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Sehr dekorative Umrahmung, mit Originalunterschrif-

ten. Rückseitig eine Übertragung von 1864 (auf Dr.

Bonnenberg). Diese alten Aktien sind eine absolute

Rarität, weil schon 1864 versäumt wurde, sie in Kuxe

umzutauschen. Nur 15 Stück kamen vor vielen Jah-

ren aus einem Nachlaß.

Im Feld Tremonia hat schon lange vor 1800 die Gewerkschaft Teichmüh-

lenbaum Stollenbau betrieben. Um 1800 erlosch der Betrieb und wurde

erst 1856 durch die neugegründete Bergbau-AG Tremonia wieder aufge-

nommen, nachdem diese die Kuxe der Gewerkschaft Teichmühlenbaum

angekauft hatte. Bereits 1864 trat an die Stelle der AG eine 128-teilige, ab

1866 1000-teilige Gewerkschaft. Die Kuxe notierten in Essen und Düssel-

dorf. 1910 wurde das Bergwerk für 5 Mio. Mark an die Deutsch-Luxem-

burgische Bergwerks- und Hütten-AG verkauft, 1926 Einbringung der

Schachtanlage in die Vereinigte Stahlwerke AG.

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Los 1122

Ausruf 280 €

Bergwerks-AG La Houve

Strassburg i. Els., Aktie 1.000 Mark 1.4.1905 (Auf-

lage 1000, R 10) EF-VF. #3508. (17)

Mit Originalunterschriften, schöne Umrahmung aus

Pflanzenrankwerk, Wappen von Lothringen und dem

bergmännischen “Glück auf” mit Hammer, Schlegel

und Geleucht. Doppelblatt, innen angeklebte Kupons.

Gegründet 1895 durch die Konzessionäre der 1858 gebildeten „Société

de la Foret de la Houve“ und einer Straßburger Bohrgesellschaft zwecks

Ausbeutung der Steinkohlenvorkommen im lothringischen Kreuzwald. Ü-

bernommen wurden gegen Gewährung eines Teils der Gründeraktien

Kohlenfelder von insgesamt 17 qkm Ausdehnung, die an drei Seiten an

die Saar- und Mosel-Bergwerks-Gesellschaft des Stahlmagnaten August

Thyssen angrenzten. Die mit der Gründeremission finanzierte Schachtan-

lage in Kreuzwald wurde ab 1895 abgeteuft und ging 1900 in Förderung.

1902 erhielt das Bergwerk bei Novéant einen Anschluß an den Moselka-

nal. Ab 1907 wurde auf der Schachtanlage außerdem ein Steinkohlekraft-

werk errichtet, das man 1910-12 zur größten Überlandzentrale in Lothrin-

gen ausbaute, die u.a. die Region Nancy mit Strom versorgte. (Das alte

Bergwerk und das Elektrizitätswerk in Kreuzwald wurden 1955 bzw. 1953

stillgelegt, 1988 wurden alle Übertageanlagen abgebrochen und an ihrer

Stelle entstand im heutigen Creutzwald ein Industriegebiet.) 1915 wurde

der Firmenname geändert in „HUF“ AG für Bergbau und Elektrizität, 1919

(nachdem Lothringen wieder an Frankreich gefallen war) dann in „La Hou-

ve S.A. de Mines et d´Électricité“. 1946 wurden alle französischen Koh-

lenbergwerke verstaatlicht und in der „Chargonnage de France“ zusam-

mengefaßt, die Bergwerks-AG La Houve wurde danach umfirmiert in

„Soc. Alsacienne de Participations Financieres et Industrielles“. Als letzte

aller Kohlenminen in Frankreich stellte „La Houve“ 2004 die Förderung

ein. Zuvor hatte sich dieses bedeutendste aller französischen Kohlen-

bergwerke wie folgt weiter entwickelt: Nach Entdeckung eines neuen

Kohlenflözes errichtete die Gesellschaft ab 1907 mit der Schachtanlage

Ulrich oder Uhry in Kreutzwald ihr später größtes und bedeutendstes

Bergwerk. Es erhielt zusätzlich drei Förderschächte, wobei Schacht 3

noch 1983 vollständig erneuert wurde. Erst 2004 wurde das Bergwerk

stillgelegt. Schacht 4 entging den Abrißarbeiten und blieb als Industrie-

denkmal erhalten. Zusätzlich wurde hier ab 1923 Schacht 5 als Wetter-

schacht abgeteuft, später baute man hier zusätzlich eine Pumpstation ein,

die Teile von Kreutzwald mit Wasser versorgte. 1935 kam als weiterer Wet-

terschacht der Barrois-Schacht hinzu, er wurde 1988 stillgelegt und die Ü-

bertageanlagen dann abgebrochen. 1954 wurde als Untertageförder-

schacht für Schacht Uhry 2 der Vernejoul-Schacht aufgefahren und mit ul-

tramodernen Förderanlagen ausgestattet, er war bis zur Stilllegung des

gesamten Bergwerks im Jahr 2004 in Betrieb. Noch 1987-1990 fuhr man

außerdem mit dem Ostschacht auf der 520-Meter-Sohle einen neuen

Schacht mit acht Metern Durchmesser horizontal auf, der die Bewette-

rung des ganzen Bergwerks regelte.

Los 1123

Ausruf 120 €

Bergwerks-AG La Houve

Strassburg i. Els., 5 % Schuldv. 500 Mark

30.4.1913 (Auflage 1400, R 10) VF. #9468. (43)

Etwas andere Gstaltung als voriger Titel. Erneuer-

ungsschein angeklebt.

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Los 1124

Ausruf 50 €

Beringer-Heim Geldlotterie

München, Original-Los 1,10 Mark 2.12.1916 EF.

