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ner Prägung in ganz Deutschland. Anfangs stand das Gründungs- und

Beteiligungsgeschäft im Vordergrund. So gehörte die ADCA z.B. zu den

Mitgründern der Lübecker Handelsbank (heute Deutsche Bank Lübeck)

und der Schweizerischen Creditanstalt in Zürich. Bis nach der Jahrhun-

dertwende dehnte sie sich durch stetige Übernahme anderer Institute so-

weit aus, dass sie zu den Großbanken gezählt wurde. Nach 1945 wurde

der ADCA ihre schwerpunktmäßige Betätigung in Mitteldeutschland zum

Verhängnis. Erst 1964 konnte, aufbauend auf der einzig verbliebenen Ber-

liner Niederlassung, ein Neuanfang versucht werden. Nach glückloser

Entwicklung und mehrfachem Aktionärswechsel (u.a. Wells Fargo und die

NORD/LB) wurde die ADCA schließlich Anfang der 1990er Jahre von der

niederländischen Rabobank übernommen und entsprechend umbenannt.

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Los 459

Ausruf 50 €

Allgemeiner Bankverein AG

Düsseldorf, Aktie 1.000 Mark Juli 1923 (Auflage

300000, R 8) EF-VF. #257112. (16)

Anh. Kupons.

Gründung am 12.4.1921 unter Übernahme des 1889 gegründeten Lönin-

ger Bankvereins in Löningen, bis 22.8.1921: Allgemeiner Bankverein mit

Sitz in Berlin, bis 19.6.1922: Allgemeiner Bankverein für Westdeutschland

mit Sitz in Düsseldorf. 1927 wurde die Liquidation beschlossen.

N

Los 460

Ausruf 250 €

American Express Co.

New York, 1 share à 500 $ 3.10.1865 (capital

6.000 shares, überstempelt mit 10.000 shares)

EF-VF. #2125. (16)

Mit Hundekopf-Vignette. Die Aktie trägt die

Original-

unterschriften von Henry Wells, William George

Fargo und Alex Holland

. Eine der bedeutendsten a-

merikanischen Autographen-Aktien überhaupt. Die

übliche braune Verfärbung. Unterschriften klar und

deutlich.

Seine erste Expressfahrt unternahm Henry Wells im Jahr 1841. Drei Näch-

te und zwei Tage lang reiste er mit Taschen voller Gold, Silber, Bargeld und

Wertsachen von Albany nach Buffalo. Dort nahmen seine Auftraggeber die

Sendungen in Empfang. Henry Wells erschwerliche Reise mit Postkut-

schen und Lokomotiven waren jedesmal ein Abenteuer für sich. Die Stra-

ßen waren teilweise in so katastrophalem Zustand, dass ihm die Eisen-

bahnabschnitte geradezu luxuriös erschienen, auch wenn nicht selten die

Lokomotiven aus den Schienen sprangen und die Passagiere mit Hand

anlegen mussten, um sie wieder flott zu machen. Der offenkundige Bedarf

für Kurierdienste in einem Land mit noch völlig unentwickelter Infrastruk-

tur ermutigte Henry Wells im Jahr 1850 mit den Postkutschenunterneh-

men von William G. Fargo und John Butterfield zusammenzugehen. Am

18.5.1850 wurde die “American Express Company” gegründet. Die erste

öffentliche Aktienemission erfolgte 1853. Das Grundkapital von 500.000 $

war in 5000 shares à 100 $ eingeteilt. Henry Wells blieb 18 Jahre lang Prä-

sident der American Express, William G. Fargo folgte ihm 1868 und blieb

Präsident bis 1881. Das Versorgungsgebiet reichte bereits ab Mitte der

1850er Jahre von New York und der Ostküste bis zum Missouri. Das Ge-

biet westlich des Missouri bis Kalifornien lag im Verantwortungsbereich

der Wells Fargo & Co. 1852 wurde nämlich auf Bedenken von Butterfield

und zwei weiteren Direktoren entschieden, den Wirkungskreis der Ameri-

can Express nicht bis nach Kalifornien auszudehnen, um einen direkten

Konkurrenzkampf mit der Adams Express zu vermeiden. Stattdessen wur-

de für dieses Gebiet die Wells Fargo & Co. gegründet. Die American Ex-

press war per Satzung zunächst auf zehn Jahre beschränkt, weshalb sie

1859 aufgelöst und ihre Aktiva in einer öffentlichen Versteigerung von der

neugegründeten American Express erworben wurden. Die Aktien der Vor-

gängergesellschaft mit der Zugvignette wurden eingezogen und durch Ak-

tien mit Hundekopf-Vignette ersetzt. 1868 fusionierte die American Ex-

press Co. mit ihrem erbittersten Hauptkonkurrenten, der Merchants Union

Express Co., zur American Merchants Union Express Co., 1873 wurde der

alte Name American Express wieder angenommen. Aus dem einstigen

Ein-Mann-Unternehmen wurde der heute weltweit tätige Finanzkonzern.

