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Los 724

Ausruf 125 €

Finska-Angfartygs-AB

Helsinki, Aktie 1.000 Fmk. 31.3.1920 (Specimen)

EF. (16)

Herrliche Gestaltung mit Segelschiff in tosender See,

Umrandung mit Blumen und Amphoren. Perforiert.

Schifffahrtslinie in Skandinavien, existiert auch heute noch als Effoa.

Los 725

Ausruf 25 €

Föreningen Folkets Hus

Uddevalla, Anteilschein 10 skr 14.8.1902 EF-VF.

#223. (55)

Sehr dekorative Jugendstilumrandung. Mehrere Ori-

ginalsignaturen.

Kulturhaus, 1902 gegründet, noch heute bestehend, Austragungsort von

kulturellen Veranstaltungen.

Los 726

Ausruf 50 €

Fortuna Rückversicherungs-AG

Erfurt, Namensaktie 1.000 RM 3.12.1926 (Auflage

500, R 10) EF. #3697. (3)

Nicht

entwertet, in dieser Form extrem selten.

Gründung 1920 durch die Thuringia-Versicherung in Erfurt, die ihrerseits

mehrheitlich zur Aachener und Münchener Feuer-Versicherung gehörte.

Die Fortuna wurde in Personalunion mit der Thuringia geleitet, deren Sitz

sich in der Schillerstraße 6 befand. Verlagert 1946 erst nach Hannover und

dann nach Hannoversch-Münden, 1950 schließlich nach München. 1969

verschmolzen auf die Thuringia Versicherungs-AG in München (jetzt eine

Tochter der AMB Generali).

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Los 727

Ausruf 60 €

Fränkische Holzwerke AG

Hardheim i.B., Aktie 1.000 Mark Aug. 1923 (Auf-

lage nach Goldmark-Umstellung noch 5100, R 9).

EF+. #63267. (70)

Mit Restkupons.

Gründung im Febr. 1922 als “Fränkische Türen- und Möbelfabrik AG”.

1923 Erwerb des Sägewerks Walldürn und der Odenwälder Bau- und Mö-

belschreinerei GmbH, danach Umfirmierung in “Fränkische Holzwerke

AG”. Freiverkehrs-Notiz Mannheim und Düsseldorf.

Los 728

Ausruf 50 €

Frankona Rück- und Mitversicherungs-AG

Berlin, Namensaktie Lit. E 1.000 RM März 1943

(Auflage1500, R 10) EF. #1409. (3)

Mit Kupons.

Gründung 1886 als “Badische Rück- und Mitversicherungs-Gesellschaft”

mit Sitz in Mannheim. 1907 Sitzverlegung nach Frankfurt a.M. und Umbe-

nennung in Frankona Rück- und Mitversicherungs-AG. 1915 Sitzverle-

gung nach Berlin, 1948 nach Heidelberg und 1957 nach München. 1977

Änderung des Namens in Frankona Rückversicherungs-AG. 1995 Verkauf

der Aktienmehrheit (rund 55%) an die amerikanische GE Employers Re,

die dann mit Hilfe von Umstrukturierungen einen Sqeeze-out vornahm,

der erst 2007 endgültig abgeschlossen wurde. Nachdem die GE-Gruppe

von der Schweizerischen Rückversicherungsgesellschaft übernommen

worden ist, nun Swiss Re Frankona Rückversicherungs-AG.

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Los 729

Ausruf 50 €

Fussball-Klub Pirmasens e.V.

Anteil-Schein 1.000 Mark um 1920 (2. Emission,

Farbe grün, R 10) EF. #6530. (14)

Ausgegeben zur Erbauung einer Tribüne auf dem

Sportplatz an der Zweibrücker Strasse. Die Anteil-

scheine wurden nur an Mitglieder des Klubs ausge-

geben. Ihre Inhaber erhielten eine Dividende aus den

Gesamt-Jahres-Reineinnahmen aus der Tribüne, wo-

für der Verein eine separate “Tribünenkasse” führte.

Nachdem die Ursprungsemission von 4.000 Anteil-

Scheinen à 1.000 M nicht ausreichte, begab der Klub

weitere Anteil-Scheine, die zur Unterscheidung in

grün statt ocker gedruckt wurden.

Gegründet wurde der Fußballklub 1903.

Los 730

Ausruf 30 €

Gerber & Müller Schuhfabrik AG

Lössnitz i. Erzgeb., Aktie 100 RM 8.7.1930. Grün-

deraktie (Auflage 6000, R 9) EF-VF. #3197. (14)

Hübscher Sicherheitsdruck mit dekorativem Firme-

nemblem “Marke Peri”.

Ohne

Lochentwertung. Flek-

kig am oberen Rand.

