmierung in Junkers Flugzeugwerk AG

und 1936 in Junkers Flugzeug- und Motorenwerke AG anläßlich der Ü-

bernahme der Junkers Motorenbau GmbH und der Magdeburger Werk-

zeugmaschinenfabrik GmbH. Die Nazis enteigneten Prof. Junkers 1933

nicht nur, sondern erteilten ihm in seiner Firma sogar Hausverbot. Die Jun-

kers-Werke wurden im 2. WK dann der wichtigste Flugzeuglieferant für die

deutsche Luftwaffe. Die Werke im Osten wurden nach dem Krieg enteig-

net. 1958 Sitzverlegung von Dessau nach München, wo Basisforschun-

gen und Entwicklungen der Luft- und Raumfahrttechnologie weiterbetrie-

ben wurden. Alleinaktionär war nun die Flugzeug-Union-Süd GmbH (die

wiederum zur Messerschmitt AG in Augsburg gehörte, einem indirekten

Vorläufer von Airbus Industries und damit auch der 2000 gegründeten E-

ADS). Ab 1967 GmbH. 1973 übernommen von der Daimler-Benz Luft- und

Raumfahrt Holding AG.

N

Los 776

Ausruf 75 €

Kaliwerke Weimar

Berlin, Anteil-Schein 1/1.000 19.10.1910. Grün-

derstück (Auflage 1000, R 10) EF-VF. #128. (56)

Ungelocht nur die #127 bis #130 bekannt.

Die Kaliwerke übernahmen die Ausübung eines Konzessionsvertrages,

den die deutsche Tiefbohr-AG 1905 mit der weimarischen Staatsregierung

abgschlossen hatte. Danach wurde der Gesellschaft das ausschließliche

Recht verliehen, innerhalb eines etwa 250 preußische Maximalfelder gro-

ßen Gebietes im Hauptlandesteil im weiteren Umkreis um Weimar auf Ka-

lisalze zu schürfen und Bergwerkseigentum zu erwerben. Es sind Kalila-

ger in einer Mächtigkeit bis über 20 m nachgewiesen worden. Es wurden

Carnallite, hochprozentige Sylvinite sowie Hartsalze festgestellt.

Los 777

Ausruf 38 €

Karlsruher Lebensversicherung a.G.

vormals Allgemeine Versorgungs-Anstalt

Karlsruhe, Versicherungs-Schein über 3.000 Mark

vom 15.7.1909 für den Gärtner Heinrich Bechtel

in Handschuhsheim EF-VF. #216074. (3)

Prachtvolles Prägesiegel.

In Deutschland wurde erst 1827 von E. W. Arnoldi in Gotha die erste gro-

ße gegenseitige Lebensversicherungsbank gegründet (die Lebensversi-

cherungs-Bank für Deutschland), fast gleichzeitig 1828 in Lübeck eine auf

Aktien (Deutsche Lebensversicherungs-Gesellschaft) und schon 1835 die

“Allgemeine Versorgungs-Anstalt im Großherzogthum Baden”. Wegen des

besonderen Gegenseitigkeitsprinzips gab es in Deutschland noch an der

Wende zum 20. Jh. kaum mehr AG’s in diesem Geschäftszweig (20) als

Gegenseitigkeits-Anstalten (18). Unter letzteren war die “Allgemeine Ver-

sorgungs-Anstalt im Großherzogthum Baden” nach der Zahl der versi-

cherten Personen (64.363) nach der alten Lebensversicheungs-Bank für

Deutschland in Gotha (79.416) mit Abstand die größte, und auch bei den

Aktiengesellschaften überflügelte sie alle außer die “Germania” Lebens-

versicherungs-AG in Stettin (125.460). 7 % aller in Deutschland zu der Zeit

bestehenden Lebensversicherungs-Verträge waren mit der Karlsruher

Versorgungs-Anstalt geschlossen! 1897/1903 umbenannt in “Karlsruher

Lebensversicherung auf Gegenseitigkeit vormals Allgemeine Versor-

gungs-Anstalt”, 1922 umgewandelt in die Karlsruher Lebensversicherung

AG. Großaktionär war lange Zeit die Münchener Rück, die 2005 ihren 90

%-Anteil an die Wüstenrot & Württembergische-Finanzgruppe verkaufte.

N

Los 778

Ausruf 88 €

Kentucky Fuel Co.

Saco, Maine, 15 shares à 100 $ 26.2.1890 EF.

#149. (14)

Sehr beeindruckende große Vignette mit frierendem

Kind, das sich in einer Winterlandschaft an einem

kleinen Feuer wärmt. Nur etwa 10 Stück wurden im

Jahr 1998 gefunden. Unentwertet.

Gründung 1889 zwecks Herstellung von sowie Handel mit Heiz- und

Brennmaterial sowie Treib- und Kraftstoff. Noch heute in Jackson, Ken-

tucky tätiger Mineralölhandel mit eigenen Tankstellen.

Los 779

Ausruf 80 €

Keramische Werke Offstein und Worms AG

Worms, Aktie 200 RM 8.7.1929 (Auflage 5000, R 10)

UNC-EF. #4136. (70)

Mit kpl. Kuponbogen.

Gründung der AG 1921. Das 1900 erbaute Hauptwerk in Worms stellte

Wandplatten her und war durch Anschlußgleis über die Städtische Hafen-

bahn mit den Rheindampferladeplätzen und der Reichsbahn verbunden.

Das kleinere, 1890 in Betrieb gegangene Werk Offstein brannte 1913 völlig

ab, wurde wiederaufgebaut und 1927 für die Herstellung von Bodenplatten

(Mosaikplatten) neu eingerichtet. Beschäftigt waren rd. 500 Mitarbeiter, Bör-

sennotiz in Frankfurt/M. Als eines der zahllosen Opfer der Weltwirtschafts-

krise 1932 in Vergleich gegangen, 1943 im Handelsregister gelöscht.

Los 780

Ausruf 50 €

Keramische Werke Senteinen AG

Tilsit, Aktie 10.000 Mark 12.7.1923 (Auflage 1000,

R 8) EF. #15205. (56)

Mit kpl. Kuponbogen.

Gründung 1922 durch Ziegeleibesitzer und Töpfer aus Tilsit und Umge-

bung. Bereits seit 1924 wieder in Liquidation.

N

Los 781

Ausruf 120 €

Kerkerbachbahn AG

Kerkerbach, Post Runkel a.d. Lahn, Aktie 400 RM

Sept. 1925 (1935 umgestellt auf 120 RM, 1936

herabgesetzt auf 100 RM, Auflage 4894, R 9)

VF+. #8370. (20)

Nicht

lochentwertet.

Gründung 1884. 1000-mm-Schmalspurbahn Dehrn-Kerkerbach-Hek-

kholzhausen-Hintermeilingen-Mengerskirchen, der Abschnitt Dehrn-Ker-

kerbach war durch ein drittes Gleis auch in Normalspur befahrbar. An-

schluss an die Deutsche Reichsbahn in Kerkerbach. Betriebseröffnung

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Los 791