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Los 1381

Ausruf 100 €

Pietzsch & Weber Wollwarenfabrik-AG

Erfurt, Aktie 10.000 Mark 1.4.1923. Gründeraktie

(Auflage 1400, R 10) VF. #1226. (43)

Einzelstück beim Einlieferer.

Gründung 1923 zwecks Übernahme der Woll- und Wirkwarenfabrik von

Pietzsch & Weber. Bereits 1925 wieder in Liquidation getreten, wobei

sämtliche Aktiva den Gläubigern zahlungshalber überlassen und an den

Grundstücken eine Sicherungshypothek bestellt wurde, so daß es für die

Aktionäre nichts mehr zu verteilen gab.

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Los 1382

Ausruf 180 €

Plantagengesellschaft Concepcion

Hamburg, Actie 1.000 Mark 25.2.1897. Gründe-

raktie (Auflage 2000, R 9) VF. #827. (12)

Mit Restkupons.

Gründung 1897, nachdem ein Hamburger Konsortium von den beiden

Vorbesitzern (Baron Xavier du Teil und der kaiserl. deutsche Gesandte

Werner von Bergen) die Großplantage “Concepcion” (4050 ha groß, vor-

heriger Name “El Val du Teil”) erworben hatte. Zu dem Komplex gehörten

die Einzelplantagen La Conception, El Colorado, Muzunga, Chaguite

(Zuckerrohr auf 354 ha) sowie die Kaffeepflanzungen El Volcan und La E-

minecia mit fast 700.000 Kaffeebäumen, die sämtlich verkehrsgünstig an

der Eisenbahn zwischen der Hafenstadt San José de Guatemala und der

Hauptstadt lagen. Auf ausgedehnten Weideflächen wurde außerdem mit

über 1.700 Kühen Milchwirtschaft betrieben, während die Ochsen für Ge-

spanndienste in den Zuckerrohrfeldern eingesetzt wurden. Außer einer ei-

genen großen Zuckerfabrik wurde in Escuintla auch eine Brennerei betrie-

ben. Die mit bis zu 10 % rentierenden Aktien waren in Hamburg börsen-

notiert. 1923 trat die Ges. in Liquidation, nachdem sie ihren Besitz in Gua-

temala an die im Okt. 1921 nach guatemaltekischem Recht gegründete

“Cia. de Plantaciones Concepción de Guatemala” verkauft hatte. Den

deutschen Altaktionären wurde dabei ein Bezugsrecht 1:1 auf die Aktien

der neuen Ges. eingeräumt. Im Gegensatz zu anderen Ländern, wo die

Deutschen als Folge des verlorenen 1. Weltkrieges enteignet worden wa-

ren, blieben in Guatemala auch zu dieser Zeit die Kaffee- und sonstigen

Plantagen überwiegend in deutschem Besitz. Erst im 2. Weltkrieg wurden

sie enteignet und 1956 teils verstaatlicht, teils an die Alteigentümer zu-

rückgegeben.

Los 1383

Ausruf 125 €

Poa Plantagen AG

Sorau, Nieder-Lausitz, Aktie 10.000 Mark

12.7.1923. Gründeraktie (Auflage 600, R 10) EF-

VF. #7284. (12)

Sehr dekorativer, kleinformatiger Druck, Palmen-Vig-

netten in den Ecken, große Abb. einer Kokospalmen-

Plantage im Unterdruck. Mit kpl. Kuponbogen.

Gründung am 13.6.1923. Erwerb und Betrieb von Pflanzungen, Farm- und

Bergbaubetrieben, insbesondere in Portugiesisch-Ostafrika. Ein- und

Ausfuhr sowie Spedition aller Kolonialprodukte. Die Gesellschaft war

maßgeblich an der Kokospalmen Plantage Milamba bei Mocimboa betei-

ligt (4.444 ha, davon bereits 240 ha mit 40.000 Kokospalmen 1-8jährig be-

pflanzt). 1926 Sitzverlegung von Sorau nach Berlin. Die Weltwirtschafts-

depression überstand die Gesellschaft nicht, 1931 erfolgte die Auflösung.

