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Los 1106

Ausruf 750 €

Baltische Mühlen-Gesellschaft

Neumühlen bei Kiel, Actie 500 Mark 7.6.1881.

Gründeraktie (Auflage nach vielfältigen Kapital-

herabsetzungen nur noch 148 Stück, R 10) EF-

VF. #(4232)(1355)51a. (12)

Originalunterschrift. Seit Jahren nur 4 Stück bekannt.

Mit Kupons.

Gründung 1866, AG seit 1881. Zu rechter Blüte kam die Gesellschaft nie: eine

um die Jahrhundertwende gebaute neue Mühle lief erst nach zwei Jahren stö-

rungsfrei. 1910 stellte der größte Kunde seine Zahlungen ein. Von einer 1913

aufgelegten Anleihe konnte der größte Teil nicht plaziert werden, was zum Ver-

kauf des Mühlenanwesens zwang. Lediglich eine (garantiert gewesene) Liquida-

tionsausschüttung von 10 % blieb für die Aktionäre über. Börsennotiz Hamburg.

Los 1107

Ausruf 80 €

Bank für Chile und Deutschland

Hamburg, Zertifikat für 1.000 $ 6 % bonos der

Caja de Credito Hipotecario in Santiago (Chile)

22.3.1910 (R 9) EF-VF. #942. (10)

Ausgegeben für in der Verwahrung der Banco de Chi-

le y Alemania in Valparioso ruhende bonos (Hypothe-

kenpfandbriefe) der Caja de Credito Hipotecario. Die

Zinsen wurden ebenfalls über die Filiale Valparaiso

der Bank für Chile und Deutschland eingezogen und

dann dem deutschen Anleger unter Abzug gewisser

Gebühren ausgezahlt. Hübsche Umrandung, Origi-

nalunterschriften. Mehrfach gelocht.

Die Bank für Chile und Deutschland wurde 1895 als Aktiengesellschaft mit

Sitz in Hamburg gegründet zwecks Betrieb von Bank- und Handelsge-

schäften mit und in Chile. Wie bei ihrem Schwesterinstitut, der Brasiliani-

schen Bank für Deutschland, waren Gründer die Direction der Disconto-

Gesellschaft in Berlin und die Norddeutsche Bank in Hamburg. Chile bot

der Bank ein reiches Betätigungsfeld, da nach Schätzungen des deut-

schen Konsulats damals etwa die Hälfte des chilenischen Importhandels

von dort ansässigen Deutschen abgewickelt wurde und diese auch den

Geld- und Wechselmarkt beherrschten. Die erste Filiale in Valparaiso öff-

nete am 15.1.1896, weitere folgten 1898 in Santiago und Concepcion. Die

Bank für Chile und Deutschland befand sich dabei im Wettstreit mit der

von der Deutschen Bank gegründeten Deutschen Ueberseeischen Bank,

die sich ebenfalls 1896 in Chile niedergelassen hatte.

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Los 1109

Ausruf 100 €

Bank für Haus- und Grundbesitz

in München eGmbH

München, Anteil-Schein 100 Mark um 1910 (Blan-

kette, R 10) EF-VF. #1076. (34)

Dreifach lochentwertet. Doppelblatt.

Heute eine moderne Universalbank mit Tradition. Seit 1908 private Bank

für Immobilienbesitzer und vermögende Kunden. Als Spezialbank Partner

für Unternehmen der Wohnungswirtschaft in Deutschland.

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Los 1110

Ausruf 150 €

Bank für Hessen

vormals Rudolf Ballin & Co. KGaA

Cassel, Kommandit-Anteil 20 Goldmark

27.6.1924 (Auflage 7500,

R 11

) VF. #5567. (4)

Wappenlöwe im Unterdruck. Seit Jahrzehnten nur 2

Stücke (# 5567 u. 5568) bekannt. Mit Kupons # 3 uff.

Die KGaA übernahm bei ihrer Gründung 1923 das schon seit Jahrzehnten be-

triebene Bankgeschäft der Bankiers Rudolf Ballin und Curt Löwenbaum mitsamt

dem Bankgebäude Kölnische Str. 8. Bereits 1927 in Liquidation gegangen.

