

Los 1164
Ausruf 60 €
Danziger Privat-Actien-Bank
Danzig-Langfuhr, Aktie 100 Danziger Gulden Jan.
1934 (Auflage 2000, R 10) EF. #7613. (5)
Kleine Vignette einer Kogge.
Ohne
Lochentwertung.
Die Ausstattung mit dem Notenbankprivileg bei der Gründung 1856 unter-
streicht die Bedeutung dieser Bank. Nach Errichtung der Reichsbank ver-
zichtete die Bank, wie alle anderen deutschen Privatnotenbanken im Laufe
der Zeit auch, 1890 auf das die geschäftliche Expansion inzwischen zu sehr
behindernde Notenprivileg. Eine starke Expansion folgte zwischen 1900 und
1911 mit der Errichtung von Niederlassungen in Stolp, Graudenz, Köslin,
Belgard, Rügenwalde (Pomm.), Marienburg (Opr.) , Lauenburg, Zoppot,
Langfuhr, Pr. Stargard, Elbing und Neufahrwasser. 1910 Übernahme des
Bankhauses Goldschmidt & Kuttner in Posen und Umwandlung in eine eige-
ne Filiale. 1939/40 Eröffnung weiterer Filialen in Bromberg, Gotenhafen und
Thorn, Umstellung des Kapitals von Danziger Gulden auf Reichsmark und
Umfirmierung in “Ostdeutsche Privatbank AG”. Börsennotiz in Berlin und
Danzig. Fast das gesamte Kapital wurde 1940 von der Bank der deutschen
Arbeit AG, Berlin übernommen (das gewerkschaftsnahe Institut wurde nach
dem Krieg die Bank für Gemeinwirtschaft). Diese ließ sich 1942 das Bank-
geschäft der Danziger übertragen, die alte Danziger Privat-Actien-Bank wur-
de ein weiteres Mal umbenannt in “AG für Danziger Realwerte”.
N
Los 1165
Ausruf 180 €
DAVAG Deutsche
Allgemeine Versicherungsbank AG
Pössneck, Aktie 10.000 Mark Sept. 1923 (Auflage
93000,
R 11
) EF. #27680. (67)
Anh. Kupons.
Gründung am 26.2.1923 zum Betrieb der Transport- u. der Rückversiche-
rung sowie der Auto-, u. Schiffskasko-Versicherung, Feuer-, Einbruch-,
Diebstahl-, Aufruhr-, Unfall-, Haftpflicht- u. Büromaschinen-Versicherung.
Bereits am 4.11.1924 wurde der Konkurs eröffnet. Im Jan. 1925 mangels
Masse eingestellt.
Los 1166
Ausruf 100 €
Dessau-Wörlitzer Eisenbahn-Gesellschaft
Dessau, 4 % Prior.-Obl. Lit. A 1.000 Mark
1.7.1894 (Auflage 400, R 8) EF. #118. (26)
Die Tilgung dieser Anleihe begann nach dem dritten
vollen Betriebsjahr. Hochdekorativer, mehrfarbiger
Druck mit Prunkwappen und Vignetten. Faksimile-
Unterschrift des aus Wörlitz stammenden Privat-
bankiers Baron von Cohn (1812-1900) als Herzogl.
Anh. Immediat-Eisenbahnkommissar. Äußerst selten,
die Obligationen lagen nicht einmal im Reichsbank-
schatz!
Gründung 1893, eröffnet 1894. 18,7 km lange Strecke Dessau-Oranien-
baum-Wörlitz, außerdem Betrieb von Anschlussbahnen zu den Dessauer
Industriebetrieben (vor allem zur Waggonfabrik). Hauptzweck war aber die
Beförderung von Besuchern zum berühmten Wörlitzer Park. Nach 1945
fiel die Strecke an die Sächsische Provinzbahnen GmbH, 1949 an die
Deutsche Reichsbahn. 1968-1982 wurde der Personenverkehr eingestellt,
ab 1982 wieder Saisonverkehr für die Besucher des Wörlitzer Parks. Heu-
te bemüht sich der 1993 gegründete “Förderverein Dessau-Wörlitzer Mu-
seumsbahn” um die Rekonstruktion von Bahnanlagen und Fahrzeugen.
Mit Mitteln der BfA und des Landes Sachsen-Anhalt machten sich 153
ABM-Kräfte am 12.10.1998 an die Arbeit. Dabei stellten sich, anders als
in einer Studie vorhergesagt, die Brücken als nicht mehr reparierbar her-
aus: Statt geplanter 11,5 Mio. DM kostete die Sanierung am Ende fast das
Doppelte. Seit 2001 ist die Strecke wieder befahrbar.
