

N
Los 963
Ausruf 100 €
Moenus AG
Frankfurt a.M., Sammelaktie 50 x 50 DM Nov.
1982 (R 10) EF. #301. (52)
Gründung 1863, AG seit 1889, zunächst als “Eisengießerei und Maschi-
nenfabrik für Schuh- und Lederindustrie vorm. Miller & Andreae”. Neben
Maschinen für die Schuh- und Lederindustrie wurden auch vollständige
Treibriemenfabriken gebaut. 1890 beträchtliche Betriebserweiterung
durch Übernahme der Maschinenfabrik Gros & Co. in Oberursel (Taunus),
wo fortan ein zweiter Produktionsstandort bestand. 1892 umbenannt in
“Deutsch-Amerikanische Maschinengesellschaft AG” und 1900 in “Ma-
schinenfabrik Moenus AG”. Nach dem Weltkrieg steigt Moenus zum welt-
weit führenden Unternehmen der Schuh- und Gerbereimaschinenherstel-
lung auf. 1979 Ausgliederung des operativen Geschäfts in eine GmbH, die
AG wird in “Moenus AG”.umbenannt. 1983 Zusammenlegung der beiden
Standorte Frankfurt und Oberursel. 1997 dann Umfirmierung in Moenus
Textilmaschinen AG und Sitzverlegung von Frankfurt nach Mönchenglad-
bach. Zuletzt zum Babcock-Konzern gehörig, kurz nach dessen Zusam-
menbruch ging im Jahr 2001 auch Moenus in die Insolvenz. Nachfolger
wurde die heute in Gera ansässige Moenus Textilmaschinen GmbH.
N
Los 964
Ausruf 80 €
Neckermann Versand AG
Frankfurt a.M., Sammelaktie 10 x 50 DM Juni
1981 (R 9) EF+. #22101-22110. (52)
Lochentwertet.
Gründung 1948 als Textilgeschäft Neckermann KG, 1963 Umgründung in
eine KGaA. Im gleichen Jahr wird der Fertighausvertrieb und der Reise-
dienst (später Neckermann und Reisen N-U-R) aufgenommen. 1976 er-
wirbt die Karstadt AG eine Schachtelbeteiligung, 1977 Sanierung des
schwer angeschlagenen Unternehmens, 1984 Eingliederung in die Kar-
stadt AG. Was bleibt, ist die beispiellose unternehmerische Leistung von
Josef Neckermann, der im deutschen Versandhandel allein auf einen
Marktanteil von 10 % kam.
Los 965
Ausruf 60 €
Neue Heimat Gemeinnützige Wohnungs-
u. Siedlungsgesellschaft der deutschen
Arbeiterfront im Gau Hessen-Nassau AG
Frankfurt a.M., Namensaktie 1.000 RM Aug. 1941
(Auflage 4000, R 2) EF+. #2616. (52)
Gründung 1924, bis 1933: Gewobag, Gemeinnützige Wohnungsbau AG
Hessen und Hessen-Nassau, bis 1937: Gewobag, Gemeinnützige Eigen-
heim-Spar- und Wohnungsbau-AG, bis 1940: Gewobag, Gemeinnützige
Wohnungs- u. Siedlungsbau-AG, bis 1941: Neue Heimat Gemeinnützige
Wohnungs- u. Siedlungsgesellschaft der Deutschen Arbeitsfront in den
Gauen Hessen-Nassau u. Mainfranken AG. 1986 verkaufte der DGB das
gewerkschaftseigene Wohnungsbauunternehmen zum symbolischen
Preis von einer Mark an den Berliner Bäckerei-Unternehmer Horst Schies-
ser. Der Sanierungsplan Schiessers wurde von den Banken nicht akzep-
tiert, daher kaufte der DGB die Neue Heimat am 12.11.1986 für eine Mark
wieder von Schiesser zurück.
N
Abb. S. 112 Los 968
Ausruf 1.000 €
Neue Zoologische Gesellschaft
Frankfurt a.M., Actie 250 Gulden 31.10.1872.
Gründeraktie (Auflage 2800, R 8) VF. #769. (52)
Tolle Gestaltung mit Abb. von Raubtieren u.a. Löwen, Ad-
ler und Bär. Inwendig Übertragung von 1912. Mit Talon.
Hervorgegangen aus der 1857 gegründeten Zoologischen Gesellschaft. Der
erste Tiergarten an der Bockenheimer Landstraße wurde im August 1858
feierlich eröffnet. Zu seinen eifrigsten Befürwortern hatte Arthur Schopen-
hauer gehört. Zu dieser Zeit gab es nur in London, Paris und Berlin eine ver-
gleichbare Einrichtung. Als der Zoo 1861 die ersten Löwen geschenkt be-
kam, fühlten sich die Bewohner des vornehmen Westends jedoch durch
Gebrüll und Gestank gestört: Ein neues Gelände wurde auf der Pfingstwei-
de gefunden; über 1.000 Tiere zogen zwei Monate lang nach dorthin um.
