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Los 1412
Ausruf 500 €
Schleppschifffahrtsgesellschaft
Unterweser
Bremen, Aktie 1.000 Mark Jan. 1900 (Auflage
1500, R 10) VF. #922. (15)
Bei Gründung 1890 war die Gesellschaft mit ihren Schleppern und Leich-
tern zunächst nur zwischen Bremerhaven und Bremen tätig. Aufgrund des
Ausbaus der Wasserwege dehnte sie ihre Tätigkeit bald auf die Kanal-
schiffahrt in’s Ruhrgebiet sowie auf die kleine Küstenschiffahrt aus. Nach
der Jahrhundertwende stand dann die Ostseefahrt mit Seeleichtern im
Vordergrund. 1920 übernahm die Metallgesellschaft 80 % der Aktien der
in Bremen (ab 1934 in Hamburg) börsennotierten AG, in diesem Zuge For-
cierung der Seeschiffahrt mit Frachtdampfern, zugleich Umfirmierung in
“Unterweser Reederei AG”. Der Schleppbetrieb wurde auf Schlepp- und
Bergungshilfe auf der Weser konzentriert. 1936 Errichtung einer Zweignie-
derlassung in Hamburg, 1937 Gründung der “Unterweser Shipping Agen-
cy” in New York. Nach der Kapitulation 1945 hatte die Gesellschaft bis auf
11 Schlepper alle ihre Fahrzeuge verloren. Ab 1949 war der Wiederaufbau
von seegehender Tonnage möglich, 1952 Ablieferung der ersten Neubau-
ten. 1961 Umwandlung in eine GmbH, nachdem die Metallgesellschaft ih-
re Aktienmehrheit inzwischen auf über 99 % ausgebaut hatte.
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Los 1413
Ausruf 100 €
Schlesische Textilwerke
Methner & Frahne AG
Landeshut i. Schles., Aktie 1.000 Mark Jan. 1908.
Gründeraktie (Auflage 6250, R 9) VF. #129. (62)
Dekorativer Druck mit Blattwerkumrandung im Süt-
terlin-Stil.
Nicht
lochentwertet. Weniger als 10 Stück
dieser bereits beim Aktienumtausch 1931 vergesse-
nen Aktie sind seit vielen Jahren bekannt.
Das Unternehmen existierte schon seit 1852, AG seit 1908. Mit zunächst
acht Werken damals der größte Betrieb der Leinenindustrie. 1931 Umfir-
mierung in „Ostdeutsche Textilwerke AG“ anlässlich der Übernahme der AG
für Schlesische Leinen-Industrie (vormals C. G. Kramsta & Söhne, gegr.
1797). Katastrophale Umsatzrückgänge und Verluste im Geschäftsjahr 1932
am Schluß der Weltwirtschaftskrise (10 der 11 Werke in Schlesien und der
Tschechei lagen bereits still) erzwangen 1933 die Liquidation der AG.
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Los 1414
Ausruf 300 €
Schloemann AG
Düsseldorf, Aktie 1.000 Mark Sept. 1921. Grün-
deraktie (Auflage 2000, nach Umstellung auf
1.000 Goldmark dann nur noch 500, R 10) VF+.
#275. (28)
Hochbedeutender, bei uns erstmals angebotener Ti-
tel; uns ist auch nur dieses eine Stück bekannt.
1901 Gründung der Eduard Schloemann oHG zwecks Konstruktion, Bau
und Vertrieb von Maschinen aller Art, insbesondere von hydraulischen
Pressanlagen. Seit 1915 Arbeitsgemeinschaft mit der Maschinenfabrik
Augsburg-Nürnberg AG. 1919 Aufnahme der Konstruktion von Walz-
werksanlagen. 1921 in eine AG umgewandelt. Alleinige Aktionäre waren
wenig später die Gutehoffnungshütte in Oberhausen und die Maschinen-
fabrik Augsburg-Nürnberg. 1927 Gründung der US-Niederlassung
Schloemann Engineering Co. in Pittsburgh im Herzen der US-Stahlindu-
strie. Um 1970 begann die GHH nach einem Partner für ihre knapp 1.000
Mitarbeiter starke Tochter zu suchen: Gefunden wurde er in der SIEMAG
Siegener Maschinenbau AG in Hilchenbach, die auf eine 1871 in Siegen
gegründete Schmiede zurückging. Beide Unternehmen ergänzten sich
hervorragend: Schloemann besaß als Ingenieurbüro keine eigene Ferti-
gung, aber eine aktive Lizenzbilanz. Die SIEMAG dagegen hatte eigene
Werkstätten, arbeitete aber großenteils mit US-Lizenzen. Aus der SIE-
MAG-Eigentümerfamilie wurde Heinrich Weiss bei der Fusion im Jan.