Los 1167
Ausruf 60 €
Dessauer Kohlenwerke AG
Hannover, Aktie 1.000 Mark Okt. 1923. Gründer-
aktie (R 10) EF. #19117. (66)
Gründung im Okt. 1923. Betrieb von Bergwerken sowie Herstellung und
Vertrieb chemischer Produkte. 1927 von Amts wegen gelöscht.
N
Los 1168
Ausruf 700 €
Deutsch-Asiatische Bank
Shanghai, Actie 1.000 Shanghai-Taels 15.1.1906
(Auflage 2500, R 8) VF. (12)
Sehr dekoratives, großformatiges Stück. Lochent-
wertet.
Gründung 1889 zum Betrieb von Bankgeschäften und Förderung des
Handelsverkehrs zwischen Deutschland und Asien. Gründer waren u.a.
die Kgl. Seehandlung (Preußische Staatsbank), Disconto-Gesellschaft,
Deutsche Bank, Berliner Handels-Gesellschaft, M.A. von Rothschild &
Söhne, Bayerische Hypotheken- und Wechselbank. 1906 erhielt die Bank
das Recht zur Ausgabe von Banknoten im Schutzgebiet Kiautschou und
in China. Niederlassungen in Shanghai, Tientsin, Kalkutta, Berlin, Hankow,
Tsingtau, Hongkong, Yokohama, Kobe, Singapur, Hamburg und Kanton.
Die Aktien waren an allen großen deutschen Börsen notiert, wobei der
Umrechnungs-Kurs des Shanghai-Tael zur Mark zum Zwecke des Bör-
senhandels mit 2,50 festgesetzt war, Großaktionär war die Deutsche
Bank. 1953 nahm die Deutsch-Asiatische Bank die Aktivitäten in Hamburg
wieder auf, unter Federführung der Deutschen Bank. Zusammen mit Part-
nerbanken der EBIC-Gruppe wurde anschließend die “Europäisch-Asiati-
sche Bank” gegründet, in die die Deutsch-Asiatische Bank aufging. Spä-
ter wurde diese Neugründung in “European Asian Bank” umbenannt.
Nachdem die meisten Partnerbanken sich aus der European Asian Bank
zurückgezogen hatten, wurde diese 1986 in “Deutsche Bank (Asia)” um-
benannt, bevor sie 1987/88 zusammen mit ihren 14 Branchen mit der
Deutschen Bank verschmolzen wurde.
Los 1169
Ausruf 80 €
Deutsch-Atlantische
Telegraphengesellschaft
Berlin, Aktie 100 RM 1.4.1928 (Auflage 14500,
R 10) EF-VF. #52928. (30)
Adler mit Blitzen in den Klauen im Unterdruck.
Nicht
lochentwertet.
Gründung 1899 in Köln (Sitz 1924-1950 zwischenzeitlich in Berlin) auf In-
itiative von Generalpostmeister Heinrich von Stephan. Um vom engli-
schen Kabelmonopol unabhängig zu werden, hatte er bedeutende Kölner
Bankhäuser und Kabelhersteller für seine Pläne zum Aufbau eines unab-
hängigen deutschen Seekabelnetzes gewinnen können. 1900 wurde das
erste Nordamerikakabel Emden-Azoren-New York verlegt. 1905 wurde
von der Deutschen Seetelegraphengesellschaft das Kabel Emden-Vigo
(Spanien) übernommen. Der gesamte Besitz ging bis auf kurze Kabel-
stümpfe in der Nordsee in Folge des Versailler Vertrages verloren. Die da-
nach mühsam wieder in Gang gebrachten Kabel wurden bei Ausbruch
des 2. Weltkrieges von den Alliierten erneut getrennt. 1952 konnte der Be-
trieb auf dem Emden-Vigo-Kabel und dem Azorenkabel wieder aufge-
nommen werden. Nach dem ersten Schritt 1966 durch Drittel-Beteiligung
an der Computer GmbH in Lintorf wurde die Datenverarbeitung bald der
wichtigere Geschäftszweig. 1987 mit der zur Quandt-Familie gehörenden
ALTANA als übernehmender Gesellschaft verschmolzen.
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Los 1170
Ausruf 200 €
Deutsch-Holländische Bank AG
Köln, Aktie 20 RM 17.11.1924 (Auflage 20000,
R 10) EF. #19947. (68)
Gründung Dez. 1920. Betrieb des Bankgeschäfts. Zur Erreichung des Ge-
sellschaftszweckes sollte insbesondere der Bankverkehr mit den Nieder-
landen und dem Ausland gepflegt werden. Im Nov. 1929 aufgelöst wor-
den.
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