

Das Unternehmen entstand 1903 durch Zusammenlegung der Stark-
stromtechnik der Siemens & Halske AG und der Elektricitäts-AG vorm.
Schuckert in Nürnberg. Im Siemens-Schuckert-Werk Nonnendamm in
Berlin wurden von 1906 bis 1910 auch Automobile mit elektro-, hybrid-
und verbrennungsmotorischem Antrieb gefertigt, später wurde diese
Sparte auf die Siemens-Tochter Protoswerke verlagert. 1939 wurde
Schuckert auf die Siemens & Halske AG als aufnehmende Gesellschaft
verschmolzen. 1966 schließlich wurde auch die frühere gemeinsame
Tochter Siemens-Schuckertwerke in die Siemens & Halske AG eingeglie-
dert, die aus diesem Anlaß ihre Firma in Siemens AG änderte.
Los 1422
Ausruf 60 €
Societätsbrauerei Waldschlößchen
Dresden, 4,5 % Teilschuldv. 1.000 Mark März
1920 (Auflage 1500, R 9) EF. #1037. (66)
Mit Kupons.
Gründung 1836, seit 1862 AG. Gebraut wurde Pilsner, Lagerbier, Bockbier
und Weizenmalzbier nach Münchner und Kulmbacher Art. Niederlagen in
Chemnitz, Leipzig und 20 weiteren Orten. Börsennotiz Dresden, ab 1934
Leipzig. Großaktionär war zuletzt mit über 75 % die Deutsche Bank.
N
Los 1423
Ausruf 100 €
South West Africa Company
(Reichsfinanzministerium)
Berlin, Ablieferungsschein über 50 Aktien à 1 £
21.6.1920 (R 8) EF-VF. #13099. (26)
Ausgestellt vom Reichsfinanzministerium, Stelle für
ausländische Wertpapiere, gegenbestätigt mit Origi-
nalunterschriften von der Direction der Disconto-Ge-
sellschaft. Aus alter Sammlung.
Die Gesellschaft, mit Doppelsitz in London und Berlin, erhielt 1892 von der
Reichsregierung die Damaraland-Konzession in Deutsch-Südwestafrika.
Neben umfangreichen Bergbauberechtigungen war auch der Bau von Ei-
senbahnen im Damara- und Ovamboland und dem Kaokofeld Inhalt der
Konzession. Für die Ausbeutung von Diamantenfeldern räumte die Ge-
sellschaft dem südafrikanischen De-Beers-Konzern ein Vorzugsrecht ein.
Nach dem verlorenen 1. Weltkrieg wurde Deutsch-Südwestafrika von
Südafrika verwaltetes Mandatsgebiet und der deutsche Besitz enteignet.
Die Ausgabe dieses Wertpapiers steht im Zusammenhang mit den daraus
resultierenden Entschädigungsansprüchen.
N
Los 1424
Ausruf 150 €
Spara Maschinen AG
Dresden, VZ-Aktie 1.000 Mark Mai 1922 (Muster
der Gründeraktie,
R 12
) VF. (24)
Herrliche Art-Deko-Gestaltung. Bislang nicht katalo-
gisiert. Einzelstück aus einem Musterbuch der Druk-
kerei Oscar Laube, Dresden. Mit kpl. Kuponbogen.
Gegründet im Mai 1922 in Dresden, ab 1926 in Pirna, mit Geschäftsstelle
in Birkwitz bei Dresden. Herstellung und Vertrieb von Maschinen und
Werkzeugen aller Art, insbesondere unter Verwertung der von dem Ing.
Josef Hauss in Kötiz gemachten Erfindungen. Die Aktien waren in Fami-
lienbesitz. Dez. 1931 Konkurseröffnung.
N
Abb. S. 156 Los 1425
Ausruf 1.000 €
Spinnerei und Weberei
Hüttenheim-Benfeld
Hüttenheim im Elsass, Actie 500 Mark Okt. 1882.
Gründeraktie (Auflage 5000, nach Zusammenle-
gung 1912 noch 1010, R 10) VF. #491 (506). (68)
Faksimile-Signatur von Baron Ludwig von Erlanger
als Vorsitzender des Aufsichtsrats, Originalunter-
schrift eines weiteren Aufsichtsrates. Mit Restkupons
ab 1920. Bei uns erstmals überhaupt auf der Auktion.
Gründung 1882. Betrieb einer mechanischen Baumwollspinnerei und We-
berei mit 50.000 Spindeln und 900 Webstühlen sowie Betrieb einer Fär-
berei, Bleicherei und Appretur. Das Fabrikgelände lag direkt an der Eisen-
bahnlinie von Straßburg nach Mülhausen und hatte Bahnanschluß. Sanie-
rung 1912: Zur finanziellen Rekonstruktion Herabsetzung des A.-K. um
1,25 Mio. durch Zusammenlegung der Aktien im Verhältnis von 2:1.
