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gen nach der Wende in der “DWA Deutsche Waggonbau AG” auf. Heute

WUMAG elevant bzw. texroll GmbH & Co. KG, Krefeld, Hersteller von

Hausarbeitsbühnen (elevant), Walzen und Maschinen (texroll).

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Los 1484

Ausruf 120 €

Waggon- und Wagenbau

Rathsack & Co. AG

Wernigerode i. Harz, Aktie 1.000 Mark 8.7.1922

(Auflage 4000, R 9) EF. #8458. (68)

Mit Kupons # 2 uff. Bei uns erst 2 x versteigert wor-

den, letztmals im Jahr 2012.

Gründung 1921 zur Weiterführung der “Karosserie- und Wagenbau-

GmbH” (Werk: Feldstr. 5). 1922 Angliederung eines Sägewerks in Blan-

kenburg a.H. Die später nur noch als Rathsack & Co. AG firmierende Ges.

ging 1929 in Konkurs.

Los 1485

Ausruf 50 €

Walchenseewerk AG

- Mittlere Isar AG - Bayernwerk AG

München, 7-15 % Schuldv. 50.000 Mark

20.2.1923 (R 7) VF. #9518. (39)

Sehr dekorativ, große Abb. des bis heute berühmten

Walchenseewerks mit seinen riesigen Druckrohren

aus der Vogelperspektive mit grandiosem Alpenpano-

rama. Unentwertet und mit kpl. Kuponbogen. In der

Form war dieser Nennwert noch nie zuvor angeboten!

Die “Walchensee-Anleihen” wurden zur Finanzierung der Kraftwerksanla-

ge zwischen Walchensee und Kochelsee ausgegeben. Das Kraftwerk

wurde gebaut, um die Stromversorgung des zur Elektrifizierung vorgese-

henen Eisenbahnnetzes im Voralpenraum sicher zu stellen. Noch heute er-

zeugen drei der damals sechs installierten Generatoren Fahrstrom für die

Bahn. Heute zu

E.ON

Bayern gehörig.

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Abb. S. 161 Los 1486

Ausruf 250 €

Walzwerk Wetzlar

Wetzlar, Actie 1.000 Mark 28.12.1882. Gründerak-

tie (Auflage 700, R 10) EF-. #683. (63)

Namenspapier, eingetragen auf Frau Superintendent

Becker, Mathilde geb. Vogel in Erndtebrück. Original-

signaturen. Sehr dekoratives Papier mit Umrandung

im Historismusstil.

Bis auf eine Zeitungsnotiz 1882 über die Gründung der AG mit einem Ka-

pital von 700.000 Mark keine weiteren Informationen gefunden. Vermutlich

schon bald nach der Gründung in die Buderus’sche Eisenwerke zu Wetz-

lar eingegliedert.

Los 1487

Ausruf 60 €

Werkbedarf-AG

Hannover, Aktie 10.000 Mark Jan. 1923 (Auflage

1250, R 9) EF. #1341. (27)

Großformatiges Papier.

Gründung im Dez. 1922. Herstellung und Vertrieb von Materialien und Ein-

richtungsgegenständen für die Chemische, Kohlen-, Kali-, Gummi-, Holz-

und Zuckerindustrie und Maschinenfabriken. Am 23.11.1925 Konkurser-

öffnung, 1927 ist die Firma erloschen.

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Los 1488

Ausruf 120 €

Westfälisch-Anhaltische Sprengstoff-AG

Coswig i.A., Prior.-Actie 1.000 Mark Aug. 1893.

Gründeraktie (Auflage 1200, R 7) VF. #93. (39)

Sehr dekorative Umrandung im Historismus-Stil.

Ohne

Lochentwertung. Kleine Fehlstelle am rechten

Rand.

Gründung 1893 als Westfälisch-Anhaltische Sprengstoff-AG im anhalti-

schen Coswig, 1899 Sitzverlegung nach Berlin. Hergestellt werden

Sprengstoffe für den Bergbau und das Militär sowie chemische Produkte.

Fabriken in Reinsdorf, Coswig, Haltern und Sinsen. Die zivilen Zwecken

dienende Produktion wurde 1944 in die heutige WASAG-Chemie AG mit

Sitz in Essen ausgegliedert. Als mittelbare Tochter der I.G.Farben erst

1953 wieder aus alliierter Kontrolle entlassen; die Werke in der Ostzone

waren enteignet, es verblieb nur ein teilweise demontiertes Werk in Sythen

(Westf.), zu dem später noch das Werk Neumarkt der früheren WASAG-

Beteiligung “Deutsche pyrotechnische Fabriken GmbH” kam. Mit den

Brüdern Berthold und Harald von Bohlen und Halbach als Mehrheitsak-

tionären wuchs langsam wieder ein mittlerer Chemie-Konzern heran, der

Ende der 90er Jahre aber in erhebliche Schwierigkeiten geriet und sich nur

dank der hochprofitablen Tochtergesellschaft Gaudlitzwerk in Coburg

(Präzisions-Formteile aus Kunststoff) noch knapp über der Wasserlinie

halten konnte.

