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auch in Schlesien und dem Frankfurter Raum. Seit 1905 “Leonhard Tietz

AG”, 1933/36 umbenannt in Westdeutsche Kaufhof AG. Der Kaufhof hatte

jetzt über 13.000 Mitarbeiter, Großaktionäre waren zu dieser Zeit die Com-

merzbank, die Dresdner und die Deutsche Bank. 1945 waren lediglich 3

von 41 Filialen einigermaßen unzerstört, doch es folgte ein gewaltiger Wie-

deraufbau zum später zweitgrößten deutschen Kaufhauskonzern. 1988

Einstieg bei Jet-Reisen und der Media-Markt-Gruppe. 1996 auf Wunsch

des späteren Großaktionärs Metro Verschmelzung mit der ASKO und den

deutschen Metro-Aktivitäten zur heutigen METRO AG (Sitz Düsseldorf).

Los 1362

Ausruf 80 €

Leonische Drahtwerke AG

Nürnberg, Aktie 1.000 RM Juli 1943 (Auflage

1100, R 8) EF. #7925. (59)

Die Firma ging hervor aus der in Mittelfranken seit 1700 beheimateten “le-

onischen Industrie” (= Herstellung echter, vergoldeter und versilberter

Drähte und Plätte sowie von Gold- und Silbergespinsten). 1917 schlossen

sich die Firmen Joh. Phil. Stieber in Roth sowie die Joh. Balth. Stieber &

Sohn GmbH und die Vereinigte leonische Fabriken in Nürnberg zur “Leo-

nische Werke Roth-Nürnberg AG” zusammen. Heute einer der weltweit

bedeutendsten Draht- und Kabelhersteller, u.a. werden für alle bedeuten-

den Automobilhersteller komplette Bordnetze geliefert. 1999 Umfirmie-

rung in LEONI AG, Werke in Deutschland (Brake, Friesoythe, Kitzingen,

Kötzting, Lilienthal, Lüdenscheid, Neuburg, Rheda-Wiedenbrück, Roth,

Weißenburg), Belgien, Großbritannien, Irland, Italien, Polen, Portugal, Ru-

mänien, Slowakei, Ukraine, Ungarn, USA, Kanada, Mexiko, Braslien, Ä-

gypten, Südafrika, Tunesien, Indien und China.

N

Los 1363

Ausruf 150 €

Lippische Zuckerfabrik

Lage, Namensaktie Lit. B 250 Mark 20.4.1886.

Gründeraktie (Auflage 500, R 6) VF. #231. (38)

Dekorativ, sogar mit Golddruck.

Gründung 1883 zum Betrieb einer Rübenzuckerfabrik, errichtet 1884

durch die Braunschweigische Maschinenbauanstalt. 1985 wurde die Lip-

pe-Weser-Zucker AG von der Kölner Firma Pfeifer + Langen KG über-

nommen (Diamant Zucker). Das Werk Lage erzeugt heute aus etwa 7000

ha Anbaufläche jährlich 70.000 t Raffinade und Weißzucker sowie Flüs-

sigzucker, Mischsirup, Invertzucker und Zuckerkulör.

Los 1364

Ausruf 150 €

Lüdenscheider Wohnungsbau-AG

Lüdenscheid, Namensaktie 100 RM Okt. 1938

(Auflage 429,

R 11

) VF. #13. (41)

Ausgestellt auf F. W. Jul. Aßmann in Lüdenscheid. Für

die Zeit ungewöhnliches großes Format, hübsche

Umrahmung, Originalunterschriften von Vorstand

und Aufsichtsrat. Nur 2 Stück lagen im Reichsbank-

schatz.

