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Außerdem an der 1907 gegründeten Wilhelmsbau AG beteiligt. 1971 Fu-

sion mit der Brauerei Dinkelacker (gegr. 1888) zur Dinkelacker-Wulle AG.

Umfirmiert 1980 in Dinkelacker Brauerei AG und 1996 in Dinkelacker AG.

Großaktionär der bis heute in Stuttgart und Frankfurt börsennotierten AG

ist die Gabriel Sedlmayr Spaten-Franziskaner-Bräu KGaA, München.

Los 1261

Ausruf 80 €

Braunkohlen- und Chemische Industrie-AG

Berlin, Aktie 1.000 Mark 17.8.1921. Gründeraktie

(Auflage 1000, R 9) VF. #62. (26)

Die Gründeraktie war vorher vollkommen unbekannt,

lediglich 7 Stück wurden im Reichsbankschatz ge-

funden. Randschäden und kleine Einrisse fachge-

recht restauriert.

Gegründet 1921 unter Führung des Berliner Bankiers Max Rosenthal mit

Sitz in Berlin, 1923 Sitzverlegung nach Wellmitz (Kreis Krossen a. Oder).

Betriebsgrundlage des Unternehmens war die sog. “Wellmitzer Braunkoh-

le”, die für die Gewinnung chemischer Grundstoffe, vor allem Huminsäu-

ren, besonders geeignet ist. Über die Gewerkschaft Steinkohlenwerk

Langgutszeche besaß die Ges. mit den Wellmitzer Braunkohlenwerken

(Gew. Hassia) eine eigene Rohstoffbasis. Ende 1922 ging eine Beize- und

Farbenfabrik in Betrieb. Mangels Betriebsmitteln 1925 Betriebseinstellung,

1931 wurde die AG von Amts wegen gelöscht. Aktuell lebt der auf Braun-

kohle gebaute Ort Wellmitz nahe dem heutigen Eisenhüttenstadt in großer

Sorge: Vattenfall plant hier die Einrichtung weiterer Braunkohlentagebaue.

Los 1262

Ausruf 80 €

Braunkohlenabbau-Verein „zum Fortschritt“

Meuselwitz/Thür., Aktie 1.000 RM 30.11.1928

(Auflage 549, R 9) EF. #915. (34)

Nur 7 Stück lagen im Reichsbankschatz.

Gründung 1858. Betrieb von Braunkohlenbergbau im Heinrich- und Wil-

helmschacht sowie im Germania-Bergwerk. Neben den Tief- und Tage-

bauen auch Betrieb von Brikettfabriken und Ziegeleien sowie einer Land-

wirtschaft. Ab 1899 in großem Stil Hinzuerwerb weiterer Kohlenfelder. Die

Gesellschaft gehörte der Mitteldeutschen Braunkohlen-Syndikat GmbH in

Leipzig sowie der Kohlenhandelsgesellschaft Riebeck-Meuselwitz an.

Börsennotiz Leipzig, mit meist zweistelligen Dividenden hoch rentabel.

1947 Enteignung durch das Land Thüringen, weshalb der Firmensitz 1949

nach Rheine (Westf.) und 1958 nach Kassel (zur mit 95 % beteiligten Win-

tershall AG) verlegt wurde. Seit 1968 in Liquidation.

N

Los 1263

Ausruf 120 €

Braunschweigische

Landes-Eisenbahn-Gesellschaft

Braunschweig, 3,5 % Genußrechtsurkunde 50

RM Jan. 1926 (R 8) VF. #445. (6)

Gründung 1884. Sukzessive Betriebseröffnung ab 1886. Neben der erst in

den letzten Jahren sukzessive abgebauten Braunschweiger Ringbahn wur-

den die Strecken Braunschweig-Nord-Derneburg-Seesen (75 km), Hohe-

weg-Wolfenbüttel (4 km) und die Schuntertalbahn Braunschweig-Gliesma-

rode-Flechtorf-Fallersleben (25 km) betrieben. Zur Finanzierung der Schun-

tertalbahn erfolgte 1901 eine Kapitalerhöhung. Im Zuge des Aufbaus der

Reichswerke AG Hermann Göring (Salzgitter Stahlwerke) wurde die Braun-

schweig. Landes-EB zum 1.1.1938 verstaatlicht, die Aktien wurden 1:1 in

Reichsbahn-Schatzanweisungen getauscht. Unentwertete Aktien (wie das

vorliegende Stück) wurden bei diesem Umtausch vergessen und zählen

deshalb zu den größten Raritäten unter den deutschen Eisenbahn-Aktien.

