

Gegründet 1921 zur Weiterführung der bis dahin als oHG geführten Me-
tallwarenfabrik in Stuttgart-Cannstadt, Hofener Str. 46. Umbenannt 1942
(offenbar nach einer sog. “Arisierung”) in Metallwarenfabrik Hermann Mehl
AG. Gem. HV-Beschluß vom 25.11.1949 aufgelöst.
Los 1281
Ausruf 100 €
Herzoglich Braunschweig-
Lüneburgisches Finanz-Collegio
Braunschweig, Reluitionsschein 72 Thaler von
1831 (R 10) EF-VF. #(1240)1224. (26)
Eingetragen auf Christian Giesecke in Rüningen.
Das Land Braunschweig ist ein durch Erbteilung entstandener Teil der Wel-
fenlande. Der Territorialbesitz des welfischen Hauses in Niedersachsen geht
auf die Eigengüter Heinrichs des Löwen zurück, die dieser nach dem Verlust
des Herzogtums Sachsen (1180) wiederbekommen hatte. Dieser Allodialbe-
sitz wurde seinem Enkel Otto dem Kind (1235) vom Reich als Herzogtum
Braunschweig-Lüneburg übertragen. Der Name des Welfenhauses lautete
fortan Herzöge zu Braunschweig-Lüneburg. Es gab nur ein Herzogtum
Braunschweig-Lüneburg als Reichslehen des Gesamthauses. Die innerhalb
des Herzogtums durch Erbteilungen entstandenen, meist nach den Resi-
denzen der einzelnen Linien benannten, Teilstaaten hatten staatsrechtlich
den Rang von Fürstentümern. Die Revolution von 1848 überstand das Land
ohne Erschütterung, da es sich, im Gegensatz zu Hannover, rechtzeitig der
Führung Preußens unterwarf. Beim Tode des Herzogs Wilhelm wäre die in
Hannover entthronte königliche Linie des Welfenhauses nachfolgeberechtigt
gewesen, wurde aber auf Betreiben Bismarcks vom Bundesrat nicht zuge-
lassen, Das Herzogtum wurde nun von Regenten verwaltet. Mit der Novem-
berrevolution von 1918 endete die herzögliche Staatsform.
Los 1282
Ausruf 60 €
Hessenkauf AG
Darmstadt, Namensaktie 20 Goldmark 1.1.1924
(Auflage 1750, R 8) EF. #998. (46)
Trotz des gleichen Nominalwertes sind innerhalb der
Serie A verschiedenfarbige Stücke bekannt gewor-
den, orangenfarben und grün. Hier wird die grüme
Variante angeboten. Anh. Kupons.
Gründung 1922. Kommission, Spedition und Lagerhausgeschäfte im In-
teresse der dem Landesverband des Hessischen Einzelhandels unmittel-
bar oder mittelbar angeschlossenen Firmen, Großhandel mit Kolonialwa-
ren, Lebensmitteln und Feinkost. 1950 Vergleichsverfahren.
N
Los 1283
Ausruf 90 €
Hessische Landes-Hypothekenbank AG
Darmstadt, 4 % Schuldv. 100 Mark 1.1.1907
(R 10) EF-VF. #38590. (65)
Mit großem Wappen und herrlicher Zierumrandung mit
zwei kleinen Wappenschilder. Inwendig Bedingungen.
Gründung 1903 als gemeinnütziges Unternehmen durch den Hessischen
Staat, die Spar- und Leihkasse des Kreises Bingen, die Spar- und Leih-
kasse zu Oppenheim, die Stadt Worms und die Provinz Oberhessen. Nach
turbulenten Krisen in den 70er Jahren heute die Landesbank mit dem
zweitbesten Rating.
Los 1284
Ausruf 90 €
Hessische Landes-Hypothekenbank AG
Darmstadt, 4 % Pfandbrief 1.000 Mark 1.4.1908
(R 10) EF-VF. #100724. (65)
Mit großem Wappen und herrlicher Zierumrandung
mit zwei kleinen Wappenschilder. Inwendig Bedin-
gungen, mit Kupons.
N
Los 1285
Ausruf 180 €
„Hilfe“ Vertragsgesellschaft deutscher
Lebensversicherungsunternehmen AG
Stuttgart, Aktie 1.000 Mark 3.10.1916 (Auflage
3000, R 9) EF-VF. #2273. (34)
Dekorative Gestaltung mit Flechtbandornamentik.
Betrieb der Lebensversicherung für nicht normale (abgelehnte) Risiken,
unmittelbar als auch mittelbar (durch Rückversicherung). Ende 1921 wa-
ren 19 Lebensversicherungen beteiligt. Ab 1923 in Liquidation, 1925 ist
die Firma erloschen.
Los 1286
Ausruf 125 €
Hinkel & Co. AG
Offenbach a.M., Aktie 1.000 Mark 1.11.1922.
Gründeraktie (Auflage 9000, R 9) EF. #2446. (26)
Äußerst selten. Mit kpl. Kuponbogen.
Gründung Okt. 1922. Handel mit Butter, Eiern und anderen Lebensmitteln.
Insbesondere Absatzschwierigkeiten erzwangen Ende 1924 die Eröffnung
des Konkursverfahrens (im Mai 1929 mangels Masse eingestellt). Im Nov.
