

lung der bergrechtlichen Gewerkschaft in eine BGB-Gesellschaft, wo-
durch 1921 die dringend benötigte Ausgabe weiterer 2.500 Anteile mög-
lich wurde. 1934 musste das Bergwerk wegen Problemen in der Wasser-
haltung und Erzmangel geschlossen werden. 1950 wurde die Grube Fin-
stertal von der Sowjetisch-Deutschen AG Wismut wieder aufgefahren, ab-
bauwürdige Vorkommen fand die SDAG Wismut jedoch nicht und über-
gab die Grube für weitere Lagerstättenerkundungen dem Zentralen Geo-
logischen Dienst in Jena, der nach sechs Erkundungsbohrungen die Un-
tersuchungen einstellte und die Einrichtung des Lehr- und Schauberg-
werks Finstertal beschloß, das 1959 eröffnet wurde und bis heute von Be-
suchern befahren werden kann.
N
Los 1368
Ausruf 100 €
Maschinen- und Armaturenfabrik
vorm. H. Breuer & Co.
Höchst a. M., Aktie 1.000 Mark 31.12.1922 (Auf-
lage 2500, R 8) EF-VF. #10298. (66)
Gegründet 1872 als Armaturenfabrik von H. Breuer & Co. in Höchst, 1896
unter Einschluß der früheren Deutsche Wasserwerks-Gesellschaft Um-
wandlung in eine AG. Hergestellt wurden zunächst Armaturen wie Schie-
ber für Gas-, Wasser-, Kanal- und Dampfleitungen. Im Laufe der Jahre
wurde das Fertigungsprogramm erweitert um Rangierlokomotiven, Pum-
pen, Wasserturbinen sowie luft- und wassergekühlte Motoren (besonders
bekannt wurden 2-Zylinder-Zweitaktmotoren in Magirus-Tragkraftspritzen
und 2-Zylinder-Boxermotoren für Stromaggregate der Wehrmacht, aber
auch Flugzeug-, Stern- und Dieselmotoren wurden produziert). 1923 Ak-
tien-Umtausch-Angebot der Buderus’schen Eisenwerke an die Breuer-Ak-
tionäre (3 Breuer-Aktien : 2 Buderus-Aktien). 1930 wurde noch der Betrieb
der Geigerschen Fabrik GmbH in Karlsruhe übernommen (tätig auf dem
Gebiet der Städteentwässerung und Abwasserverwertung). Kurz vor
Kriegsende übernahmen die Breuerwerke 1943 von ihrer Mutter Buderus
auch noch ein Werk in Hirzenhain, wo zuvor Öfen und Badewannen her-
gestellt worden waren, um dort mit Zwangsarbeitern insbesondere den
Panzerkampfwagen VI Tiger zu produzieren. Die Breuerwerke, inzwischen
eine GmbH, wurden 1969 von Kraus-Maffei in München übernommen.
N
Los 1369
Ausruf 250 €
Maschinenfabrik AG vorm. Wagner & Co.
Cöthen, Aktie 1.000 Mark 1.4.1907 (Auflage 200,
R 8) EF-VF. #548. (74)
Sehr hübsche Umrahmung, toller Unterdruck im Stil
eines Maschinentelegrafen. Originalunterschriften Dr.