Gegründet 1930. Kurzlebige Gesellschaft, da bereits im Dezember 1931 die

Zahlungen eingestellt und das Vergleichsverfahren eröffnet wurde. Die unter

der Marke Peri produzierten Kinderschuhe waren ein Flop. Trotzdem gingen

die Aktionäre nicht leer aus, ca. 40% der Konkursmasse wurden bedient.

Los 731

Ausruf 30 €

Germania-Epe AG

Epe in Westfalen, Aktie 50 DM Juni 1994 (nach

wie vor für 10 Stückaktien gültig) UNC-EF. #349.

(17)

Mit Kupons. Unentwertet.

Gründung 1897 als Baumwollspinnerei Germania. Vollstufiger Betrieb, ne-

ben zwei Baumwollspinnereien waren auch Zwirnerei, Weberei, Färberei,

Bleicherei und Schlichterei vorhanden. 1992 Einstellung des operativen

Geschäftes, ab 1993 Vermögensverwaltung. Neben der Vermietung der

Gewerbeimmobilien (ehemalige Textilfabrik) in Gronau plante man auch

Investments in “Sozialimmobilien” für Senioren. Darlehensverluste in Mil-

lionenhöhe und reihenweise Insolvenzen größerer Mieter machten die

noch heute in Düsseldorf börsennotierte Germania-Epe AG zum Penny-

stock.

Los 732

Ausruf 50 €

Gesellschaft für Elektrotechnik

und Maschinenbau AG

Frankfurt a.Main, Aktie 10.000 Mark Juni 1923 (R 9)

EF. #14701-710. (14)

Faksimile-Unterschrift des Bankiers Carl Finck.

Gründung im Sept. 1922 als Handelsgesellschaft für Elektrotechnik, ab

Nov. Gesellschaft für Elektrotechnik und Maschinenbau AG.

Los 733

Ausruf 33 €

Gesellschaft für Erzbergbau

Köln, Anteilschein 1 von 3500 27.2.1937 (Auflage

3500, R 8) EF. #3027. (15)

Dieser Anteilschein hat folgenden Hintergrund: Der von Hermann Göring

entworfene Vierjahresplan diente - wie die Historiker heute wissen - der

Vorbereitung des zweiten Weltkrieges. Einer der Schwerpunkte dieses

Planes war die Stärkung der deutschen Rohstoffbasis, die schon für eine

normale Friedenswirtschaft zur damaligen Zeit längst nicht mehr aus-

reichte. Vor diesem Hintergrund wurden ältere Lagerstätten neu unter-

sucht und neue, auch im Grunde minderwertige, erschlossen. Paradebei-

spiel war die Gründung der “Reichswerke Hermann Göring” in Salzgitter

auf der Basis der “sauren” Erze mit nur 35 % Fe-Gehalt. Die Gesellschaft

für Erzbergbau überprüfte im Zuge der damaligen Autarkiebestrebungen

im Westerwald, der Eifel, evtl. auch im Siegerland Erzlagerstätten auf ihre

Abbauwürdigkeit.

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Los 734

Ausruf 1.000 €

Gesellschaft für Spinnerei

& Weberei in Ettlingen

Carlsruhe, Actie 1.000 Gulden 31.12.1848 (Auf-

lage 1836, R 8) EF-VF. #106. (30)

Eine der bedeutendsten badischen Industrie-Aktien.

Dekorativ, Vignette mit Abb. des sechsgeschossigen

Spinnerei-Gebäudes. Drei Originalunterschriften, u.a.

Freiherr Ernst Göler von Ravensburg, Präsident der

Ges. von 1836-1850, innenseitig diverse Übertra-

gungsvermerke, u.a. mit den Originalunterschriften

von Johann Vetter-Köchlin sowie Max von Haber,

Konsul aus Karlsruhe. Nur 11 Stücke wurden Mitte

2002 im Elsaß in den Unterlagen einer alten Aktio-

närs-Familie gefunden.

Gründung 1836 als “namenlose Gesellschaft” (Baden lehnte sich auf dem

damals praktisch noch ungeregelten Gebiet der Aktiengesellschaften

stark an französisches Recht an und übernahm so - schrecklich holperig

übersetzt- das Instrument der Société Anonyme. Erst der Vergleich mit

dem noch heute gebräuchlichen niederländischen Begriff N.V. = “Naam-

looze Vennootschap” macht den Sinn der “namenlosen Gesellschaft”

deutlich). Die Spinnerei hatte zunächst 26.000 Spindeln, die Weberei 750

mechanische Webstühle. Wenige Jahre nach der Gründung wurde das

kreditgebende Privatbankhaus Haber & Söhne von der Frankfurter Roth-

schild-Bank in die Insolvenz getrieben, was auch den Ettlinger Textilbe-

trieb in ernsthafte Schwierigkeiten brachte. Aus dieser Kreditklemme half

den Ettlingern das Großherzogtum Baden: Es war die allererste ge-

schichtlich verbürgte Unterstützung der öffentlichen Hand für eine in

Schwierigkeiten befindliche Aktiengesellschaft. Bis 1854 wurden die Anla-

gen um Bleicherei, Färberei und Appretur erweitert. Bis Anfang des 20. Jh.

