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A. Osterrieth-Musterperforation. Doppelblatt, mit bei-

liegenden Kupons.

Die Metallgesellschaft entstand am 17.5.1881 in Frankfurt. Arbeitsgebiet

war zunächst der Handel mit Nichteisenmetallen. Aus dem Metall- und

Erzhandelsgeschäft ergaben sich vielfältige Beziehungen zum Erzberg-

bau, zur Verhüttungs- und weiterverarbeitenden Industrie, die oft auch in

einer Beteiligung mündeten. Ein Teil der erworbenen Beteiligungen wurde

in die 1897 errichtete “Metallurgische Gesellschaft AG” eingebracht. Ge-

meinsam mit befreundeten Banken riefen die “Metallgesellschaft” und die

“Metallurgische Gesellschaft” für Bank- und Finanzgeschäfte 1906 die

“Berg- und Metallbank AG” ins Leben. Diese übernahm 1910 zunächst die

Metallurgische Gesellschaft (wobei der neue Firmenname “Metallbank

und Metallurgische Gesellschaft AG” war) und dann weiter 1928 im Wege

der Verschmelzung die Metallgesellschaft. Um den Traditionsnamen zu er-

halten, firmierte das fusionierte Unternehmen fortan weiter als “Metallge-

sellschaft”. 1972 Aufnahme der Sachtleben AG für Bergbau und chemi-

sche Industrie durch Verschmelzung. Ende der 90er Jahre in heftige Tur-

bulenzen geraten, unter Führung der Deutschen Bank saniert und dann

als “mg technologies AG” börsennotiert. Der Maschinen- und Anlagen-

baubereich (Lurgi/Lentjes, Zimmer, GEA) wird fortgeführt, der nach Um-

satz dreimal größere Chemie- und Explosivstoffbereich (Dynamit Nobel,

solvadis) wurde 2003/04 verkauft. 2005 umbenannt in GEA Group AG, zu-

gleich Sitzverlegung nach Bochum.

Los 954

Ausruf 400 €

Metallbank und Metallurgische

Gesellschaft AG

Frankfurt a.M., Aktie 1.000 Mark 19.2.1918 (Mu-

ster,

R 12

) EF. (65)

A. Osterrieth-Musterperforation. Doppelblatt, mit bei-

liegenden Kupons.

N

Los 955

Ausruf 100 €

Metallbank und Metallurgische

Gesellschaft AG (2 Stücke)

Frankfort on the Main, Call Certificates für Stam-

maktien zu nom. 5.000 RM (nullgeziffertes Speci-

men, R 10) + nom. 2.500 RM (Auflage 500, R 8)

1.5.1928, #B 13 EF. (52)

Der bis 1.4.1933 zu 150 % ausübbare Optionsschein

über 5000 RM war im Zusammenhang mit einer im

März 1928 in London begebenen Anleihe von

750.000 L stg. ausgegeben. Aus dem Archiv von

Bradbury, Wilkinson & Co. Der Optionsschein über

2.500 RM trägt die Originalunterschriften des Vor-

standsmitglieds Dr. Gotthold Kölle und des Prokuri-

sten Reuleaux.

Los 956

Ausruf 75 €

Metallwerke Knodt AG

Frankfurt a.M., Aktie 1.000 Mark 18.4.1922 (Auf-

lage 2000, R 10) EF+. #5578. (65)

Im Unterdruck das Firmenzeichen, ein Ritter in

Rüstung. Doppelblatt.

Gründung 1920 zur Fortführung der seit 1840 bestehenden GmbH. Pro-

dukte: Eisenbahnlaternen, Lokomotiv-Ausrüstungsgegenstände, Armatu-

ren für Eisenbahn- und Waggonbau, Bade- und Heizapparate. Großaktio-

när war die Tellus AG für Bergbau- und Hüttenindustrie. 1930 in Konkurs.

N

Los 957

Ausruf 350 €

MIAG Mühlenbau und Industrie AG

Frankfurt a.M., Aktie 100 RM 31.3.1926 (Auflage

max. 30000,

R 11

) EF. #247753. (65)

Ausgegeben zur Sicherstellung der Optionsrechte

der Inhaber der 1926 ausgegebenen US-$-Anleihe.

Abheftlochung, mit Kupons. Uns sind lediglich zwei

Stücke dieser Emission (#206209 + 247753) bekannt.

Gründung 1921 in Frankfurt (Main) durch Fusion der fünf größten deut-

schen Mühlenbauanstalten: Amme, Giesecke & Konegen AG in Braun-

schweig; Mühlenbauanstalt und Maschinenbaufabrik vorm. Gebr. Seck

AG in Dresden; Maschinenfabrik und Mühlenbauanstalt G. Luther AG in

Braunschweig; Hugo Greffenius AG in Frankfurt/M.; Kapler Maschinenfa-

brik AG in Berlin. Tochterfirmen in Österreich, Italien und Argentinien. 1930

wurde die kaufmännische und technische Verwaltung für die je 2 Werke in

Braunschweig und Dresden in Braunschweig zusammengefaßt, die Wer-

ke in Frankfurt und Berlin lagen still. 1934 ging die Aktienmehrheit von der

Dresdner Bank über auf Generalkonsul Hans Lerch (der zuvor Mehrheits-

aktionär der HANOMAG war). 1937 Inbetriebnahme eines Fahrzeugbau-

Werkes durch Übernahme der Automobilfabrik der Neue Röhr-Werke AG

in Ober-Ramstadt. Das weitgespannte Anlagenbauprogramm umfaßte

Mühlenbau, Speicherbau, Hartzerkleinerungsanlagen, Holzschleifereian-

lagen, Brauerei- und Mälzereieinrichtungen, Seifenmaschinen, Förderan-

lagen und Elektrofahrzeuge. Später kamen noch Anlagen für die Zement-

, Chemie- und Gummiindustrie hinzu sowie in jüngster Zeit Rauchgasent-

schwefelungsanlagen und Kompostierungsanlagen. In den 60er Jahren ü-

bernahm der jahrzehntelange Schweizer Erz-Konkurrent Gebr. Bühler AG

die Aktienmehrheit von der inzwischen in den USA lebenden Witwe Lerch.

