

Schöne Umrahmung im Historismus-Stil. Seit der
erstmaligen Versteigerung im Jahr 1987 ein UNIKAT
geblieben.
Ursprung ist eine bereits 1810 vom Fabrikanten Bahner in Kaiserswerth
gegründete Fabrik. 1899 schlossen sich die Firmen H. J. Butzon Nachf.,
Wilh. Bahner, Anton Bahner und Louis Bahner zur Vereinigte Silberwaa-
ren-Fabriken AG zusammen. Zugleich wurde mit dem Bau einer neuen Fa-
brik an der Werstenerstraße begonnen und der Betrieb im Okt. 1900 da-
hin überführt. Weitere Umzüge erfolgten in die Witzelstr. 25 / Auf’m Hen-
nekamp 25. Hergestellt wurden echt silberne und Alpakaversilberte Be-
stecke. Nach vorübergehener kriegsbedingter Stilllegung konnte im
Herbst 1945 der Betrieb wieder aufgenommen werden, 1949 war die Vor-
kriegskapazität wieder erreicht. Aktionäre waren zu je 50 % die Witwe des
Fabrikanten Wilh. Bahner und der bereits seit 1924 im Vorstand befindli-
che Dr. Wilhelm Kerscht. Als dieser starb, wurde 1966 die Fabrikation ein-
gestellt - der Verlustvortrag hatte inzwischen mehr als das Doppelte des
Eigenkapitals erreicht, die letzte Dividende hatte es 1920 gegeben. 1967
Umfirmierung in VSF Grundstücks-AG, fortan nur noch Vermietung von
Grundstücken und Gebäuden. Nun erholte sich die Ertragslage, ab 1983
konnten im Schnitt 75 % Dividende verteilt werden. Mit der Handelsregi-
sternummer B 207 heute eine der ältesten in Düsseldorf noch existieren-
den AG’s. Das Grundkapital ist noch heute wie schon bei der Gründung in
1.000 Aktien eingeteilt (zuerst á 1.000 Mark, seit 1925 dann 200 RM,
schließlich á 200 DM).
Los 999
Ausruf 40 €
Vereinigte Speyerer Ziegelwerke AG
Speyer
a.Rh., Aktie 1.000 Mark 1.8.1889. Gründe-
raktie (Auflage 2000, nach tlw. Umwandlung 1917
in VZ-Aktien noch 1100, R 3) EF. #(1391)498. (47)
Schöne Umrandung im Historismus-Stil mit Putti und
Werkzeug.
Gründung 1889 nach Fusion der Gund’schen Ziegelwerke mit der Ziege-
lei Jakob Ganter u. Cie. und Speyerer Dampfziegeleien. 1968/69 erwarb
die Dachziegelwerke Ergoldsbach AG die Aktien der Vereinigte Speyerer
Ziegelwerke AG. 1970 fusionierten beide Gesellschaften zu Erlus AG mit
Sitz in Neufahrn.
Los 1000
Ausruf 50 €
Vereinigte Stahlwerke AG
(United Steel Works Corporation)
Düsseldorf, 6,5 % Debenture 500 $ Ser. A
1.7.1927 (R 5) EF-VF. #1342. (14)
Schöner Stahlstich der ABNC, Vignette mit Arbeitern
in der Gesenkschmiede. Anh. Kupons.
Die “alte” Vereinigte Stahlwerke AG entstand am 14.1.1926 durch Zu-
sammenschluss von sieben Gesellschaften der Rhein-Elbe-Union
(Deutsch-Luxemburgische Bergwerks- und Hütten-AG, Gelsenkirchener
Bergwerks-AG, Bochumer Verein für Bergbau und Gußstahlfabrikation),
der Thyssen-Gruppe und der Phoenix AG für Bergbau und Hüttenbetrieb.
Im Jahr 1933 erfolgte dann die vollständige Verschmelzung mit Phoenix
und der Gelsenberg (letztere war die aufnehmende Gesellschaft bei dieser
Fusion). Die Liste der Aufsichtsratsmitglieder war das Who is Who der
deutschen Wirtschaft: Kirdorf, Thyssen, Vögler, Flick, Talbot, von Sie-
mens, Otto Wolff, ferner Hugenberg (Reichskanzler) und Pferdmenges (der
spätere “Bankier Adenauers”). Nach dem II. Weltkrieg wurde die Vereinig-
te Stahlwerke AG von den Alliierten vollständig zerschlagen.
