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Gründung 1872. Normalspurige Eisenbahn Eutin-Schwartau-Lübeck (31

km, eröffnet 1873) mit Abzweig Gleschendorf-Ahrensbök (8 km, eröffnet

1886). In Lübeck wurde der Bahnhof der Lübeck-Büchener Bahn mitbe-

nutzt, in Eutin der Preussische Staats-Bahnhof. Seit 1883 in Berlin bör-

sennotiert. Letzte Großaktionäre waren mit 26% der Staat Preußen und

mit 44% die Hansestadt Lübeck, 1941 wurde die Bahn verstaatlicht und

von der Reichsbahn übernommen (Bareinlösung der noch umlaufenden

Aktien zu 105%).

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Los 1305

Ausruf 200 €

Fabrik feuerfester und

säurefester Producte AG

Bad Nauheim, Actie 1.000 Mark Jan. 1891. Grün-

deraktie (Auflage 1000, R 8) VF+. #266. (10)

Dekorativ, mit Originalunterschriften.

Gründung 1891 in Bad Nauheim unter Übernahme der Fabrik von E. Boe-

ing für feuerfeste und säurefeste chemisch-technische Produkte sowie

keramische Erzeugnisse. Sitzverlegungen 1897 nach Vallendar, 1904 nach

Berlin. 1901 ging die in Berlin börsennotierte AG spektakulär pleite. Es

stellte sich heraus, daß Generaldirektor Leo Otto Boeing jeden verfügba-

ren Pfennig in neue Fabrikgebäude investiert hatte, diese zu weit über-

höhten Werten bilanzierte und damit aus Scheingewinnen seine Tantie-

men und Dividenden zahlte. Die Bilanzfälschungen waren so dreist, daß

Boeing anschließend wegen Untreue und Konkursvergehen zu 4 Jahren

Gefängnis verurteilt wurde. Die AG war nicht sanierungsfähig, die Werke

wurden 1902 an die AG für Glasindustrie vorm. Friedr. Siemens in Dres-

den verkauft.

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Los 1306

Ausruf 80 €

Fakta Industrie-, Reise-

und Handelsverkehr-AG

Düsseldorf, Aktie 10.000 Mark 2.8.1923. Gründe-

raktie (Auflage 600, R 9) EF-VF. #564. (11)

Dekorative Zierumrandung mit stilisierten Paradies-

vögeln. Nur 10 Stück lagen im Reichsbankschatz,

vorher nicht bekannt gewesen.

Gegründet 1923. Abschluß von Treuhandgeschäften aller Art für Industrie-

, Reise- und Handelsverkehr. 1926 für nichtig erklärt.

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Los 1307

Ausruf 100 €

Filzfabrik AG

Fulda, Aktie 100 RM Jan. 1931 (Auflage 1000,

R 11

) VF. #180. (52)

Nur 2 Stück lagen im Reichsbankschatz.

1881 gründen Carl und Richard Müller die Filz- und Plüschfabrik in Fulda,

die 1889 in eine AG umgewandelt wird. 1939 wird die Familie Wirth Groß-

aktionär und setzt voll auf technische Innovation. 1951 Umwandlung in ei-

ne GmbH & Co. Seit 1955 Zulieferer maßgeschneiderter Lösungen für

Dämmung und Lärmschutz für die Automobilindustrie. 1958 Aufnahme der

Produktion von Vliesstoffen, zunächst für die Bekleidungsindustrie, später

auch für Automotive und Filtration. 1962 produziert die Filzfabrik den er-

sten Nadelfilz-Bodenbelag in Deutschland, bis heute ein Renner und nun-

mehr in 6 Qualitäten und 121 Farbabstimmungen erhältlich. 1970 ergänzen

Schneid- und Stanzartikel aus Schaum, Kork, Gummi und Kunststoffen

das Produktprogramm. 1975 Beginn der Serienproduktion synthetischer

Filtermedien für die Automobilindustrie. Heute der größte Wollfilz-Herstel-

ler der Welt und einer der führenden Spezialisten für technische Textilien.

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Los 1308

Ausruf 150 €

Flugverkehr Halle AG

Halle a. S., Interimsschein 300 RM 1.3.1926 (R 9)

EF. #67. (10)

Ausgestellt auf die Firma Weise Söhne, Halle a/Saa-

le. Schöne Umrahmung aus Blütenknospen. Kleinfor-

matig. Nur 8 Stück lagen im Reichsbankschatz.

Gegründet 1925 durch private und institutionelle Interessenten aus der

Region mit einem Kapital von 160.000 RM zwecks Errichtung von Flug-

platzanlagen in Halle und Umgebung, An- und Verkauf von Flugzeugen,

Betrieb von Luftverkehrslinien und Beförderung von Personen und Gütern

mit Flugzeugen, Vermietung von Flugzeugen und Fluggerät. 1929 umbe-

nannt in Flugsport Halle AG und Änderung in ein gemeinnütziges Unter-

nehmen, welches dem Betrieb des Sportflugplatzes Halle-Nietleben sowie

der Förderung des Flugwesens und der Leibesübungen dienen sollte.

Nach dem 2. WK setzte sich die flugsportliche Entwicklung am Platz von

1952 bis 1968 fort.

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Los 1309

Ausruf 400 €

Freyburger Mühlenwerke

H. Hintze & Co. KGaA

Freyburg a.d.Unstrut, Actie 1.000 Mark

29.11.1889. Gründeraktie (R 10) VF+. #644. (66)

Schöner G&D-Druck. Einzelstück aus dem Reichs-

bankschatz.

Das bekannteste Produkt aus Freyburg ist ohne Zweifel der damals noch

“Champagner” genannte Sekt, der schon bei Gründung dieser Gesell-

schaft Weltgeltung besaß, in alle Kontinente exportiert wurde und heute

als “Rotkäppchen-Sekt” das mit Abstand erfolgreichste Markenprodukt

ist, das die DDR überlebte. Im Schatten der Mitte des 19. Jh. gegründe-

ten Champagnerfabrik gab es in Freyburg aber noch viel mehr bedeuten-

de Industrie, u.a. diese uralte Handelsmühle an der Unstrut, die 1889 für

ganz kurze Zeit als Aktiengesellschaft betrieben wurde.

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