1983/84 kam es zur Abspaltung der MIAG Fahrzeugbau GmbH (deren ge-

schäftsf. Gesellschafter ein gewisser Jörg Benecke war). Noch heute als

Bühler GmbH mit Werk in Braunschweig tätig.

N

Los 958

Ausruf 650 €

Mitteldeutsche Creditbank

Frankfurt a.M., Aktie Ser. V 1.000 Mark

30.12.1921 (Auflage 30000,

R 11

) VF. #58153.

(52)

Faksimile-Unterschrift des Justizrates Dr. Albert Kat-

zenellenbogen. Doppelblatt. Eine bedeutendes

Stück, welches in dieser Form gar nicht mehr exi-

stent sein dürfte. Diese Rarität wurde offensichtlich

beim Umtausch schlicht vergessen. Eine der Keim-

zellen der heutigen Commerzbank.

Gründung 1856 im Meiningen zwecks Betrieb aller Arten von Bank- und

sonstigen Handelsgeschäften, auch von industriellen, Immobiliar- und

Bauunternehmungen. Filialen wurden zunächst in Frankfurt/Main und Ber-

lin errichtet. Im gleichen Jahr geboren wie die Bank gegründet war ihr

später prominentester Lehrling: ARTHUR VON GWINNER (1856-1931),

Sohn einer renommierten Frankfurter Familie, ab 1894 Vorstand und

1910-19 Vorstandssprecher der Deutschen Bank. 1886 wurde Frankfurt

Hauptsitz der Mitteldeutschen Creditbank, Meiningen nur noch Filiale. Un-

ter Übernahme alteingesessener Privatbankhäuser wurden weitere Filialen

errichtet 1910 in München (Bankfirma Bernard Weinmann), 1913 in Wies-

baden (Paul Strasburger) und Hannover (Heinr. Narjes), 1914 in Baden-

Baden (Meyer & Diss) und Mainz (Weis, Herz & Co.), 1917 in Hanau (Bank-

firma J. Benjamin) und Köln (L. Hess & Söhne), 1919 in Augsburg (Gebr.

Klopfer. 1919-21 wurden außerdem Filialen in Leipzig, Hamburg, Mann-

heim und Düsseldorf errichtet. In diesem damals für die Entwicklung des

deutschen Bankwesens im allgemeinen und der Großbanken im beson-

deren ganz typischen Prozeß des Fressens und Gefressen werdens war

die Mitteldeutsche Creditbank 1929 dann ein netter Appetithappen für die

heutige Commerzbank: 1929 auf die Commerz- und Privat-Bank AG in

Hamburg verschmolzen. Die Aktionäre erhielten im Verhältnis 1:1 neue

Stammaktien der Commerz- und Privat-Bank AG.

N

Los 959

Ausruf 440 €

Mitteldeutsche Getreide-

und Mehl-Grosshandel AG

Frankfurt a.M., Aktie 20.000 Mark Nov. 1923.

Gründeraktie (Auflage 34000, R 10) EF. #33787.

(52)

Kleine Abb. einer Windmühle. Mit kpl. anh. Kupons.

Gegründet am 8.9.1923 für den Handel mit Getreide, Mehl und Lebens-

mitteln aller Art sowie Herstellung dieser Erzeugnisse.

N

Los 960

Ausruf 60 €

Mitteldeutsche Hartstein-Industrie AG

Frankfurt a.M., Aktie Lit B. 100 DM Sept. 1953

(nullgeziffert, R 10) EF. (52)

Mit Firmenemblem in den Ecken. Abheft- und Ent-

wertungslochung. Mit Kuponbogen.

Gründung 1907 in Steinau, 1928 Sitzverlegung nach Frankfurt. Die Ge-

sellschaft besaß zwei große Schotterwerke. Großaktionär war die Dresd-

ner Bank.

Los 961

Ausruf 50 €

Mitteldeutsche Hartstein-Industrie AG

Frankfurt a.M., Aktie Lit. A 1.000 DM Sept. 1953

(nullgeziffert, R 9) EF. (52)

Mit Firmenemblem in den Ecken. Abheft- und Ent-

wertungslochung. Mit Kuponbogen.

N

Los 962

Ausruf 80 €

Mitteldeutsche Textil-AG Bloch & Herz

Frankfurt a.M., Aktie 5.000 Mark 1.9.1923. Grün-

deraktie (Auflage 15000, R 10) EF+. #6557. (52)

Mit kpl. anh. Kupons.

Fabrikation von Berufskleidern, Trikotagen und ähnlichen Waren sowie der

Großhandel in Textilwaren. Bereits wieder in 1924 Konkurs.

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Los 958