wurden die Kapazitäten in der Spinnerei mehr als verdoppelt und in der

Weberei fast verdreifacht. Im Aufsichtsrat der bis 1975 in Frankfurt/Main

börsennotierten Gesellschaft saßen später illustre Herren wie Baron W. v.

Rothschild (welche Ironie, nachdem die Rothschild-Bank in den Anfangs-

jahren fast den Zusammenbruch des Ettlinger Unternehmens verursacht

hatte) und Carl von der Heydt. 1979 wurde dem Firmennamen der Zusatz

“Ettlin” vorangestellt. 1996 Ausgliederung des operativen Geschäfts in die

“ETTLIN Spinnerei und Weberei GmbH & Co. Produktions-KG”, außerdem

mit 50 bzw. 48,54 % beteiligt bei der “Bellatex Ges. für neue Textilien” in

Ettlingen und der ”Berlin-TEX Baumwollspinnerei” in Berlin. Jahrelang

zeichnete sich die noch heute bestehende AG durch unglaublich hohe li-

quide Mittel aus, so daß Spitzendividenden bis zu 40 % fast schon aus

den Zinserträgen mühelos verdient werden konnten.

Los 735

Ausruf 80 €

Gewerkschaft Augustus I

Essen-Ruhr, 4,5 % Teilschuldv. 1.000 Mark Juni

1911 (Auflage 8000, R 10) EF-VF. #2066. (56)

Für die Anleihe von 8 Mio. M bürgte die Essener

Steinkohlenbergwerke AG. Faksimile-Unterschriften

von Carl Funke und Ernst Tengelmann.

Die Gewerkschaft gehörte zu 99 % der Essener Steinkohlenbergwerke

AG. Sie war die Betriebsgesellschaft für die 1857 angelegte bis 912 m

Teufe reichende Zeche Hercules. Zum Abbau der unter Flöz Mausegatt

angetroffenen Magerkohlenflöze wurde 1912 trotz der beengten Platzver-

hältnisse (die Zeche lag mitten in der Stadt Essen) direkt neben Schacht I

noch ein neuer Schacht abgeteuft und eine weitere Brikettfabrik errichtet.

Unter Tage mit der ebenfalls den Essener Steinkohlenbergwerken gehö-

renden Zeche Katharina durchschlägig. Bis zu 1500 Mann Belegschaft

förderten in den besten Jahren über 300.000 t Kohle im Jahr.

Los 736

Ausruf 60 €

Gewerkschaft des Braunkohlen-Berg-

werks Johanne Henriette bei Unseburg

Kuxschein von 1902 (Blankette, R 10) EF. (70)

Bedeutendes Bergwerk in der Gemeinde Unseburg, Kreis Wanzleben.

Kohleförderung 1921 mit 520 Mann Belegschaft tgl. rund 1.300 t, die in

der eigenen Brikettfabrik zu rd. 6 Mio. Briketts jährlich gepreßt wurden.

Bedeutender Anteil im Mitteldeutschen Braunkohlen-Syndikat. 1961 stell-

te die Grube die Förderung ein.

Los 737

Ausruf 38 €

Gewerkschaft Deutschland

Oelsnitz im Erzgebirge, Kux-Schein 1 Kux

15.10.1922 (R 9) EF. #19584. (47)

Vorderseitig mit dem Allg. Berggesetz vom

31.8.1910.

Nicht

lochentwertet.

Großes Steinkohlenbergwerk im Lugau-Oelsnitzer Revier. 6.000 Mann Be-

legschaft förderten um die 1 Mio. t Kohle im Jahr auf insgesamt 8 Schäch-

ten. 1871 erfolgte die Konstituierung der “AG Steinkohlenbauverein

Deutschland” mit einem Aktienkapital von 550 000 Talern zur Ausbeute der

erworbenen Kohlenfelder von 112 ha als Stammwerk der späteren Ge-

werkschaft Deutschland. 1872 begann das Abteufen, doch man stieß auf

erhebliche Schwierigkeiten: Grubenbrände und starker Gebirgsdruck,

Schlagwetter. Ein Brand im Aug. 1888 nahm solchen Umfang an, daß der

Schacht I abgesperrt und abgedämmt werden mußte. Es gelang nicht, des

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Los 727