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Gründung 1873 als “Genossenschaftliche Grundcredit-Bank für die Pro-

vinz Preussen”, 1896 Umfirmierung wie oben, 1921 erneute Umbenen-

nung in Königsberger Bank AG. Börsennotiz Königsberg und Berlin.

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Los 1261

Ausruf 200 €

Güte Gottes und König David Erbstolln

Freyberg, Zubußschein 1 Thlr. 14 Gr. Quartal Re-

minisce 1808 EF. (12)

Vordruck auf Büttenpapier mit handschriftlichen Er-

gänzungen.

1168 fanden Handelsleute auf dem Gebiet der heutigen Altstadt von Frei-

berg glänzende Steine, die sie in Goslar untersuchen ließen. Sie stellten

sich als ungewöhnlich reiches Silbererz heraus. Daraufhin gingen viele

Bergleute von Goslar ins Erzgebirge, denn Markgraf Otto von Wettin hat-

te den Bergbau für Jedermann freigegeben. Das große “Berggeschrey”

hatte begonnen. Binnen weniger Jahre waren alle unter dem Ackerboden

anstehenden Erzgänge des Reviers vom heutigen Halsbrücke über das

Freiberger bis zum Brand-Erbisdorfer Gebiet bekannt. Zunehmende Tiefe

der Gruben und stärkere Grundwasserzuflüsse erschwerten später den

Abbau. Erstmals 1318 ist in einem Testament die Vererblichkeit von Berg-

werksbesitz belegt und dabei taucht der Begriff “Erbstolln” auf. Um das

ständig zufließende Grundwasser zu beherrschen, trieben die Bergleute

aus benachbarten Tälern Stollen zur Ableitung des Grubenwassers vor.

Wer einen solchen Stollen finanzierte, erwarb nicht nur das Abbaurecht an

dem Stollen und seiner nächsten Umgebung, sondern konnte aus dem

vom Wasser befreiten Gruben ein Neuntel des Ertrages beanspruchen.

Dieses sogenannte “Stollenneuntel” war ein Zehntel der Gesamtförderung

abzüglich des Zehntels für den Markgrafen. 1821 wird Siegmund August

Wolfgang Freiherr von Herder (1776-1838) Oberberghauptmann. Er för-

derte die Bergakademie in Freiberg und setzte sich für die Weiterentwik-

klung der Wasserwirtschaft ein. Zur Lösung des Wasserproblems im Frei-

berger Bergbau veröffentlichte er 1838, wenige Monate vor seinem Tod,

sein Projekt des “Tiefen Meißner Erbstolln”, eines tiefen Stollen bis ins

Muldental bei Roßwein, ins Elbtal bei Meissen und in das Triebischtal bei

Rothschönberg. 1969 endet der Freiberger Bergbau.

Los 1262

Ausruf 75 €

Gummiwerke Becker AG

Heidenheim a.d.Brenz, Aktie 1.000 Mark Aug.

1923 (Auflage 24800, R 10) VF-F. #11527. (48)

Hübsche Perlenschnur-Umrahmung. Nur 3 Stücke

wurden gefunden. Hinterklebt.

Fortbetrieb der 1906 von Gustav Becker gegründeten Fabrik, in der Gum-

miwalzen und technische Gummiwaren hergestellt wurden. Börsennotiz

damals im Freiverkehr Stuttgart. 1951 Neubau einer zweiten Fabrik in der

Paulstrasse, 1967 Errichtung eines Zweigwerkes in Düren. Die auf Gum-

miwalzen für die Papierindustrie spezialisierte Firma bewegte sich konse-

quenterweise auf ihre Hauptabnehmer zu und baute 1987 sogar ein Re-

paraturwerk in Finnland. 1991 in eine GmbH umgewandelt.