Paul Wagner (AR-Vors.) und Hartwig Wagner (Vor-
stand). Nur 12 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Bereits 1856 entstand direkt am Bahnhof Köthen eine Herzogliche Eisen-
gießerei, die 1859 vom Berliner Fabrikanten Rudolph Dinglinger übernom-
men wurde. Sein Vorfahr war kein Geringerer als der Emailleur Georg Frie-
drich Dinglinger, Bruder des sächsischen Hofgoldschmieds Johann Mel-
cior Dinglinger, deren Schaffen das Grüne Gewölbe in Dresden die bedeu-
tendsten Stücke aus der Zeit August des Starken verdankt. Direkt angren-
zend gründete 1860 Carl Thiel die älteste Maschinenfabrik der Stadt. Nach
Übernahme der Betriebe durch Julius Wagner erfolgte 1890 die Gründung
dieser AG. Die Fabrik mit 5 massiven Hallen direkt am Bahnhof Köthen be-
saß eine Lokomotivreparaturwerkstatt und fabrizierte Maschinen und Ap-
parate für Papier- und Zellulosefabriken sowie Dampfkessel. In großem
Umfang wurde auch Rohguss an andere Fabriken geliefert, wobei Stücke
bis zum Einzelgewicht von 40 t gegossen werden konnten. Großaktionär
war zuletzt der Jakob-Michael-Konzern, Börsennotiz Berlin und Freiver-
kehr Magdeburg. 1932 Entwicklung der Papierstoffzentrifuge “Erkensator”,
zu deren Produktion die Fabrikanlagen der Banning & Seybold Maschi-
nenbau in Düren übernommen wurden. 1935 Verkauf der Köthener Fabrik-
anlagen an die JUNKERSWERKE, deswegen erhielt Köthen 1937 eine Gar-
nison, einen Flugplatz und eine Fliegertechnische Vorschule. Als Ersatz er-
warb die Maschinenfabrik Wagner eine Maschinenfabrik in Herischdorf i.
Riesengeb., wohin der Firmensitz verlegt wurde, nebst Erwerb der Fabrik-
anlagen der 1854 gegr. Füllnerwerke in Bad Warmbrunn (Verkäufer war die
Linke-Hofmann-Buschwerke AG), wohin die Produktionsanlagen aus Kö-
then weitgehend überführt wurden. Kurz darauf auch Erwerb des ehemali-
gen Eisenhüttenwerkes “Marienhütte” in Kotzenau, wo die nach Verkauf
der Köthener Anlagen fehlende Graugießerei neu eingerichtet wurde. 1939
Umfirmierung in Maschinenfabriken Wagner-Dörries AG, gleichzeitig Ver-
kauf der Papiermaschinenaktivitäten mit den Werken Banning & Seybold
(Düren) und Füllnerwerk (Bad Warmbrunn). Das AG-Handbuch spricht von
einem “einschneidenden Wechsel des Aufgabengebietes”, was konkret
hieß: In dem stark erweiterten Werk in Herischdorf wurden nun Geschütze
hergestellt, u.a. die 15-cm-Schwere Feldhaubitze 18 (Nachbau einer Rhei-
netall-Krupp-Entwicklung). Erneute Umbenennung 1942 in Dörries-Füllner
Maschinenfabriken AG mit Sitz in Bad Warmbrunn. Der Ort heißt nach dem
Krieg jetzt Cieplice Slaskie-Zdroj, die Fabrik wurde von den Polen überno-
men. Die seinerzeit von der Junkers Motorenbau GmbH übernommene e-
hemalige Wagner-Fabrik am Bahnhof in Köthen wurde ab 1951 vom VEB
ABUS Förderanlagenbau genutzt und erst im Sommer 2007 abgerissen.
Los 1370
Ausruf 150 €
Mix & Genest AG
Berlin-Schöneberg, Interimsschein 100.000 RM
31.12.1934 (Auflage
nur 2 Stück, R 11
) EF-VF.
#10. (16)
Ausgestellt auf die Standard Elektrizititäts-Gesell-
schaft AG, Berlin. Maschinenschriftliche Ausführung
mit Originalunterschrift. Nur 2 Stück lagen im Reichs-
bankschatz.
Gegründet 1879, AG seit 1889 als Mix & Genest Telephon-, Telegraphen-
und Blitzableiter-Fabrik, seinerzeit mit ca. 3000 Arbeitern eines der größ-
ten fernmeldetechnischen Unternehmen in Europa. 1948 verlagert nach
Stuttgart, 1954 verschmolzen auf die deutsche ITT-Tochter, die Standard
Elektrizitäts-Gesellschaft AG in Stuttgart (die schon lange über 90 % der
Aktien der in Berlin börsennotierten Ges. besaß), 1998 dann Alcatel SEL
AG, 2007 Alcatel-Lucent Deutschland AG.
