N
Los 1143
Ausruf 100 €
Lederer-Bräu AG
Nürnberg, VZ-Aktie A 500 RM Jan. 1930 (Auflage
2250, R 10) VF+. #6152. (32)
Die Braustätte in der Bärenschanzstr. 48 existiert schon seit 1575, im Jahr
1890 von der Bierbrauereigesellschaft vormals Gebrüder Lederer AG ü-
bernommen. 1928 Umfirmierung in Lederer-Bräu AG. 1919/20 Lohnsud-
vertrag mit der Genossenschaftsbrauerei für Nürnberg, Fürth und Umge-
bung. Ferner übernommen die Brauerei Güttinger in Lauf (1921), die Brau-
ereien Finkler & Lehner in Gunzenhausen (1922), die Brauerei Schübel in
Rückersdorf (1924), die Brauerei Gloßner in Wengen (1927), die Brauerei
Dietrich Müller in Hersbruck (1929) sowie nach und nach die Brauerei
Humbser-Geismann AG in Fürth. 52 eigene Wirtschaften. Börsennotiz
München. 1972 Mega-Fusion mit sechs weiteren Brauereien zur Patrizier-
Bräu AG.
N
Los 1144
Ausruf 200 €
Leipziger Baumwollspinnerei
Lindenau, Actie 2.000 Mark 1.10.1890 (Blankette,
R 10) VF. (7)
Bislang waren von dieser AG nur die 1941er Aktien
im Markt, frühere Ausgaben dagegen vollkommen
unbekannt. Wie auch das folgende Los ein Einzel-
stück aus einem Archiv.
Gründung 1884. Neben Baumwollgarnen waren Cordzwirne für Auto- und
Fahrradbereifung eine Spezialität. Zu 100 % an der Leipziger Baumwoll-
weberei in Wolkenburg (Mulde) beteiligt. Börsennotiz Leipzig. Nach 1945
VEB Leipziger Baumwollspinnerei, 1993 von der Treuhand an einen Kölner
Unternehmer verkauft, ab 2001 Leipziger Baumwollspinnerei Verwal-
tungsgesellschaft mbH. Verwaltet wird das Betriebsgelände, heute als Ar-
beitsstätte für Architekten, Werbegraphiker und Möbeldesigner eine „in-
location“.
Los 1145
Ausruf 100 €
Leipziger Baumwollspinnerei
Leipzig-Lindenau, Aktie 1.000 Mark 14.3.1922
(Blankette, R 10) EF+. (7)
N
Los 1146
Ausruf 100 €
Leipziger Bierbrauerei zu Reudnitz
Riebeck & Co. AG
Leipzig-Reudnitz, VZ-Aktie 1.000 Mark Aug. 1913
(Blankette, R 10) UNC. (7)
Dekorative Umrahmung mit “Bombe”. Als Blankette
bislang unbekannt gewesen.
Die Brauerei gründete 1862 Adolf Schröder in der damals noch selbstän-
digen Vorortgemeinde Reudnitz. 1871 wurde das konkursreife Unterneh-
men an einige Leipziger Bürger unter Führung des Industriellen Carl Adolf
Riebeck veräußert und 1887 in eine AG umgewandelt. Die Brauerei in der
Mühlstr. 13 wurde nun sehr expansiv geführt, bis zum Ausbruch des 1.
Weltkrieges hatte sich der Absatz auf 400.000 Hektoliter jährlich mehr als
verdoppelt. 1912 Errichtung eines Zweigbetriebes in Berlin durch An-
pachtung der Germaniabrauerei in der Frankfurter Allee 53/55. 1938 Um-
firmierung in Riebeck-Brauerei AG. Inzwischen mit in der Spitze 2 Mio.
Hektoliter im Jahr Ausstoß der größte mitteldeutsche Brauerei-Konzern
und die viertgrößte Brauerei des Deutschen Reichs. Eigene Braustätten in
Leipzig, Erfurt, Altenburg
i.Th., Gera und Gräfenthal (Thür.) sowie Mehr-
heitsbeteiligungen an weiteren 19 Brauereien (die größte Beteiligung 1943
war die an der Actien-Brauerei Neustadt-Magdeburg). Börsennotiz Berlin
und Leipzig. 1946 enteignet und weitergeführt als VEB Landes-Brauerei
Leipzig, ab 1959 mit weiteren Betrieben vereinigt zur VEB Sachsen-Bräu
Leipzig, ab 1968 VEB Getränkekombinat Leipzig. Die AG wurde nach der
Wende reaktiviert, wobei sich auch die Familie Oetker (Radeberger) enga-
gierte. Dennoch kam die Brauerei nach der Wende zunächst zum Geträn-
keriesen Brau und Brunnen, nach dessen Sturz 2005 als “Leipziger Brau-
haus zu Reudnitz GmbH” aber schließlich doch zur Radeberger-Gruppe.
Los 1147
Ausruf 60 €
Leipziger Credit-Bank
Leipzig, Aktie 100 RM 2.3.1925 (Auflage 9500,
R 9) EF-VF. #2190. (9)
Nicht
lochentwertet. Mit Kupons.
Gründung 1856 als Genossenschaft “Leipziger Vorschussverein”, 1871
umbenannt in „Leipziger Credit-Bank eG“, seit 1889 Aktiengesellschaft.