Los 461

Ausruf 250 €

American Express Co.

New York, 1 share à 500 $ 29.1.1866 (capital

10.000 shares) EF-VF. #2521. (16)

Die Aktie trägt die

unentwerteten Originalunter-

schriften von Henry Wells, William George Fargo

und Alex Holland

. Mit Hundekopf-Vignette. Eine der

bedeutendsten amerikanischen Autographen-Aktien

überhaupt. Die übliche braune Verfärbung.

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Los 462

Ausruf 90 €

American Merchants Union Express Co.

New York, 5 shares à 100 $ 25.6.1869 EF-VF.

#5813. (16)

Mit

Originalunterschrift William G. Fargo

(1818-

1881),

Knapp and Ross

. Die Vignetten zeigen eine

Kombination der zuvor verwendeten Abb. der Ameri-

can Express und der Merchants Union Express: Vig-

nette mit Pferdefuhrwerk, Dampfsegelschiffen und

rauchenden Fabrikschloten, runde Hunde-Nebenvig-

nette.

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Los 463

Ausruf 50 €

Andover National Bank

Andover, Mass., 2 shares à 100 $ 29.3.1910 EF-

VF. #1401. (16)

Sehr dekorativer ABNC-Stahlstich, drei unwahr-

scheinlich fein gestochene Vignetten mit Abb. des

Kapitols, davor Spaziergänger und Kutschen, Ne-

ben-Vignetten mit Büsten-Portrait, Indianer im Wap-

penschild.

Gegründet 1894, nach der großen Depression 1933 reorganisiert als Fe-

deral Andover National Bank, seit 1997 Federal Key Bank. Die Stadt An-

dover im Essex County in Massachusetts ist Sitz der Phillips Academy, die

eine Reihe namhafter Persönlichkeiten besucht haben, darunter der spä-

tere US-Präsident George W. Bush.

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Los 464

Ausruf 80 €

Anglo-Oesterreichische Bank

Wien, Actie 240 K 1.6.1911 EF-VF. #369801. (16)

Zweisprachig deutsch/englisch. Dekorativ.

Gründung 1863. Unter Führung der Bank von England wurde 1922 in Lon-

don die Anglo-Austrian Bank Ltd. gegründet, die sämtliche Aktiven und

Passiven der Anglo-Oesterreichischen Bank übernahm. 1926 Fusion mit

der British Trade Corp. zur Anglo-International Bank.

Los 465

Ausruf 60 €

Anglo-Palestine Bank

100 pref. shares à 1 £ 31.7.1936 EF-VF. #341. (16)

Die Aktie trägt die Signaturen der Direktoren George

Halpern, Palästina (Faksimile) und Leo Istorik, Lon-

don (Original).

Eines der wichtigsten Finanzierungsinstitute der zionistischen Bewegung

bei der Gründung des Staates Israel. Die Bank wurde gegründet am

27.2.1902 von Theodor Herzl, von dem Kölner Juden David Wolffsohn und

von Zalman David Levontin unter dem Namen Anglo-Palestine Co. als

Tochtergesellschaft der Jüdischen Kolonialbank (Jewish Colonial Trust).

Bereits 1903 eröffnete das Institut seine erste Niederlassung in Jaffa. Bis

1914 wurden gegen den Widerstand des Osmanischen Reiches zahlrei-

che weitere Filialen in Jerusalem, Beirut, Haifa, Hebron, Tiberias und Ga-

za gegründet. Namensänderung am 1.1.1931 in Anglo-Palestine Bank. Ih-

rer direkten Kontrolle unterstanden die General Mortgage Bank of Palesti-

ne, Lodzki Bank Depozytowy und die Palestine & Egypt Lloyd Ltd. Nach

der Gründung des Staates Israel wurde die Anglo-Palestine Bank mit dem

Aufbau und der Überwachung eines Währungssystems beauftragt und ü-

bernahm die Aufgaben einer Zentralbank. Da der Sitz der Bank noch im-

mer London war, wurde eine israelische Bank mit dem Namen “Bank Leu-

mi Le’Israel” gegründet. Diese übernahm 1951 alle Aktiva und Verpflich-

tungen der Anglo-Palestine Bank. 1954 wurde die Bank von Israel ge-

gründet und übernahm die Funktion als Notenbank. Bank Leumi wurde

damit zur reinen Geschäftsbank.

