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Gründung im Juni 1936 als Rhein-Mainische Handwerksbau AG, ab 1941:

Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft des Hessischen Handwerks AG.

Grundbesitz 1943: 284 Wohnungen in Wiesbaden, Darmstadt, Rothen-

bergen, Marburg und Niederlahnstein, weitere 168 waren 1943 im Bau,

weitere 398 in Vorbereitung. Heute besitzt die GWH Gemeinnützige Woh-

nungsgesellschaft mbH Hessen, eine Tochter der Helaba, ca. 36.500

Wohnungen.

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Los 1385

Ausruf 150 €

Rheinische Handei-Plantagen-Gesellschaft

Köln, Namens-Anteilschein 1.000 RM 5.11.1931

(hds. überschrieben auf Juni 1929, Auflage 100,

R 9) EF. #282. (29)

Ausgestellt auf Frau Helene Vogeler, Berlin-Halensee,

original unterschrieben von den Vorständen S. Alfred

Oppenheim und Arnold Guilleaume. Nur 8 Stück la-

gen im Reichsbankschatz.

Den Anstoß zur Gründung 1895 unter Führung des Bankhauses Sal. Op-

penheim jr. & Cie. als Deutsche Kolonial-Gesellschaft gab der Diplomat

und Archäologe Max Frhr. von Oppenheim, der 1893 in Deutsch-Ostafri-

ka in der Landschaft Ost-Usambara (dem heutigen Tansania) 15.000 ha

Land erworben hatte. Das Grundkapital von 600.000 M zeichneten vor al-

lem Kaufleute und Industrielle aus Köln und dem Rheinland. Das erwor-

bene Terrain erwies sich zur Anlage der ursprünglich geplanten Kaffee-

plantage als ungeeignet, weshalb es zu einem Landtausch mit der

Deutsch-Ostafrikanischen Gesellschaft (DOAG) und anschließender Anla-

ge der Kaffeeplantage Ngambo kam. Alle übrigen Aktivitäten (so Versuche

zum Anbau von Kautschuk, Chinarinde und Sisal) blieben ebenso erfolg-

los wie die Montan-Gesellschaft mbH, die gemeinsam mit der DOAG nach

Goldfunden in Usambara gegründet worden war. Als Folge des 1. Welt-

krieges mussten die Pflanzungen 1920 den siegreichen Briten übergeben

werden. Die vom Reich schließlich gezahlten Entschädigungen investierte

die RHPG in Beteiligungen an anderen überseeischen Plantagen- und

Handelsunternehmen. Letzter Vorstand bei Kriegsende war der später der

“Bankier Adenauers” genannte Robert Pferdmenges.

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Los 1386

Ausruf 250 €

Rheydter Actien-Bau-Gesellschaft

Rheydt, Actie 1.200 Mark 1.12.1898 (Auflage

nur

100 Stück

, R 10) Rostflecken mit niedrigem

Startpreis berücksichtigt. VF. #438. (17)

Ausgestellt auf Herren Gebr. Heynen zu Rheydt. Ori-

ginalunterschriften. Zuvor völlig unbekannt gewesen;

nur 3 Stück lagen im Reichsbankschatz.

Gegründet 1872 zwecks Bau und Betreuung von Kleinwohnungen im ei-

genen Namen, Ziegeleibetrieb. Grundbesitz (1943; unbebaut): 102.741

qm. Häuserbesitz: Die Gesellschaft hat seit ihrem Bestehen bis Ende 1941

insgesamt 969 Häuser errichtet, davon befanden sich einschließlich der in

Kaufanwartschaft begebenen Häuser noch 576 Häuser in eigenem Besitz.

1990/1991 Übernahme durch die Gladbacher Aktienbaugesellschaft AG

und Neudefinition des Unternehmensgegenstandes dieser Gesellschaft

als Zwischenholding im WCM-Konzern. 1992 Übertragung des gesamten

operativen Geschäftes auf die Gladbau, Baubetreuungs- und Verwal-

tungs-Gesellschaft mbH.

Los 1387

Ausruf 120 €

Richard Oswald-Film AG

Berlin, Aktie 1.000 Mark April 1921. Gründeraktie

(Auflage 5500, R 9) VF-. #1954. (21)

Ungewöhnlich und auf einer Aktie einmalig: Die übli-

chen faksimilierten Unterschriften von Aufsichtsrat

und Vorstand flankieren etwas vom Aktienrecht gar

nicht Vorgesehenes: Das Faksimile von Richard Os-

wald als “Der Generaldirektor”.

Geschichte siehe Los 1178.

N

Los 1388

Ausruf 250 €

Salzwedeler Kleinbahnen GmbH

Salzwedel, Geschäftsanteilschein 500 RM

20.3.1935 (

R 12

) EF. #78. (27)

Ausgestellt auf Zahnarzt Dr. Gustav Wulsch, Salzwe-

del und Dipl. Ing. Helmut Wulsch, Salzwedel. Nur die-

ses eine ausgestellte Stück lag im Reichsbankschatz.

