N
Los 685
Ausruf 150 €
Deutsche Vereinsbank
Frankfurt a.M., Aktie 600 Mark = 350 Gulden =
200 Thaler = 750 Franken 1.3.1873. Gründeremis-
sion (R 8) VF-F. #48550. (3)
Der Nennwert drückt sehr schön die Zeit des Um-
bruchs bei der Umstellung auf die neue Mark-Wäh-
rung aus, der noch keiner so recht traute. Inwendig
vollständiger Abdruck der Statuten. Randschäden,
z.T. hinterklebt.
Gründung 1871, nach der Jahrhundertwende Übernahme mehrerer Pri-
vatbankhäuser in Frankfurt, Wiesbaden, Mainz und Hanau. Als Aktionäre
waren in starkem Maße die bekannten Frankfurter Privatbankiers interes-
siert. 1929 Verschmelzung mit der Deutschen Effekten- und Wechsel-
Bank (aus der um 1990 die SKA Deutschland wurde).
Los 686
Ausruf 25 €
Deutscher Adler in Magdeburg
Versicherung auf Gegenseitigkeit
Magdeburg, Versicherungsschein 5.000 Mark
10.4.1914 EF-VF. #12765. (53)
Kapitalversicherung für Ernst Sander, Ingenieur in
Duisburg, geb. am 28.3.1871 in Grimma/Sa. Der ge-
samte Jahresbetrag betrug 452 Mark und war in vier-
teljährlichen Raten von 113 Mark im voraus zu zah-
len. Die Versicherungssumme wurde am 1.4.1926 o-
der wenn der Versicherte verstorben war, fällig. Mit
großem Adler. Abheftlochung.
Los 687
Ausruf 30 €
Deutscher Herold Volks-
und Lebensversicherungs-AG
Berlin, Versicherungsschein 4.000 Goldmark
20.3.1931 VF+. #47017. (53)
Versichert wurde das Leben des Kaufmanns Herrn
Erich Göhler, Blankenfelde Kr. Teltow, geb. 9.7.1896.
Schöne Umrandung mit zwei stilisierten Herolden.
Dabei der dazugehörige Briefumschlag, in dem der
Versicherungsschein aufbewahrt wurde sowie zwei
angeheftete Nachträge zur Zusatzversicherung.
Der Deutsche Herold wurde 1922 in Berlin gegründet. Im Jahr 1992 wur-
de eine exklusive Partnerschaft mit der Deutschen Bank abgeschlossen.
2002 fusionierte der Deutsche Herold mit der Zürich Gruppe.
Los 688
Ausruf 40 €
Deutsches Reich
Berlin, Schatzanweisung 1 Mio RM 14.12.1943
EF. #200/4. (54)
Lochentwertet.
1871 wurde das Deutsche Reich gegründet. Ein Geldsegen war zu Anfang
die französische Kriegsentschädigung, mit der man die Schulden des
Krieges 1870/71 bis auf einen kleinen Rest tilgte. Als diese Mittel er-
schöpft waren, wurde am 27.1.1875 das erste Anleihengesetz des Deut-
schen Reichs erlassen und ab 1877 jedes Jahr eine neue Anleihe aufge-
legt. Anleihenzwecke waren Finanzierung des Reichsheeres, der Marine,
der Festungen, der Küstenverteidigung, der Post- und Telegraphenver-
waltung, der Erwerb der Reichsdruckerei, der Münzreform, des Zollan-
schlusses von Hamburg und Bremen und die Herstellung des Nord-Ost-
see-Kanals. Bis 1885 trugen die Anleihen Zinsen von 4 %, danach 3,5 %.
1890 erschien die erste mit 3 % verzinsliche Anleihe. Ab 1908 stiegen die
Zinsen wieder auf 4 %, ab 1915 auf 5 %. Mit der 8. Kriegsanleihe vom
März 1918 endete die Schuldenaufnahme des Kaiserreichs.
