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nehmen in der Stadt, sondern sogar die erste Aktiengesellschaft der ei-

senschaffenden Industrie im Ruhrgebiet überhaupt. In rascher Folge ent-

standen nun allein in Dortmund weitere 13 Montan-AG’s (im Ruhrgebiet

insgesamt 38), deren letzte die Hütten-AG Leopold war. Von Amerika 1857

ausgehend erreichte eine gewaltige Wirtschaftskrise auch Europa und

machte vor allem den zuletzt gegründeten Firmen, die sich noch nicht ge-

nügend hatten festigen können, schnell den Garaus.

Los 1132

Ausruf 90 €

Huttenlocher AG für

Maschinen- und Apparatebau

Berlin, Aktie 1.000 Mark 18.11.1921 (Auflage

6750, R 10) VF+. #2769. (56)

Gründung 1921 zur Weiterführung des Betriebes der Huttenlocher & Krog-

mann GmbH. Herstellung insbesondere von Flüssigkeitsstandmessern

(Huttenlocher-Stand- und Inhaltsmesser für größere Behälter), Motorrad-

Bremsnaben u.a. Apparaten der Präzisionstechnik sowie Kleinapparate-

bau. Es bestanden Abteilungen zur Herstellung von Schweröl-Vergasern,

Motorrädern und eine für Gießerei. 1927 Eröffnung des Konkursverfah-

rens, 1929 erloschen.

Los 1133

Ausruf 90 €

Industriebau AG

Berlin, Actie 1.000 Mark 15.10.1920 (Auflage

3000, R 10) EF-VF. #6742. (56)

Mit Aufkleber: Vereinigte Kunstanstalten AG Kauf-

beuren / Abteilung Buchdruck. Nicht aus Reichs-

banktresor, Einzelstück aus Nachlass.

1872 gründen Otto Held und August Francke in Berlin eine Bauunterneh-

mung. Bald werden mehrere hundert Mitarbeiter beschäftigt, weil man mit

der Ausführung bedeutender Bauten betraut wird: Held & Francke baut das

Reichsversicherungsamt (bis 1887), den Preußischen Landtag (bis 1899),

den Berliner Dom (1894-1900) sowie die Zantrale der Deutschen Bank in

der Mauerstraße. Nach der Umwandlung in eine AG im Jahr 1906 kommen

weitere Renommier-Aufträge: die Akademie der Wissenschaften, das Kai-

ser-Friedrich-Museum, der Marstall, die Staatsbibliothek, die Zentrale der

Elektrischen Hoch- und Untergrundbahn. 1921 werden die Geschäftsaktivi-

täten in Süddeutschland in die “Süddeutsche Held & Francke Bauaktienge-

sellschaft” in München mit Ndl. in Stuttgart ausgegründet. Im Jahr 1927 er-

wirbt die finanziell schwache Industriebau AG Berlin-Breslau-Kattowitz (ge-

gründet 1911 als “Schlesische Eisenbetonbau-AG” in Kattowitz und seit

1921 mit Hauptsitz in Berlin) heimlich die Aktienmehrheit bei Held & Frank-

ke, noch im gleichen Jahr fusionieren beide Firmen. In der Weltwirtschafts-

krise gerät die Firma 1929 an den Rand der Insolvenz, die 1930er Kapital-

erhöhung schafft nicht mehr genug Luft, 1931 lassen die Banken das Berli-

ner Stammhaus fallen und stützen nur noch die süddeutsche Tochterge-

sellschaft. Die Aktien der Süddeutsche Held & Francke Bauaktiengesell-

schaft gehen aus der Konkursmasse an die Maffei’sche Erbengemein-

schaft. Das Unternehmen etabliert sich am Markt so gut, daß 1940 der Na-

menszusatz “Süddeutsche” entfällt. 1950-65 dehnt sich die Held & Francke

AG deutschlandweit aus und baut ein starkes Auslandsgeschäft auf. 1990

erwirbt die Philipp Holzmann AG nahezu alle Aktien. Mit deren Insolvenz im

Jahr 2002 ist auch das Schicksal von H&F endgültig besiegelt.

