

N
Los 1232
Ausruf 500 €
Gas-Anstalt Geldern
Geldern, Antheil 500 Thaler 1.8.1890 (Auflage
nur
5 Stück, R 12
) VF-. #79. (68)
Bei uns erstmals angeboten. Leicht stockfleckig.
Gegründet 1860 auf die im Konzessionsvertrag festgelegte Dauer von 37
Jahren zwecks Errichtung einer Gas-Anstalt in der Stadt Geldern. 1890
wurde der Gesellschaftsvertrag abgeändert, der Fond bestand dann aus
79 Anteilen à 1.500 Mark, außerdem wurde bei der Sparkasse Geldern ei-
ne Hypothek von 36.500 Mark aufgenommen. Statutengemäß wurde die
Gesellschaft 1897 aufgelöst und die Anlagen fielen an die Stadt Geldern.
Noch in den 1950er Jahren waren die in unmittelbarer Nachbarschaft des
Gelderner Eis gelegenen Gasometer unverzichtbar für die Gasversorgung
der Stadt; erst 1969 wurden sie gesprengt.
N
Los 1233
Ausruf 750 €
Gasapparat- & Guss-Werk
Mainz, Actie 300 Mark 22.2.1878 (Auflage 3600,
R 10) VF. #983. (33)
Sehr schöner Unterdruck, rückseitig Auszug aus den
Statuten der Gesellschaft. Mit Restkupon.
Gründung 1843, AG seit 1861. Herstellung von Beleuchtungskörpern und
Armaturen, Ausführung vollständiger sanitärer Anlagen, Gießerei für Bron-
ze- und Eisen-Laternen. Börsennotiz Mainz. Ab 1926 in Liquidation. 1927
Verkauf der Werksanlagen an den örtlichen Konkurrenten Elster & Co. AG,
zu der Zeit in seiner Branche das größte Unternehmen in Deutschland (ge-
gründet 1876 als “Elster Gasapparate” von Johannes Siegmar Elster in
Berlin, 1880 Übernahme der Firma Haas & Cie. in Mainz und Fortführung
als “Gasmesserfabrik Mainz, Filiale S. Elster”, 1927 anläßlich der Über-
nahme des zweiten Mainzer Werkes in eine AG umgewandelt, bis 1971 im
Besitz der Familie, dann Verkauf der Aktienmehrheit an den französischen
Konzern Saint-Gobain-Pont-à-Mousson, 1972 erwirbt Elster die Aktien-
mehrheit am Konkurrenten G. Kromschröder AG in Osnabrück, 1985 geht
der Komplex Elster/Kromschröder an die Ruhrgas AG).
Los 1234
Ausruf 50 €
Gebrüder Elbers AG
Hagen i. Westf., 5 % Genußrechtsurkunde 100
RM Jan. 1927 (R 9) EF. #327. (58)
Nicht
lochentwertet. Mit kpl. Kuponbogen.
Uralter, bereits 1822 gegründeter Textilbetrieb. 1895 in eine AG umgewan-
delt. Vollstufiger Betrieb mit Spinnerei, Weberei, Bleicherei, Färberei und
Stoffdruckerei. Fabrikation von Modegenres und Möbelstoffen. Mehrheitsak-
tionär war über die Holdinggesellschaft Deutsche Baumwoll AG der Osna-
brücker Hammersen-Textilkonzern. Die Weltwirtschaftskrise 1930/31 brach-
te auch den Hammersen-Konzern in’s Taumeln. Am 3.8.1931 stellte Elbers
die Zahlungen ein, entließ fast die gesamte Belegschaft und ging in einen Li-
quidationsvergleich. Die gesamten Werksanlagen in Oberhagen, Dödterstr.
10 übernahm Ende 1931 die Stadt Hagen, die sie an die neu gegründete Ge-
sellschaft für Elbersdrucke GmbH verpachtete. Mit dem alteingeführten Mar-
kennamen hielt sich dieser Stoffdrucker dann jahrzehntelang am Markt und
mußte erst 1997 Konkurs anmelden. Als Handelsfirma für große Einzelhänd-
ler wie Otto und namhafte Baumärkte wurde die Marke vom ehemaligen Ver-
kaufsleiter, nunmehr in Iserlohn, weitergeführt, ging erst an einen ausländi-
schen Investor und 2002 an Rasch-Textil in Bramsche bei Osnabrück. Mitte
2007 kehrte Elbersdrucke mit einem Fabrikverkauf an den alten Standort in
Oberhagen, Dödterstr. 10 zurück, der im übrigen heute als “Elbersdrucke In-
dustriehallen” u.a. mit dem Cinestar eine bekannte Eventlocation ist.
