

Die 1949 neu formierte heutige Landwirtschaftliche Rentenbank ist her-
vorgegangen aus der Deutschen Rentenbank (gegründet 1923 als Wäh-
rungsbank zur Bekämpfung der damaligen Hyper-Inflation) und der Ren-
tenbank-Kreditanstalt (gegründet 1925 als zentrales Refinanzierungsinsti-
tut für den Agrarsektor). Durch Emission von vier Amerika-Anleihen konn-
te sie in den 30er Jahren beträchtliche internationale Mittel zur Finanzie-
rung des Kapitalbedarfs der deutschen Landwirtschaft aufnehmen. Heute
spielt sie durch Übernahme von Beteiligungen besonders beim Struktur-
wandel der deutschen Mühlenindustrie eine große Rolle.
Los 937
Ausruf 50 €
Lanninger-Regner AG
Frankfurt, Aktie B 1.000 Mark Juni 1923. Grün-
deraktie (Auflage nach Goldmarkumstellung nur
noch 100, R 8) EF+. #87. (52)
Gründung 1923 zum Fortbetrieb der Fa. Sänger & Lanninger. Herstellung
von Beregnungs- und Berieselungsanlagen, Rohrleitungen, Wasserwerks-
anlagen, Kraftstationen und Wagenbau.
N
Los 938
Ausruf 75 €
Leder- und Riemenwerke Gebr. Reerink AG
Frankfurt a.M., Aktie Lit. B 20 RM 1.4.1927 (Auf-
lage 5625, R 10) EF+. #154. (52)
Mit Kupons.
Gründung 1921, hervorgegangen aus der 1828 errichteten westfälischen
Leder-Treibriemenfabrik Gebr. Reerink in Vreden i. Westf. Fabrik in Bona-
mes, ca. 250 Beschäftigte. Börsennotiz Frankfurt.
N
Los 939
Ausruf 80 €
Lederwerke vorm. Ph. Jac. Spicharz
Offenbach a/M, Actie 1.000 Mark 16.4.1923 (Auf-
lage 16000, R 10) EF. #23106. (52)
1825 kaufte die Familie Spicharz die vormalige Ziegelei Neuhütte am Main-
ufer zwischen Offenbach und Bürgel und errichtete dort eine Gerberei. Un-
ter Leitung von Philipp Jacob Spicharz stelle der Betrieb ab den 1830er
Jahren handwerksmäßig vor allem Lackleder her. Die dritte Generation
führte danach industrielle Produktionsmethoden ein und erschloß Export-
märkte vor allem in England und Frankreich. Differenzen unter den Gesell-
schaftern führten 1891 unter Mitwirkung verschiedener Frankfurter Bank-
häuser zur Einbringung des Betriebes in eine Aktiengesellschaft, die Aktien
wurden an der Frankfurter Börse notiert. Der ältere Teil der Fabrikanlagen
und das noch aus der Zeit der Neuhütte stammende Wohnhaus wurde
1910 durch ein Großfeuer vernichtet. An Stelle des Wohnhauses wurde nun
ein moderner Verwaltungsbau errichtet und die Fabrik mit neuen Maschi-
nen und Anlagen wiederaufgebaut. An die guten früheren Jahre wieder An-
schluß zu gewinnen gelang aber nicht mehr - 1925 wurden fast alle Be-
schäftigten entlassen und die Produktion weitgehend eingestellt, 1927
ging die AG in Liquidation, 1929 wurde der Betrieb gänzlich geschlossen.
Bis auf den nach dem Großbrand 1910 neu errichteten Verwaltungsbau
(heute das „Haus der Bäcker“ in der Mainstr. 143) wurde die Fabrik restlos
abgerissen. Auf einer der anschließend verkauften Teilflächen des ehemals
25.386 qm umfassenden Werksgeländes entstand 1956 das Gemeinde-
haus der Schlosskirchengemeinde sowie 1970 der Kirchenneubau.
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Los 940
Ausruf 180 €
Leipziger Feuer-Versicherungs-Anstalt
Frankfurt/Main, Namensaktie Serie A 700 DM Ju-
li 1957 (Auflage 4446, R 9) EF+. #54. (52)
Rückseitig als ungültig abgestempelt.