Los 1134

Ausruf 60 €

Jos. Feldl AG Elektrotechnische

Werkstätte und Installation

München, Aktie Lit. A 1.000 Mark 16.5.1923.

Gründeraktie (Auflage 12500, R 10) VF. #7389.

(67)

Fleckig. Mit kpl. Kuponbogen.

Gründung April 1923 zur Fortführung der Firma Jos. Feldl oHG. Repara-

tur, Bau und Vetrieb elektrischer Maschinen und Apparate. Im Okt. 1924

wurde die Liquidation beschlossen, im Febr. 1925 erloschen.

N

Los 1135

Ausruf 120 €

Kaiserlich Japanische Regierung

Berlin/Hamburg/Frankfurt/Köln/München, 4 %

Sterling-Anleihe 100 £ Jan. 1906 (Blankette, R 10)

EF. (11)

Den Aufstieg zur Großmacht finanzierte Japan nach

1900 über die westlichen Kredite. Gehalten wurde die-

se Anleihe im Nominalbetrag von 50 Mio. £ von: Bank

für Handel und Indsutrie, Bayerische Hypotheken- und

wechselbank, Born & Busse, Delbrück Leo & Co.,

Deutsch-Asiatische Bank, Deutsche Bank, Dresdner

Bank, Nationalbank für Deutschland, Norddeutsche

Bank in Hamburg, Sal. Oppenheim jr. & Co., A.

Schaaffhausen’shger Bankverein, Jacob S. H. Stern,

M.M. Warburg & Co. Druck der Reichsdruckerei.

Los 1136

Ausruf 60 €

Klein, Schanzlin & Becker AG

Frankenthal, Aktie 100 RM Mai 1928 (Auflage

5600, R 9) EF. #6982. (18)

Nicht

lochentwertet.

Gründung 1871 als Armaturenfabrik. In den folgenden Jahren wurde das

Produktionsprogramm um Dampfmaschinen, Pumpen, Filterpressen und

Kompressoren ergänzt. Seit 1887 AG. 1924-34 Übernahme von Zweigbe-

trieben in Homburg/Saar, Nürnberg, Pegnitz, Oschersleben/Bode, Bre-

men und Leipzig. 1988 Umfirmierung in KSB AG. Mit 35 Produktionsstät-

ten in 19 Ländern heute einer der größten Pumpenhersteller der Welt.

N

Los 1137

Ausruf 220 €

Kölnische Bergwerks-Gesellschaft

Köln, Actie 5 x 1 £ = 5 x 6 Thaler April 1853 (R 8)

EF-VF. #3726. (36)

Das Kölner Büro befand sich in der Wollküche 10.

Zweisprachig deutsch/englisch. Originalunterschrif-

ten. Dekorativ mit zwei Wappen. Abheftlochung.

In England gegründete Minengesellschaft, die mit einem Aktienkapital von

120.000 Pfund bzw. 800.000 Thaler ausgestattet wurde. Es sollten Kupfer,

Blei, Blende und andere Mineralien im Preußischen Rheinland gewonnen

werden. Zu dieser Zeit war ein ausländisches Engagement im deutschen

Bergbau nicht ungewöhnlich, z.B. auch im Taunus (Taunus Lead and Sil-

ver Mining), im Siegerland (The Grat Consolidated Wildberg Mines) und im

Schwarzwald (Kinzigthal Mining Corporation). Bedeutende Erfolge sind

unseres Wissens nicht erzielt worden.

Los 1138

Ausruf 60 €

Kölnische Hausrenten AG

Köln, Actie 1.000 Mark 31.12.1904. Gründeraktie

(Auflage 1200, R 8) VF. #1889. (20)

Faksimile-Unterschriften Peter-Josef und Ludwig

Stollwerck. Sehr dekorativ.

Verwaltung der Grundstücke Hohestraße, Am Hof und Sporergasse. 1910

Umfirmierung in Stollwerckhaus-AG, 1938 Verschmelzung auf die Gebr.

Stollwerck AG.