Los 1235
Ausruf 60 €
Gebrüder Stollwerck AG
Köln, Aktie 100 RM Sept. 1932 (Auflage 10000,
R 9, kpl. Aktienneudruck) EF-. #13951. (41)
Nicht
entwertet. Mit Kupons.
1839 eröffnet Franz Stollwerck in Köln eine Fabrik für Hustenbonbons und macht
damit ein Vermögen. Ab 1860 werden auch Schokolade, Marzipan und Printen pro-
duziert. Nach seinem Tod 1876 führen fünf Söhne die Firma als “Gebrüder Stoll-
werck” weiter und wandeln sie 1902 in eine AG um. Zweigwerke entstehen in Wien
(1873), Berlin (1886), Pressburg/Bratislava (1896), London (1903), Stamford/USA
(1905, enteignet 1918) und Kronstadt/Brasov in Siebenbürgen (1922). Die Werke in
Berlin und Wien werden 1945 bzw. 1957 entschädigungslos enteignet. 1971 über-
nimmt der Schokoladenfabrikant Dr. Hans Imhoff die Aktienmehrheit und macht
Stollwerck mit der Übernahme von Waldbaur in Stuttgart und Sprengel in Hanno-
ver zum Marktführer bei Schokolade und Keksen. 1991 Übernahme der Thüringer
Schokoladenwerk GmbH, der größten Schokoladenfabrik der ehem. DDR, die für
200 Mio. DM modernisiert wird. 1992/93 wird auch in Ungarn und Polen die Markt-
führerschaft errungen, 1996 Neubau einer großen Fabrik in Prokov bei Moskau.
1997 Übernahme der Traditionsmarke Sarotti vom Nestlé-Konzern. 2003 wird Stoll-
werck vom Schweizer Schokoladekonzern Barry Callebaut übernommen, 2005
squeeze out der freien Aktionäre und Umwandlung in eine GmbH.
Los 1236
Ausruf 50 €
Geflügelzuchtverein
“Zur Linde” 1910 Wahlwinkel
Wahlwinkel, Schuldschein 1 Mark 1.7.1927 EF.
#218. (30)
Für den Schuldschein haftete das Vermögen des Ge-
flügelzuchtvereins. Der Schuldschein sollte vom
1.4.1929 an ausgelost und in vollem Goldmarkwert
zurückgezahlt werden. Kleinformat. Abheftlochung.
Gründung des Vereins im Jahr 1910.
N
Los 1237
Ausruf 150 €
Gelsenkirchener Gußstahl-
und Eisenwerke
Gelsenkirchen, 5 % Schuldv. 1.000 Mark Dez.
1920 (Auflage 15000,
R 12
) Kleine Randeinrisse
fachgerecht restauriert, VF. #11960. (28)
Drei Originalunterschriften des Vorstandes, u.a. von
Stumm.
Gründung 1889 unter Übernahme der Gußstahlwerke Munscheid. 1914 An-
gliederung der Hagener Gußstahlwerke. 1916 Erwerb des Düsseldorfer
Stahlwerkes Krieger. Sitzverlegung nach Düsseldorf, Grafenberger Allee 56.
Vorstand Wilhelm Verlohr, AR von Stumm, von Kühlmann. Tochtergesell-
schaften: Annener Gußstahl, Stahlwerke Oeking, Ver. Preß- und Hammer-
werke Dahlhausen, Bielefeld und DAAG. 1930 Umtauschangebot durch die
Vereinigten Stahlwerke und Umfirmierung in Ruhrstahl AG-Gelsenkirchener
Gußstahlwerk. 1952 Übernahme durch die Rheinisch-Westfälische Eisen-
und Stahlwerke AG in Mülheim. 1957 fusionierte diese Ges. mit den Rheini-
schen Stahlwerken, ab 1969 Rheinstahl Gießerei AG, Mühlheim-Ruhr.