Geschäftsansässig Barfussgässchen 11, seit 1925 in Leipzig auch bör-
sennotiert. Mehrheitsaktionär war die Stadt- und Girobank Leipzig (eine
Tochterges. der Sparkasse Leipzig und in dieser 1945 aufgegangen), doch
sie weigerte sich, die Credit-Bank aufzufangen, als diese 1931 nach grö-
ßeren Abhebungen ihre Zahlungen einstellen musste. Nach abgeschlos-
senem Vergleich
1932 dann in Liquidation gegangen.
N
Los 1148
Ausruf 80 €
Leipziger Pappenfabrik AG
Leipzig, Aktie 6.000 Mark 30.6.1923. Gründerak-
tie (Auflage 4500, R 10) EF-VF. #7037. (9)
Großes Hochformat, Vignette mit Fabrikansicht.
Bei der Gründung wurden die Firma Glitzner & Co. in Leipzig-Stötteritz
und die Betriebseinrichtungen der ehemaligen Frohburger Pappenwerke
GmbH übernommen. Fabrikation u.a. von Buchbinderpappen. Die am
9.2.1937 erfolgte Löschung wurde im April 1937 wieder zurückgenom-
men. Endgültig erloschen 1943.
N
Los 1149
Ausruf 100 €
Lichtenberger Terrain AG
Berlin, Aktie 1.000 Mark 20.9.1907. Gründeraktie
(Blankette, R 10) UNC. (27)
Bei uns seit 14 Jahren (!) nicht mehr angeboten ge-
wesen.
Gründung 1907 zwecks Erschließung eines großen Grundstücks im Berli-
ner Stadtbezirk Lichtenberg. Großaktionär war die Evangelische Kirche.
1936 wurde die Gesellschaft aufgelöst, 1943 erloschen.
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Los 1150
Ausruf 200 €
Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg AG
Augsburg, Aktie 1.000 Mark 10.3.1914 (Auflage
9000, R 8) VF. #11938. (16)
Nicht
lochentwertet.
Gründung 1898 unter Vereinigung der vormals Sander‘schen Maschinen-
fabrik Augsburg (gegr. 1840, in der Fabrik vollendete Rudolf Diesel 1897
den ersten Dieselmotor) und der Eisengiesserei und Maschinenfabrik Klett
& Comp. in Nürnberg (gegr. 1841). 1915 Übernahme der LKW-Produktion
von Saurer/Lindau. 1921 übernimmt die Gutehoffnungshütte aus Ober-
hausen (deren Ursprung die 1758 errichtete Eisenhütte St. Antony war) die
Aktienmehrheit bei der Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg. 1923 Er-
werb erster Anteile an der Ferrostaal in Den Haag sowie einer Aktien-
mehrheit an der Zahnräderfabrik Renk in Augsburg. 1971 erwarb MAN von
der Salzgitter AG die finanziell angeschlagene Büssing-Automobil-Werke
AG in Braunschweig (gegr. 1903 durch Heinrich Büssing, dann einer der
größen Hersteller von LKW und Omnibussen in Mitteleuropa), woher das
heutige MAN-Werk für LKW‘s und Busse in Salzgitter stammt. 1979 Zu-
sammenschluß des MAN-Druckmaschinenbaus mit der Roland Offsetma-
schinenfabrik Faber & Schleicher AG in Offenbach/Main. 1980 Übernah-
me von Burmeister & Wain in Dänemark, einem der größten Konkurrenten
im Dieselmotorenbau. 1986 Verschmelzung der MAN Maschinenfabrik
Augsburg-Nürnberg AG auf die Konzernschwester Gutehoffnungshütte
Aktienverein AG und Umfirmierung in MAN AG. Noch heute einer der be-
deutendsten Konzerne im Maschinen-, Anlagen- und Fahrzeugbau. Zwi-
schenzeitlich auch in der Luft- und Raumfahrttechnik tätig, jedoch wurde
die Tochter MAN-Technologie verkauft und in MT Aerospace AG umfir-
miert (wichtiger Zulieferer für die europäische Ariane-5-Rakete). Neben
großen Dieselmotoren konzentriert sich MAN heute auf den Bau von LKW
und Omnibussen, angetrieben vom (seit 2011) Großaktionär VW, der sei-
ne Beteiligungen beim Konkurrenten Scania und bei MAN bald unter ein
Dach bringen will.
N
Los 1151
Ausruf 300 €
Metallwaarenfabrik
vormals Max Dannhorn AG
Nürnberg, Aktie 1.000 Mark Sept. 1897. Gründer-
aktie (Auflage 500, R 9) VF. #260. (72)
Mit Talon.
Gründung 1872 durch Max Dannhorn, 1896 wurde die Metallwarenfabrik
mit ca. 300 Arbeitern in der Kohlenhofstr. 60 in eine neu gegründete AG
eingebracht. Hergestellt wurde Blechspielzeug und damals sehr beliebte
Laterna Magica. Später Produktion von Jugendstil-Serviertabletts und
von in Metall eingefassten Steingutschalen, die von Villeroy & Boch bezo-
gen wurden. 1921 bot der Blechspielzeug-Hersteller Bing-Werke in Nürn-
berg den Dannhorn-Aktionären den Umtausch ihrer in Frankfurt börsen-
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