

Wertpapiere aus
der Reichsbank
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Los 1518
Ausruf 240 €
Aktien-Zuckerfabrik Uelzen
Uelzen, Namensaktie 600 RM 25.6.1942 (R 9) EF-
VF. #1075. (70)
Gegründet 1883, zunächst als reine Rohzuckerfabrik, bei der die Aktionä-
re ein Pflichtquantum von 125 Ztr. Rüben pro Actie zu liefern hatten. 1950
Umstellung auf Weißzucker-Fabrikation. 1985 Fusion mit der Zuckerfabrik
Wierthe (bei Braunschweig) zur Zucker-AG Uelzen-Braunschweig. Weiter
übernommen wurden 1991 die Actien-Zuckerfabrik Schöppenstedt und
1992 die Zuckerfabrik Königslutter-Twülpstedt AG. 1998 Fusion mit der
Zuckerverbund Nord AG zur Nordzucker AG, Braunschweig. Heute ist
Uelzen mit einer täglichen Rübenverarbeitung von 19.000 t das Flagg-
schiff unter den 7 deutschen Nordzucker-Werken und eine der leistungs-
fähigsten Fabriken in ganz Europa.
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Los 1519
Ausruf 120 €
BALDUR Reklame-AG
Berlin, Aktie 1.000 Mark 20.5.1922. Gründeraktie
(Auflage
nur 20 Stück
, nach Kapitalumstellung
1924 auf RM sogar nur noch 10 Stück, R 10) VF.
#9. (18)
Gegründet im März/April 1922 zwecks Beratung in Reklamesachen, Be-
trieb und Verwertung von Reklamen aller Art. Im Sept. 1933 umbenannt in
Baldur Hausverwaltungs-AG, jetzt nur noch Verwaltung des der Gesell-
schaft gehörenden Grundbesitzes Berlin W 8, Taubenstr. 35. Seit Aug.
1934 in Liquidation.
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Los 1520
Ausruf 500 €
Brauerei H. Langkopf GmbH
Peine, Namens-Anteilschein 500 Mark 2.2.1909
(R 8), ausgestellt auf Herrn Fritz Langkopf, Peine
VF. #178. (26)
Schöne Jugendstil-Gestaltung. Nur 4 Stück lagen im
Reichsbankschatz.
Die Familie Langkopf ist in der Region Hannover/Peine mit vielfältigen
Brauerei-Aktivitäten nachweisbar (neben Peine u.a. die Brauerei F. Lang-
kopf in Pattensen). Die Peiner Langkopf-Brauerei wurde später von der
Lindener Gilde-Brauerei übernommen und zur Malzfabrik umgebaut. Das
Unternehmen besteht noch heute als Malzfabrik Langkopf GmbH und ge-
hört nach der Übernahme der Lindener Gilde durch den belgischen Inter-
brew-Konzern (2003) zum heutigen belgisch-brasilianischen InBev-Kon-
zern, dem größten Brauereikonzern der Welt.
Los 1521
Ausruf 60 €
Bremer Silberwarenfabrik AG
Bremen, Aktie 1.000 RM Dez. 1941 (Auflage 300,
R 7) EF. #1610. (32)
1810 hatte sich der Goldschmied Martin Heinrich Wilkens mit einer Werk-
statt in der Bremer Altstadt neidergelassen. 1840-61 prägte die Firma Wil-
kens auch die Münzen des bremischen Staates. 1917 übernahm Martin-
Heinrich Wilkens, Urenkel des Firmengründers, die Firma, die sich inzwi-
schen auf silberne und versilberte Bestecke sowie silbernes Tischgerät
spezialisiert hatte. 1921 übernahm er die Aktienmehrheit des 1905 ge-
gründeten Konkurrenten „Bremer Silberwarenfabrik“, die 1969 mit ihrem
Hauptaktionär M. H. Wilkens & Söhne AG zur Wilkens Bremer Silberwa-
ren AG fusionierte. 1995 ging die AG in Konkurs, das operative Geschäft
mit den Marken Wilkens und BSF übernahm das Zwillingswerk J. A. Henk-
kels, Solingen. Die Marke BSF wird heute für eine Edelstahl-Besteckserie
des Zwillingswerks benutzt, die Marke Wilkens wurde 2006 mit der Ma-
nufaktur in Bremen von den beiden dortigen Geschäftsführern übernom-
men. Teile des Hemelinger Betriebsgrundstücks wurden inzwischen für
den Bau des Hemelinger Tunnels in Anspruch genommen, der das Mer-
cedes-Werk Bremen mit der Autobahn verbindet. Nachdem 2001 alle
Gläubiger befriedigt waren, wurde der AG-Konkurs aufgehoben und die
Gesellschaft als RWL Verwaltungs- und Beteiligungs-AG fortgesetzt.
