

Mit schöner Ornament-Umrandung. Muster aus dem
Archiv der Stettiner Druckerei F. Hessenland; ein Uni-
kat, in ausgestellter Form nicht bekannt.
Gründung 1879. Zunächst Pferdebahn, ab 1897 elektrischer Betrieb. Die
Gesellschaft trat ein in die 1878 geschlossenen Konzessionsverträge des
Ing. Johs. Büsing zu Westend-Charlottenburg mit dem Magistrat der
Stadt Stettin und dem Kreisausschuss des Kreises Randow (Erbauung
und Betrieb von Straßen-Eisenbahnen in Stettin). Konzession erteilt von
der Königlichen Polizeidirektion Stettin bis 2.4.1946, seitens der Stadt
Stettin und des Kreises Randow bis zum 31.12.1936. Zunächst waren auf
der 16,8 km langen Pferdebahn 195 Pferde und 39 Wagen im Einsatz. Im
Jahr 1900 betrug die Streckenlänge 44 km (mit 6 Linien, 82 Motorwagen,
43 Anhängern), befördert wurden zu dieser Zeit über 8 Mio. Fahrgäste im
Jahr. 1933 besaß man bereits 134 Trieb- und 274 Beiwagen, beförderte ü-
ber 30 Mio. Menschen im jahr und hatte über 1.000 Mitarbeiter. 1937 auf
den Hauptgesellschafter “Öffentliche Werkbetriebe der Stadt Stettin
GmbH” übertragen. Die Aktionäre wurden zu 90 bzw. 103 % abgefunden.
N
Los 1454
Ausruf 160 €
Stroedter-Werke AG
Biebrich a. Rhein, Aktie 1.000 Mark 22.6.1923
(Auflage 6000, R 10) VF. #8308. (69)
Großes Hochformat, Umrahmung mit Jugendstil-Ele-
menten. Bisher ganz unbekannt gewesen, Einzel-
stück aus einer feinen Regionalsammlung.
Entstanden 1922 durch Fusion der Verein. Seifen- und Sodafabriken
GmbH in Biebrich (hervorgegangen aus den Firmen Karl Stroedter & Co.
in Biebrich sowie Valentin Fritz in Mainz) mit der Pharmaceutische Indu-
strie-GmbH in Wiesbaden. 1928 in Liquidation gegangen, wenige Monate
später in Konkurs.
N
Los 1455
Ausruf 80 €
Sudenburger Maschinenfabrik
und Eisengiesserei AG
Magdeburg, Aktie 1.000 Mark 3.8.1920 (Auflage
1500, R 10) EF-. #1815. (9)
Nicht
entwertet. Nur 4 Stück wurden Mitte 2007 in ei-
nem Archiv gefunden.
Gründung 1872 zur Übernahme der seit 1849 bestehenden Maschinenfa-
brik Klusemann & Woltersdorf. Spezialität: Maschinen, Apparate und gan-
ze Einrichtungen für Rüben und Rohzuckerfabriken, Zuckerraffinerien und
Stärkezuckerfabriken, aber auch für chemische Fabriken, insbesondere
Sprengstofffabriken. Zweigniederlassungen in Hannover-Hainholz und O-
schersleben a. Bode. 1925 Konkurseröffnung.
N
Los 1456
Ausruf 180 €
Süddeutsche Beamtenversorgungs-
und Creditgesellschaft KGaA
Mannheim, VZ-Aktie Serie E 1.000 Mark Mai
1922. Gründeraktie (R 10) EF-VF. #3417. (70)
Äußerst dekorativer, mehrfarbiger Druck mit Abb.
Hermes, Schiff, Fabrik, Eisenbahn. Abgestempelt mit
dem neuen Firmennamen nach der Fusion im Jan.
1924.
Gründung 1922. Anfang 1924 Fusion mit der Treuhand-Union, Mannheim
zur “Verkehrsbank für Industrie und Landwirtschaft AG” mit Sitz in Stutt-
gart, Königstr. 78. Betrieb von Bank-, Börsen- und Finanzgeschäften aller
Art. Die Gesellschaft bot per inwendigen Stempelaufdruck dem Aktionär
sehr fürsorglich an: “Um die Aktien vor Diebstahl zu schützen, sind wir be-
reit, dieselben bei uns auf die Dauer von drei Jahren unentgeltlich in De-
pot zu nehmen.”
Los 1457
Ausruf 40 €
TEGO Wollaktiengesellschaft
Magdeburg, Aktie 20 Mark 15.10.1924 (R 9) EF+.
#2855. (30)
Kpl. Kuponbogen anhängend.
Gründung 1923. Bis Jan. 1925: Textil-Einkaufs- und Wollwäscherei-AG,
Oschersleben. 1925 Konkurs.