N

Los 1139

Ausruf 200 €

Königreich Westphalen

Kassel, 4 % Obl. Lit. A. 100 Franken 10.2.1810

VF. #49312. (41)

Gemäß Königlichem Dekret von 1808 wurde eine

Staats-Anleihe von 20 Mio. Franken aufgenommen,

um die “an das französische Gouvernement noch

schuldigen Rückstände an außerordentlichen Kriegs-

steuern und ordentlichen Einkünften des Königreichs

abzutragen”. Als Sicherheit des Kapitals und der Zin-

sen dienten “sämtliche Einkünfte des Königreichs,

die Einkünfte der Amortisations-Kasse und die der

Forsten”. Marionetten-König des Kunstgebildes “Kö-

nigreich Westphalen” war Napoelons Bruder Jerome.

Es handelte sich hierbei um eine Zwangsanleihe, mit

der Napoleons Geldeintreiber alle vermögenden Ein-

wohnern der besetzten deutschen Lande zu Investo-

ren machten, ob sie nun wollten oder nicht. Als Na-

poleon geschlagen war und das künstliche König-

reich zerfiel, fühlte sich für die Rückzahlung der An-

leihe niemand mehr zuständig. Mit drei Kuponbögen.

Das Königreich Westphalen ging 1807 aus den nach dem Tilsiter Frieden

von Preußen abgetretenen linkselbischen Besitzungen und annektierten

Gebieten seiner Verbündeten (Braunschweig, Corvey, z.T. Kurhessen) her-

vor. König wurde Napoleons jüngster Bruder Jerome. Es bestand aus 8

Départements: Elbe, Saale, Harz, Oker, Leine, Werra, Fulda und Weser.

1810 wurde Hannover (ohne Lauenburg) einverleibt. Nach wiederholten

Unruhen, einem Aufstand 1809 und der Rückkehr von nur einem Zehntel

der Armee aus Russland hörte das Königreich 1813 auf zu bestehen.

N

Los 1140

Ausruf 150 €

“KOSMOS”

Mit- und Rückversicherungs-AG

Berlin, Aktie 1.000 Mark 1.12.1920. Gründeraktie

(Auflage 3000, R 9) VF+. #2692. (34)

Schon 1936 bei der Fusion offenbar einfach verges-

sen worden, nur 9 Stücke wurden 2003 gefunden.

Gründung 1920. Umbenannt 1922 in Friedrich Wilhelm Transport- und

Rückversicherungs-AG. Nach Übernahme der Aktienmehrheit durch die

Gerling-Versicherung 1936 zusammen mit weiteren 18 bis dahin im Ger-

ling-Konzern selbständig arbeitenden Versicherungsgesellschaften zur

“GERLING KONZERN Allgemeine Versicherungs-AG” fusioniert. 2006

wurde Gerling mit seinen weltweit über 6.000 Mitarbeitern von der Talanx-

Gruppe (HDI-Konzern, Hannover) übernommen.

Los 1141

Ausruf 75 €

Kunstanstalt Daehne AG

Leipzig, Aktie 1.000 Mark 7.4.1923. Gründeraktie

(Auflage 12000, R 10) EF. #5009. (9)

Mit Kupons.

Druckerei für Kunstblätter und Bilder sowie Kunstverlag in Leipzig-Neu-

schönefeld (Konradstr. 36/38). Bereits 1925 wieder in Konkurs.

N

Los 1142

Ausruf 350 €

Landwirthschaftliche Handelsgesellschaft

Paderborn, Aktie 200 Mark 10.1.1896. Gründe-

raktie (Interimsschein,

R 11

) EF-VF. #45. (55)

50 Mark wurden 1896 eingezahlt,1898 folgten drei

weitere Einzahlungen von je 50 Mark. Ausgestellt auf

Herrn Kaufmann L. A. Kersting in Paderborn. Seit

Jahren nur 2 Stücke (#45 und 46) bekannt.

Gründung 1895 zum Betrieb und Vermittlung von Kaufs- und Verkaufsge-

schäften, insbesondere solcher, die mit der Landwirtschaft verknüpft sind.

Stellvertretender AR war Freiherr Cl. von Fürstenberg.

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