Los 1426
Ausruf 60 €
Spinnpapierfabrik am Teufelstein AG
Bernsbach bei Lauter, Aktie 1.000 Mark
1.12.1917. Gründeraktie (Auflage 300, R 8) EF-.
#183. (25)
Großformat. Sehr schöne Umrandung mit kleinen
Herzen.
Die an der Mulde gelegene Holzstoff- und Papierfabrik in Bernsbach im
Erzgebirge brannte 1916 teilweise ab. Daraufhin brachte die Besitzerin,
die Witwe Klara Domkowicz, die Anlagen in diese neu gegründete AG ein.
Später waren die Produktionsanlagen an die Papierfabrik Bernsbach
GmbH verpachtet. “Spinnpapier”, benannt nach dem in das halbtranspa-
rente Papier geprägte Spinnennetz-Muster, war in alten Zeiten vor allem
als Zwischenlage in Fotoalben groß in Mode. Eine Dividende sahen die
Aktionäre nie, 1937 wurde die Liquidation beschlossen.
Los 1427
Ausruf 60 €
St. Andreasberger Papierfabrik
Willi Steckel AG
St. Andreasberg-Waldhaus (Oberharz), Aktie
1.000 Mark 27.10.1921. Gründeraktie (Auflage
15000, R 9) EF-VF. #3272. (46)
Zwei kleine Einrisse hinterklebt.
Die AG übernahm bei ihrer Gründung eine bereits bestehende Papierfa-
brik im Oberharz. Börsennotiz Braunschweig, außerdem Freiverkehr Ham-
burg und Magdeburg.
N
Los 1428
Ausruf 70 €
Staatliche Kreditanstalt Oldenburg
Oldenburg, 8 % Schuldv 500 Goldmark
19.12.1927 (Auflage 420, R 10) EF-VF. #1423. (32)
Nicht katalogisiert.
Gründung 1883 als “Bodenkreditanstalt” zur Förderung des Realkredits
im Herzogtum Oldenburg, umbenannt 1906 in Staatliche Kreditanstalt für
das Herzogtum Oldenburg und 1922 in Staatliche Kreditanstalt Olden-
burg. Zugleich wurden die Landesteile Lübeck und Birkenfeld in das Ge-
schäftsgebiet einbezogen. 1932 Erweiterung der Aufgaben auf die einer
echten Staatsbank, nun auch Pflege des Einlagen- und privaten Kreditge-
schäfts. 1937 Fusion der Staatsbanken in Oldenburg und Bremen zur
“Staatliche Kreditanstalt Oldenburg-Bremen” mit Sitz in Bremen, in Ol-
denburg i.O. blieb eine Zweigniederlassung bestehen. Dieses Institut be-
schränkte sich erneut auf das langfristige Geschäft, für das kurzfristige
Geschäft wurde zum 1.1.1938 die in Personalunion geführte “Bremer Lan-
desbank” neu gegründet. 1983 wurden beide Institute aufgrund eines
Staatsvertrages zwischen den Bundesländern Bremen und Niedersach-
sen wieder in der “Bremer Landesbank Kreditanstalt Oldenburg - Giro-
zentrale” vereinigt.
Los 1429
Ausruf 70 €
Staatliche Kreditanstalt Oldenburg
Oldenburg, 8 % Schuldv. Serie IV. Lit. E. 5.000
Goldmark 19.12.1927 (Auflage 500, R 9) EF-VF.
#521. (32)
Abheftlochung.
Los 1430
Ausruf 60 €
Stadt Aachen
Aachen, 10 % Schuldv. 20.000 Mark 10.3.1923
(R 10) EF. #3792. (26)
Anleihe von 300 Mio. Mark für Erweiterungs- und
Verbesserungsbauten an den städt. Gas-, Wasser-
und Elektrizitätswerken. Hübscher Titel mit unzähli-
gen Wappen der Stadt Aachen in der Umrandung.
Die Römer errichteten hier Ende des 1. Jh. unter Ausnutzung der Quellen die
Siedlung Aquae Grani. Unter Karl dem Großen und Ludwig dem Frommen
war Aachen Mittelpunkt des Fränkischen Reichs, ersterer erbaute die 769
bezeugte Pfalz und errichtete die Pfalzkapelle. Die Kapelle, der Kern des Aa-
chener Münsters, war 936 bis 1531 Krönungsort der deutschen Könige.
N
Los 1431
Ausruf 50 €
Stadt Berlin
Berlin, 3,5 % Anleiheschein 100 Mark 1.10.1890
(R 10) VF. #58280. (37)
Mit Berliner Bär.
Los 1432
Ausruf 60 €
Stadt Bingen
Bingen, 4 % Obl. 2.000 Mark 1.4.1907 (Muster
des Interims-Scheins, Druckerei A. Osterrieth,
R 10) Muster-Perforation, sonst UNC. (39)
N
Los 1433
Ausruf 80 €
Stadt Erfurt
Erfurt, 9 % Schuldv. 10.000 Mark 1.1.1923 (R 10)
EF. #130723. (27)
159
Los 1424