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Mit kpl. Kuponbogen. Bereits 1937 beim kpl. Aktien-

Neudruck nicht umgetauscht worden.

Gründung 1885 als GmbH, AG seit 1899. Hergestellt wurden mit bis zu

2.000 Beschäftigten Haushaltsmaschinen, Küchenmaschinen, Großkü-

chen, Fleischverarbeitungs- und Aufschnittschneidemaschinen. 1917/18

Übernahme der Schneidemaschinenfabrik Graff &Stein GmbH in Witten

a.d.Ruhr und Weiterführung als Zweigwerk. 1926 Einführung der Fließ-

bandproduktion. Ab 1927 Zusammenarbeit mit Siemens-Schuckert bei e-

lektrischen Haushaltsmaschinen. 1931 Fusion mit der Ernst Alb. Steffens

GmbH in Burg a.d.Wupper, 1941 Übernahme des Konkurrenten Esche-

bach-Werke AG in Radeberg bei Dresden. Nach dem Wiederaufbau der

am 31.7.1943 bei einem Luftangriff fast vollständig zerstörten Remschei-

der Fabrik wieder der führende Hersteller auf seinem Spezialgebiet. Noch

heute börsennotierte AG.

Los 1088

Ausruf 60 €

ALLBA

Allgemeine Lebensversicherungs-Bank AG

Berlin, Namens-Aktie 1.000 Mark 11.11.1922.

Gründeraktie (Auflage 20000, R 9) VF. #1284. (41)

Unentwertet. Zwei Hinterklebungen.

Gründung 1866 als Nordstern-Lebensversicherungs-AG in Berlin. 1878

Fusion mit der Schlesischen Lebensversicherung, gegr. 1872 in Breslau.

1906 Übernahme der Vaterländische Lebensversicherungs-AG, gegr.

1872 in Elberfeld. 1920 Fusion mit der “Teutonia” Versicherungs-AG, gegr.

1852 in Leipzig. 1922 Bestandsübertragung auf die ALLBA Allgemeine Le-

bensversicherungs-Bank AG. 1925 Umfirmierung in Allba-Nordstern Le-

bensversicherungs-AG, 1936 in Nordstern Lebensversicherungs-AG.

1996 wurde der Sitz in Berlin aufgehoben. 1999 Verschmelzung auf die A-

XA Colonia Lebensversicherung AG.

N

Los 1089

Ausruf 80 €

Allba-Nordstern Lebensversicherungs-AG

Berlin-Schöneberg, Namens-Aktie Serie 2 100

RM 27.3.1925 (Auflage 20000, R 10) VF. #214.

(64)

Mit dem Nordstern-Firmensignet in allen vier Ecken.

Nicht

entwertet, in dieser Form ist uns nur ein einzi-

ges weiteres Stück (zuletzt 2007 bei uns versteigert)

bekannt.

N

Los 1090

Ausruf 400 €

Allgemeine Elektricitäts-Gesellschaft

Berlin, 4,5 % Teilschuldv. 1.000 Mark Dez. 1911

(Auflage 30000,

R 12

) EF-VF. #67759. (26)

Teil einer Anleihe über insgesamt 30 Mio. Mark ver-

mittelt durch die Berliner Handels-Gesellschaft.

Rückseitig für diese original unterschrieben von

Carl Fürstenberg

(geb. 1850 in Danzig); er brachte

als führender Bankier der Jahrhundertwende die Ber-

liner Handels-Gesellschaft zu ungeahnter Bedeu-

tung. Exakt dieses Einzelstück wurde 1995 verstei-

gert. Doppelblatt.

Gründung 1883 durch Emil Rathenau als “Deutsche Edison-Gesellschaft

für angewandte Elektricität”, 1887 Umfirmierung in AEG. Beim Besuch der

Weltausstellung in Philadelphia lernte Emil Rathenau die epochemachen-

den Erfindungen von Thomas A. Edison kennen. Es gelang ihm, die Pa-

tente für Deutschland zu erwerben. Zu Recht wird Rathenau als der Be-

gründer der elektrischen Großindustrie in Deutschland bezeichnet. Was

mit der Herstellung von Glühlampen begann, entwickelte sich bald zu ei-

nem Unternehmen, das auf allen Gebieten der Elektrotechnik eine führen-

de Rolle spielte - lange blieb der Wettstreit mit Siemens & Halske um den

ersten Platz unentschieden. Der Niedergang nach dem 2. Weltkrieg mün-

dete schließlich 1985 in der Mehrheitsübernahme durch den Daimler-

Benz-Konzern, der unter dem Vorstandsvorsitzenden Eduard Reuter

(Sohn des legendären Berliner Nachkriegs-OB) vom Aufbau eines umfas-

senden Technologiekonzerns als Welt-AG träumte. Als auch dieser Traum

ausgeträumt war, löste Daimler-Benz (nun unter Reuters Nachfolger Jür-

gen Schrempp) die AEG 1996 auf.

