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traute und Direktoren gingen. Mit der nächsten Kapitalerhöhung erreichte

die Zahl der Aktien den Betrag von 42.000, von denen 30.000 die Gebrüder

Blanc hielten. Inzwischen hatte die Spielbank bewegte Zeiten und große

Persönlichkeiten gesehen. Dostojewski, der ein regelmäßiger Besucher war,

verarbeitete seine Eindrücke in dem Roman “Der Spieler”. 1866 wurde der

Kleinstaat Hessen-Homburg von Preussen annektiert. Die Spielbank wurde

vorläufig geschlossen. Blanc zog es zu neuen Ufern: In Monte Carlo/Mona-

co entstand sein nächstes Unternehmen.

N

Los 1403

Ausruf 380 €

Sächsische Elektrizitätswerk-

und Straßenbahn-AG

Plauen i.V., VZ-Aktie 1.000 Mark Dez. 1921 (Mu-

ster,

R 11

) EF-VF. (50)

Großes Hochformat mit schönem Zierrand. Stück

aus einem Musterbuch der Universitätsdruckerei H.

Stürtz. Rückseitig Klebereste fachgerecht neutrali-

siert.

Gründung 1895 zwecks Eintritt in den Vertrag vom 29.5.1893 zwischen

der Allgemeinen Elektricitäts-Gesellschaft in Berlin und der Stadtgemein-

de Plauen i.V. über die Anlage einer elektrischen Straßenbahn und die Ver-

sorgung mit Elektrizität. In Betrieb war zu diesem Zeitpunkt bereits die

knapp 5 km lange Linie vom Oberen zum Unteren Bahnhof mit Abzweig

Syrabrücke-Grüner Kranz. Dazu kamen neue Linien nach dem Schiller-

garten, Vorstadt und Haselbrunn, außerdem wurde an der Wende zum 20.

Jh. der Gütertransport aufgenommen. Bei Gründung wurden die Aktien zu

128 % zur Zeichnung aufgelegt und dann an der Börse Dresden notiert.

1921 umbenannt in Sächsische Elektrizitätswerk- und Straßenbahn-AG.

Die 1893 auf 50 Jahre gewährte Konzession wurde 1935 verlängert bis

1964. Großaktionär war zuletzt die staatseigene AG Sächsische Werke.

1951 Umwandlung der AG in den VEB Verkehrsbetrieb der Stadt Plauen,

seit der “Wende” die Plauener Straßenbahn GmbH.

N

Los 1404

Ausruf 1.200 €

Sächsische Maschinenfabrik

vorm. Rich. Hartmann AG

Chemnitz, Sammelaktie 2 x 600 Mark 6.7.1923

(Auflage 61664, R 9) EF-VF. #266813-814. (12)

Sehr dekorativer Druck der Reichsdruckerei mit gro-

ßer Fabriksansicht.

Nicht

entwertet. Mit Kupons.

1832 kam Richard Hartmann, geb. am 8.11.1809 in Barr im Elsaß, auf sei-

ner Gesellenwanderung nach Chemnitz. Er arbeitete zuerst bei Carl Gott-

lob Haubold, dem Vater der Chemnitzer Maschinenbauindustrie und

machte sich dann 1839 mit 3 Arbeitern mit einer Maschinenbauwerkstät-

te selbständig. Sein Betätigungsfeld war der Spinnereimaschinenbau,

dem er mit einer Vielzahl von Erfindungen neue Impulse verlieh und dem

die Chemnitzer Textilindustrie einen Großteil ihres Erfolges verdankte. In

der Nähe des Schlossteiches entstand eine Dampfmaschinenbauanstalt,

dort wurde 1845 - die Arbeiterzahl war inzwischen auf 350 gestiegen - der

gesamte Betrieb konzentriert. Bei Umwandlung in eine Aktiengesellschaft

im Jahre 1870 - 8 Jahre vor Richard Hartmanns Tod - zählte die Firma

3.000 Beschäftigte. Die Produktionsschwerpunkte blieben die gleichen:

hergestellt wurde in Chemnitz und im Zweigwerk Dresden die gesamte

Palette von Textilmaschinen aller Art. Aus der Dampfmaschinenbauanstalt

wurde einer der bedeutendsten Betriebe im Lokomotivbau. Die Aktien wa-

ren in Berlin, Dresden und Leipzig börsennotiert.

Los 1405

Ausruf 75 €

Sächsische Rentenversicherungs-Anstalt

Dresden, Interimsschein 50 Mark 28.2.1885 (R 10)

VF+. #957. (26)

Bei Volleinlage von 300 M ist der Schein gegen einen

Rentenschein einzutauschen gewesen. Vorliegender

Schein ist bis 1916 mit 210,95 M eingezahlt.

Ein uralter Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit, der in Jahresgesell-

schaften eingeteilt war. Dies bedeutete: Kapital und Erträgnisse einer Jah-

resgesellschaft kamen den jeweils noch überlebenden Mitgliedern zu Gu-

te. Je länger man die anderen überlebte, desto mehr gab es für den Ein-

zelnen. Folgender Auszug aus einer am 9.3.1841 bekannt gemachte Be-

stätigung der Statuten der Sächsischen Rentenversicherungsanstalt wirft

ein Schlaglicht auch auf die damals allgegenwärtige Not, die viele zum

Auswandern bewegte: “Unterbleibt die Erhebung von zahlbaren Jahres-

renten volljähriger Mitglieder während zehn auf einander folgenden Jah-

ren, ohne daß über des Empfangsberechtigten Absterben oder Auswan-

derung Gewißheit bei der Anstalt zu erlangen gewesen wäre, so soll nach

Verlauf dieses Zeitraums das Mitglied durch ein Avertissement des Direc-

torii in der Leipziger Zeitung und in zwei vielgelesenen Zeitungen des Aus-

landes, mit Setzung einer sechsmonatlichen Frist zu zweien Malen bei

Verlust seiner Ansprüche an die Anstalt aufgerufen ... und das Conto des

sich nicht meldenden Theilnehmers in den Büchern der Anstalt ausge-

than, und hierdurch jeder Anspruch des Theilnehmers selbst an die An-

stalt als völlig erloschen betrachtet werden.”