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Los 1263

Ausruf 80 €

H. Leutke AG

Leipzig, Aktie 100 RM 17.1.1925 (Auflage 6000,

R 8) EF. #3221. (39)

Sehr dekorative Gestaltung im Art-Deko-Stil, Vignet-

ten mit Leutke-Flügel und einem Löwen.

Nicht

ent-

wertet. Mit kpl. Kuponbogen.

Gründung 1921 zur Fortführung der H. Leutke GmbH Flügel- und Piano-

fabrik in Leipzig, Wilhelmstr. 8/18 mit 200 Mitarbeitern. Börsennotiz: Frei-

verkehr Leipzig. Zahlungsschwierigkeiten erzwangen 1925 einen Sanie-

rungsplan, wonach die Gläubiger mit 20 % abgelöst werden sollten. Da

sich aber die frühere Hausbank querstellte, kam der Betrieb trotz genü-

gender Aufträge nicht wieder in Gang, 1927 Konkurs.

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Los 1264

Ausruf 150 €

Hafen- und Lagerhaus-AG

Aken a.d. Elbe, VZ-Stamm-Aktie Lit. B 1.000 Mark

1.1.1893 (Auflage 601, R 10) VF. #620. (17)

Sehr dekorativ, Umrandung mit Golddruck.

Nicht

lochentwertet und mit Kupons. In dieser Form sind

seit vielen Jahren nur 4 Stück bekannt! Mit Kupons.

Fachgerecht restauriert.

Gründung 1889 zum Bau des Elbhafens Aken (genau zwischen Magde-

burg und Torgau) mit Lagerhäusern, außerdem Betrieb eines Speditions-

geschäftes, Wasserumschlag, Lagerei und Getreidekonservierung. Ab

1921 Interessengemeinschaft mit dem Speditions-Verein Mittelelbische

Hafen- und Lagerhaus AG Wallwitzhafen bei Dessau. Dieser Vertrag sah

eine Gewinnteilung von 3/7 für Aken und 4/7 für Wallwitzhafen sowie eine

wechselseitige Beteiligung von nom. RM 500.000,- vor. Heute Hafenbe-

trieb Aken GmbH. Fahrgastrundfahrten, Container- und Schwergutum-

schlag. Der Hafen wird noch heute dreimal wöchentlich von der Elbe Con-

tainer Linie ECL 2000 auf der Relation Hamburg-Magdeburg-Aken-Riesa-

Dresden bedient. Außerdem besteht eine Containerzugverbindung nach

Bremerhaven.

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Los 1265

Ausruf 120 €

Hafen- und Lagerhaus-AG

Aken a.d. Elbe, Aktie 1.000 Mark 23.9.1921 (Auf-

lage 500, R 10) EF. #1458. (9)

Nicht

lochentwertet. Mit Kupons.

Los 1266

Ausruf 60 €

Halle-Hettstedter Eisenbahn-Gesellschaft

Halle (S.), Aktie 1.000 RM 1.4.1929 (Auflage 5875,

R 8) EF. #4098. (64)

Schöne besondere Zierumrandung. Lokabb. im

Trockenprägesiegel.

Nicht

lochentwertet.

Gründung 1895. Strecken Halle-Hettstedt (50 km) und Gerbstedt-Friede-

burg (10 km). 1896 Erwerb der Halleschen Hafenbahn, ferner Betrieb des

Saalehafens Friedeburg und eines Lokomotiv- und Wagenausbesse-

rungswerkes. Die Hafenbahn umfaßte anfangs sieben Fabrikanschlüsse.

1950 wurde selbige von der DR übernommen.

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Los 1267

Ausruf 200 €

Hamburg Columbien Bananen AG

Hamburg, Actie 1.000 Mark Jan. 1911 (Auflage

1500, davon 1350 von der HAPAG übernommen,

R 9) EF-VF. #24. (12)

Mit kpl. Kuponbogen.