Los 1091

Ausruf 75 €

Allianz und Stuttgarter Verein

Versicherungs-AG

Berlin, Namens-Aktie 300 RM Jan. 1928 (Auflage

100000, R 6) EF. #123215. (34)

Faksimile Dr. Georgi.

Ohne

Lochentwertung.

Mit dem Gründungsjahr 1890 war die Allianz ein absoluter Nachzügler un-

ter den deutschen Versicherungen. Doch durch Übernahme von Konkur-

renzunternehmen fand man schnell Anschluss an die Spitze: Zum Kon-

zern kam die Versicherungs-AG Fides in Berlin (1905), die Süddeutsche

Feuerversicherungs-Bank (1906), der Bayerische Lloyd (1909) und die

Kölnische Versicherungs-Bank (1920). 1921 war ein besonders expansi-

ves Jahr. Übernommen wurden 5 Versicherungen in Berlin, Karlsruhe und

Hamburg, außerdem Gründung der “Kraft” Versicherungs-AG des Auto-

mobilclubs von Deutschland sowie Übernahme des deutschen Versiche-

rungsbestandes der Schweiz. National-Versicherungs-Gesellschaft in Ba-

sel. 1922 Gründung der Allianz Lebensversicherungsbank. Weit nach vorn

kam die Allianz 1923 durch den Erwerb der Aktien der “Bayer. Versiche-

rungs-Bank AG” (vormals Versicherungs-Anstalten der Bayerischen Hy-

potheken- und Wechsel-Bank). 1927 Fusion mit der Stuttgarter Verein Ver-

sicherungs-AG, danach von 1927 bis 1940 Firmierung als “Allianz und

Stuttgarter Verein Versicherungs-AG”. 2006 Übernahme der italienischen

RAS und gleichzeitige Umwandlung in eine Europäische AG (SE = lat. So-

cietas Europaea). Dass übrigens Sitz der von Anfang an “urbayerischen”

Gründung formell zuerst Berlin war, hatte einen praktischen Grund: So war

der Allianz auch die Geschäftstätigkeit im höchst wichtigen Geschäftsge-

biet Preußen erlaubt.

N

Los 1092

Ausruf 600 €

Altenburger Actien-Brauerei

Altenburg, Actie 100 Thaler 28.9.1871. Gründer-

aktie (Auflage 3500, R 10), Unterdruck in altrosa

Fehlstelle in der linken Bildhälfte fachgerecht re-

stauriert, leichte Wasserflecken, F. #176. (1)

Gründung 1871 zum Betrieb einer Bierbrauerei in Kauerndorf bei Alten-

burg. Die Produktion startete im Jahr 1871 mit 50.000 Eimern Lagerbier.

1914 war Altenburger mit 100.000 hl Absatz bereits die größte Brauerei in

Thüringen mit eigenen Bierniederlagen in Grimma, Leumnitz, Schmölln,

Werdau, Chemnitz, Königshofen und Gera. In den Jahren 1919 und 1920

wurden nicht weniger als 20 kleinere Brauereien angegliedert. 1921 er-

folgte die Vereinigung mit dem Brauverein Gera und anschließend die Ver-

schmelzung mit der Leipziger Bierbrauerei zu Reudnitz, Riebeck & Co. Da-

mit war eines der größten Brauereiunternehmen Deutschlands entstan-

den. 1948 in Volkseigentum überführt, 1971 Einbindung in das Getränke-

kombinat Leipzig. 1990 kam die Brauerei unter Treuhandverwaltung, mit

der Ersten Kulmbacher Aktienbrauerei wurde ein Kooperationsvertrag ge-

schlossen. Nach der Wende sackte der Jahresabsatz auf gerade noch

10.000 hl. Im Mai 1991 Übernahme durch die fränkische Brauereifamilie

Leikeim, die dem Unternehmen durch behutsame Modernisierung wieder

eine Stellung im Markt verschaffte. Heute mit 50 Beschäftigten wieder ei-

ne feste Größe in der Skat-Stadt Altenburg.

Los 1093

Ausruf 75 €

Altmärkische Bergwerks-AG

Braunschweig, Aktie 1.000 Mark Mai 1923. Grün-

deraktie (Auflage 24000, R 8) EF. #14948. (26)

Sehr dekorative Umrandung mit Bergmann und Mer-

kur. Kpl. Kuponbogen anhängend.