Sehr alte, bereits 1819 mit einem Kapital von 1 Mio. Thalern gegründete
Versicherung. Seit 1838 auch in der Donaumonarchie tätig. 1929 Übernah-
me der “Lebenswacht” Lebens-Versicherung-Anstalt in Leipzig und 1939
der “Heimat” Allg. versicherungs-AG in Wien. 1945 Schließung der Direk-
tion auf Anordnung der Sowjetischen Militäradministration, Sitzverlegung
1948 nach Bonn und 1956 nach Frankfurt/Main. 1970 Übernahme des Be-
standes der Leipziger Allgemeine und zugleich Umfirmierung in “Alte Leip-
ziger Versicherung AG”. 1974 letzte Sitzverlegung nach Oberursel.
N
Los 941
Ausruf 140 €
Leux-Werke AG für Schiff- und Bootbau
Frankfurt a.M., Aktie Lit. D 20 RM 21.5.1925 (Auf-
lage 1125, R 10) EF. #3821. (52)
Gründung 1923 zur Fortführung des seit 1855 als Einzelfirma betriebenen
Fabrikationsgeschäfts für Schiff- und Bootsbau. Gebaut wurden im Werk
Niederrad Motor-, Ruder- Segelboote und Kajaks; im Werk Osthafen Ei-
senschleppkähne, Personen- und Frachtdampfer. Mehrheitsaktionär war
die Deutsche Raiffeisenbank, Berlin. Im Jan. 1927 wurde die Auflösung
beschlossen.
N
Los 942
Ausruf 350 €
Lombardkasse AG
Frankfurt am Main, Global-Namensaktie 60 x 100
DM Aug. 1976 (R 10) EF+. #30001-30060. (52)
Hektographierte Ausfertigung.
Gründung 1923 als Berliner Makler-Verein AG durch Mitglieder der Verei-
nigung von Berliner Banken und Bankiers (Stempelvereinigung) und der In-
teressengemeinschaft der Berliner Privatbankfirmen. Die Gründung erfolgte
zunächst lediglich zum Zwecke des Namensschutzes, nachdem der “alte”
1877 als zweitälteste deutsche Maklerbank gegründete Berliner Makler-Ver-
ein 1923 in eine normale Geschäftsbank umgewandelt und in Berliner
Bankverein AG umbenannt worden war. Im Juli 1931 äußerte die Interes-
sengemeinschaft der Berliner Privatbankfirmen den Wunsch, eine Lom-
bardstelle zu schaffen, bei der ihre Mitglieder gegen Hinterlegung von Wert-
papieren Lombardkredit erhalten konnten. Damit sollte der Abzug von Kun-
dengeldern auf dem Höhepunkt der damaligen Bankenkrise kompensiert
werden können. Am 31.7.1931 beschloß eine außerordentliche Hauptver-
sammlung zu diesem Zweck die Erhöhung des Grundkapitals von 6.000 RM
auf 1 Mio. RM, gleichzeitig umbenannt wie oben. Mit der technischen
Durchführung der Geschäfte der Berliner Lombardkasse AG wurde zu-
nächst die Bank des Berliner Kassen-Vereins, später die Liquidationskasse
AG betraut. Ab 1.5.1938 erfolgte die Geschäftsbesorgung wieder durch An-
gestellte der Bank des Berliner Kassen-Vereins (ab 1943: Deutsche Reichs-
bank Wertpapiersammelbank) in der Oberwallstraße. Damit im Ostsektor
Berlins verblieben, wo nach Angaben der Banken-Kommission sämtliche
Geschäftsunterlagen abhanden kamen. 1951 wurde in Wilmersdorf in der
Privatwohnung des Vorstands Rudolf Kastner eine Verwaltungsstelle einge-
richtet. 1959 entsprach die Bankenaufsicht dem Antrag auf Neuzulassung.
1961 Verlegung des Verwaltungssitzes nach Frankfurt/Main und Umfirmie-
rung in “Lombardkasse AG”. Seitdem stellt den Aufsichtsratsvorsitzenden
die Deutsche Bank, die bis heute wie eh und je mit 17,32 % größter Aktio-
när ist. Gründung von Niederlassungen in Düsseldorf (1970), Berlin und
Hannover (1985) sowie München und Stuttgart (1988). 1990 fusionsweise
Übernahme der Liquidations-Casse in Hamburg AG.
Los 943
Ausruf 50 €
Londoner Phönix Feuer-Assecuranz-Societät
Frankfurt a.M., Police 2.724 Mark 1.4.1909 VF.
#392173. (52)
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Los 935
Los 942
Los 950