1929 von Amts wegen gelöscht.
N
Los 1287
Ausruf 150 €
Holzindustrie Cordingen AG
Walsrode, Aktie 1.000 RM Jan. 1929 (Blankette,
Muster R 10) EF. (32)
Gründung 1920 als GmbH, 1923 in eine KGaA und 1927 in eine AG umge-
wandelt. Sitz war zunächst Berlin (Großaktionäre waren die Spreehof Ber-
liner Handelsstätten-Gesellschaft, Berlin und Otto Marquardt, Cordingen),
1928 Sitzverlegung nach Walsrode. Auf einem 100.000 qm großen Areal
(davon 40.000 qm überbaut) wurde mit über 200 Beschäftigten eine Sperr-
holzfabrik betrieben. 1957 in eine Kommanditgesellschaft umgewandelt.
Los 1288
Ausruf 30 €
Holzstoff- und Lederpappen-Fabriken
vormals Gebr. Fünfstück AG
Zoblitz, Aktie 1.000 Mark 20.7.1901. Gründeraktie
(Auflage 1000, R 4) UNC-. #329. (43)
Schöner G&D-Druck mit zwei kleinen Vignetten.
Nicht
lochentwertet.
Fortbetrieb der 1873 gegründeten Fa. Gebr. Fünfstück mit Fabriken in
Penzig, Nieder-Neundorf, Zoblitz (Kreis Rothenburg O.-L.) und Holzkirch.
AG seit 1901. Herstellung aller Art von Waren aus Holzstoff, Haupter-
zeugnis waren Maschinenlederpappen. 1896 stellte die Firma die allerer-
ste Kartonmaschine der Welt in ihrer Fabrik auf. Die AG erwirtschaftete
teils ungewöhnlich hohe Dividenden. 1907 auch Beteiligung an der Ne-
benbahn Horka-Rothenburg-Priebus. In den vier Werken waren zuletzt ca.
250 Mitarbeiter beschäftigt. Nach 1945 enteignet.
N
Los 1289
Ausruf 200 €
Holzstoff- und Papierfabrik
zu Schlema bei Schneeberg
Niederschlema, Actie Lit. B 1.000 Mark 15.6.1900
(Druckmuster, R 10) Musterperforiert EF+. (68)
Erst ein einziges Mal bei uns versteigert worden
(2001 genau dieses Stück, Zuschlag damals 270
EUR).
Gründung 1871 als “Holzstoff- und Papierfabrik zu Schlema bei Schneeberg”,
1923 Umfirmierung in “Vereinigte Holzstoff- und Papierfabrik AG zu Schlema
bei Schneeberg” anläßlich der Übernahme der Holzstoff- und Papierfabrik C.F.
Leonhardt in Niederschlema. Erzeugt wurden insbesondere Kunstdruckpapie-
re und -karton. 1961 Konkursverfahren über das Westvermögen.
N
Los 1290
Ausruf 200 €
Holzwerke Zapfendorf AG
Nürnberg, Aktie 1.000 Mark 1.2.1922. Gründer-
aktie (Muster,
R 11
) EF. (50)
Faksimile-Unterschriften
Fritz Henkel jun.
(1875 -
1930, Sohn des Firmengründers von Henkel, Friedrich
Karl Henkel), F. Gärditz und Dr. Hilsmann. Stück aus
einem Musterbuch der Universitätsdruckerei H. Stürtz.
Rückseitig Klebereste fachgerecht neutralisiert.
Gegründet im Febr. 1922 durch Fabrikant Fritz Henkel jun., Fabrikant Dr.
Hugo Henkel, (die Unternehmerfamilie Henkel gründete und betreibt bis
heute den Konsumgüter- und Chemie-Konzern Henkel) Düsseldorf; Firma
Holzkontor AG, Fabrikbes. Paul Gärditz, Fabrikbes. Dr. Otto Hilsmann,
Nürnberg; Ing. Alexander Hilzmann, Erlangen. Zweck: Erzeugung von Ge-
genständen aus Holz und der Handel mit denselben. Später kam noch die
Erzeugung von Pappen und der Handel damit sowie die Herstellung von
Verpackungsmaterialien aller Art dazu. Die Firma umfasste drei Sägewerke
in Zapfendorf bei Bamberg, Bruckmühl und Siegsdorf (Oberbayern) sowie
eine Fassfabrik in Osterwieck im Harz. 1938 war Dr. Hugo Henkel (geb.
1881, verst. 1952) immer noch im Aufsichtsrat, hinzu kam Dr. Arnold Remy,
Düsseldorf. Großaktionär war die Henkel & Cie. GmbH, Düsseldorf. Von
1941 bis 1944 gab es die Werkzeitschrift der Betriebsgemeinschaft - Holz-
werke Zapfendorf AG Nürnberg: Monatsschrift der Henkel-Gruppe. Den
Krieg hat die Gesellschaft überstanden, 1951 dann in eine GmbH umge-
wandelt. Mit dem Verkauf der Holzwerke Zapfendorf und der Brill Garten-
geräte GmbH trennt sich Henkel 1984 von Randaktivitäten in den Bereichen
Paletten, Parkett und Rasenmäher. (Aus der Henkel-Chronik 1876-2016).
143
Los 1291