Das Kölner Büro befand sich in der Wollküche 10.
Zweisprachig deutsch/englisch. Originalunterschrif-
ten. Dekorativ mit zwei Wappen.
In England gegründete Minengesellschaft, die mit einem Aktienkapital von
120.000 Pfund bzw. 800.000 Thaler ausgestattet wurde. Es sollten Kupfer,
Blei, Blende und andere Mineralien im Preußischen Rheinland gewonnen
werden. Zu dieser Zeit war ein ausländisches Engagement im deutschen
Bergbau nicht ungewöhnlich, z.B. auch im Taunus (Taunus Lead and Sil-
ver Mining), im Siegerland (The Grat Consolidated Wildberg Mines) und im
Schwarzwald (Kinzigthal Mining Corporation). Bedeutende Erfolge sind
unseres Wissens nicht erzielt worden.
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Los 1307
Ausruf 500 €
Königlich Bayerische
Staats-Schulden-Tilgungs-Commission
München, 4,5 % Obl. 100 Gulden 1.5.1852 (Blan-
kette,
R 12
) EF-VF. (30)
“Der Capitals-Betrag ist auf die Eisenbahnen und die
Bahnrente versichert, und wird bei jeder Schulden-
Tilgungs-Casse jährlich am ersten May nach vier und
ein halb von Hundert gegen Rückgabe der anliegen-
den Abschnitte stempelfrei verzinst.... Die Ausferti-
gung dieser Obligation wird genehmigt, und die ge-
schehene Vormerkung im Haupt-Cataster der Staats-
Eisenbahn-Schuld... hiermit beurkundet.” Herrliche
Vignette mit Bavaria, Wappen und Löwen. Feder-
strich entwertet.
Los 1308
Ausruf 80 €
Königreich Bayern, Eisenbahn-Anlehen
München, 3 % Schuldv. 1.000 Mark 1.3.1896 (R
9) VF. #5032. (66)
Äußerst dekorative Gestaltung mit Bavaria und Feld-
herrenhalle im Unterdruck. Faksimile-Unterschrift
des Groß-Ökonomen Ritter und Edler von Maffei für
den Landtag.
N
Los 1309
Ausruf 100 €
Konkordia AG für Druck und Verlag
Bühl (Baden), Aktie 5.000 Mark 15.11.1923 (R 10)
EF-. #14500. (70)
Läutende Glocke und aufgeschlagenes Buch im Un-
terdruck. Kpl. Kuponbogen anhängend.
Gegründet 1881. Gründer waren badische Lehrer, die sich im Pestalozzi-
Verein zusammengeschlossen hatten, um als Selbsthilfe-Organisation die
wirtschaftliche Not der Lehrer sowie deren Witwen und Waisen zu mildern.
Neben einer Buchhandlung wurde auch ein Verlag und eine Druckerei
zwecks Herstellung von Lehrmitteln, Schreib-, Schul- und Zeichenartikeln
betrieben. Erst 1974 wurde die AG in eine GmbH umgewandelt, die heu-
tige KONKORDIA GmbH.
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Los 1310
Ausruf 300 €
Konserven-Schmidt AG
Leipzig, Aktie 1.000 Mark 26.10.1923. Gründer-
aktie (Blankette, R 10) UNC. (68)
Fabrikansicht aus der Vogelperspektive in der Um-
rahmung. Bei uns erstmals auf der Auktion.
Die Firma wurde im Sept. 1923 in Leipzig-Stötteritz gegründet zwecks
Herstellung von Konserven aller Art. Schon nach einem Jahr wurde das
Konkursverfahren eröffnet.
Los 1311
Ausruf 100 €
Konservenfabrik Leibbrand AG
Schorndorf, Aktie 20 RM März 1925 (Auflage
33500, R 8) EF. #9479. (48)
Mit kpl. Kuponbogen.
Gründung 1921. Fabrikation von Konserven, Nahrungs-, Genuß- und Fut-
termitteln. Das Werk besaß eine eigene Gleisanlage von ca. 2 km sowie
eine Dampfkesselanlage von 3 Kesseln und einer Lokmobile, etwa 600
Angestellte und Arbeiter. 1925 Liquidationsbeschluß.
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Los 1312
Ausruf 150 €
Kostheimer Cellulose- und Papierfabrik AG
Mainz-Kostheim, Genußrechtsurkunde 100 RM
1.3.1926 (R 10) EF-. #840. (65)
Mit kpl. Kuponbogen. Zuletzt in unserer 47. Auktion
1997 versteigert.
Gründung 1885. Die Fabrik brannte 1921 völlig nieder, 1923 beschlag-
nahmten die Franzosen die Holzvorräte. Erst Mitte 1926 konnte die Pro-
duktion wieder aufgenommen werden. Börsennotiz Mannheim. 1930 über-
nommen worden vom Verein für Zellstoff-Industrie AG, Berlin, der 1932/33
dann umbenannt wurde in Vereinigte Zellstoff- und Papierfabriken
Kostheim-Oberleschen AG, Sitz wurde Mainz. 1933 in Vergleich gegangen.