Los 1406

Ausruf 75 €

Samlandbahn-AG

Königsberg

i.Pr

., Aktie 1.000 Mark 1.10.1899.

Gründeraktie (Auflage 1500, R 7) EF-VF. #604.

(26)

Nicht

lochentwertet.

Gründung 1899 durch Lenz & Co. Die 45 km lange Strecke Königsberg-

Marienhof-Neukuhren-Rauschen-Warnicken in Ostpreußen ist noch heute

in Betrieb.

Los 1407

Ausruf 75 €

Samlandbahn-AG

Königsberg

i.Pr

., Aktie 1.000 Mark 4.8.1900 (Auf-

lage 500, R 7) EF-VF. #1615. (26)

N

Los 1408

Ausruf 380 €

Sandsteinbruchbetrieb Franz Ritterath AG

Trier, 4,5 % Theil-Schuldv. 500 Mark 24.11.1897

(Auflage 200, R 10) EF-VF. #28. (12)

Die Anleihe vermittelte die Credit- und Depositenbank

in Zweibrücken. Sehr dekorativ, Umrandung im Histo-

rismus-Stil. Nur 3 Stücke wurden 2001 gefunden.

Bei der Gründung 1897 brachte Johann Franz Ritterath seine zusammen

22 ha großen Grundstücke in den Gemeinden Kordel, Butzweiler, Euren,

Kersch, Udelfangen und Schleidweiler sowie Einrichtungen und Inventar

der Steinbrüche in die AG ein.

N

Los 1409

Ausruf 200 €

Saxon-Austrian

Braunkohlen-Bergbaugesellschaft

Dresden, Actie 100 Thaler = 150 Gulden

25.4.1872. Gründeraktie (R 8) EF-. #2467. (70)

Im krassen Gegensatz zum wirtschaftlichen Misser-

folg die Aufmachung der Aktie: ein äußerst dekorati-

ver Druck von G&D mit drei Vignetten von Bergleu-

ten. Originalunterschriften. Aus uralter Sammlung.

Eine typische Schöpfung der an Anleger-Betrug überreichen Gründerzeit,

hier ausgeführt vom Bankhaus A. L. Mende in Dresden unter Emil Quell-

malz (der die Aktie auch original unterschrieb). Schon nach kurzer Zeit

hatten sich die Vermögenswerte verflüchtigt, die gutgläubigen Aktionäre

verloren ihr Geld.

Los 1410

Ausruf 40 €

Schering AG

Berlin, Aktie 1.000 RM Juli 1938 (Auflage 44000,

R 5) EF. #42590. (30)

Ohne

Lochentwertung.

Hervorgegangen aus der 1851 von Ernst Schering eröffneten “Grünen

Apotheke” in der Chausseestraße in Berlin. Einer der bedeutendsten Her-

steller von pharmazeutischen Spezialitäten und Substanzen (am bekann-

testen wurde “Die Pille”), Pflanzenschutz- und Schädlingsbekämpfungs-

mitteln, Industriechemikalien uvm. Werke in Berlin-Wedding, Bergkamen

und Wolfenbüttel.

Los 1411

Ausruf 60 €

Schiffswerfte und Maschinenfabrik

(vormals Janssen & Schmilinsky) AG

Hamburg, Aktie 1.000 Mark Sept. 1920 (Auflage

5000, R 9) VF-. #5539. (69)

Großformatig, dekorative Umrahmung.

Nicht

loch-

entwertet.

Gründung 1888 zur Übernahme der bereits seit 1858 bestehenden Fa. Jans-

sen & Schmilinsky. Spezialität der Werft auf Steinwärder waren Hochsee-,

Fluß- und Hafenschlepper sowie Hochsee-Fischdampfer und Motorschoner.

Für den Bau auch von Fracht- und Passagierdampfern wurde 1918 am links-

seitigen Elbufer auf Tollerort mit dem Bau einer zweiten Werft begonnen,

nach deren vollständigem Ausbau (es konnten nun sechs Schiffe gleichzei-

tig aufgelegt werden) die alte Werft auf Steinwärder 1923 geschlossen wur-

de. Für den Kessel- und Maschinenbau waren zwei große Werkhallen vor-

handen. 1923 Abschluß einer Interessengemeinschaft mit der Lübecker Ma-

schinenbaugesellschaft und der Motorenfabrik-AG in Köln-Deutz (später

Klöckner-Humboldt-Deutz), die dabei größere Aktienpakete der im Hambur-

ger Freiverkehr börsennotierten Werft übernahmen. Ende 1928 stellte die

Ges. ihre Zahlungen ein. Im Februar 1929 wurde der gesamte Werftbetrieb

für 1 Mio. RM in bar an die HOWALDTSWERKE AG in Kiel verkauft; Janssen

& Schmilinsky ist damit eine der Keimzellen der heutigen HDW.

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