N

Los 466

Ausruf 280 €

Anhalt-Dessauische Landesbank

Dessau, Aktie 20 RM 29.12.1924 (Auflage 10000,

R 10) EF-VF. #1293. (16)

Zuvor völlig unbekannt gewesene Ausgabe, nur drei

Stück wurden im Reichsbankschatz gefunden.

Uralte, bereits 1846 gegründete Regionalbank. Die Konzession vom

2.1.1847 gab der Bank auch das Notenprivileg. Außerdem anfangs auch

als Hypothekenbank tätig. Die Bank besaß 18 Filialen und Depositenkas-

sen u.a. in Ballenstedt, Bernburg, Cöthen, Calbe, Finsterwalde, Torgau,

Wittenberg und Zerbst. Nach Gründung der Reichsbank 1871 verzichtete

die Bank auf das Notenprivileg und gab später auch das Hypothekenge-

schäft auf (die umlaufenden Hypotheken-Pfandbriefe wurden gekündigt).

Kommanditbeteiligungen bestanden bei den Bankgeschäften von Paul

Schauseil & Co. in Halle a.S., Dingel & Co. in Magdeburg und beim Zörbi-

ger Bankverein. In Berlin und Leipzig börsennotiert. Ab Aug. 1921 Interes-

sengemeinschaft mit der Allgemeine Deutsche Credit-Anstalt in Leipzig,

die gleichzeitig eine namhafte Beteiligung übernahm. Im Mai 1932 in der

großen Bankenkrise von der ADCA komplett übernommen worden, die

Aktien wurden 4:1 getauscht.

Los 467

Ausruf 60 €

Atlantic National Bank of Boston

Boston, 100 shares à 10 $ 19.5.1932 EF. #6204. (16)

Wunderschöne Vignette mit detailreicher Ansicht der

im Bostoner Hafen vor Anker liegenden Schiffe. Un-

entwertet.

Gegründet am 11.2.1828. Im Laufe ihres Bestehens übernahm die be-

deutende Bank folgende Institute: 4th National Bank, Commonwealth

Trust Co., Boylston National Bank, Hamilton National Bank, Colonial Na-

tional Bank, New England National Bank, South End National Bank of

Boston und Massachusetts National Bank of Boston.

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Los 468

Ausruf 150 €

Baden Württemberg - Banken-Konvolut

(19 Stücke)

Stücke von 1923 bis 1977 EF-VF. (16)

Badische Bank 1923 + 1942; Baden-Württ. Bank

1977; 2x Kredit- und Handelsbank AG Stuttgart

1923; Verkehrsbank für Industrie u. Landwirtschaft

AG Stuttgart 1923; Württ. Hypothekenbank 1926 +

1927; Pfälzische Hypothekenbank Pfandbrief 1923;

2x Aktie 1929, Goldpfandbrief 1928, Pfandbrief 1939;

Pfälzische Kundenkreditbank 2x 1965; Rheinische

Hypothekenbank SV 1941, Pfandbrief 1927, Aktien

1928 + 1965.

Los 469

Ausruf 50 €

Badische Beamten-Bank eGmbH

Karlsruhe, Anteilschein 75 RM 31.12.1934 (R 9)

EF-. #28929. (16)

Die Badische Beamten-Genossenschaftsbank wurde am 12.11.1921 als

Selbsthilfeeinrichtung für Beamte gegründet und nahm zum 1.1.1922 ih-

ren Geschäftsbetrieb auf. Umbenannt 1934 in “Badische Beamtenbank

eGmbH” und 1999 in “BBBank eG”. Die Bank hat heute über 330.000 Mit-

glieder, rd. 1.400 Mitarbeiter und 93 Filialen in acht Bundesländern.

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Los 470

Ausruf 200 €

Badische Landesgewerbebank AG

Karlsruhe, Aktie 500 RM Okt. 1924 (Auflage 900,

R 9) EF-VF. #935. (16)

Nur 6 Stück lagen im Reichsbankschatz, alle im

Sammlermarkt verteilt.

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