1972 Vorstandsvorsitzender, während die GHH mit 51 % die Kapitalmehr-
heit behielt. 1999 Übernahme der Hütten- und Walzwerktechnikaktivitäten
der Mannesmann-Demag und Umfirmierung in SMS Demag AG. Ab 2003
verkaufte der GHH-Nachfolger MAN seine Aktien schrittweise komplett an
die Familie Weiß. 2015 Umwandlung in die SMS Group GmbH. Heute mit
fast 14.000 Mitarbeitern und Zentralstandorten in Düsseldorf und Hil-
chenbach einer der „Global Player“ in der Walzwerks- und Hüttentechnik.
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Los 1415
Ausruf 140 €
Schlüsselbrauerei Tuttlingen AG
Tuttlingen, Aktie 1.000 Mark Dez. 1922. Gründe-
raktie (Auflage 2000, R 9) EF. #1330. (30)
Aus alter Sammlung.
Die bereits 1830 gegründete Brauerei (AG seit 1922) war wohl eher ein
Hobby der Bierbrauereibesitzer-Familie Kossmann: Sie stellte beide Vor-
standsmitglieder und den Aufsichtsratsvorsitzenden. Dabei beschäftigte
die Brauerei gerade einmal 7 Arbeiter, was für einen Jahresausstoß von
nicht einmal 5.000 hl auch völlig reichte. Dividenden gab es nie.
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Los 1416
Ausruf 500 €
Schuchmann’sche Brauerei AG
Heilbronn/Böckingen, Aktie 1.000 Mark
1.10.1899. Gründeraktie (Auflage 1000, R 9) EF.
#360. (33)
Mit Erneuerungsschein und LB.
Bei der Gründung wirkte der Heilbronner Bankier und spätere jahrzehnte-
lange Aufsichtsratsvorsitzende Rümelin maßgeblich mit. Der Bierausstoß
lag stets bei etwa 35.000 hl jährlich. Nachdem die Brauerei schon fast 20
Jahre lang keine Dividende mehr erwirtschafte, kam es 1925 zu einer be-
merkenswerten Neuorientierung: Die AG legte die Brauerei still, wandte
sich nunmehr der Metallbearbeitung zu und firmierte um in “Schuchmann-
Werke AG”. Die schon lange bestehenden Nebenbetriebe Brennerei, Ge-
treidemühle und Obstkelterei wurden dabei weitergeführt. Die zuletzt nur
noch mit der Verwaltung ihrer Grundstücke befaßte AG wurde 1951 gem.
§ 80 DM-Bilanzgesetz aufgelöst.
Los 1417
Ausruf 60 €
Schützen-Compagnie Weißensee
Weißensee, 4 % Obl. 25 Thaler 5.1.1863 (R 9) VF.
#252. (20)
Teil einer Anleihe für den Bau des neuen Schützen-
hauses in Weißensee (nordöstlich von Erfurt). Vor-
druck mit handschr. Ergänzungen und sieben Origi-
nalunterschriften für die “Direction der Schützen-
Compagnie” und die “Baucommission”. Stockfleckig.
Die heutige Schützentradition hat ihren Ursprung im Mittelalter, als sich
die Städte gegen Übergriffe des Adels und der Fürsten schützen mussten.
