

. Der Sohn schwedischer Eltern hatte in den frühen
Jahren seiner Schaffenszeit im Russischen Reich Flug-
zeuge gebaut, ehe er nach Deutschland zog. 1914 kon-
struierte er ein Privatflugzeug mit dem Spitznamen
“Bulldogge” für Prinz Sigismund von Preußen. Allein
diese Tatsache, für einen Angehörigen des Hauses Ho-
henzollern mit dem Bau eines Flugzeuges beauftragt zu
werden, ermöglichte ihm, als Chefingenieur der Flug-
zeugbau-Abteilung von Siemens-Schuckert tätig zu
werden. Der Umbau der “Bulldogge” in ein Militärflug-
zeug scheiterte aufgrund unbefriedigender Flugeigen-
schaften. Auch ein dann von ihm entworfener Bomber
konnte trotz häufiger Umbauten und Änderungen kaum
vom Boden abheben. Woraufhin Forssman von Sie-
mens-Halske wegen ständiger Misserfolge entlassen
wurde. 1918 fand er als Leiter des Flugzeugbaus eine
Anstellung bei Mannesmann-Mulag in Porz-Wethoven.
Genaues ist hier nicht bekannt, möglicherweise arbei-
tete er hier an einem ferngesteuerten Torpedo im Auf-
trag des Reichsmarineamtes sowie an dem niemals fer-
tiggestellten gigantischen Poll-Dreideckers.
Gegründet 1932, im Februar 1933 Eröffnung des Vergleichverfahrens und
bereits im Mai gleichen Jahres wieder aufgehoben. Nach diesem anfäng-
lichen Wirbel konnte die Firma eine Zeit lang ihren normalen Tätigkeiten
nachgehen. Der Unternehmenszweck lag bei der Ausnutzung und Ver-
wertung der von dem Ingenieur und Flugzeugkonstrukteur Villehad Henrik
Forssman überlassenen Patentrechte. Nach dem Ersten Weltkrieg wech-
selte Forssman vom Flugzeugbau zum Holzmaschinenbau. Er meldete ei-
nige deutsche und US-Patente an, die sich auf Verbesserungen bei der
Fertigung von Bleistiften und Sperrholz bezogen.
Los 1221
Ausruf 80 €
Fortuna Rückversicherungs-AG
Erfurt, Namensaktie 1.000 RM 25.6.1929 (Auflage
2000, R 10) EF. #5725. (9)
Nicht
entwertet, in dieser Form extrem selten.
Gründung 1920 durch die Thuringia-Versicherung in Erfurt, die ihrerseits
mehrheitlich zur Aachener und Münchener Feuer-Versicherung gehörte.
Die Fortuna wurde in Personalunion mit der Thuringia geleitet, deren Sitz
sich in der Schillerstraße 6 befand. Verlagert 1946 erst nach Hannover und
dann nach Hannoversch-Münden, 1950 schließlich nach München. 1969
verschmolzen auf die Thuringia Versicherungs-AG in München (jetzt eine
Tochter der AMB Generali).
Los 1222
Ausruf 100 €
Fox-Automobil-Werke AG
vorm. Paul Rollmann
Köln-Dellbrück, Aktie 5.000 Mark 24.2.1923 (Auf-
lage 13000, R 8) EF. #9503. (30)
Die AG wurde gegründet zu dem Zweck, die angebliche Automobilfabrik
von Paul Rollmann zu übernehmen, die sich aber leider als nicht existent
herausstellte. Bereits 1924 in Konkurs gegangen.
N
Abb. S. 135 Los 1223
Ausruf 600 €
Frachtdampfer “Landrat Scheiff”
Blankenese, Eigentums-Akte über 1/480stel An-
teil = 1.000 Mark 31.5.1906 (R 9) EF. #478. (26)
Sehr schöne Jugendstil-Umrahmung, Dampfschiff-
Vignette. Originalunterschrift des Korrespondenzree-
ders.
Das Schrauben-Dampfschiff wurde im Jahr 1906 in der Werft Henry Koch
mit der Baunummer 167 erbaut, hatte eine Länge von 27,6 Metern, einen
Raumgehalt von 1640,22 gross Reg.-Tonnen (netto 1011,84) und wurde
mit 950 PS vorangetrieben. Reeder war von 1906-1916 Matthias Struve,
Lübeck, der auch original gegengezeichnet hat. 1917 wurde das Schiff
umbenannt in Edwin Reith. 1917 von Siam beschlagnahmt. 1924 kam es
dann nach Japan, wurde mehrfach umbenannt und 1951 als Takakurasan
Maru abgebrochen.
N
Los 1224
Ausruf 80 €
Fränkische Eisenbetongesellschaft
Backer & Co. AG
Kulmbach, Aktie 1.000 Mark 20.8.1923 (Auflage
6000, R 10) EF. #12505. (26)
Gründung am 15.3.1923. Ausführung von Hoch- und Tiefbauten. Am
2.6.1925 wurde die Liquidation beschlossen, 1929 gelöscht.
Los 1225
Ausruf 60 €
Frankfurter Hypothekenbank
Frankfurt a.M., 3,5 % Pfandbrief 1.000 Mark Jan.
1903 (
R 11
) VF-. #19/145565. (66)
Dekorativ mit Frankfurter Wappen. Faksimile-Unter-
schriften Heinr. Hauck und Ad. von Grunelius für den AR.