Los 1264

Ausruf 80 €

Bürgerliches Brauhaus

Bonn, Aktie 1.000 Mark 30.9.1905 (Auflage 400,

R 8) EF. #1354. (32)

Die Ges. wurde mit einem Kapital von 1,6 Mio. Mark

gegründet, eingeteilt in 1.600 Aktien à 1.000 Mark.

Das Aktienkapital wurde zwar voll passiviert, ausge-

geben waren jedoch nur 1.200 Aktien, da nicht mehr

Kapital benötigt wurde. Für 400.000 Mark gab es In-

terimsscheine, die zunächst mit 25 % eingezahlt

wurden. Erst als diese Aktien voll bezahlt wurden, er-

folgte der Druck von Aktien mit dem Datum von

1905, nummeriert zwischen 1201 und 1600.

In der 1897 gegründeten AG gingen die Brauerei zum Bären Franz Josef

Gervers Nachf., die Adler-Brauerei Otto Wolter und die Brauerei Herm.

Aug. Wirts auf. Die Braustätte lag in der Bornheimer Straße 42. 1950 Um-

firmierung in Kurfürsten-Bräu AG. Nach und nach erwarb die Dortmunder

Union-Brauerei über 98 % der Aktien. 1990 im Großaktionär Brau und

Brunnen AG aufgegangen und noch für ganz kurze Zeit unter dem alten

Namen als Grundstücksgesellschaft fortgeführt.

N

Los 1265

Ausruf 150 €

C. Lorenz AG Telephon- und Telegraphen-

Werke Eisenbahnsignal-Bauanstalt

Berlin, Aktie 10.000 Mark 7.12.1922 (Auflage

2000, R 8) VF+. #65961. (17)

Ungewöhnlich schöne Umrandung mit Blattwerk.

1880 gründete Carl Lorenz in Berlin eine Telegraphenbauanstalt. Die Her-

stellung von Morseapparaten und Streckenläutwerken für die Eisenbahn

wuchs bald rasant, doch nur 10 Jahre nach der Gründung starb Lorenz.

Seine Witwe verkaufte das Unternehmen, das dann 1906 in die “C. Lorenz

AG, Telephon- und Telegraphenwerke Eisenbahnsignal-Bauanstalt” umge-

wandelt wurde. Ab 1908 werden auch drahtlose Sendeanlagen für Marine

und Heer gebaut, 1909 richtet die Firma eine Versuchsfunkstelle in Ebers-

walde ein (aus der ab 1919 probeweise auch Rundfunk gesendet wird),

1917 wird der neue Firmenkomplex in Tempelhof bezogen. 1922 werden

die ersten Rundfunksender und -Empfänger hergestellt, 1940 erfolgt zur

Verstärkung dieses Bereiches die Übernahme des Konkurrenten G.

Schaub Apparatebau GmbH in Pforzheim. Schon 1930 hatte zuvor die In-

ternational Telephone & Telegraph Corporation (ITT) in New York die Ak-

tienmehrheit erworben und hielt schließlich 98 %. 1956-1958 verschmel-

zen die Standard Elektrizitäts-Gesellschaft AG, die C. Lorenz AG, die Mix

& Genest AG, die Telephonfabrik Berliner AG, die Süddeutsche Apparate-

Fabrik GmbH und die G. Schaub Apparatebau-GmbH zur Standard Elek-

trik Lorenz AG (SEL). Diese steigt mit der Übernahme der Graetz KG 1961

auch in die Fernsehgeräteproduktion ein. 1987 verkauf ITT die Beteiligung

an die französische Cie. Générale d’Electricité (CGE), die zusammen mit ei-

genen Telekommunikationsaktivitäten daraus die Alcatel N.V. formt. 1993

wird die Standard Elektrik Lorenz AG umbenannt in Alcatel SEL AG. Nach

der Fusion von Alcatel und Lucent Technologies 2006 ermeute Umfirmie-

rung in Alcatel-Lucent Deutschland AG. Der Bereich Bahnsicherungstech-

nik, der über ein Jahrhundert lang Stellwerke, Signale, Weichenantriebe

und Zugbeeinflussungssysteme geliefert hatte, wird 2007 an den Thales-

Konzern verkauft, der zuvor 1996 auch schon die Bereiche Alcatel Air Na-

vigation Systems und SEL Verteidigungssysteme übernommen hatte.

