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Los 1181

Ausruf 100 €

Deutsche Vereinsbank

Frankfurt am Main, Aktie 100 RM Jan. 1925 (Auf-

lage 44000, R 10) VF+. #2511. (25)

Faksimile Hugo Metzler als AR-Vorsitzender. Zwei

kleine Einrisse hinterklebt.

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Los 1182

Ausruf 150 €

Deutscher Handels-

und Industrie-Verlag AG

Bremen, Aktie 1.000 Mark Mai 1923. Gründeraktie

(Auflage 17000, R 10) EF. #16386. (32)

Sehr schöne graphische Gestaltung mit Art-Deko-

Umrahmung und Abb. eines Handelstelefonbuches.

Gründung im April 1923 mit Sitz in Bremen, Philosophenweg 22. Heraus-

gabe und Vertrieb von Adressbüchern und sonstigen Nachschlagewer-

ken. Bereits 1925 nicht mehr im AG-Handbuch verzeichnet.

Los 1183

Ausruf 60 €

Deutsches Reich, 5. Kriegsanleihe

Dresden, Anleihe 100 Mark Sept. 1916 VF+. (48)

Vertrieben durch das Bankhaus Gebr. Arnold.

1871 wurde das Deutsche Reich gegründet. Ein Geldsegen war zu Anfang

die französische Kriegsentschädigung, mit der man die Schulden des

Krieges 1870/71 bis auf einen kleinen Rest tilgte. Als diese Mittel er-

schöpft waren, wurde am 27.1.1875 das erste Anleihengesetz des Deut-

schen Reichs erlassen und ab 1877 jedes Jahr eine neue Anleihe aufge-

legt. Anleihenzwecke waren Finanzierung des Reichsheeres, der Marine,

der Festungen, der Küstenverteidigung, der Post- und Telegraphenver-

waltung, der Erwerb der Reichsdruckerei, der Münzreform, des Zollan-

schlusses von Hamburg und Bremen und die Herstellung des Nord-Ost-

see-Kanals. Bis 1885 trugen die Anleihen Zinsen von 4 %, danach 3,5 %.

1890 erschien die erste mit 3 % verzinsliche Anleihe. Ab 1908 stiegen die

Zinsen wieder auf 4 %, ab 1915 auf 5 %. Mit der 8. Kriegsanleihe vom

März 1918 endete die Schuldenaufnahme des Kaiserreichs.

N

Los 1184

Ausruf 100 €

Döring & Lehrmann AG für

Bergwerks-, Erd- und Bauarbeiten

Helmstedt, Aktie 1.000 Mark 15.9.1904 (Auflage

2500, R 8) VF. #2033. (41)

Nicht

lochentwertet, In dieser Form äußerst selten,

kaum mehr als 10 Stück wurden 2005 noch einmal in

einem Nachlaß gefunden. Knickfalte.

Gründung 1904 zur Fortführung des Baugeschäfts von Döring & Lehr-

mann in Helmstedt (1925 Sitzverlegung nach Halle a.S.). Neben Hoch-

und Tiefbauten jeder Art spezialisierte sich die Firma bald auf den Bau von

Brikettfabriken und Abraumarbeiten zur Freilegung von Braunkohleflözen,

wo sie bei Ausbruch des 1. Weltkrieges über 4.000 Arbeiter in 51 Bagger-

betrieben beschäftigte. Weil die Mehrzahl der Arbeiter zum Kriegsdienst

einberufen wurden, kamen die Arbeiten zum Erliegen. Doch die Braun-

kohlengesellschaften bestanden auf Erfüllung der mehrjährigen Verträge

und trieben Döring & Lehrmann damit in den Ruin. Fast alle Eimer- und

Löffelbagger sowie die Abraumzüge mit 50 Lokomotiven, 700 Kasten-

kippwagen und 6 Gleisrückmaschinen mussten an die Bergwerke abge-

treten werden. Neuinvestitionen waren nicht mehr finanzierbar, 1927 wur-

de die Auflösung der in Berlin börsennotierten AG beschlossen.

Los 1185

Ausruf 50 €

Dürener Bank

Düren, Aktie 1.000 RM Okt. 1938 (Auflage ca.

2000, R 9) EF. #127028. (17)

Nicht

entwertet, kaum mehr als 10 Stück sind in die-

ser Form bekannt.