Los 1458
Ausruf 100 €
Terrain-AG Park Witzleben
Charlottenburg, Aktie 2.000 Mark 19.5.1899.
Gründeraktie (Auflage 1000, R 6) VF. #1218. (25)
Nicht
lochentwertet. Kleinere Randeinrisse, Ränder
leicht defekt.
Die Gesellschaft erwarb in Berlin-Charlottenburg das Gelände rund um
den Lietzensee, den sie als Landschaftspark inmitten der ringsherum von
ihr bebauten Grundstücke beließ. 1905 errichtete sie außerdem im neo-
klassizistischen Stil das Gebäude des Reichs-Militärgerichts, heute vom
Bundesgerichtshof und vom Kammergericht genutzt. Das Grundkapital
war von vornherein in 6 Serien eingeteilt. Dividenden wurden statutenge-
mäß nicht gezahlt, dafür konnten die Aktionäre aber bei der 1909 be-
schlossenen Liquidation über die Nennwert-Rückzahlung hinaus eine
Rendite von 35 % einfahren.
N
Los 1459
Ausruf 80 €
Terraingesellschaft Berlin-Nordost
Berlin, Aktie 1.000 Mark März 1914 (Auflage 700,
R 8) EF. #2718. (36)
Nur ca. 20 Stück wurden Anfang der 90er Jahre ge-
funden.
Nicht
lochentwertet.
Gründung 1895 zur Verwertung eines 256.000 qm großen Terrains zwi-
schen der Landsberger Allee und der Kniprode-Straße in nächster Nähe
des Ringbahnhofs Landsberger Allee. Nach der Berliner Bauordnung durf-
te das Terrain mit 5-stöckigen Wohnhäusern bebaut werden, darunter 41
Eckhäuser. Doch die Verhandlungen mit der Stadt Berlin über die Bebau-
ung schleppten sich 15 Jahre dahin. Erst 1911/12 wurden die Terrains
durch Grundstückstäusche im Norden mit der Stadtgemeinde Berlin und
im Süden mit der St. Georgen-Kirchengemeinde zweckmäßig arrondiert.
1913/14 wurden Kanalisation sowie Gas- und Wasserleitungen auf fünf
Baublocks der östlichen Hälfte gelegt und (finanziert durch eine Kapitaler-
höhung) mit der Asphaltierung der neu anzulegenden Straßen begonnen.
Bis 1922 waren die Parzellen restlos verkauft. Klugerweise legte man die
eingenommenen Beträge (über 20 Mio. M, also fast das 5-fache des Ak-
tienkapitals) in wertbeständigen Dollar-Schatzanweisungen an und überli-
stete damit die Inflation. Doch die Vorfreude der Aktionäre auf große Liqui-
dationsausschüttungen, die sich auch in regelmäßig hohen Kursen der Ak-
tie an der Berliner Börse ausdrückte, erfüllte sich dennoch nicht: Hohe
Zahlungen für die Ruhr-Abgabe und irrwitzige Forderungen der Stadt Ber-
lin aus dem Regulierungsvertrag von 1910 führten am Ende sogar zu einer
Überschuldung. 1923 trat die AG in Liquidation, ohne daß die Aktionäre je
einen Pfennig wiedergesehen hätten. 1925 im Handelsregister gelöscht.
Los 1460
Ausruf 50 €
Thüringer Dörr-Gemüse AG
Grossheringen, VZ-Actie Lit. A. 1.000 Mark
1.6.1891. Gründeraktie (Auflage nur 210, R 9).
EF-VF. #(88)80. (36)
Bevorrechtigung 1907 aufgehoben, 1924 Nominal-
wert auf 300 RM, 1931 auf 150 RM und 1936 auf 100
RM herabgesetzt.
Gründung 1890 als “Thüringer Dörrgemüse AG”. Herstellung von Trok-
kengemüse, Obst- und Gemüsekonserven, Brühwürfeln und Suppenwür-
ze. 1916 Umfirmierung in “Thüringer Nahrungsmittel AG”, bestand bis
nach 1945.
Los 1461
Ausruf 60 €
Thüringer Uhrenfabrik
Edmund Herrmann AG
Kraftsdorf in Thüringen, Aktie Ser. III 1.000 Mark
1.12.1920 (Auflage 4000, R 8) EF-VF. #5538. (20)
Mit Kupons.
Gründung 1917. Als Zweigniederlassungen wurden die Uhrenfabriken J.
Assmann, Glashütte
i.Sa., Chronos-Werk Schwenningen und Schwar-
zwälder Uhrenfabrik, Villingen geführt. 1920 Sitzverlegung nach Berlin.
1925 Liquidation wegen “unkaufmännischer Leitung durch den Vorstand
Generaldirektor Edmund Herrmann”.
162
Los 1453