Previous Page  98 / 236 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 98 / 236 Next Page
Page Background

Nur 6 Stück lagen im Reichsbankschatz.

Das Bergwerk lag in den Gemeinden Waldbauer und Vörde (Kreis Hagen).

Später “Frankfurter Kohlensäurewerk der Gewerkschaft Wahle I.”.

N

Los 899

Ausruf 200 €

Gewerkschaft Melzingen in Gotha -

Geyseritwerk Usingen

Frankfurt a.M., 5 % Teilschuldv. 1.000 Mark Juni

1922 (Auflage 3500, R 10) EF. #2148. (52)

Inwendig Bedingungen und Tilgungsplan.

Geyserit ist die heute nicht mehr übliche Bezeichnung für Quarz, einem

Rohstoff für die Porzellan-, Steingut- und Glasindustrie. Der im Raum U-

singen zu Tage tretende Quarzgang zeichnet sich durch hohe Reinheit aus

und ist weltweit bekannt. Das erste Mal wurde im Jahr 1910 von diesem

Quarzgang berichtet. Zwei Jahre später bat die Gewerkschaft Melzingen

um eine staatliche Genehmigung zum Erwerb von Grundstücken, um ei-

nen Steinbruch einzurichten. Während des Ersten Weltkriegs war dann

bereits der Quarz-Abbau am Unterstrütchen in der Gemarkung Eschbach

durch das Geyseritwerk Usingen der Gewerkschaft Melzingen sowie am

Dörrberg in der Gemarkung Cransberg durch das Geyseritwerk der Ge-

werkschaft Dörrberg voll im Gange.

N

Los 900

Ausruf 100 €

Gewerkschaft Thüringen zu Allstedt

Frankfurt a. M., Kuxschein 10.4.1905 (Auflage

1000, R 9) VF. #642. (52)

Originalunterschriften, u.a.

Dr. Albert Katzenellen-

bogen

(1863-1942), Vorstandsvorsitzender der Mit-

teldeutschen Creditbank in Frankfurt a.M. und nach

deren Fusion mit der Commerzbank ab 1929 Com-

merzbank-Vorstand, 1930-1937 Mitglied des Auf-

sichtsrates der Commerzbank (danach wegen seiner

nichtarischen Herkunft nicht wiedergewählt), bis

1936 auch Aufsichtsratsvorsitzender der Buderus’-

schen Eisenwerke. Schöne Jugendstil-Umrahmung.

Eingetragen auf das bedeutende deutsch-jüdische

Privatbank Gebrüder Sulzbach in Frankfurt a.M. In-

wendig zahlreiche Übertragungsvorgänge bis 1920.

Nur 9 Stück lagen im Reichsbankschatz.

Allstedt ist eine damals zu Thüringen gehörende Enklave im heutigen Kyff-

häuserkreis 30 km östlich des Kyffhäusers. Bei Gründung am 22.2.1905

wurden der Gewerkschaft Thüringen vom Großherzoglich Weimarischen

Staatsministerium, Departement der Finanzen, ein Grubenfeld von 22

preußischen Normalfeldern (1 Normalfeld = 2.189.000 qm) zur Gewinnung

von Salzen aller Art verliehen. Die Gründung erfolgte durch ein Frankfur-

ter Bankenkonsortium unter Führung der Metallurgischen Gesellschaft im

Interesse des Konzerns “Consolidirte Alkaliwerke Westeregeln”, der dann

90 % der Kuxe besaß. Nachdem die Bohrungen fündig wurden, kam das

Bergwerk 1908 zur Förderung von Carnallit mit 500 Mann Belegschaft in

Betrieb. Es wurde im Sept. 1921 in Anwendung der Bestimmungen des

Kaliwirtschaftsgesetzes stillgelegt. Bis 1928 wurden die Übertageanlagen

abgebaut, bis auf das Fabrikgebäude, dessen Ruinen in Heygendorf noch

heute schon von weitem sichtbar sind.

N

Abb. S. 96 Los 901

Ausruf 350 €

GOLO Schuhfabrik AG

Frankfurt am Main, Aktie 100 RM 29.7.1926 (Auf-

lage 500,

R 11

) EF. #242. (65)

Gegründet 1921 zwecks Herstellung von Schuhen, insbesondere von

Hausschuhen. Die AG besaß in Frankfurt a.M. zwei Fabrikgrundstücke, je-

des mit Gleisanschluss (Mainzer Landstr. 225/227). Die Fabrikation mit im-

merhin 1.500 Beschäftigten befand sich später in Gelnhausen. Zusätzlich

wurde in Sterbfritz ein Zweigwerk eingerichtet. Grund dafür war eine

schon damals praktizierte Wirtschaftsförderung und Ansiedlungspolitik

des Kreises Schlüchtern: Für die Errichtung des Zweigwerkes gab der

Kreis der GOLO-Schuhfabrik ein Darlehn. In Frankfurt börsennotiert,

Großaktionär war ein Herr Albert Mainz, Frankfurt a.M. In der Weltwirt-

schaftskrise wurde die AG 1930 zahlungsunfähig und wurde nach einem

Zwangsvergleich mit den Gläubigern liquidiert.