Gründung 1898. In rascher Folge expandierte die Bank dann in die Region:

1901 Errichtung einer Filiale in Euskirchen, 1903 Angliederung der Euskir-

chener Volksbank, 1904 Errichtung einer Filiale in Jülich, 1905 Angliede-

rung der Jülicher Volksbank, 1909 Übernahme des Lechenicher Creditver-

eins, 1920 Interessengemeinschaft mit der Dürener Volksbank (deren Ak-

tienmehrheit und Kundengeschäft 1943 vollständig übernommen wurde),

1925 Übernahme der Zülpicher Volksbank, 1927 Errichtung einer Filiale in

Eschweiler. In der Nachkriegszeit kamen noch Zweigstellen in Schlei-

den(Eifel (1960), Linnich (1963) sowie Birkesdorf und Dürwiß (1965) hinzu.

Börsennotiz im Freiverkehr Düsseldorf, Großaktionär war zuletzt die Dresd-

ner Bank. 1970 vollständig in die Dresdner Bank eingegliedert.

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Los 1186

Ausruf 200 €

Düsseldorf-Elberfelder

Eisenbahn-Gesellschaft

Düsseldorf, Zinscoupon 5 Thaler 31.12.1840

(

R 11

) VF. #6769. (70)

Aktien dieser ersten Eisenbahn im Westen sind keine

bekannt. Mit ausführlicher Geschichte.

Die Düsseldorf-Elberfelder EB (DEE) war ein Eisenbahn-Unternehmen,

das 1835 gegründet wurde, um die Strecke zwischen Düsseldorf und El-

berfeld zu bauen und zu betreiben. Die ab 1838 in Abschnitten und 1841

ganz in Betrieb genommene Strecke wurde 1857 von der Bergisch-Märki-

schen Eisenbahn übernommen. Die Bergisch-Märkische Eisenbahn ge-

hört zu den Gesellschaften, die in der Mitte des 19. Jahrhunderts das

Ruhrgebiet durch die Eisenbahn erschlossen haben. Die Bahn wurde

1844 konzessioniert und ging 1850 in die Verwaltung des Staates über. Ih-

re Stammstrecke verlief von Düsseldorf nach Dortmund über Elberfeld,

Barmen, Schwelm, Milspe, Hagen, Wetter und Witten. Ab 1847 wurde sie

abschnittsweise und 1849 auf ihrer gesamten Länge in Betrieb genom-

men. In der Folgezeit baute die Gesellschaft im Ruhrgebiet weitere Haupt-

und Nebenstrecken. Die vollständige Erschliessung des Ruhrtales für den

Schienenverkehr geht ebenfalls auf die Gesellschaft zurück. Im Fernver-

kehr baute und betrieb die Bergisch-Märkische Eisenbahn vom Ruhrge-

biet aus hauptsächlich Linien in östlicher und südöstlicher Richtung. Ab

1880 wurde die Bergisch-Märkische Eisenbahn verstaatlicht und ging in

die damalige Königlich Preußische Eisenbahn-Verwaltung über. Der Sitz

der Gesellschaft war Elberfeld. Nach der Verstaatlichung der Gesellschaft

entwickelte sich daraus die Eisenbahndirektion Wuppertal. Die meisten

Strecken der Bergisch-Märkische Eisenbahn im Ruhrgebiet sind noch in

Betrieb. Lediglich Teile der Ruhrtalbahn sind heute stillgelegt.

Los 1187

Ausruf 60 €

E. Baensch jun. AG Buch-, Stein-,

Offset- und Kupfertiefdruckerei

Magdeburg, VZ-Aktie Lit. A 100 RM Okt. 1924

(Auflage 500, nach Kapitalzusammenlegung 1932

noch 350, R 8) EF. #236. (10)

Firmensignet im Unterdruck (in Anspielung auf den

Namen des Geschäftsgebäudes Breiter Weg 19 ein

Weißes Roß, getragen von den Lettern EBJ).

Nicht

lochentwertet.