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Los 1522
Ausruf 500 €
Bürgerliches Brauhaus AG
Falkenstein i.V., Aktie 1.000 Mark 27.1.1923 (Auf-
lage 200, R 10) UNC-EF. #297. (68)
Bei uns erstmals überhaupt angeboten.
Die Braugerechtigkeit geht bis in das 13. Jh. zurück. 1875 wurde die Brau-
kommune an die Fa. Gebr. Popp verkauft. Bei der Gründung der AG 1906
wurden von den Gebrüdern Popp in Falkenstein die Grundstücke in der
Hammerbrücker Str. 3 nebst sämtlichen darauf stehenden Gebäuden so-
wie sämtliches zur Brauerei und Malzfabrik gehörendes Inventar über-
nommen. 1908 brannte die Brauerei, die 25 Mitarbeiter beschäftigte,
gänzlich ab und wurde dann wieder aufgebaut. 1920/21 Umstellung des
Brauereibetriebes auf die Herstellung feinster Liköre (Alter Rat, Vogtländi-
scher Gesundheits-Kräuterbitter), außerdem Weinkellerei, Lohnmälzerei
und Biergroßvertrieb. Das Bier ließ man fortan im Braulohnvertrag beim
Großaktionär brauen, der Berg-Brauerei H. Günnel in Wernesgrün i.V.
1930 wurde die AG aufgelöst.
Los 1523
Ausruf 50 €
Chemische Fabrik Aspe AG
Aspe, Aktie 1.000 Mark März 1923 (R 10) EF-VF.
#11283. (32)
Nur 2 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Gründung 1921 als Rizinol-Werke AG. 1925 Auflösung und Liquidation.
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Los 1524
Ausruf 300 €
Credit-Anstalt für Industrie und Handel
Dresden, Neu-Actie Litt. B 1.000 Mark 1.7.1895
(Auflage 8443,
R 11
) EF-VF. #4502. (70)
Gründung 1856 in Dessau. “Am Tage der Aktienzeichnung, dem 18.3.1856,
herrschte im Rathaus ein lebensgefährliches Gedränge.” Die Geschäftsidee,
“industrielle oder sonst das öffentliche Wohl fördernde Unternehmen ins Le-
ben zu rufen, die Umgestaltung schon bestehender Gesellschaften oder Ge-
schäftsetablissements in Aktiengesellschaften zu bewirken und für alle der-
gleichen Unternehmungen und Gesellschaften Aktien und Obligationen aus-
zugeben”, kam also an. Allerdings wurden die angestrebten 8 Mio. Thaler
Aktienkapital nie erreicht, sondern nur 6 Mio. Die Bank hat mit ihren Geldern
wesentlich dazu beigetragen, die industrielle Entwicklung der Region zu för-
dern. Doch es waren alles junge Unternehmen, die Kapital und Zeit brauch-
ten, um entsprechende Profite abzuwerfen. Diese Durststrecke durchzuste-
hen, war für die Credit-Anstalt schwer. Dividende gab es nicht, und die Re-
gierung, unter deren Aufsicht sie stand, trug sich 1862 mit dem Gedanken,
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Los 1550
Los 1513