#15825. (48)

Geldlotterie zur Schaffung von Freiplätzen für bayer.

kriegsbeschädigte Verkehrsbeamte. Es wurden

180000 Lose ausgelost, die Ausgabe erfolgte durch

den Bayer. Verkehrsbeamten-Verein. Es gab 6700

Gewinne, Haupttreffer war 20.000 Mark. Sehr schöne

Gestaltung mit Abb. des Beringerheims und eines

versehrten Soldaten. Johann Georg Beringer (1829-

1919) vermachte 1902 sein Anwesen dem Bayeri-

schen Verkehrs-Beamtenverein mit der Auflage, ein

Erholungsheim für Vereinsmitglieder zu schaffen.

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Los 1125

Ausruf 320 €

Berlin-Kölnische Rückversicherungs-AG

Berlin, Actie 3.000 Mark 26.7.1879. Gründeraktie

(Auflage 2000, R 9) VF. #735. (34)

Inwendig Statuten. Randeinrisse hinterklebt.

Im Schlepptau der 1873 gegründeten Berlin-Kölnischen Leben legte, e-

benso wie diese, die Gesellschaft zwar ein rasantes Wachstumstempo vor

und stellte die schon viel länger etablierten Versicherungen in den Schat-

ten. Jedoch geschah das durch Hereinnahme besonders schlechter Risi-

ken, so daß der baldige Zusammenbruch unvermeidlich war und 1931 die

Zahlungen eingestellt werden mußten.

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Abb. S. 124 Los 1126

Ausruf 1.000 €

Berlin-Rüdersdorfer Hutfabriken AG

Berlin, Actie 1.000 Mark 6.1.1890. Gründeraktie

(Auflage 1500,

R 12

) VF. #105. (68)

Sehr hübsche Umrahmung mit Historismus-Stil-Ele-

menten. Ein UNIKAT aus der legendären Berliner Dis-

conto-Bank-Versteigerung im Jahr 1977, mit der üb-

lichen Abheftlochung und den Randsticheleien zu Ar-

chivzwecken, Kupons ab 1904/05 ebenfalls dabei.

Gegründet 1890 unter Übernahme und Fortbetrieb der Hutfabriken von

Rosenberg & Sussmann in Berlin (Fruchtstr. 8 am Schlesischen Bahnhof)

und von Hermann Rosenberg in Rüdersdorf (am Kanal). Im Sommer 1899

wurde die Fabrikation ganz nach Rüdersdorf verlegt. Das Berliner Gelän-

de wurde verpachtet und später 1901 an die Reichspostverwaltung ver-

kauft. 1905 wurde die Auflösung der Gesellschaft beschlossen.

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Los 1127

Ausruf 200 €

Bernburger Motoren-Werk AG

Bernburg, Aktie 5.000 Mark 20.8.1923 (Auflage

1800, R 10) EF. #11613. (68)

Bei uns erstmals überhaupt angeboten.

Gegründet 1922 zwecks Herstellung und Vertrieb von Elektromotoren und

elektr. Bedarfsartikeln aller Art. 1924 Übernahme der elektrotechnischen

Fabrik Braun & Braun (von der im deutschsprachigen Raum verschiedene

Rechtsnachfolger bis heute existieren). 1925 Konkurs.

Los 1128

Ausruf 50 €

Bernhard Wachtendorf AG

Fischgroßhandel und Fischverwertung

Cuxhaven, Aktie Lit. B 1.000 Mark Febr. 1923

(Auflage 34000, R 8) EF. #7236. (46)

Mit kpl. Kuponbogen.

Gründung 1920 als “Fischverwertungs-AG Cuxhaven”, Bau einer Fabrik

mit Räucherei, Marinieranstalt, Braterei und Fischversandhalle. Börsenno-

tiz: Freiverkehr Hamburg. 1921 Fusion mit der Cuxhavener Fischindustrie-

u. Fischhandels-AG Mühleisen & Paul zu Cuxhaven. Im Juni 1925 in Li-

quidation.

Los 1129

Ausruf 50 €

Bielefelder AG für Mechanische Weberei

Bielefeld, Aktie 1.000 RM Aug. 1941 (Auflage

1300, R 7) EF. #154. (41)

Nicht

entwertet.

Gründung 1864. Herstellung von rohen und gebleichten Leinen, Baum-

wollgeweben, Handtüchern. Werk in Bielefeld mit 650 Webstühlen, seit

1908 Zweigwerk in Spenge (Kreis Herford) mit 350 Webstühlen. 1961 Fu-

sion mit der Mechanische Weberei Ravensberg in Bielefeld-Schildesche

und Umfirmierung in Bielefelder Webereien AG. 1970 Ausgliederung des

Werkes Schildesche, 1973 Ausgliederung des ganzen restlichen Textilbe-

reiches in Tochtergesellschaften, die dann verkauft wurden. 1974 Umfir-

mierung in BIEWAG Investions-AG, später BIEWAG Finanzierungsgesell-

schaft AG mit Sitz in Königstein/Taunus. 1983 Konkurs.

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Los 1130

Ausruf 150 €

Bielitzer Verkehrsbetriebe AG

Bielitz (Oberschlesien), Aktie 100 RM Juni 1944.

Gründeraktie (R 10) EF. #976. (63)

Mit Kupons.

Gründung am 31.5.1944 nach Übernahme der Strassenbahn- und Auto-

bus Gesellschaft Bielitz. Die Ursprünge der Gesellschaft datieren 1895 mit

der Gründung der Bileitz-Bialaer Local-Eisenbahngesellschaft in der k.u.k.

Monarchie. 1945 umbenannt in Bielska Kolej Elektryczna.

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