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Los 1313
Ausruf 200 €
Kreis-Chaussee-Bau-Commision
des Kreises Coeslin
Köslin, 3,5 % Anleiheschein 500 Mark 1.10.1887
(Muster,
R 12
) EF-VF. (33)
Hübsche Ornament-Umrandung. Muster aus dem
Archiv der Stettiner Druckerei F. Hessenland; ein Uni-
kat, in ausgestellter Form nicht bekannt. Mit kpl. Ku-
ponbogen.
Anleiheemission über 400.0000 Mark. Rückzahlbar in den Jahren 1888 bis
1931 durch Verlosung. Begeben für Straßenbaufinanzierungen im Kreis
Coeslin.
Los 1314
Ausruf 80 €
L. Schaal & Co. KGaA
Schokolade- & Kakao-Werke
Strasburg i.E., Aktie 400 Mark = 500 F 25.10.1872.
Gründeremission (Auflage 1000) VF-. #411. (69)
Originalunterschriften. Dekoratives großformatiges
Stück mit großer allegorischer Vignette. Angeheftete
Kupons.
Die Compagnie Francaise des Chocolats et des Thés Pelletier & Cie. wur-
de ursprünglich 1853 als Kommandit-Aktiengesellschaft mit Sitz in Paris
gegründet. Die Aktienmehrheit lag später bei elsässischen und lothringi-
schen Kaufleuten. Als Frankreich 1871 das Elsass und Lothringen an
Deutschland abgab, erwies sich die Weiterführung des nunmehr in
Deutschland liegenden Geschäfts von Paris aus als schwierig. Deshalb er-
folgte in gleichen Jahr unter Führung der Kaufmannsfamilie Schaal die
Neugründung des Strasburger Betriebes als KGaA nach deutschem
Recht (L. Schaal & Co. KGaA Schokolade- & Kakao-Werke). Die Fabrik
produzierte Schokolade, Kakaoerzeugnisse, Tee und Vanille. Ein bis heu-
te sehr erfolgreiches Unternehmen mit meist zweistelligen Dividenden, zu-
letzt 1967 in “Cie. Francaise d’Alimentation et de Thés” umfirmiert. Verläßt
man Straßburg auf der Autobahn in südlicher Richtung, sieht man an der
Stadtgrenze gleich an der linken Seite die Fabrik liegen. Ein Besuch lohnt:
Dem Betrieb angegliedert ist ein interessantes Schokolade-Museum.
N
Los 1315
Ausruf 80 €
Laederich & Cie. S.A.
Mulhouse, Action 1.000 F 15.10.1920 (Auflage
4000, R 9) EF-VF. #2550. (62)
Mehrere Kapitalumstellungsstempel bis 1949. Hand-
schriftlich: Duplikata.
Gründung 1883 als KGaA, 1903 Umwandlung in eine AG. Die Kammgarn-
spinnerei gehörte später zum Einflußbereich der Industriellenfamilie
Schlumberger, die große Teile der elsässischen Textilindustrie kontrollier-
te. Ihr Ursprung ist eine Tuchmanufaktur, die Nicolas Schlumberger nach
seiner Vertreibung aus Württemberg 1808 in Guebweiler gründete. Noch
heute erinnert in Mulhouse die “Rue de Laederich” an das Unternehmen.
Los 1316
Ausruf 60 €
Landwirtschafts- und Gewerbebank mbH
Gerabronn, 4 % Schuld-Verschreibung von 1920
(R 10) VF+. #43 IV. (48)
Spareinlagen, Doppelblatt, schöne Gestaltung mit
Jugendstil-Elementen.
N
Los 1317
Ausruf 180 €
Langbein-Pfanhauser Werke AG
Leipzig, 5 % Teilschuldv. 1.000 Mark 23.5.1922
(Auflage 5000, R 10) EF+. #4007. (68)
Großformatig, dekorative Ornament-Umrahmung.
Originalunterschriften, u.a. Dr. W. Pfanhauser. Mit Ku-
pons ab 1924.
Gründung 1907 durch Fusion der Dr. G. Langbein & Co. in Leipzig (gegr.
1881) mit Filialen in Berlin, Solingen, Wien, Mailand und Brüssel mit der
Firma Wilh. Pfanhauser in Wien (gegr. 1873). Fabriken für Galvanotechnik
und Elektrochemie sowie Dynamo- und Maschinenbau in Leipzig und
Oerlikon/Schweiz. Seinerzeit in Leipzig börsennotiert. 1948 in der DDR
enteignet, daraufhin Sitzverlegungen nach Düsseldorf (1951), Neuss
(1953) und zurück nach Düsseldorf (1999). 2001 aufnehmende Gesell-
schaft bei der Fusion mit der Vereinigte Deutsche Nickel AG, der Hin-
drichs-Auffermann AG und der DOAG AG, zugleich Umfirmierung in VDN
Vereinigte Deutsche Nickel-Werke AG. 2005 Eröffnung des Insolvenzver-
fahrens.
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Los 1313