Gründung 1910 unter maßgeblicher Beteiligung der Hamburg-Amerika-Li-

nie (HAPAG) zur Übernahme der kolumbianischen Bananen-Konzessionen

des Konsortiums Albingia. Noch im Gründungsjahr wurde außerdem von

Thoms Erben ein Grundstück am Bahnhofsplatz in Hamburg übernommen.

1913 wurde die Pflanzung mit dem Bananengeschäft für jährlich 145.000

M Pacht an die englische Firma Eldegse Fyffes Ltd. übertragen - aber die

zahlte wegen der Verwicklungen des 1. Weltkrieges nicht und ein Londo-

ner Gericht erklärte den Vertrag später für hinfällig. 1919 wurde die Planta-

ge in Punto César verkauft. Der Verlust fast allen Vermögens führte nach

der Inflation 1923/24 zu dem grottenschlechten Umstellungsverhältnis 3

Mio. Papiermark auf nur noch 6.000 Goldmark. Nur noch im Dämmerschlaf

blieb die Gesellschaft bis 1944 in den AG-Handbüchern erwähnt.

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Los 1268

Ausruf 250 €

Hanauer Kunstseide-Fabrik AG

Groß-Auheim, Aktie 1.000 Mark 1.10.1910 (Auf-

lage 1780, R 9, umgewandelt 1912 in einen Ge-

nußschein) EF. #1639 (790). (65)

Großformatig und dekorativ. Doppelblatt.

Gründung 1910 zum Erwerb der Aktiva der Hanauer Kunstseidefabrik so-

wie von Patenten, Erfindungen oder Verfahren zur Herstellung von Kunst-

seide und künstlichem Rosshaar. 1913 Vergleich.

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Los 1269

Ausruf 150 €

Handelsbank AG

Berlin, Namensaktie 1.000 Mark 1.3.1923 (R 10)

EF-. #45020. (55)

Ausgestellt auf die Bell AG, Basel. Großes Hochfor-

mat, sehr hübsche Umrahmung.

Nicht

lochentwer-

tet. Nur 2 Stück wurden gefunden.

Gründung 1893 als Berliner Viehcommissions- und Wechsel-Bank durch

die führenden Berliner Fleischermeister. 1920 Umfirmierung in Handels-

bank AG. 1922 wurde die Viehagentur-Abteilung als “Berliner Viehver-

kehrs-Bank AG” ausgegründet. Letzter Großaktionär war die Bayer. Hy-

potheken- & Wechselbank. 1932 im Sog der Weltwirtschaftskrise Zah-

lungseinstellung, Zwangsvergleich mit 30 %iger Quotengarantie der (zu

dieser Zeit staatseigenen) Dresdner Bank, anschließend Liquidation.

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Abb. S. 136 Los 1270

Ausruf 600 €

Handelskammer für den Regierungsbezirk

Unterfranken und Aschaffenburg

Würzburg, 3 % Schuldv. 1.000 Mark 1.12.1912

(Muster,

R 12

) EF. (50)

Ausgegeben zur Errichtung eines Handelskammer-

gebäudes. Mit herrlicher Vignette des Gebäudes der

Handelskammer und umliegender Gebäude. Stück

aus einem Musterbuch der Universitätsdruckerei H.

Stürtz. Rückseitig Klebereste fachgerecht neutrali-

siert.

König Ludwig I. erteilte am 19. Mai 1843 die Genehmigung zur Errichtung

der Wirtschaftskammer, die sich protokollarisch am 6. Juni konstituierte.

1914 wurde der Bau des ersten eigenen Kammergebäudes beendet. Das

klassische Feld, auf dem die Kammer versuchte, die Infrastruktur zu ver-

bessern und damit Voraussetzungen für eine weitere Wirtschaftsentwik-

klung zu schaffen, war die Verkehrspolitik. Zu Beginn der Weimarer Repu-

blik startete die Kammer eine große Initiative, als es um die Mainkanali-

sierung ging (1917 Gründung Main-Donau-Stromverbund). 1927 wurde

der Name in Industrie und Handelskammer umgeändert.

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