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Los 1489

Ausruf 120 €

Westfälische Wasserkraftwerke AG

Essen, Aktie 1.000 Mark Okt. 1923. Gründeraktie

(Auflage 200000, R 10) EF. #8853. (43)

Mit kpl. Kuponbogen.

Gegründet zwecks Betrieb von Wasserwerken zur Erzeugung elektrischen

Licht- und Kraftstroms. Schon 1926 wieder in Liquidation gegangen.

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Los 1490

Ausruf 80 €

Westfalia-Film AG

Berlin, Aktie 20 RM 1.6.1925 (R 8) EF. #524. (20)

Mit kpl. Kuponbogen.

Gründung am 14.3.1922 in Düsseldorf zwecks Herstellung, Vertrieb und

Verleih von Filmen jeder Art. Noch im Gründungsjahr Sitzverlegung nach

Berlin (SW 68, Kochstr. 12). 1925 Verschmelzung mit der Peter Heuser AG

in Köln. 1926 in Liquidation gegangen.

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Los 1491

Ausruf 1.500 €

WESTPHALIA Waggon-Fabrik auf Actien

Hagen, Actie 200 Thaler 29.11.1872. Gründerak-

tie (Auflage 3500, R 10) VF. #634. (12)

Dekorativer Druck in graublau/altrosa/schwarz, ge-

kröntes Wappen im Unterdruck. Eine besondere Ra-

rität: Seit Jahren gibt es u.W. nur drei Stücke. Vier

Randeinrisse (Knickfalten) hinterklebt.

Gegründet unter Übernahme der 1858 errichteten Firma Killing & Sohn in

Hagen. Ursprünglich eine Amboßschmiederei, Fabrikation von Eisen-

bahnzubehör, ab 1867 auch Herstellung von Hohlgeschossen für das

Kriegsministerium, ab 1868 Produktion von Eisenbahnwaggons. Initiator

der AG-Gründung war Heinrich Quistorp aus Berlin (resp. seine Vereins-

bank Quistorp), eine der bemerkenswertesten Figuren in Gründerzeit und

Gründerkrach. Nun muß man wissen, daß Quistorp in Anlegerkreisen der

damaligen Zeit zunächst einen ausgezeichneten Ruf genoß. Von ihm ge-

gründete Aktiengesellschaften, damals ganz allgemein als “Quistorp’sche

Werte” bezeichnet, galten als etwas Grundsolides. Brachte er eine Emis-

sion an den Markt, durfte er sicher sein, daß sich die Aktien wie warme

Semmeln verkaufen ließen. So konnte er es sich auch bei der Westphalia

Waggon-Fabrik leisten, den Aktionären seiner Vereinsbank weiszuma-

chen, sie hätten das große Los gezogen, indem sie überhaupt bei der Zu-

teilung berücksichtigt wurden. Wer sechs von Quistorps’ Vereinsbank-Ak-

tien besaß, konnte sich glücklich schätzen, eine Westphalia-Aktie zeich-

nen zu dürfen. (Sollte der geneigte Leser jetzt Ähnlichkeiten mit Zutei-

lungsverfahren am Neuen Markt in seiner Boom-Phase feststellen, so wä-

re dies rein zufällig und nicht von uns beabsichtigt.) Um das Publikum bei

Laune zu halten, verlegte Herr Quistorp ganz einfach den Beginn der Ge-

schäftstätigkeit der im November 1872 gegründeten AG auf den 1.5.1871

zurück. Obwohl die AG also noch gar nicht existiert hatte, wies sie nach

QAAP (Quistorps’ Awful Accounting Principles) bei einem Aktienkapital

von 700.000 Thalern schon drei Monate nach der wirklichen Gründung ei-

nen Gewinn von 211.000 Thalern aus. Diese großartige unternehmerische

Leistung nahmen die Initiatoren zum Anlaß, sich knapp die Hälfte dieses

“Gewinns” als Bonus zu zahlen (Ähnlichkeiten mit Vorstandsverträgen der

jüngeren Zeit wären wiederum rein zufällig). Die Aktionäre wiegte man mit

einer kolossalen Dividende von 16 % (aus der Substanz) in Sicherheit,

später gab es noch einmal 5 %, 1876 wurde Konkurs eröffnet. Die Werks-

anlagen erwarb aus der Konkursmasse Fritz Killing und gründete die Fir-

ma “Killing & Sohn”. Danach hat sich die Fabrik gut entwickelt und baute

jährlich etwa 1500 Güter- und 250 Personenwagen, die überwiegend an

die preußisch-hessische Eisenbahnverwaltung, aber auch an andere

Staats- und Privatbahnen ausgeliefert wurden. Die Arbeiterzahlen stiegen

kontinuierlich von 150 (1880) auf 280 (1890), 420 (1900) und 630 (1908).

Später übernahm die Firma “van der Zyppen & Charlier” in Köln-Deutz mit

Hilfe der Deutschen Bank die Firma “Killing & Sohn”, der Firmenname

wurde dabei in Westwaggon geändert, 1959 von KHD übernommen.

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