Die Beteiligung in diesen Schützenges. wurde durch Verleihung von Vor-
rechten, insbesondere an die besten Schützen, gefördert. Die Schützen-
feste (Vogelschießen) auf denen der Beste ermittelt wurde, fanden ge-
wöhnlich im Mai auf dem Schützenanger statt und entwickelten sich bald
zu echten Volksfesten. In Deutschland entstanden die ersten Schützen-
ges. im 11. Jh., ihr Aufbau entsprach dem der Zünfte. Politisch-militäri-
sche Bedeutung erlangten die schweizer Schützenges. im 14. Jh. im
Kampf gegen Österreich, die sächsisch-thüringischen Schützenges. im
15. Jh. gegen die Hussiten, die niederländischen gegen Spanien, die Ti-
roler Standschützen 1809 gegen Napoleon I. und 1915-18 gegen Italien.
Die deutschen Schützenges. wandelten sich zuletzt in Vergnügungsges.,
während die schweizer und niederländischen Ges. ihren Milizcharakter
bewahrt haben.
Los 1418
Ausruf 40 €
Schuhfabrikations- und Vertriebs-AG
“Schuvag”
Berlin, Aktie 1.000 Mark Juni 1923 (Auflage
29500, R 8) EF-. #29145. (55)
Bei der Gründung 1921 wurden zwei schon bestehende Schuhfabriken in
Lugau i.S. und Weissenfels a.S. übernommen. 1925 Sitzverlegung nach
Weissenfels a.S. 1926 ging die in Berlin börsennotiert gewesene Ges. in
Konkurs.
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Abb. S. 155 Los 1419
Ausruf 750 €
Sektkellerei J. Oppmann AG
Würzburg, Aktie 1.000 Mark 1.11.1898 (Muster
der Gründeraktie,
R 11
) EF. (50)
Schöne Umrandung im Historismus-Stil. Stück aus
einem Musterbuch der Universitätsdruckerei H.
Stürtz. Rückseitig Klebereste fachgerecht neutrali-
siert.
Josef Oppermann, der als Sohn einer alteingesessenen Würzburger Win-
zerfamilie in der Champagne die Kunst der Schaumweinherstellung erlernt
hatte, gründete 1865 im Alter von 23 Jahren in seiner Heimatstadt eine
Sektkellerei. Auf Anhieb hat er Erfolg: Auf der Weltausstellung in Wien wird
sein Sekt mit einer Medaille prämiert und er wird “Herzoglich Bayerischer
Hoflieferant”. Doch bereits 1889 stirbt Oppmann mit nur 45 Jahren; im
gleichen Jahr findet seine “Schaumweinfabrik” erstmals in Meyers Kon-
versationslexikon Erwähnung. Mit namhaften Vertretern des Würzburger
Bürgertums und Handels wandelt seine Witwe die Firma 1898 in eine AG
um. In der “Würzburger Bombennacht” am 16.3.1945 wird der Betrieb
weitgehend zerstört, die unterirdischen Kelleranlagen bleiben aber unver-
sehrt, weshalb schon 1947 die Produktion wieder aufgenommen werden
kann. Die noch heute börsennotierte AG hat 24 Mitarbeitern und füllt rd. 2
Mio. Flaschen jährlich ab. Großaktionär ist Baron August von Finck.
Los 1420
Ausruf 60 €
Siemens & Halske AG
Berlin-Siemensstadt, VZ-Aktie 1.000 RM April
1942 (Auflage 10000, R 6) EF+. #62075. (30)
1941 wurde das Kapital erst von 260 Mio. auf 140
Mio. RM herab- und dann wieder auf 400 Mio. RM
heraufgesetzt. Die Aktienurkunden wurden komplett
neu gedruckt, für eine alte 700-RM-Aktie gab es zwei
neue 1.000-RM-Aktien. Dekorativ, mit Vignetten des
ersten Zeigertelegraphen, der ersten Dynamoma-
schine und Porträt Werner von Siemens (1816-1892).
Nicht
lochentwertet. Mit Kupons sind lediglich 3
Stücke bekannt.
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Los 1421
Ausruf 120 €
Siemens-Schuckertwerke GmbH
Berlin, 4,5 % Teilschuldv. 1.000 Mark Aug. 1920
(Auflage 60000, R 9) EF. #29009. (30)
Dekorativer Druck von G & D, zwei Vignetten mit Blit-
zen, Sonne und Zahnrad, Originalunterschriften. Mit
Kupons.
158
Los 1416