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drei Degen” am Moritzburgring 10. Es steht in der Tradition der Berliner

Schinkel-Schule. In der NS-Zeit musste das Anwesen auf Druck der Re-

gierung an die Stadt Halle übertragen werden, nach dem Krieg nutzte es

das sowjetische Militär als Veranstaltungsort für kulturelle Zwecke. Ab

1952 diente der Bau der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg als

Hörsaal. 1998 erhielt die “Grosse Mutterloge zu den drei Weltkugeln”, die

Rechtsnachfolgerin der Loge zu den drei Degen, das Grundstück zurück.

2001 bis 2009 stand das Gebäude leer, seit 2009 gehört es der Leopoldi-

na (Nationale Akademie der Wissenschaften).

Los 1323

Ausruf 60 €

Ludwigsburger Lack-

und Lackfarbenfabrik AG

Ludwigsburg, Aktie 1.000 Mark 1.6.1923 Grün-

deraktie. (Auflage 30000, R 10) EF. #21619. (48)

Die Ges. übernahm die Lack- und Farbenfabrik von Friedr. Eugen Schilling in

der Ludwigsburger Jägerhofallee 39 a. Eine sehr kurzlebige Inflations-Blüte.

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Los 1324

Ausruf 150 €

Ludwigsburger Schuhfabrik AG

Ludwigsburg, Aktie 1.000 Mark Febr. 1923 (Auf-

lage 5910, R 10) EF-VF. #13182. (48)

Mit Kuponbogen.

Gründung 1921 als Ludwigsburger Schuh- und Kartonagen-Fabrik AG,

1923 wurde die Kartonagen-Abteilung als Württembergische Holz- und

Pappenfabrik AG verselbständigt und nahm natürlich auch etwa die Hälf-

te des Aktien-Kapitals (22 Mio. M) mit. Die Ludwigsburger Schuhfabrik AG

ging dann 1924 in Konkurs.

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Los 1325

Ausruf 350 €

Ludwigsburger Schuhfabrik AG

Ludwigsburg, Aktie Lit. B 1.000 Mark 31.8.1923

(Auflage 15270,

R 12

) EF-VF. #21051. (48)

Schöne Art deco-Gestaltung. Nur 2 gelochte Stücke

aus RB bekannt. Einzelstück aus uralter Sammlung.

Mit kpl. Kuponbogen, ungelocht.

Los 1326

Ausruf 80 €

Magdeburger Bank AG

Magdeburg, Aktie 1.000 Mark März 1923 (ohne

Überdruck zur Goldmark-Umstellung, Auflage

200000, R 9) VF. #127682. (7)

Mit Kupons. Hinterklebt.

Gründung 1922 unter Übernahme der seit 1880 bestehenden Magdebur-

ger Creditbank (geschäftsansässig Otto v. Guerickestr. 100). Nach der In-

flation war die Kapitaldecke so dünn (Kapitalumstellung 400:1), daß die

Bank eine Anlehnung an einen größeren Konzern oder eine Fusion an-

strebte. Nachdem entsprechende Verhandlungen ergebnislos verlaufen

waren, trat die AG 1925 in Liquidation.

N

Los 1327

Ausruf 80 €

Malzfabrik Schkeuditz AG

Schkeuditz bei Halle/Saale, Aktie 200 RM Aug.

1939 (Auflage 3000, R 10) EF. #2943. (8)

Ungelocht. Mit Kupons.