“So etwas hat es seit Noahs Zeiten nicht gegeben” vermerkte die städti-
sche Chronik. 1915 wurde das Vermögen der Aktiengesellschaft als Ganzes
unter Ausschluß der Liquidation auf die Stadt Frankfurt übertragen. Der Auf-
bau in den Nachkriegsjahren - die Zooanlage wurde im Zweiten Weltkrieg
fast völlig zerstört - ist tief verbunden mit dem Namen von G. Grzimek, der
später durch eigene Tiersendungen Berühmtheit erlangte.
N
Los 969
Ausruf 80 €
NORDIA AG für Beteiligungen und Grundbesitz
Frankfurt a.M., Globalurkunde 1100 x 50 DM
10.2.1992 (R 10) EF+. #133. (52)
Ausgestellt auf die Europa-Haus Grundstücks AG.
Rückseitig Dividendenstempel von 1993-1994. In
dieser Form eine Rarität.
Gründung im Juni 1990 als COLONIA AG für Beteiligungen und Grundbe-
sitz, drei Monate später Umfirmierung wie oben (weil die COLONIA-Versi-
cherung Einspruch erhoben hatte). Gehörte zur sog. Westend-Gruppe.
N
Los 970
Ausruf 125 €
Nutzholz AG
Frankfurt a.M., Aktie 20 RM 19.1.1925 (Blankette,
R 10) EF+. (52)
Mit kpl. anh. Kupons.
Gründung 1923, Firma bis 19.1.1925: J. Pfaffmann, Holzhandlung AG in
München. Holzgroßhandel, Spezialität waren Eisenbahnschwellen.
N
Los 971
Ausruf 80 €
Odisalla-AG Fabrik für medizinisch-
chemisch-pharmazeutischen Bedarf
Frankfurt a.M., Aktie 100 RM April 1942 (Auflage
1200, R 9) VF-F. #1180. (52)
Nur 7 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Gründung im Juni 1921 in Berlin, Sitzverlegung 1929 nach Frankfurt a.M.
Herstellung und Vertrieb von chemisch-pharmazeutischen Präparaten,
ärztlichen Bedarfsartikeln und Instrumenten sowie Herausgabe homöopa-
thischer Zeitschriften im eigenen oder fremden Verlag. 1951 Konkursver-
fahren, 1954 nach erfolgter Abhaltung des Schlusstermins aufgehoben,
Firma gelöscht.
Los 972
Ausruf 50 €
ÖKOLOGIK ECOVEST AG
Frankfurt am Main, Sammelaktie 10 Stückaktien
25,56 EURO März 2002 UNC. #ZZ 499. (52)
Die 1996 gegründete AG machte die typische Karriere einer New-Econo-
my-Scheinblüte: 5 Mio. DM wollte man für ökologische Firmenbeteiligun-
gen einsammeln, 1997 Gründerpreisträger der IHK Nürnberg (kein
Mensch weiß eigentlich mehr warum), bald darauf wurde die in ÖKOLO-
GIK ECOVEST AG umbenannte und nach Frankfurt/Main verlagerte AG
ein Fall für die Anlegerschützer.
N
Los 973
Ausruf 350 €
“OLEA” Mineralölwerke AG
Frankfurt a.M., Actie 1.000 Mark 21.6.1920. Grün-
deraktie (Auflage 6000, R 10) VF. #1501. (52)
Großes Hochformat, Umrahmung im Historismus-
Stil. Ersteigert in unserer 39. Auktion 1995.
Gründung zur Übernahme der Deutsche Schmiermittel GmbH. Raffinerien
in Frankfurt a.M., Freiburg und Dollbergen zur Destillation und Raffination
von Mineralölen, Braun- und Steinkohlenteer und Fabrikation von
Schmiermitteln. In Frankfurt/M. börsennotiert. 1922 umbenannt in Olea-
werke AG für Mineralölindustrie, 1923 Sitzverlegung nach Halle a.S. und
Verpachtung des Unternehmens für 30 Jahre an den Großaktionär Hugo
Stinnes - Riebeck Montan- und Oelwerke AG, wobei Stinnes-Riebeck ei-
ne Dividendengarantie einräumten und zugleich einen Aktienumtausch
10:1 anboten. 1924 Verzehnfachung des Kapitals anläßlich der Einbrin-
gung der AG für Petroleumindustrie, zugleich Umfirmierung in Hugo Stin-
nes-Riebeck Oel AG. Letztlich mit dem Stinnes-Konzern in den Mineralöl-
aktivitäten des VEBA-Konzerns aufgegangen.
N
Los 974
Ausruf 100 €
Organisation Kann
AG für Vermögensverwaltung
Frankfurt/Main, Sammel-Namensaktie 100 x 50 DM
Aug. 1983 (nullgeziffertes Muster, R 10) UNC-EF. (52)
Gegründet 1983 mit einem Kapital von 100.000,- DM. Über 5 Tochter-
GmbH’s tätig in den Bereichen Weinhandel, Kapitalanlagen, Venture Ca-
pital und Consulting. Bereits 1986 wieder in Konkurs gegangen.
105