Los 1266

Ausruf 150 €

C. Lorenz AG

Berlin, Aktie 1.000 RM 20.9.1928 (Auflage 2700,

R 9) EF. #22361. (38)

Nur 7 Stück lagen im Reichsbankschatz.

N

Los 1267

Ausruf 250 €

Chemnitzer Actien-Spinnerei

Chemnitz, Aktie 1.000 Mark 22.10.1918 (Auflage

300,

R 11

) VF-F. #960. (34)

Nur 2 Stück lagen im Reichsbankschatz. Das letzte

zur Verfügung stehende Stück.

Altes, bereits 1857 gegründetes Textilunternehmen, das in Alt-Chemnitz

zwei Spinnereien neu errichtete. Hergestellt wurden Garne und Zwirne,

außerdem auf weiteren Verarbeitungsstufen vorzugsweise Unterwäsche.

Bereits 1913 wurde wegen aufgelaufener Verluste eine Sanierung mit ei-

nem Kapitalschnitt 5:1 erforderlich, dessen Durchführung sich wegen

kriegsbedingter Pausen bis 1919 hinzog. Eine ungezügelte Beteiligungs-

politik in den 1920er Jahren hatte erneut hohe Verluste zur Folge und er-

zwang schließlich 1929 die Liquidation dieser in Leipzig und Dresden bör-

sennotierten AG.

N

Abb. S. 132 Los 1268

Ausruf 250 €

Commerz- und Privat-Bank AG

Hamburg, Aktie 100 RM Mai 1927 (Auflage 70000,

ausgegeben zum Umtausch der 60-RM-Aktien, R

9) EF-. #96538. (18)

Gründung 1870 in Hamburg als “Commerz- und Disconto-Bank”, 1920

Umfirmierung wie oben wegen Fusion mit der Mitteldeutschen Privatbank

in Magdeburg. 1929 Angliederung der Mitteldeutschen Creditbank in Ber-

lin und Frankfurt/Main. 1932 Übernahme des Barmer Bank-Vereins. Die

Bank besaß jetzt reichsweit über 400 Geschäftsstellen. 1940 Abkürzung

der Firmierung auf “Commerzbank AG”. 1952 auf alliierte Anordnung in

drei Nachfolgebanken zerschlagen, die 1958 unter gleichzeitiger Sitzver-

legung nach Düsseldorf wieder zusammengeführt wurden, weitere Haupt-

verwaltungen verblieben in Frankfurt/Main und Hamburg. Erst 1990 Verle-

gung des juristischen Sitzes nach Frankfurt/Main. 1993 Fusion mit der bis

dahin getrennt geführten Berliner Commerzbank AG. Nach Übernahme

des jahrzehntelangen Erzkonkurrenten Dresdner Bank seit 2008 die Nr. 2

im deutschen Bankgewerbe.

Los 1269

Ausruf 100 €

Commerz- und Privat-Bank AG

Jamaica, N.Y., Namenskreditbrief 2.000 RM

29.11.1938 (R 10) VF. #71681. (38)

Ausgestellt von der Travelers Ticket Agency Inc. für

Frau Paula Budelmann, Hausfrau aus Jamaica N.Y.

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Los 1270

Ausruf 150 €

Crimmitschauer Tricotagen-Fabrik GmbH

Leitelshain, Anteil-Schein 5.000 Mark 1.8.1901.

Gründeranteil (Auflage

nur 48 Stück

, R 8) EF-VF. (59)

Ausgestellt auf und als Geschäftsführer original un-

terschrieben von Hermann Fiedler in Leitelshain.

Hochdekorative Umrahmung im Historismus-Stil mit

Putten. Originalunterschriften Schönherr und Fiedler.

Gegründet 1901 in Crimmitschau, damals mit fast 100 Textilbetrieben ei-

ne der Hochburgen der deutschen Textilindustrie. Denkwürdiges spielte

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