Gründung 1923 durch Landwirte des Braunschweiger Landes zum Abbau

von Braunkohle im Helmstedter/Harbker Revier. Dass ein Bergwerk jemals

in Betrieb ging, lässt sich nicht feststellen, obwohl die Aktien im Freiver-

kehr der Braunschweiger Börse notierten und 1925 in Amsterdam sogar

eine 1,25-Mio.-RM-Anleihe durch Vermittlung der N.V. Bank- en Handels-

vereeniging v.h. A. J. Fortuin platziert wurde. 1928 unter Verlegung des

Firmensitzes nach Gardelegen umfirmiert in Vereinigte Braunkohlenberg-

werks-AG. Erst 1936 aus den AG-Handbüchern verschwunden, nachdem

zuvor schon über 10 Jahre lang keine aktuellen Bilanzen mehr veröffent-

licht worden waren.

N

Los 1094

Ausruf 150 €

Amperwerke Elektricitäts-AG

München, Aktie 1.000 Mark 31.7.1922 (Auflage

30000,

R 12

) EF. #28757. (69)

Nicht

lochentwertet. Mit Restkupons.

Gründung 1908 unter Übernahme der “Industrielle Unternehmungen GmbH”

und der “Süddeutsche Wasserwerke AG”. Zwei Wasserkraftwerke und ein

Dampfkraftwerk versorgten damals 24 Ortschaften mit rd. 3.000 Stromkun-

den. 1909/10 Inbetriebnahme der Wasserkraftwerke Unterbruck und Kranz-

berg, 1923 Gründung der “Neue Amperkraftwerke AG, München” zum Bau

des Wasserkraftwerks Haag. Diese AG ging 1932 ebenso wie die “Bayeri-

sche Überlandzentrale AG, München” durch Fusion in den Amperwerken

auf, deren Großaktionär die Gesellschaft für elektrische Unternehmungen

(Gesfürel) in Berlin war. 1955 Fusion mit der Isarwerke AG (gegr. 1921) zur I-

sar-Amperwerke AG. 1954-56 Ausbau der Dampfkraftwerke Höllriegels-

kreuth und Zolling-Anglberg. Ferner gingen in Betrieb das Dampfkraftwerk

Irsching (1969), das Kernkraftwerk Essenbach bei Landshut (1977, mit Part-

ner Bayernwerk) das Kernkraftwerk Isar I (1979) und das Kernkraftwerk Isar

II (1988). Zunächst über 3/4, später noch knapp 50 % des Kapitals der Isar-

Amperwerke hielten die Isarwerke GmbH (die wiederum zu 45 % dem Bank-

haus Merck, Finck & Co. in München, zu 25 % dem RWE und zu 10 % der

Allianz-Versicherung gehörten). Im Jahr 2000 fusionierten das Bayernwerk

und die PreußenElektra zur

E.ON

Energie AG. Diese besaß nun direkt und in-

direkt eine Dreiviertelmehrheit der Isar-Amperwerke AG, die 2001 in

E.ON

Bayern AG umbenannt wurde. Gleichzeitig wurden die bisherigen großen

Bayernwerk-Beteiligungen (u.a. Überlandwerk Unterfranken, Energieversor-

gung Ostbayern, Energieversorgung Oberfranken, Großkraftwerk Nürnberg

u.a.) in die

E.ON

Bayern AG eingebracht.

N

Los 1095

Ausruf 120 €

Amtsverband Cloppenburg

(Zuid-Oldenburgsche Geldleening)

Cloppenburg / Amsterdam, 7 % Obl. 1.000 fl.

1.6.1926 (Teilblankette, R 10) EF. #245. (32)

Der Amtsverband Cloppenburg, im Freistaat Olden-

burg hatte unter Garantie der Amtsverbände Vechta,

Friesoythe und Wildeshausen ein Anlehen in Höhe

von 1 Mio. fl. aufgenommen.

N

Los 1096

Ausruf 150 €

APAG Apollo-Plantectorwerk AG

Gössnitz, S.-A., Aktie 1.000 Mark 20.6.1923 (Auf-

lage 12000, R 10) VF. #15032. (68)

Großformatig, hübsche zarte Art-Deco-Umrahmung.

Bei uns überhaupt erst ein einziges Mal (im Jahr

1998!) versteigert worden.

Die Fabrik besteht bereits seit 1863. Hergestellt werden Pumpen und

Kompressoren sowie Gußerzeugnisse aller Art. 1922 Umwandlung der

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