

Kapitalerhöhung anlässlich der Übernahme der Hei-
denauer Fabrik. Es fehlen zwar Aktiennummer und
Unterschriften, das Papier wurde jedoch 1922 abge-
stempelt: Firmennamenänderung und Herabsetzung
des Nennwertes auf 20 RM.
Ursprünglich gehörte die Maschinen-Papierfabrik in Hasserode im Tal des
Harzflusses Holtemme (oberhalb von Wernigerode) der Firma Berger &
Meyburg. 1888 Umwandlung in eine AG als “Hasseröder Maschinenpa-
pierfabrik”. 1903 Übernahme der “Papier- und Cellulose-Fabriken AG” in
Heidenau bei Dresden. Nach und nach wurde die Produktion komplett
nach Heidenau verlagert, konsequenterweise wurde schon anlässlich der
Fusion der juristische Sitz nach Heidenau verlegt, 1922 außerdem Umfir-
mierung in “Heidenauer Papierfabrik AG”. Die stillgelegte Fabrik in Has-
serode wurde 1927 verkauft. Börsennotiert in Dresden, 1922 durch die
Commerzbank auch in Berlin eingeführt.
N
Los 1129
Ausruf 1.500 €
Hera-Prometheus
AG für Carbid und Acetylen
Leipzig, Actie 1.000 Mark 10.10.1899. Gründerak-
tie (Auflage 1200, ab 1902 nach Umwandlung in
VZ-Actie noch 285,
R 11)
VF+. (2)
Mit Kupons # 3 uff. Nur zwei Stücke (# 771 u. 772)
wurden 2015 gefunden.
Bei ihrer Gründung übernahm die AG die Hera Internationale Ges. für A-
cetylen-Beleuchtung mbH in Berlin und die Allgemeine Acetylen-Ges.
Prometheus mbH in Leipzig (mit einer dann aufgelösten Filiale in Buda-
pest), beide in Liquidation befindlich. Zweck war die Einrichtung von Ace-
tylenanlagen, Bau und Vertrieb von Acetylenapparaten und Beleuch-
tungskörpern, der Handel mit Kalziumcarbid sowie die Errichtung von
Licht- und Kraftanlagen aller Art. Bereits 1901/02 musste die AG durch
Zuzahlungen bzw. Kapitalzusammenlegung saniert werden, was aber kei-
ne Besserung brachte: Die vier der AG gehörenden Gasanstalten in Stre-
litz, Treptow a. Tollense, Allendorf und Grimmen mussten 1905 ein-
schließlich der Rechte aus den mit den Gemeinden abgeschlossenen
Konzessionsverträgen an die im Gaswerksbereich hoch spezialisierte Fa.
Carl Francke in Bremen übertragen werden. Gleichzeitig verzichtete der
Hauptfinanzier, das Leipziger Bankhaus Erttel, Freyberg & Co. auf alle For-
derungen und stellte der Gesellschaft unentgeltlich die M 160.000 in sei-
nem Besitz befindlichen Stammaktien zur Verfügung. Ebenfalls 1905 Sitz-
verlegung nach Berlin. Für das Fortbestehen der Ges. hoffte man nun, ei-
nen weiteren Konzessionsvertrag mit einer größeren Stadt abzuschließen
und aus Probelieferungen nach Deutsch-China (Tsingtao) sowie an die
Portugiesische Regierung Anschlußaufträge zu erhalten. Daraus wurde
scheinbar auch nichts: 1907 wurde die Auflösung der AG beschlossen.
N
Los 1130
Ausruf 120 €
Hohenloher Seifenfabriken AG
Augsburg, Aktie 1.000 Mark 20.8.1921. Gründe-
raktie (Auflage 1250, R 10) UNC. #562. (59)
Hübsches Prägesiegel mit einem einen Bottich um-
rührenden Alchimisten, Umschrift: “Das Werk muss
den Meister loben”. Mit Kupons # 3 uff.
Gründung 1921 zur Übernahme der zuvor unter der Firma “Alka-Hohenlo-
he” Vereinigte Chem. Seifenfabriken Hans Pircher in Augsburg (Rehmstr.
4) und Lendsiedel betriebenen Fabriken. Die Seifen wurden unter dem ge-
schützten Wortzeichen “Alka-Hohenlohe” Prof. Dr. Endriss in den Handel
gebracht. Die Ges. besaß außerdem sämtliche Aktien der Möbelfabrik M.
Bertram AG in Augsburg. Immerhin bis Mitte der 30er Jahre in den AG-
Handbüchern verzeichnet.
N
Los 1131
Ausruf 3.000 €
Hütten-AG Leopold
Dortmund, Actie 100 Thaler 31.12.1858. Gründe-
raktie (R 9) UNC-. #56. (38)
Außergewöhnlich dekorativ, mit Ansicht der projek-
tierten Hütte. Originalunterschriften. Mit kpl. Kupon-
bogen. Lange Zeit waren nur drei Exemplare be-
kannt. 2013 wurden nur sieben weitere Stücke ge-
funden (Stückenummern 53 bis 58 und 62)
Das Unternehmen besaß 38 Eisensteingruben im Herzogtum Nassau und
in den preußischen Kreisen Siegen und Wetzlar. Glück war der AG nicht
beschieden, obwohl die Voraussetzungen ungemein günstig waren: 1849
entdeckte man in der Dortmunder Gegend Vorkommen von Kohleneisen-
stein, die nach damaliger Meinung für eine große Anzahl von Hochöfen
“auf Jahrhunderte” reichen sollten (tatsächlich waren alle kostengünstig
abbaubaren Vorkommen 1887 erschöpft). 1832-34 durchteufte Franz Ha-
niel d.Ä. erstmals die Mergelschichten über den Kohlenflözen; die schnell
entstehenden Tiefbauzechen lieferten ausreichend Kokskohle für die Ver-
hüttung. 1847 erreichte der erste Zug der Cöln-Mindener Eisenbahn die
Stadt Dortmund; die Bahn schuf schnell Anschlußgleise für die Industrie.
Angesichts solch guter Voraussetzungen eröffnete 1852 mit dem Hoerder
Bergwerks- und Hüttenverein in Dormund nicht nur das erste Großunter-
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