Das Unternehmen geht zurück auf den 1789 in Quedlinburg geborenen

Heinrich Theodor Emanuel Baensch, der nach einer Nadlerlehre in Blan-

kenburg auf Wanderschaft in Deutschland und der Schweiz ging, dabei

mehreren Rekrutierungsversuchen der französischen Besatzer entkam und

sich schließlich 1811 in Magdeburg mit einem Bijouteriewarengeschäft nie-

derließ. 1820 kam in größeren Räumlichkeiten im Haus Breiter Weg 20 ein

Garn- und Tapisseriegeschäft dazu, 1826 wurden dem Unternehmen au-

ßerdem eine Buchdruckerei und ein kleiner Verlag angegliedert. 1833 ver-

äußerte Baensch seinen bisherigen Besitz und das Bijouterie-, Garn- und

Tapisseriegeschäft und konzentrierte sich ganz auf die Druckerei, für die er

das ehemals Gräflich Asseburgsche Anwesen Breiter Weg 19 („Das weiße

Roß“) erwarb, wo das Unternehmen bis zuletzt ansässig blieb. 1839 er-

gänzte Baensch die Buchdruckerei um eine Steindruckerei, außerdem gab

er Periodika wie ab 1849 die Tageszeitung „Magdeburger Correspondent“

heraus. Bei seinem Tod 1864 war Heinrich Theodor Emanuel Baensch ei-

ner der angesehendsten Kaufleute der Stadt Magdeburg. Nach einem In-

terregnum der Schwiegertochter Elise B. (der Sohn Robert war bereits ein

Jahr vor seinem Vater gestorben) übernahm 1878 sein Enkelsohn Friedrich

Robert Emanuel Baensch die Druckerei und baute sie zu überegionaler Be-

deutung aus. 1890 führte er den Dreifarbendruck ein, 1900 die Setzma-

schine und den Rotationsdruck, 1914 den Offset- und Tiefdruck. In politi-

schen und Sozialfragen als Stadtverordnetenvorsteher, Landtagsabgeord-

neter und Vorsitzender des preußisch-sächsischen Roten Kreuzes sehr en-

gagiert, wandelte er mangels Nachkommen (sein einziger Sohn war 1917

im 1. Weltkrieg gefallen, ebenso sein Schiegersohn) wenige Jahre vor sei-

nem Tod (1928) die Firma mit inzwischen mehr als 300 Beschäftigten 1923

in eine AG um. Baensch war, nicht nur bei seinen eigenen Aktien, auch sehr

stark im Wertpapierdruck engagiert. Wie fast alle Häuser im Breiten Weg

wurde auch das Baensch‘sche Anwesen 1945 bei einem Bombenangriff

schwer beschädigt. Das Vordergebäude wurde 1946 abgerissen, im Hin-

tergebäude eröffnete 1950 das Oranien-Kurbad. Die AG selbst verlegte

1961 ihren Sitz nach Berlin und wurde liquidiert.

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Los 1188

Ausruf 150 €

Ehrhardt & Sehmer AG

Saarbrücken, Aktie 1.000 Mark 28.12.1917 (Auf-

lage 3000, R 9) EF-VF. #800. (7)

Nicht

entwertet.

1928 wurde die Maschinenbau-AG vormals Ehrhardt & Sehner gegründet

nach Übernahme der Anlagen und Gebäude, nicht aber der Verbindlich-

keiten der Firma Maschinenfabrik Ehrhardt & Sehmer AG (gegr. 1876). Her-

stellung von Groß-Gasmaschinen, Hochofen- und Stahlwerksgebläsen,

Kolben- und Kreiselpumpen, Dampfmaschinen, Warm- und Kaltwalzwer-

ken, Blechbearbeitungsmaschinen. Nach schweren Kriegsschäden Wie-

deraufbau und mindestens bis 1972, zuletzt als GmbH, bestehend.

N

Los 1189

Ausruf 250 €

Eifeler Industriewerke AG

Hallschlag (Eifel), Aktie 5.000 Mark Aug. 1923

(Auflage 3600,

R 12

) EF. #10412. (33)

Herrliche Umrandung, gestaltet in der Hofdruckerei

von Dünnhaupt GmbH, Dessau.

Gegründet im Febr. 1923 zur Bearbeitung und Verarbeitung von Holz und

Herstellung von anderen Fabrikaten. Bereits am 9.4.1925 wurde das Kon-

kursverfahren eröffnet.

Los 1190

Ausruf 80 €

Einkaufs- und Lieferungs-

Genossenschaft der Bezirks-Vereinigung

Weilheim des Verbandes

Bayerischer Hafnermeister eGmbH

Partenkirchen, Geschäfts-Anteil 300 Mark

1.8.1922 (R 10) VF+. #260. (31)

Herrliche Randgestaltung mit vielen Wappen, Fabel-

wesen, Pfau, Eule. Originalunterschriften.

Hafner ist in Süddeutschland eine gebräuchliche Bezeichnung für Ofen-

setzer. Der Hafner stellte ursprünglich Ofenkacheln in Handarbeit her, teil-

weise auch grobe keramische Gefäße.

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