Los 689
Ausruf 40 €
Deutschland
Lebensversicherungs-Ges. zu Berlin
Berlin, Police 1.000 Mark 22.11.1898 F+. #81529. (53)
Sub-Direktion: Cöln, Incasso-Agentur: Hamm. Volks-
versicherung, Lebensversicherung für Herrn Ludwig
Georg in Hämmerholz, geb. 2.4.1870 in Isert. Die ver-
sicherte Summe wurde zahlbar spätestens am
1.12.1854 oder nach dem früher eintretenden Tode.
Sehr schöne Gestaltung mit der Germania und Blu-
menverzierung.
Gegründet 1883 als Gegenseitigkeits-Ges., 1900 in eine AG umgewan-
delt. 1917 wurde das gesamte Vermögen der Ges. auf die “Freia” Bremen-
Hannoversche Lebensversich.-Bank AG zu Berlin als Ganzes ohne Liqui-
dation übertragen.
Los 690
Ausruf 125 €
Diamalt AG (5 Stücke)
München, Aktie 100 DM Sept. 1951, #5504; 1.000
DM Sept. 1951, #39; 100 DM Jan. 1961, #8327;
50 DM Aug. 1973, #11264 und 1.000 DM Aug.
1973, #36821-40 EF. (54)
Gründung 1911 unter Übernahme der seit 1902 bestehenden “Deutsche
Diamalt GmbH” und der “Bayerische Konserven-Fabrik Ludwig Graf
GmbH”. In zwei Fabriken in München und Allach sowie einer Malzfabrik in
Pasing erzeugten etwa 500 Mitarbeiter: a) Diamalt Backhilfsmittel und
Malzpäparate, b) Suppenwürze, Saucenpräparate (bis 1958), Zuckerwa-
ren, Pralinen und feine Desserts, ab 1949 auch Speiseeispulver, c) Artikel
der chemischen, pharmazeutischen und Gärungsindustrie. 1934/35 Er-
werb einer weiteren Fabrik in Diemitz bei Halle, wohin bis zur Enteignung
die Süßwarenherstellung verlegt war. 1939/40 Kauf einer stillliegenden
Malzfabrik in Augsburg, wo 1962/63 nach Modernisierung die gesamte
Malzfabrikation konzentriert wurde (die Mälzerei Pasing wurde stillgelegt).
Ebenfalls 1939/40 Erwerb der Reichsstadtmühle GmbH in Augsburg
(1958/59 auf die Diamalt AG fusioniert). 1952/53 Errichtung einer Fabrik
für Backhilfsmittel in Bokhold bei Hamburg. 1968/69 Erwerb der Betriebs-
abteilung Pharmazell der Aschaffenburger Zellstoffwerke AG (pharmazeu-
tische Vorprodukte und Feinchemikalien). Produzierende Werke besitzt Di-
amalt nun in Allach, Augsburg, Bokhold und Redenfelden. 1979 verkauft
die Bayerische Hypotheken- und Wechselbank ihre Mehrheitsbeteiligung
an die Schering AG, 1984 Eingliederung in die Schering AG mit Aktien-
tausch 4:1. Nach Herauslösung und Übernahme der Sparte Industrie-
Chemikalien verkauft Schering 1990 das Restgeschäft an den britischen
Finanzinvestor 3i Group. 1991 Umwandlung in eine GmbH.
Los 691
Ausruf 40 €
Dommitzscher Tonwerke AG
Dommitzsch a. Elbe, Aktie 200 RM 19.7.1928
(Blankette, R 10) EF. (58)
Gegründet 1882 als Splauer Thonwerke AG, 1883 umbenannt in Vereinig-
te Splauer und Dommitzscher Thonwerke AG, ab 1905 Dommitzscher
Tonwerke AG. Hergestellt wurden Steinzeugröhren für Kanalisationen und
Abwässerungen sowie Schamottesteine. Die Grundstücke der Gesell-
schaft wurden begrenzt von der Eisenbahnlinie Wittenberg-Torgau, mit
welcher das Werk durch ein Anschlussgeleis nach Station Dommitzsch
verbunden war. Die Tonwerke wurden 1997 abgerissen.