Los 1384

Ausruf 75 €

Polkwitz-Raudtener Kleinbahn-Gesellschaft

Berlin, Aktie Lit. A 1.000 Mark 2.4.1900. Gründe-

raktie (Auflage 1000, R 6) EF-VF. #798. (26)

Nicht

lochentwertet.

Gründung 1899, eröffnet 1900. Die 17 km lange Strecke verlief nordwest-

lich von Breslau. Später umbenannt in “Heerwegen-Raudtener Klein-

bahn”. Nach 1945 Übernahme durch die polnische Staatsbahn PKP.

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Los 1385

Ausruf 100 €

Polryz AG

Danzig, Aktie 100 Danz.Gulden 1.7.1933 (R 9) EF.

#1247. (5)

Anh. Kupons.

Die Gesellschaft handelte mit Reis. Für diesen Zweck setzte sie den 1930

gekauften Dampfer “Kopernik” (1937 gesunken) ein. Den Reis lagerte die

Ges. auf der Danziger Speicherinsel in dem Kornspeicher Nr. 12 (“Woli

Leb”). Die Einkünfte aus der Vermietung dieses Kornspeichers kamen der

berühmten Marienkirche in Danzig (Kosciol Mariacki) zugute.

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Los 1386

Ausruf 180 €

Pommerscher Industrie-Verein auf Actien

Stettin, Aktie 600 Mark 29.10.1920 (Auflage 670,

R 10) EF. #3563. (5)

Eingetragen auf den Kommerzienrat Martin Quistorp.

Gegründet 1872 von dem bedeutenden Stettiner Großunternehmer Johan-

nes Heinrich Quistorp. Die AG betrieb Zementfabriken, u.a. die Pommer-

sche Portland-Cementfabrik “Quistorp” in Lebbin auf Wollin und in Wolgast

(eine der ältesten Zementfabriken in Deutschland und zeitweilig die größte

Europas), Pflasterstein- und Schamottefabriken. Sie besaß 25 eigene

Dampfer und Seeleichter, Kreidebrüche und -schlämmereien sowie auf Rü-

gen einen eigenen Eisenbahnbetrieb nebst Verladehafen (Kreidebahn Jas-

mund mit Martinshafen), das Ziegelwerk Berndshof bei Uckermuende so-

wie das Schamotte- und Klinkerwerk Scholwin bei Stettin, schließlich etli-

che Grundstücke im vornehmen Stettiner Westend sowie Gut Schwanken-

heim an der Oder. Bis zuletzt eine reine Familien-AG, die ab 1935 nicht ein-

mal mehr die Höhe der gezahlten Dividenden veröffentlichte.

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Los 1387

Ausruf 240 €

Portland-Cement-Fabrik Karlstadt

Karlstadt, Aktie 1.000 Mark 12.5.1922 (Muster,

R 11

) EF. (50)

Stück aus einem Musterbuch der Universitätsdrucke-

rei H. Stürtz. Rückseitig Klebereste fachgerecht neu-

tralisiert.

Gründung 1890. Herstellung und Vetrieb von Zement und Zementwaren.

1898 wurde die Portland-Cementfabrik Franconia erworben. Die Gesell-

schaft besaß Fabrikanlagen, Steinbrüche, Ofenanlagen, Tongruben mit

Gleisverbindungen und Seilbahnen in Karlstadt, Laudenbach und Umge-

bung und Verwaltungsgebäude in Wiesbaden. Beteiligungen an: Portland-

Cement-Fabrik Blaubeuren Gebr. Spohn AG, Portlandzementfabrik Bur-

glengenfeld AG, Portland-Cementfabrik Elm. 1921 Übernahme der Majo-

rität der Kuxe der Gewerkschaft Mirke, Zementfabrik in Zollhaus (Bez.

Wiesbaden).

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Los 1388

Ausruf 150 €

Prediger-Organisten- und Küster-Dienst

Utersen, 4 % Obl. 400 Mark 13.3.1750 (

R 12

)

VF+. #87/339. (49)

Ausgestellt auf Johann Friedrich Hambecke in Üter-

sen. Vier Seiten handschriftlich abgefasstes Doku-

ment auf Büttenpapier, Originalunterschriften.