Los 902

Ausruf 80 €

Grossherzoglich Badisches

Staats-Eisenbahn-Anlehen

Frankfurt a.M., Original-Certificat für eine Obliga-

tion 3.12.1865 EF. #1229. (52)

Die zu Grunde liegende Badische Staats-Eisenbahn-

Anleihe hatte ein Volumen von 14 Mio Gulden. Nach

unserer Kenntnis in der Finanzgeschichte das FRÜ-

HESTE BEISPIEL VON ZERTIFIKATE-GESCHÄFTEN,

indem hier Frankfurter Geldhäuser diese mit Original-

Obligationen unterlegten Zertifikate emittierten. Vor-

liegendes Stück war gültig für die Ziehung am

28.2.1866, wobei der höchste Treffer 40.000 fl. und

der niedrigste 50 fl. betrug. Gelockt wurden die Anle-

ger bei diesen Lotterie-Anleihen damit, daß es statt

einer festen Verzinsung unterschiedlich hohe Aus-

schüttungen in Form der “Treffer” gab.

Das Großherzogtum Baden erteilte kaum Konzessionen an Privatbahnen.

Alle wichtigen Eisenbahnstrecken wurden vom Staat gebaut und betrieben.

Zur Finanzierung emittierte der badische Staat spezielle Eisenbahnanleihen.

N

Los 903

Ausruf 200 €

Gustav L. Guggenheimer AG

Frankfurt a.M., Aktie 1.000 Mark 1.5.1923. Grün-

deraktie (Auflage 20000, nach Umstellung auf

1.000 RM noch 300, R 9) EF-VF. #94. (52)

Gegründet 1923 für den Vertrieb von modischen Samt-, Seiden- und Woll-

waren. 1929 Sitzverlegung nach Berlin, Leipziger Str. 94, 1936 “arisiert”

und umbenannt in Mode-Stoffe AG. 1950 als vermögenslos gelöscht.

N

Los 904

Ausruf 90 €

Hammerstein & Hofius AG

Frankfurt a.M., Aktie 1.000 Mark 1.10.1921. Grün-

deraktie (Auflage 1500, R 10) EF-VF. #507. (65)

Doppelblatt, mit Kupons.

Übernommen wurde eine Fabrik in Lämmerspiel, Kreis Offenbach. Her-

stellung von Schrauben und Muttern, seit 1924 auch Fabrikation von

Kopfhörern (Marke Primus). Börsennotiz Frankfurt. 1927 wurde die Ge-

sellschaft aufgelöst, 1928 gelöscht.

Los 905

Ausruf 90 €

Hammerstein & Hofius AG

Frankfurt a.M., Aktie 1.000 Mark 20.8.1923 (Auf-

lage 20000, R 10) EF-VF. #10203. (65)

Mit kpl. anh. Kupons.

N

Los 906

Ausruf 250 €

Hartmann & Braun AG

Frankfurt a.M., 5 % Teilschuldv. 1.000 Mark Juli

1912 (Blankette,

R 11

) EF. (65)

Mit Faksimile-Unterschrift Wunibald Braun als AR-

Vorsitzender. Inwendig Bedingungen. Ältestes be-

kanntes Wertpapier dieses bedeutenden Unterneh-

mens, nur ein einziges weiteres Stück ist seit vielen

Jahren bekannt.

Gegründet 1879 von Eugen Hartmann als “optische Anstalt, physikalisch

astronomische Werkstätte” in Würzburg. 1882 trat Wunibald Braun, der

Bruder Ferdinand Brauns (Erfinder der Braunschen Röhre, Nobelpreisträ-

ger für Physik) als Teilhaber ein. 1884 erfolgte auf dessen Empfehlung die

Verlegung des Betriebes nach Frankfurt-Bockenheim. Seit 1901 AG. Pro-

duktionsschwerpunkt waren elektrische Meßgeräte. Ab 1930 vollzog man

den Schritt von der Meß- zur Regelungstechnik. Nach dem Krieg folgte

die Entwicklung zu einem modernen Unternehmen der Meß-, Regel- und

Automatisierungstechnik. 1981 ging der von der AEG seit 1968 gehaltene

Aktienanteil an die Firma Mannesmann über, die Hartmann & Braun 1995

an das internationale Unternehmen Elsag Bailey Process Automation ver-

kaufte. 1999 wurde Hartmann & Braun dann vollständig in die schwe-

disch-schweizerische ABB integriert.

Los 907

Ausruf 150 €

Hartmann & Braun AG

Frankfurt a.M., Genußrechtsurkunde 100 RM

1.5.1926 (Blankette,

R 12

) EF. (65)

Einzelstück aus einem Archiv, strichentwertet. Mit

Kuponbogen.

98

Los 908