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Los 692
Ausruf 250 €
Dorstener Papier-Fabriken AG
Dorsten a.d. Lippe, Actie 1.000 Mark 20.6.1900
(Auflage 600,
R 11
) VF. #1144. (70)
Großes Hochformat, dekorative Umrahmung im Hi-
storismus-Stil. Seit über 10 Jahren ist uns nur ein ein-
ziges weiteres Stück bekannt.
Gründung 1891, die Fabrik stand am Ufer der Lippe. 1900 wurde zudem
die H. Vorster’sche Holzstoff- und Zellulosefabrik in Broich angekauft und
eine neue Druckpapierfabrik errichtet. Im Jahr 1907 wurde - bei einer Pro-
duktion von 7.600 t Papier - ein größerer Verlust erwirtschaftet. Mangels
Aussichten auf Besserung beschloß man 1908 die Liquidation. In der
Zwangsversteigerung wurde das Broicher Werk von THYSSEN erworben.
Die Fabrik in Dorsten stand ebenfalls zur Zwangsversteigerung an, pro-
duzierte aber vorläufig weiter. Das Kapital war vollständig verloren.
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Abb. S. 73 Los 693
Ausruf 500 €
Dortmunder Bauverein
Dortmund, Aktie 200 Thaler = 600 Mark 1.8.1873.
Gründeraktie (Auflage 1250, R 9) EF-VF. #820.
(55)
Herrliche Gestaltung mit Werkzeugen und zwei Hand-
werkern in der Umrandung, Originalunterschriften.
Gründung 1873 zum Erwerb, zur Bebauung oder sonstigen Benutzung,
zur Veräusserung von Grundstücken und sonstigen Immobilien. Die ur-
sprünglichen Inhaber-Aktien wurden 1896 auf Namens-Aktien umgestellt,
zugleich Herabsetzung des Nennwertes auf 200 M. 1905 wurde die Liqui-
dation beschlossen, die gut lief: Bis 1920 wurden auf die Aktien vier Rük-
kzahlungen mit zusammen 180 % des Nennwertes geleistet.
Los 694
Ausruf 100 €
Douglas Aircraft Co.
New York, 5 depositary shares o.N. von 1960
(nullgeziffert) EF. (40)
Specimen aus dem Archiv von Bradbury, Wilkinson &
Co. Äußerst selten, höchstwahrscheinlich ein Einzel-
stück. Anh. Kupons.
Donald Douglas fing 1920 an, im Hinterzimmer eines Friseursalons in Los
Angeles für David Davis den Doppeldecker “Cloudster” zu bauen. Das
ganze nannte sich Davis-Douglas Company. Davis wollte damit 1921 den
1. Transcontinental-Flug machen, das schlug aber fehl und er verließ die
Firma, die ab jetzt Douglas Company hieß. Douglas Flugzeuge stellten in
der Folge viele Rekorde auf, so den 1. Round-the-World Flug (1924 durch
die US Army). Seit 1928 hieß die Firma Douglas Aircraft Co. 1935 wurde
die legendäre DC-3 vorgestellt (DC=Douglas Commercial), von der über
10.000 Stück gebaut wurden. Durch sie und ihre Nachfolger, DC-4 bis DC-
7, dominierte Douglas den Markt in den 40er und 50er Jahren. Die DC-8
(1958) konnte allerdings nicht mit der Boeing 707 mithalten, aber die klei-
ner DC-9 (1965) war ein Verkaufserfolg; ihre Entwicklungskosten jedoch
und der schleppende Verkauf der DC-8 führten 1966 zu Verlusten und man
lud gesundere Firmen zur Fusion ein: McDonnell Aicraft machte 1967 das
Rennen mit einem Gebot von 68,7 Mio. $. Die neue McDonnell Douglas
Corp. baute u.a. die DC-10 (1970), das Skylab (1973) sowie die F-15 und
F-18 für die Airforce. Beide Firmen waren schon früh in der Raumfahrt en-
gagiert: Douglas baute die Delta-Rakete sowie die oberste Stufe der Sa-
turn Mondrakete, McDonnell die Mercury- und die Gemini-Kapseln.