1973/74 übernimmt Thyssen Rheinstahl und das Gußstahlwerk gehört nun
zur Thyssen-Giesserei AG. 1984 Einstellung der Produktion. 1995 wird auf
dem Firmengelände der Wissenschaftspark Rheinelbe eröffnet.
Los 1238
Ausruf 60 €
Gemeinde Naundorf
4 % Schuldv. 500 Mark 10.4.1922 (R 10) EF-. #6.
(49)
Darlehn von Frau Schmitt zum Bau einer Gemeinde-
wasserleitung. Von der Gemeinde wurde das Darlehn
auf Grund eines der Amtshauptmannschaft Pirna ein-
gereichten Tilgungs- und Verlosungsplanes gekün-
digt. Die Rückzahlung sollte spätestens bis 1951 er-
folgen.
Los 1239
Ausruf 80 €
Gemeinnützige Baugesellschaft
Mariengarten AG
Berlin, Aktie 1.000 RM 6.1.1931 (Auflage n
ur 50
Stück
, R 9, nicht ausgenutzter Rest aus einer nur
zur Hälfte durchgeführten Kapitalerhöhung um
100.000 RM, deshalb ohne jede Überstempelung)
EF. #656. (64)
Mit Kupons.
Bei der Gründung 1930 wurden Grundstücksparzellen der Spar- und
Siedlungsgenossenschaft St. Joseph in Berlin-Marienfelde übernommen
und mit zunächst 357 Kleinwohnungen und 209 Siedlungshäusern be-
baut. 1933 umbenannt in “Deutsche Ges. für Siedlung und Wohnungsbau
Gemeinnützige AG (Desiwo)”. Bis Ende der 30er Jahre erwarb der Unter-
nehmer Eduard Winter (später bekannt als größter VW-Händler in Berlin)
95 % der Aktien und verkaufte das Paket 1955 an die Wohnungsbauge-
sellschaft EINTRACHT Gem. AG in Berlin-Wilmersdorf. Durch stetige Neu-
bautätigkeit stieg der Wohnungsbestand auf ca. 1.300 Wohnungen an, e-
he die Desiwo 1972 gemeinsam mit der Babelsberger Grundstücksges.
mbH auf die Wohnungsbauges. Eintracht verschmolzen wurde, die inzwi-
schen 100 % der Aktien hielt (deren Großaktionär wiederum war die GAG-
FAH Gem. AG für Angestellten-Heimstätten).
N
Los 1240
Ausruf 150 €
Gemeinnützige Wohnungsfürsorge AG
München, Namensaktie 10.000 RM Sept. 1937
(Auflage nur 100 Stück, R 10) EF. #606. (55)
Ausgestellt auf die Hauptstadt der Bewegung Mün-
chen. Nur drei Stücke mit den #604-606 bekannt.
Gründung 1928. Zweck war auch zum Zwecke der Arbeitsbeschaffung die
Errichtung von preiswertem Wohnraum in München für minder bemittelte
Kreise und den Mittelstand. In den drei Jahren seit der Gründung bis 1931
wurden in den fünf Großsiedlungen Neuramersdorf, Walchenseeplatz,
Neuhausen, Neuharlaching und Friedenehim insgesamt 5.429 Wohnun-
gen und 167 Läden fertig gestellt, in den folgenden Jahren kamen noch
einmal 3.230 Wohnungen dazu. Die Kapitalerhöhung von 1937 übernahm
die Stadt München durch Einbringung von stadteigenen Grundstücken
und eine Bareinlage von 825.000 RM und wurde damit (gemeinsam mit
der Bayerischen Gemeindebank) der bestimmende Aktionär mit einem
später bis auf 98 % aufgestockten Anteil. 1984 überschritt der eigene
Wohnungsbestand erstmals die Grenze von 20.000 Einheiten, heute ist
die GEWOFAG mit über 34.000 Wohnungen Münchens größte Vermiete-
rin. Im Konzern einschließlich Heimag München GmbH und Wohnforum
GmbH werden etwa 700 Mitarbeiter beschäftigt.
N
Los 1241
Ausruf 140 €
Gercke & Deppen-Hansamühle AG
Bremen, Aktie 1.000 RM Juni 1928 (Blankette,
R 8) EF. (32)
Die hier angebotene Aktie stammt aus der am
14.4.1928 beschlossenen Kapitalerhöhung um bis zu
138
Los 1233
Los 1243