Gründung 1872 als Leipziger Malzfabrik in Schkeuditz. Malzproduktion

jährlich ca. 220.000 Ztr. 1939 umbenannt wie oben. Börsennotiz Leipzig,

Mehrheitsaktionär (ca. 75 %) war bei Kriegsende die Bamberger Mälzerei

AG. 1959 Zusammenschluß der Malzfabrik Schkeuditz mit der Sternburg

Brauerei Lützschenau und der Sternenbrauerei Schkeuditz zum VEB

Brau- und Malzkombinat Sternburg, schließlich im VEB Getränkekombinat

Leipzig aufgegangen. Das in Lützschenau produzierte Spezialbier “Ger-

man Pils” errang auf der Leipziger Frühjahrsmesse 1966 eine Goldme-

daille, wurde nach Ungarn, Rumänien, Bulgarien und in die Sowjetunion

exportiert und auf den Schiffen der DDR und in den Flugzeugen der “In-

terflug” ausgeschenkt. 1989 lag der Ausstoß bei ca. 500.000 hl jährlich,

beschäftigt waren ca. 500 Mitarbeiter. Anfang 1990 bekundete die Stutt-

garter Hofbräu AG Kaufinteresse, verleibte sich kurzerhand das Vertriebs-

netz ein und winkte dann nach Bekanntwerden der Kaufpreisforderung

der Treuhand ab. 1990 erwarb die Brau und Brunnen AG die Betriebe des

früheren VEB Getränkekombinats Leipzig und damit auch die Sternburg-

Brauerei, die am 31.8.1991 stillgelegt wurde, trotz wütender Proteste der

Belegschaft einschließlich Betriebsbesetzung.

Los 1328

Ausruf 60 €

Malzfabriken

J. Eisenberg & Etgersleben AG

Erfurt, Aktie 1.000 Mark 31.8.1922 (Auflage 500,

entstanden aus der Umwandlung von 1918 bege-

benen Vorzugsaktien, R 8) VF. #4097. (58)

Nicht

entwertet.

Gründung 1898 als Malzfabrik Etgersleben AG. 1914 Übernahme der

Malzfabrik Blanke & Schmidt in Magdeburg-Buckau. Seit 1916 auch Ge-

müsetrocknung. 1917/18 Übernahme der Malzfabriken J. Eisenberg in Er-

furt und Umfirmierung in Malzfabriken J. Eisenberg & Etgersleben AG.

1941 erneute Umfirmierung in Vereinigte Malzfabriken Erfurt & Etgersle-

ben AG. Börsennotiz: Freiverkehr Leipzig.

Los 1329

Ausruf 40 €

Mannesmannröhren-Werke

Düsseldorf, VZ-Aktie 600 RM Jan. 1938 (Auflage

33333, kpl. Neudruck der VZ-Aktien, R 8) EF-VF.

#9252. (26)

Mit Mannesmann-Firmenlogo. Nicht lochentwertet.

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Los 1330

Ausruf 200 €

Martins & Bloch AG

Hamburg, Aktie 1.000 Mark Mai 1920 (Auflage

1000,

R 1

1) EF-VF. #317. (48)

Großes Hochformat. Einzelstück aus uralter Samm-

lung. Mit Kupons.

Gründung 1920. Betrieb von Spinnereien und Webereien für Segeltuche,

Jutegewebe, Säcke, Planen und Wolldecken. 1922 Angliederung der Nie-

dersächsischen Kunstweberei AG im Wege der Fusion. 1923 Fusion mit

der Winsener Spinnerei und Weberei einschließlich des Elektrizitätswer-

kes, welches die Stadt Winsen mit Strom versorgte. Im Herbst 1925 in

Konkurs gegangen.

Los 1331

Ausruf 100 €

Maschinenfabrik Beth AG

Lübeck, Aktie 100 RM Jan. 1926 (Auflage 1200,

R 8) EF. #41. (26)

Mit LB.

Gründung 1921 zwecks Erwerb der seit 1887 bestehenden Maschinen-

Fabrik W.F.L. Beth, Spezialfabrik für Industrie-Entstaubung und Staub-

sammlung. Erzeugnisse: Staubsammel- und Filteranlagen, Industrie-

Staubsauger und Ventilatoren. 1959 in eine GmbH umgewandelt.

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Abb. S. 147 Los 1332

Ausruf 1.800 €

Mechanische Seidenstoffweberei

Waiblingen

Actie 1.000 Mark 21.11.1888 (handschr. korrigiert

auf Vordruck 1887). Gründeraktie (Auflage 400,

R 12

) EF-. #183. (68)

Originalunterschriften J. G. Hürlimann als Präsident

und Ferdinand Küderli als Actuar. Zuvor vollkommen

unbekannt gewesen, Einzelstück beim Einlieferer.

