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Gründung 1898 durch den Staat Preußen, die Provinz Sachsen und den

Kreis Stendal. 12,6 km lange Bahn von Stendal nach Arneburg, eröffnet

1899 in 1.000-mm-Spur, 1913/14 Umspurung auf Normalspur (1.435 mm).

1924 durch Fusion in der Stendaler Kleinbahn-AG (vorher Kleinbahn-AG

Stendal-Arendsee, ab 1942 Stendaler Eisenbahn-AG) aufgegangen. 1946

Enteignung und Übernahme durch die Sächsische Provinzbahnen GmbH,

1948 vom VVB des Verkehrswesens Sachsen-Anhalt übernommen, ab

1.4.1949 gehörte die Stendaler Eisenbahn zur Deutschen Reichsbahn. Die

Strecke Stendal-Arneburg wurde 1972 für den Gesamtverkehr stillgelegt,

aber nicht für immer: Ein Teil der Trasse wurde ab 3.1.1977 für die Strecke

Borstel-Niedergörne benutzt, die als Anschlußbahn für das nie in Betrieb

gegangene Kernkraftwerk Stendal bestimmt war und bis Ende 1995 auch

Personenverkehr ab Bahnhof Stendal besaß. Heute ist die Bahn an die

Stadt Arneburg verpachtet, sie wird für Holztransporte zur Zellstoff Sten-

dal GmbH in Niedergörne benutzt.

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Los 1353

Ausruf 75 €

Klosterkellerei Pegau, Holfert & Co. AG

Pegau, Aktie 20 RM 26.5.1925 (Auflage 7200, R 7)

EF. #7002. (72)

Gegründet 1922 zwecks Betrieb einer Obstweinkellerei, Schaumweinkel-

lerei und Obstkonservenfabrik. 1926 nach Verlust des halben Aktienkapi-

tals wurde mit den Gläubigern der Ges. ein außergerichtlicher Vergleich

abgeschlossen. 1929 Konkurseröffnung, 1932 Firma erloschen.

Los 1354

Ausruf 30 €

Kraftversorgung Rhein-Wied AG

Neuwied, Aktie 1.000 RM 8.7.1927 (Auflage 1000,

R 4) EF. #1443. (47)

Gründung 1924 durch den Kreis Neuwied und die AG für Energiewirt-

schaft (vormals Eisenbahn-Baugesellschaft Becker & Co.). Neben der E-

nergie- und Wasserversorgung des Kreises Neuwied und dreier Gemein-

den im Kreis Mayen-Koblenz früher auch Betrieb der 19,7 km langen Stra-

ßenbahn Oberbieber-Neuwied-Engers-Gladbach (1949/51 auf O-Bus-Be-

trieb umgestellt) sowie von Omnibuslinien. Zuletzt wurden auch 595 km

Breitbandkabelleitungen betrieben. Aktionäre waren die Lahmeyer AG

(RWE-Konzern) mit 70 % und der Kreis Neuwied. Mitte 2001 mit der Main-

Kraftwerke AG (Frankfurt/Main), der Kraftwerk Altwürttemberg AG (Lud-

wigsburg) und der AfE Ges. für Energiewirtschaft mbH (Bad Homburg) zur

Süwag Ernergie AG (Sitz Frankfurt/Main) verschmolzen.

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Los 1355

Ausruf 150 €

Kreditbank Gladbach AG

M. Gladbach, Aktie 1.000 RM Sept. 1941 (Auflage

250, R 10) EF. #44. (34)

Nur 3 Stück lagen im Reichsbankschatz.

Gründung 1922 als “Kreisbank Gladbach AG”, 1941 umbenannt in “Kre-

ditbank Gladbach AG”, seit 1985 “Gladbacher Bank AG von 1922”. Noch

heute bestehende Universalbank im Verbund der Volksbanken und Raiff-

eisenbanken mit der Aufgabe, die mittelständische Wirtschaft in der Re-

gion Mönchengladbach zu fördern. Neben der Hauptbank Zweigstellen in

M.-Waldhausen, M.-Viehhof, Rheydt und Viersen. Großaktionär mit fast

18% ist die WGZ-Bank.

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Los 1356

Ausruf 200 €

Kreis Altenaer Schmalspur-

Eisenbahn-Gesellschaft

Oberrahmede, Actie Lit. A 1.000 Mark 15.9.1887.

Gründeraktie (Auflage 880, davon aber 1943 etwa

die Hälfte in Sammelaktien verbrieft, R 8) VF.