N
Los 1371
Ausruf 150 €
Mühldorfer Wasserkraftwerke AG
Treibach, Sammelaktie 10 x 100 RM 16.1.1940
(R 10) EF. #21-30. (27)
Nur 3 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Gegründet 1926 durch die Treibacher Chemische Werke AG zwecks Aus-
nutzung der Wasserkräfte des Mühldorfer Seebaches und des Rückenba-
ches. 1941 Verkauf des Werkes Seebach (Seutterwerke) an die Kärntner
Elektrizitäts-AG.
Los 1372
Ausruf 75 €
Mühlenindustrie-Bank AG
Berlin, Aktie 1.000 RM Sept. 1927 (Auflage 400,
R 10) EF. #35. (5)
Nur 5 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Gründung im Juni 1923 zur Unterstützung der Mühlen bei der Rohstoff-
beschaffung, außerdem Betrieb aller bankmäßigen Geschäfte. Geschäfts-
ansässig Berlin W 35, Potsdamer Str. 111. Auch diese Bank war ein Op-
fer der Banken- und Weltwirtschaftskrise: Im März 1929 wurde die Liqui-
dation beschlossen.
Los 1373
Ausruf 60 €
Niederdeutsche Kalk- und Zementwerke AG
Alfen i.W. (Kr. Paderborn), Aktie 50 RM 1.1.1924
(Auflage 2625, R 9) EF-VF. #1316. (40)
Hochformat, Umrahmung aus Blütenkelchen mit wei-
teren Art-Deko-Elementen. Nur 7 Stück lagen im
Reichsbankschatz.
Gründung 1922 als Niederdeutsche Kalkwerke AG, 1925 Umfirmierung wie o-
ben. Ausbeutung von Kalksteinvorkommen bei Alfen i.W. (Post Nordborchen).
Der Steinbruch hatte sogar einen eigenen Bahnanschluß, dennoch kam der
Betrieb Mitte der 1920er Jahre fast völlig zum Erliegen. Die G.-V. vom
4.9.1929 sollte die Verwaltung zum Verkauf der Liegenschaften ermächtigen.
N
Los 1374
Ausruf 200 €
Norddeutsche Lagerhaus AG
Berlin, Aktie 1.500 Mark 1.4.1889. Gründeraktie
(Auflage 3000, R 9). VF-. #2056. (72)
Abgestempelt für insgesamt 11 Liquidationsraten,
wobei die Aktionäre mit 1.875 RM deutlich mehr als
den Nennwert herausbekamen. Nur 8 Stück lagen im
Reichsbankschatz.
Die Gesellschaft übernahm bei Gründung das von der Dresdner Bank vor-
finanzierte ehemalige Betriebsgelände der Norddeutschen Fabrik für Ei-
senbahnbetriebsmaterial. Zuerst als Lager- und Speicherstätte genutzt,
wurden später die Grundstücke parzelliert, bebaut und weiterveräußert.
Ab 1906 in Liquidation.
Los 1375
Ausruf 80 €
Nordostdeutsche Bank KGaA
Königsberg
i.Pr., Aktie Lit. A. 1.000 Mark
23.10.1922. Gründeraktie (Auflage 50000, R 7)
EF-VF. #41065. (28)
Sehr dekorativ mit vier Vignetten in der Umrandung.
Gründung 23.10.1922. Am 8.12.1924 Eröffnung des Konkursverfahrens.
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Los 1376
Ausruf 250 €
Nürnberger Hercules-Werke AG
Nürnberg, Aktie 100 RM Jan. 1934 (Auflage 720,
R 10) VF+. #2556. (28)
Schöner großer Unterdruck des antiken Helden Her-
cules mit seiner Keule.
Gegründet 1887 unter Übernahme der Nürnberger Velocipedfabrik Carl
Marschütz & Co. als “Nürnberger Velociped-Fabrik Hercules vormals Carl
Marschütz & Co.”. Erzeugnisse: Motorräder, Fahrräder, Motorfahrräder.
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Los 1376
Los 1379