Die Gesellschaft wurde 1887 auf Initiative des Rohstofflieferanten A. Frick

(Aktionär bei der Mech. Seidenstoffweberei Zürich), und einigen weiteren

Aktionären des Züricher Unternehmens gegründet. Dabei wurde ein unter

der Firma J. H. Hitz & Söhne bereits bestehendes Unternehmen 10 km

nordöstlich von Stuttgart übernommen. Ziel war es, den Betrieb zu mo-

dernisieren, vor allem zu mechanisieren und zu erweitern. 1904 Auflösung

der AG und Umwandlung in eine GmbH.

Los 1333

Ausruf 80 €

Mechanische Weberei Ravensberg AG

Schildesche bei Bielefeld, Actie 1.000 Mark

1.6.1891. Gründeraktie (Auflage 1000, R 5) VF.

#550. (41)

Äußerst dekorativ, mit großer Firmenansicht.

Nicht

entwertet.

Gründung 1891. Herstellung von Leinen, Frottierwäsche, Baumwollgewe-

ben. 1939 Erwerb der Baumwollweberei in Hannover-Vahrenwald. 1961

Fusion mit der Bielefelder AG für Mechan. Webereien zur Bielefelder We-

bereien AG (später BIEWAG).

N

Los 1334

Ausruf 150 €

Meisenheim-Schmeißbacher Mälzerei AG

Mannheim, Aktie 1.000 RM Jan. 1929 (Auflage

280, R 9) EF. #272. (9)

Von den 280 Stück verbrannten 1944 nach einem

Luftangriff 229, erhaltene Restauflage also nur 51

Stück.

Gründung 1899 unter Übernahme der beiden schon bestehenden Mälze-

reien in Meisenheim im Landkreis Bad Kreuznach und Schmeissbach im

Landkreis Kusel in der Nähe von Kaiserslautern. Übernommen wurden

1907 die Aktienmälzerei Neustadt a.d.Haardt und 1910 die Mälzerei Kauf-

mann in Frankenthal. 1925 Sitzverlegung nach Mannheim. 1938 wurde

das Unternehmen arisiert. 1942 Stillegung des Meisenheimer Werkes und

Konzentration des Betriebes in Schmeissbach/Kreimbach. 1943 Verle-

gung der Verwaltung von Mannheim nach Heidelberg. 1953 Umfirmierung

in Palatia Malz AG und Sitzverlegung nach Heidelberg. 1965 Umwandlung

in eine GmbH.

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Los 1335

Ausruf 80 €

Memeler Aktien-Brauerei

Korn- & Likörfabriken

Memel, Aktie 1.000 Mark 15.12.1921 (Auflage

2500, R 9) EF-VF. #3204. (5)

Die 1871 gegründete AG führte die seit 1784 bestehende Reincke’sche

Brauerei und das Destillationsgeschäft sowie die Preuss’sche Brauerei

fort. Dazu heißt es auf der Erklärtafel vor der Brauerei in der Mühlen-

dammstr. 23/25: “Die älteste litauische Brauerei Svyturys (= Leuchttum)

wurde 1784 gegründet. Der Gründer, der Memeler Kaufmann J. W. Reink-

ke, wollte den Menschen in der Küstenregion ein Bier anbieten, das sie

mit Stolz sowohl ihren Gästen ausschenken, wie auch selbst genießen

konnten.” Das der Destillation angegliederte kleine Weingeschäft wurde

1914 zu einer Groß-Weinkellerei erweitert. 1923 nach der Annektion des

Memellandes durch Litauen Umstellung des Nennwertes auf 30 Litas.

Noch in den 1930er Jahren setzte die Brauerei nicht mehr als 20.000 hl

Bier jährlich ab und hatte zudem jüdische Großaktionäre, so daß uns bis-

her nach der 1940 erfolgten Übertragung des Betriebes auf die Memeler

Ostquell-Brauerei GmbH die Firmengeschichte zu Ende zu sein schien.

Umso größer war unsere Überraschuung im Frühjahr 2006, als wir bei ei-

nem Rundgang durch das frühere Memel (heute Klaipeda) vor der Svytu-

ris-Brauerei standen, die ausweislich einer großen Hinweistafel mit ge-

schichtlichen Details frühere die Memeler Aktien-Brauerei war! Svyturis (=

Leuchtturm) ist heute die größte Brauerei in Litauen mit 10 Biersorten und

braut als einzige Brauerei des Landes auch in westlicher Lizenz (Carls-

berg).

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