Gegründet 1899 zum Bau der 30 km langen meterspurigen Schmalspur-

bahn Salzwedel-Diesdorf, die den ländlichen Raum der Altmark südlich

von Salzwedel erschließen sollte. Ausgangspunkt war der Bahnhof Sal-

zwedel-Neustadt gegenüber dem Staatsbahnhof (mit der 1889 erbauten

Staatsbahnstrecke nach Oebisfelde). In Diesdorf bestand später Anschluß

an normalspurige Strecken der Kleinbahn-AG Bismark-Gardelegen nach

Beetzendorf (ab 1903) und nach Wittingen in der Provinz Hannover (ab

1909). Ferner bestand in Salzwedel ein Pferdebahn-Anschlußgleis zur

Zuckerfabrik. 1921 Zusammenschluß mit der Salzwedeler Kleinbahn Süd-

ost GmbH, welche 1901 abzweigend vom Haltepunkt Salzwedel-Altper-

vertor eine 14 km lange Zweigbahn über Mahlsdorf nach Jeggeleben/Win-

terfeld erbaut hatte (am Zielbahnhof bestand wiederum Anschluß an die

Strecke Kalbe-Beetzendorf der Kleinbahn-AG Bismark-Gardelegen). Zur

weiteren Erhöhung der Wirtschaftlichkeit wurden beide Strecken 1926/27

auf Regelspur umgebaut. Nach dem 2. Weltkrieg zunächst der Sächsi-

sche Provinzbahnen GmbH zugeteilt, 1949 an die Deutsche Reichsbahn

übergegangen. Der Güterverkehr wurde auf beiden Strecken 1994 einge-

stellt. Der Personenverkehr war auf der Südoststrecke bereits 1980 ein-

gestellt worden, auf der Stammstrecke Salzwedel-Diesdorf fuhr nach zeit-

weiliger Unterbrechung 1995 der letzte Zug.

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Los 1389

Ausruf 500 €

Schlosschemnitzer Bau-Verein

Chemnitz, Actie 300 Mark 1.1.1886 (Auflage

1221, R 10) VF. #1214. (50)

Mit Stempel “Liquidationsrate von 80 RM gezahlt”.

Sehr schöne Umrandung mit zwei allegorischen Vig-

netten. Nur 3 Stück lagen im Reichsbankschatz, dies

ist das allerletzte noch verfügbare.

Gründung 1873 zum Erwerb und zur Bebauung von Grundstücken und zu

deren Veräusserung in Chemnitz, bzw. dem Stadtteil Schlosschemnitz. Im

Nov. 1924 wurde die Liquidation beschlossen. 1929 wurde eine Liquida-

tionsrate von 80 RM pro Aktie gezahlt.

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Los 1390

Ausruf 100 €

Schnellpressenfabrik Koenig & Bauer AG

Würzburg, Namensaktie Lit. E 1.000 RM Jan.

1930 (Auflage 1686, R 7) EF. #8741. (26)

Gründung 1817 als älteste Druckmaschinenfabrik der Welt durch Friedrich

Koenig (1773-1833), dem Erfinder der Schnellpresse. Seit 1920 AG. 1995

Verschmelzung mit der Schnellpressenfabrik Albert in Frankenthal (Pfalz).

Den größten Coup landete Koenig & Bauer nach der Wende mit der Ü-

bernahme des DDR-Vorzeigebetriebes Planeta in Radebeul: zum einen

gelang es damit, sich im Bereich der Bogenmaschinen direkt gegen den

Erzkonkurrenten Heidelberger Druckmaschinen zu positionieren. Zum an-

deren braucht Koenig & Bauer wegen des gigantischen Planeta-Verlust-

vortrages trotz glänzender Ertragslage bis lange nach der Jahrtausend-

wende keine Ertragsteuern zu bezahlen.

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Los 1391

Ausruf 100 €

Schraplauer Kalkwerke AG

Schraplau (Mansfelder Seekreis), Aktie 1.000 RM

1.3.1940 (Auflage

nur 100 Stück

, R 10) EF. #96. (32)

Bis dahin völlig unbekannt gewesen, nur 5 Stück la-

gen im Reichsbankschatz.

Schon seit dem 17. Jh. war der leicht zu bearbeitende Schraplauer Mu-

schelkalkstein im Land weit berühmt. Zu Beginn des 20. Jh. existierten in

Schraplau ca. 10 Kalkwerke mit 35 Brennöfen. 1909 gründete man auf dem

Standort des Kalkwerkes Stecher, wo besonders viel Kalkstein anstand, un-

ter reger Beteiligung der örtlichen Bevölkerung die Schraplauer Kalkwerke

AG, bis 1912 mit dem juristischen Firmensitz in Halle (Saale), danach in

Schraplau. Bis 1933 in Halle a.S. börsennotiert. In dem Stollensystem der

Kalkwerke (Deckname Apatit und Frosch) wurden im 2. Weltkrieg Flugzeug-

teile für die Junkers-Werke produziert (für JU 188 und FW 190). 1945 kon-

fiszierte die Sowjetische Militäradministration (SMAD) den Betrieb, 1946

wurde er der AG zurückgegeben, 1950 als VEB Kalkwerk Schraplau in

Volkseigentum überführt. Ab 1974 mit zuletzt 230 Beschäftigten Betriebsteil

IV des VEB Harzer Kalk- und Zementwerke. Diese wurden nach der Wende

als Harzkalk GmbH reprivatisiert und 1991 von den damals zum Salzgitter-

Konzern (heute zum Haniel-Konzern) gehörenden Fels-Werken in Goslar er-

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Los 1389

Los 1392