Los 1001
Ausruf 30 €
Vereins- und Westbank AG
Hamburg, Aktie 1.000 DM Okt. 1974 (Blankette,
R 7) UNC-EF. (56)
Entstanden 1974 durch Fusion der Vereinsbank in Hamburg (gegründet
1856) mit der Westbank AG, Husum/Hamburg (entstanden 1943 durch
Fusion der 1896 gegr. Westholsteinischen Bank in Heide mit der 1875
gegr. Schleswig-Holsteinischen Bank in Husum und der 1897 gegr.
Schleibank in Kappeln). 1977 dehnte sich die Bank durch die Übernahme
der Bankhäuser Nicolai & Co. in Hannover/Braunschweig und Gottschalk
& Co. in Hildesheim bis nach Südniedersachsen aus, im gleichen Jahr
auch Eingliederung der Creditbank AG, Flensburg. 2004 “squeeze out”
durch den Großaktionär Bayerische Hypo- und Vereinsbank AG und an-
schließende Fusion.
N
Los 1002
Ausruf 30 €
Vereins- und Westbank AG
Hamburg, Aktie 50 DM Jan. 1991 (Blankette, R 9)
UNC-EF. (56)
N
Abb. S. 97 Los 1003
Ausruf 200 €
Victor Pagé Motors Corp.
Delaware, 65 shares à 1 $ 25.4.1923 EF-VF.
#10775. (34)
Mit
Originalunterschrift Major Victor W. Pagé
. Sehr
dekorativ mit Automobil im Unterdruck und allegorischer
Vignette. Ein äußerst seltener Auto-Wert. Unentwertet.
Als Autor von Automobil-Fachbüchern eignete sich Victor Pagé das nötige
theoretische Wissen an, im 1. Weltkrieg war er Pilotenausbilder, später
Herausgeber des Magazins “Scientific American”. Große Aufmerksamkeit
in der Fachpresse erregte sein Plan, Autos zu bauen. Die Bilder der “Erl-
könige” zeigten sehr fortschrittliche Fahrzeuge für vier Insassen, als Road-
star und als Coupé. Die Fahrzeuge wurden 1922 auf der New York Auto-
mobil Show vorgestellt. Tatsächlich wurden aber nur ganze 5 Autos pro-
duziert, danach stellte Pagé die Produktion auf den kleineren “Utility” um.
Los 1004
Ausruf 25 €
Volks-Solidarität
Mecklenburg, Spendengutschein 50 DM Mai
1949 EF. (56)
Spendengutschein zur Woche der Volkssolidarität 8.-
15.5.1949 in Mecklenburg. Rückseitig Fotos vom
Kinderdorf Alt Rehse: “So entstand aus Trümmern
und Ruinen eine neue Heimat für elternlose Kinder.”
Los 1005
Ausruf 45 €
Volksbühne e.V.
(Vereinigte Freie und Neue freie Volksbühne)
Berlin, 5 % Teilschuldv. 1.000 Mark 1.1.1921 (R 7)
EF-VF. #652. (15)
Teil einer Anleihe von 1,5 Mio. Mark zur Erweiterung
und Ausdehnung des Theaterbetriebes, insbesonde-
re zur Schaffung weiterer Volkskunsthäuser. Sehr de-
korativ mit Jugendstil-Elementen. Originalunter-
schriften. Mit Kupons.
Die erste “Freie Volksbühne” wurde 1890 als besonderer Zweig der Arbei-
terbildungsvereine gegründet. 1892 Abspaltung der “Neue Freie Volks-
bühne”, die 1914 ihr eigenes Theater am Bülowplatz eröffnete (heißt heu-
te Rosa-Luxemburg-Platz, früher Horst-Wessel-Platz, hier erschoss Stasi-
Mielke einen Polizisten). 1919 Wiederzusammenschluss beider Vereine,
1920 Zusammenschluss mit weiteren neugegründeten Volksbühnen zum
“Verband der Deutschen Volksbühnen-Vereine e.V.”. 1933 wurde die
Volksbühne aufgelöst, 1945 neu gegründet. Grundsteinlegung des Thea-
ters erfolgte am 14.9.1913. Direktor und Intendant der “Neue Freie Volks-
bühne” war Max Reinhardt.
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