Gründung 1862 durch Frankfurter Bankhäuser als älteste reine Hypothe-
kenbank in Deutschland. Zuletzt als Eurohypo AG Europäische Hypothe-
kenbank der Deutschen Bank in Frankfurt börsennotiert. 2002 mit der
Rheinische Hypothekenbank AG (Commerzbank-Tochter) und der Deut-
sche Hypothekenbank Frankfurt-Hamburg AG (Dresdner Bank) zur - neu-
en - Eurohypo AG mit Sitz in Frankfurt/Main verschmolzen, die wiederum
2005 von der Commerbank übernommen wurde.
N
Los 1226
Ausruf 500 €
Frederik, regierender Fürst van Waldeck,
Grave van Pyrmont en Ribeaupiere etc.
und Christian August Prince van
Waldeck, Grave van Pyrmont en
Ribeaupiere etc.
‘s Hage, 5 % Obl. 1.000 fl. 5.4.1786 (R 10) VF.
#53. (4)
Von den 450.000 fl. der Anleihe nahmen Frederik
200.000 fl. und Christian 250.000 fl. auf. Originalun-
terschriften von Fürst Frederik und Prinz Christian,
holländischer Text. Lediglich 3 Stücke wurden vor
Jahren in den Niederlanden gefunden. Mit Kupons
1793-1804.
Das Fürstentum Waldeck umfasste die Grafschaft Waldeck und das Für-
stentum Pyrmont. Es war 1918 bis 1929 Freistaat. Die Grafen von Wal-
deck gingen aus einem Zweig der Grafen von Schwalenberg hervor, die
sich seit 1180 nach der Burg Waldeck benannten und das Gebiet um Wal-
deck 1228/1231 von der Grafschaft Schwalenberg-Sternberg abteilten.
1349 wurde Waldeck Reichslehen, 1431/38 kam es unter die Lehensherr-
schaft Hessens. Zahlreiche Teilungen minderten zwar den Einfluss, ge-
fährdeten aber nicht den Bestand der Grafschaft Waldeck, die 1625 die
Grafschaft Pyrmont und 1639/40 die Herrschaften Cuylenburg und Tonna
erwarb. Graf Georg Friedrich (Regent 1664-92) erhielt 1682 die Reichsfür-
stenwürde. Waldeck überstand die napoleonische Zeit als Mitglied des
Rheinbunds, konnte aber nach 1866 seine Selbständigkeit nicht behaup-
ten. 1867 übertrug es die Verwaltung an Preußen. Der letzte Fürst Frie-
drich verlor am 13.11.1918 den Thron. Waldeck wurde ein demokratischer
Freistaat. 1922 wurde Pyrmont mit Preußen (Provinz Hannover) vereinigt,
1929 wurde Waldeck in den Regierungsbezirk Kassel aufgrund einer
Volksabstimmung integriert. Seit 1945 gehört Waldeck zu Hessen.
N
Los 1227
Ausruf 140 €
Freie Hansestadt Bremen
3,5 % Schuldv. 1.000 Mark 1.8.1887 (R 10) EF-.
#2513. (32)
Mit Kupons.
Los 1228
Ausruf 130 €
Freie Hansestadt Bremen
3,5 % Schuldv. 2.000 Mark 1.8.1890 ( R 10) EF-
VF. #290. (32)
Los 1229
Ausruf 50 €
Freistaat Braunschweig
Braunschweig, 10 % Schuldv. 10.000 Mark
1.4.1923 (R 9) EF-VF. #857. (7)
Faksimile-Unterschriften von Dr. Jasper, Ronneburg
und Steinbrecher. Äußerst selten. Mit Kupons.
Das Land Braunschweig war bis 1918 Herzogtum, dann bis 1946 Frei-
staat. Nach 1945 wurde der Freistaat Braunschweig Teil des heutigen
Bundeslandes Niedersachsen.
Los 1230
Ausruf 60 €
Friedr. Wilh. Remy & Cie. Bleifarben-
Lack- und chemische Fabriken
Bendorf
a.Rh., Aktie 1.000 Mark Okt. 1923 (Auf-
lage 12500, R 9) EF. #36968. (26)
Gegründet am 9. Sept. 1922. Zweck war der Erwerb und Fortbetrieb der
unter der Firma Friedr. Wilh. Remy & Cie. bestehenden Geschäfte. Dies
waren vor allem die Herstellung und der Handel mit Bleiweiß, Menninge,
Lacken, Lackrohstoffen und chemischen Produkten aller Art. Bereits am
15.12.1924 aufgelöst und in Liquidation getreten.
Los 1231
Ausruf 60 €
Fritz Werner AG
Berlin-Marienfelde, VZ-Aktie 1.000 RM 1.10.1947
(Blankette, R 10) EF. (30)
Mit Kuponbogen.
Gründung 1915. Die AG übernahm die Maschinen- und Werkzeugfabrik
von Friedrich Karl und Fritz Werner in Marienfelde. Traditionsreiches Un-
ternehmen des Werkzeugmaschinenbaus, das im Westberlin der Nach-
kriegszeit ein besonderes Symbol der Reste einer industriellen Basis wur-
de. Erst nach der Wende ging das Unternehmem 1996 in Konkurs.
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