Los 695
Ausruf 70 €
Dr. Jul. Renning-Werk AG -
Spezialfabrik Elektr. Heiz- u. Kochapparate
München, Aktie 1.000 Mark 25.4.1923. Gründer-
aktie (Auflage 10000, R 10) EF. #2474. (14)
Mit kpl. Kuponbogen.
Die in München-Thalkirchen ansässige Firma wurde am 25.4.1923 ge-
gründet und stellte elektrische Heiz- und Kochapparate her.
Los 696
Ausruf 50 €
Dresch-Genossenschaft
Wolfmannshausen GmbH
Wolfmannshausen, Anteilschein 1.000 Mark = 10
Pfund Hafer 23.9.1923 (R 9) EF. #749. (55)
Einmalig an diesem Stück ist die SACHWERTGESI-
CHERTE Angabe des Nennwertes, wie wir sie aus
der Zeit der Hyper-Inflation sonst nur von Schuldver-
schreibungen kennen. Kleinformatiger Druck der
Hofbuchdr. Gebr. Marbach, Meiningen.
Wolfmannshausen ist ein Dorf im südlichen Landkreis Schmalkalden-Mei-
ningen. Über Jahrhunderte wurde auch dort das Getreide von Hand mit
dem Flegel gedroschen, eine zeitraubende und mühevolle Arbeit. Infolge
der Arbeitskräfteabwanderung in Gewerbe- und Industriebetriebe wurde
bereits ab Mitte des 19. Jh. der Wunsch nach maschinellem Drusch im-
mer grösser. Eine deutliche Leistungssteigerung brachten von Hof zu Hof
verschiebbare Grossdreschmaschinen. Solche Dreschsätze waren aber
so teuer, dass für die kleineren Bauern nur die genossenschaftlich ge-
meinsam finanzierte Anschaffung in Frage kam.
Los 697
Ausruf 38 €
Dresdner Feuerversicherung -
Landwirtsch. Feuerversicherung Sachsen -
Allg. Feuerversicherung in Deutschland
Dresden, 8 % Anteilschein 100 Goldmark Dez.
1924 (Auflage 900, R 10) EF-VF. #23. (3)
Ausgestellt auf die Dresdner Rückversicherungs-AG.
Die Dresdner Feuer fungierte als Landwirtschaftliche Feuerversicherung in
Sachsen, außerdem Allgemeine Feuerversicherung im restlichen Gebiet
des Deutschen Reiches. 1950 verlagert nach Köln, 1955 von der Gothaer
Feuer-Versicherungs-Bank in Köln übernommen worden (seit 1970 Go-
thaer Versicherungsbank VVaG).
Los 698
Ausruf 40 €
Dürener Bank
Düren, Aktie 100 RM 19.6.1925 (Auflage 10000,
R 9) EF. #107728. (59)
Schöne Flechtbandumrahmung.
Nicht
lochentwertet.
Gründung 1898. In rascher Folge expandierte die Bank dann in die Region:
1901 Errichtung einer Filiale in Euskirchen, 1903 Angliederung der Euskir-
chener Volksbank, 1904 Errichtung einer Filiale in Jülich, 1905 Angliede-
rung der Jülicher Volksbank, 1909 Übernahme des Lechenicher Creditver-
eins, 1920 Interessengemeinschaft mit der Dürener Volksbank (deren Ak-
tienmehrheit und Kundengeschäft 1943 vollständig übernommen wurde),
1925 Übernahme der Zülpicher Volksbank, 1927 Errichtung einer Filiale in
Eschweiler. In der Nachkriegszeit kamen noch Zweigstellen in Schlei-
den(Eifel (1960), Linnich (1963) sowie Birkesdorf und Dürwiß (1965) hinzu.
Börsennotiz im Freiverkehr Düsseldorf, Großaktionär war zuletzt die Dresd-
ner Bank. 1970 vollständig in die Dresdner Bank eingegliedert.
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