#331. (37)

Gründung 1886 in Altena, ab 1905 in Lüdenscheid ansässig. Erste Strecke

Altena-Lüdenscheid (14,5 km Schmalspur). Bis 1905 wuchs das Strek-

kennetz im Kreis Lüdenscheid auf 41 km an, dazu kamen folgende Strek-

ken: Lüdenscheid-Augustenthal-Werdohl; Schalksmühle-Halver; Verbin-

dung Lüdenscheid zum DR-Bahnhof. 1953 Vergleichsverfahren. Strecken

von 1949 bis 1967 bis auf 700 m Restgleis sukzessive stillgelegt. 1976

Umfirmierung in Märkische Eisenbahngesellschaft.

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Los 1357

Ausruf 120 €

Land Bayern

München, 3,5 % Schuldv. 100.000 RM 30.6.1941

(R 10) EF-VF. #178. (16)

Ausgegeben u.a. auf Grund des Gesetzes zur Be-

kämpfung der Arbeitslosigkeit in Bayern von 1933

und des Gesetzes über das außerordentliche Woh-

nungsbauprogramm 1934.

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Abb. S. 141 Los 1358

Ausruf 125 €

Lehniner Kleinbahn-AG

Lehnin, Aktie 1.000 Mark 4.12.1899. Gründeraktie

(Auflage 600, R 5) EF. #85. (42)

Gründung 1899, Konzession auf unbeschränkte Zeitdauer. Normalspurige

Bahn Groß Kreutz-Lehnin (12 km). Aktionäre waren der Preußische Staat,

die Provinz Brandenburg, der Kreis Zauch-Belzig. Den Betrieb führte das

Landesverkehrsamt Brandenburg. 1949 Deutsche Reichsbahn. 1965 Ein-

stellung desReiseverkehrs, 1967 Einstellung des Güterverkehrs und Ab-

bau der Strecke.

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Los 1359

Ausruf 120 €

Leipziger Bierbrauerei zu Reudnitz

Riebeck & Co. AG

Leipzig, 5 % Teilschuldv. 500 RM Dez. 1936 (Auf-

lage 2760, R 9) EF. #5857. (52)

Originalunterschriften. Nur 8 Stück lagen im Reichs-

bankschatz.

Geschichte siehe Los 1146.

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Abb. S. 144 Los 1360

Ausruf 150 €

Leipziger Messe- und Ausstellungs-AG

Leipzig, Aktie 10.000 RM 15.7.1942 (Auflage

nur

10 Stück

, die sämtlich im Reichsbankschatz la-

gen, R 9) EF. #60. (20)

Gründung 1923 zwecks “Förderung der Leipziger Messe mit dem ge-

meinnützigen Ziel der Hebung der deutschen Warenausfuhr durch Be-

schaffung und Vermietung von Räumen und Plätzen zur Ausstellung von

Industrie-Erzeugnissen.” Die Weltwirtschaftskrise traf die Leipziger Messe

so hart, daß sie 1933 ihre Grundstücke, sonstige Sachanlagen und das

Umlaufvermögen (soweit nicht für Durchführung des Messebetriebes un-

bedingt erforderlich) an das Leipziger Messamt verkaufen musste, das im

Gegenzug nom. 3,85 Mio. Aktien unentgeltlich für eine Kapitalherabset-

zung auf nur noch o,4 Mio. RM zur Verfügung stellte und außerdem auf die

Erfüllung der bestehenden Forderungen verzichtete. Der Messe- und Aus-

stellungs-AG blieb fortan mit knapp 50 Mitarbeitern nur noch die Verwal-

tung und Vermietung der Meßräume in den jetzt verkauften Objekten. Ak-

tionäre waren nunmehr das Leipziger Messamt (ca. 90 %) und die Ham-

burg-Amerika-Linie (HAPAG, ca. 9 %). Zuletzt wurde das Reichsmesse-

amt Leipzig alleiniger Aktionär. 1951 Löschung der AG im Handelsregister.

Die Leipziger Messe dagegen bestand als Frühjahrs- und Herbstmesse

fort und entwickelte sich zu DDR-Zeiten trotz Kaltem Krieg zur wichtigsten

Kontakt-Plattform im Ost-West-Handel.

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Los 1361

Ausruf 180 €

Leonhard Tietz AG

Köln, Aktie 1.000 Mark 28.5.1920 (Auflage 15000,

R 9) VF-F. #41178. (18)

Faksimile-Unterschrift von Gen.-Dir. Alfr. Leonh.

Tietz. Wirtschaftshistorisch bedeutendes Stück, zeit-

weise einer der 30 großen DAX-Werte. Nur 9 Stück

lagen noch im Reichsbank-Tresor.

Gründung der Einzelfirma Leonhard Tietz 1879 in Stralsund als Kurz-,

Weiß- und Wollwarengeschäft. Durch feste niedrige Preise gewann das

Geschäft so viele Kunden, daß es innerhalb weniger Jahre dreimal vergrö-

ßert werden mußte. 1889 Gründung der ersten Filiale in Elberfeld, danach

schlagartige Expansion vor allem im westdeutschen Raum, ab 1929/30

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