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Los 1389

Ausruf 350 €

Preußische Bergwerks- und Hütten-AG

Düsseldorf, Actie Serie VI 200 Thaler = 30 £ stg.

1.7.1873 (R 8) EF. #13871. (68)

Schöne Gestaltung, mit

Originalunterschrift Willi-

am Thomas Mulvany

. Mit kpl. Kuponbogen auf Büt-

tenpapier ab # 8 uff.

1855 wanderte der Ire William Thomas Mulvany nach Deutschland aus.

Bei Gelsenkirchen brachte er die Zechen “Hibernia” und “Shamrock”

glücklich bis in das Steinkohlengebirge nieder. Sein Erfolg begründete

sich u.a. darauf, daß er die damals teils noch unlösbaren Probleme mit

aus dem Deckgebirge zuströmendem Wasser besser in den Griff bekam,

indem er als erster im Ruhrgebiet die Schächte mit gußeisernen Tübbin-

gen (Ringsegmenten mit Bleidichtungen) auskleidete. Später wandte sich

Mulvany zusammen mit den anderen irischen und englischen Gewerken

der Dortmunder Gegend zu, wo im Grubenfeld Hansa 1859 das Abteufen

wegen Wasserschwierigkeiten eingestellt worden war. Er beschloß, das

Feld und die dazuerworbenen Zechen Zollern und Erin fertigzustellen und

gründete zu diesem Zweck die Preußische Bergwerks- und Hütten-AG. In

der Gesellschaft steckte sein und seiner Familie gesamtes Vermögen.

Noch 1874 erhöhte die Gesellschaft ihr Kapital zum Ankauf weiterer Ze-

chen. Doch den hier vorhandenen Problemen waren Mulvany’s Schacht-

baukünste noch nicht gewachsen: Der Wassereinbrüche auf der Zeche E-

rin wurde er nicht Herr. Die Wirtschaftskrise nach dem Gründerkrach ver-

stärkte die Probleme so sehr, daß seine Gesellschaft 1877 in Konkurs

ging. Noch im gleichen Jahr ersoff die Zeche Erin vollständig. Den Haupt-

gläubiger, die Berliner Handelsgesellschaft, brachte das selbst an den

Rand des Ruins; sie mußte zur Rettung ihrer Forderung nach dem Kon-

kurs die Aktiva selbst erwerben. 1883 erwarb der Großindustrielle Frie-

drich Grillo die Zeche gemeinsam mit der Disconto-Gesellschaft und dem

Bankhaus Sal. Oppenheim & Co. für die Gewerkschaft Erin. Ende 1885

wurde sie mit einem Aufwand von 2-3 Mio. Mark vollständig ersümpft und

1887 für 5 Mio. Mark an die Gelsenkirchener Bergwerks-AG unter Emil

Kirdorf verkauft. Die Grubenfelder der Zechen Minister Stein, Fürst Har-

denberg, Erin, Germania, Hansa und Zollern bildeten nun ein einheitliches

Ganzes. Nach 1945 war die Zeche kurze Zeit als Erin Bergbau AG selb-

ständig und ging dann in die Ruhrkohle AG ein. Welche Bedeutung Mul-

vany für das Unternehmen hatte, beweist auch die Tatsache, daß noch auf

den 1954 ausgegebenen Erin-DM-Aktien sein Portrait gezeigt wird.

Los 1390

Ausruf 80 €

Provinz Oberhessen

Gießen, 4 % Schuldv. 300 Mark 25.7.1914 (Auf-

lage 400, R 9) EF-VF. #13. (64)

Großformatiges Papier.

Die Provinz Oberhessen mit der Hauptstadt Gießen bestand als eigen-

ständige Gebietskörperschaft bis 1937. Sie umfaßte Teile des nördlich des

Mains gelegenen Gebiets des Volksstaats Hessen mit über 300.000 Ein-

wohnern.

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Los 1391

Ausruf 125 €

Provinzialverband

der Provinz Ostpreussen

Königsberg

i.Pr.

, 3,5 % Anleiheschein 100 Mark

15.7.1897 (R 10) VF+. #1622. (5)

Aus alter Sammlung. Abheftlochung.

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