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Los 1111

Ausruf 120 €

Bank für Niedersachsen AG

Hannover, Aktie Lit. L. 10.000 Mark 10.9.1923

(Auflage 30000, R 10) EF-VF. #5091. (30)

Großformatiges, ausgesprochen dekoratives Stück

mit 14 Wappen in der Umrandung und dem Nieder-

sachsen-Roß im Unterdruck. Mit Kupons.

Gründung 1921 durch niedersächsische Gutsbesitzer und Bankiers. 1922

fusionsweise Übernahme der Niedersachsenbank, außerdem Übernahme

des Geschäftsbetriebes der Geestemünder Gewerbebank sowie der Filialen

Einbeck, Rinteln und Hess.-Oldendorf der Alfelder Aktienbank. Nach der

Hyperinflation 1923 erfolgte eine massive Zusammenlegung im Verhältnis

1000:1 auf Reichsmark. Eine in diesem Zusammenhang beschlossene Re-

kapitalisierung der Bank durch Erhöhung des Kapitals von 1 auf 6 Mio. RM

ließ sich nicht durchführen, weshalb das Institut 1926 in Liquidation trat.

Los 1112

Ausruf 50 €

Bank für Niedersachsen AG

Hannover, Aktie 20 Goldmark 10.11.1924 (Auflage

37325, R 8) EF. #2031. (30)

Großformatiges, ausgesprochen dekoratives Stück

mit 14 Wappen in der Umrandung und dem Nieder-

sachsen-Roß im Unterdruck. Faksimile Frhr. von Har-

denberg als AR-Vorsitzender. Mit Kupons.

Los 1113

Ausruf 50 €

Bank für Textilindustrie AG

7 % Stock Part 100 £ 3.5.1926 (Auflage 8000,

R 8) EF-VF. #98 B. (39)

Dekorativer Druck von Bradbury, Wilkinson & Co.

Anh. Kupons.

Gegründet 1919 durch den Blumenberg-Konzern als “Textilverwaltung

AG”, 1921 umbenannt in Bank für Textilindustrie, Sitz war Berlin W 9,

Vosstr. 11. Die im Freiverkehr Mannheim börsennotierte Bank, deren AR in

besseren Zeiten auch der Deutsche-Bank-Vorstand Paul Millington-Herr-

mann angehörte, nahm 1926 in London eine Anleihe von 1 Mio. £ auf und

reichte diese an die 11 über die Bank vom Blumenberg-Konzern be-

herrschten Textilfirmen weiter (u.a. Ges. für Spinnerei und Weberei in Ett-

lingen, Spinnerei Lauffenmühle in Tiengen, Viersener AG für Spinnerei und

Weberei, Ver. Vigogne-Spinnereien AG in Chemnitz). Als in der Weltwirt-

schaftskrise der Blumenberg-Konzern kippte, kam auch die Bank für Tex-

tilindustrie in Schwierigkeiten, stellte im Sept. 1931 die Bedienung der £-

Anleihe ein und ging 1933 in Liquidation. Ein deutsches Bankenkonsorti-

um fand die englischen Anleihegläubiger zu 25 % ab.

Los 1114

Ausruf 50 €

Baumwollspinnerei Gronau

Gronau i.W., Aktie 1.000 Mark 26.4.1909 (Auflage

750, R 9) EF. #786. (30)

Abb. einer Kardiermaschine in der Umrahmung.

Nicht

lochentwertet.

Eine Gründung holländischer Geschäftsleute (1890). 1898 Errichtung ei-

nes zweiten und 1911 eines dritten Werkes. 1947 Fusion mit der benach-

barten “Westfälische Baumwollspinnerei”. 1987 Übernahme der “Textil-

werke Ahaus AG”. Der Dauerkrise der deutschen Textilindustrie hat dieses

Unternehmen noch mit am längsten getrotzt - doch im Mai 1999 kam

auch hier das Insolvenzverfahren.

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