Gegründet 1927 im wesentlichen durch Lüdenscheider Bauhandwerker

als Gemeinnützige Wohnungsbau-AG Lüdenscheid zwecks “Errichtung

gesunder Kleinwohnungen für minderbemittelte Volkskreise, Schaffung

von Eigenheimer zur Linderung der Wohnungsnot und Schaffung von Ar-

beitsgelegenheiten für Erwerbslose”. Mit ca. 8 % beteiligt sich auch die

Stadt Lüdenscheid an der Gründung. In den Folgejahren werden kontinu-

ierlich bis zu 20 Häuser bzw. 92 Wohnungen im Jahr fertiggestellt, so daß

zu Beginn des 2. Weltkrieges ein Bestand von 156 Häusern mit 614 Woh-

nungen erreicht ist. Umbenannt 1938 wie oben und weiter 1943 in Lü-

denscheider Wohnstätten-AG, zugleich Verschmelzung mit dem Heim-

stättenverein GmbH Lüdenscheid. Wegen der besonderen Wohnungsnot

nach dem Krieg 1946 Erwerb eines fast 115.000 qm großen Grundstük-

kskomplexes für Siedlungsbauten bzw. Tauschzwecke. Das ehrgeizige

Neubauprogramm nach der Währungsreform überforderte die Ges., wes-

halb die Stadt Lüdenscheid 1953 mit über 90 % Hauptaktionär wurde.

1990 übernahm die Wohnstätten-AG 700 Wohnungen aus dem Bestand

der Stadt Lüdenscheid, womit der eigene Bestand auf über 2.400 Einhei-

ten anstieg. 1995 nach Abzug der belgischen Garnison aus Lüdenscheid

Übernahme der sog. “Belgier-Häuser” mit 149 Wohnungen. Noch heute

bestehende AG.

N

Los 1365

Ausruf 150 €

M. Hensoldt & Soehne Optische Werke AG

Wetzlar, Namensaktie 1.000 Mark 21.2.1922 (Auf-

lage 1000, R 9) VF. #990. (50)

Ausgestellt auf Carl von Foris in Wetzlar. Firmensig-

net in allen vier Ecken der Umrandung. 1928 Nenn-

wertherabsetzung auf 300 RM.

Gründung 1852, AG seit 1922. Herstellung von Lupen, Präzisions-Optik,

Foto-Optik, Ferngläsern, Zielfernrohren. Inzwischen ist die Firma Carl

Zeiss in Oberkochen fast Alleinaktionär.

N

Los 1366

Ausruf 150 €

Magdeburger

Feuerversicherungs-Gesellschaft

Magdeburg, Namensaktie 1.000 Mark 23.12.1922

(Auflage 25000, R 9) EF-VF. #18059. (72)

Zuvor unbekannt gewesener Jahrgang, nur 6 Stück

wurden im Reichsbankschatz gefunden. Mit Kupons.

Die traditionsreiche, schon 1844 gegründete Versicherung ist die Keim-

zelle der später sehr bedeutenden sog. “Magdeburger Versicherungs-

gruppe”. Sie gründete ferner 1854 die Magdeburger Hagelversicherung,

1862 die Magdeburger Rückversicherung und 1923 die Magdeburger All-

gemeine Lebens- und Rentenversicherung. Sitzverlegungen 1946 nach

Salzgitter, 1948 nach Fulda und 1959 nach Hannover, wo alle Gesell-

schaften der Magdeburger Versicherungsgruppe eine neue Heimat fan-

den. Großaktionär war dann die Schweizer Rück. 1982 mit der UNION und

RHEIN Versicherungs-AG verschmolzen. Nach Übernahme durch die Alli-

anz-Gruppe zunächst auf die “Vereinte Versicherung AG” verschmolzen,

diese dann auf die “Allianz Versicherung AG (Deutschland)”.

N

Los 1367

Ausruf 120 €

Manganbergwerk

“Vereinigte Julian & Finsterthal”

Asbach bei Schmalkalden / Hannover, Anteilschein

20.4.1921 (Auflage 2500,

R 11

) VF. #2915. (26)

Ausgestellt auf Landwirt Heinrich Hermanns, Bokens-

dorf Kr. Gifhorn. Ausgesprochen schöne Gestaltung

mit Umrahmung im Historismus-Stil und ganzflächig

Farnen im Unterdruck. Nur 2 Stück lagen im Reichs-

bankschatz. Kleinere Einrisse fachgerecht restauriert.

In der Umgebung des westthüringischen Ortes Schmalkalden wurden seit

jeher Vorkommen von Brauneisenstein (ein Erz mit rd. 60 % Eisengehalt)

und Schwerspat gefunden und ausgebeutet. Die Eisenerze der Gegend

waren stark manganhaltig, was die Eigenschaften (vor allem Festigkeit

und Korrosionsbeständigkeit) des daraus gewonnenen Eisens bzw. Stahls

verbesserte (noch bis 1924 in der Hochofenanlage „Neue Hütte“ in

Schmalkalden erschmolzen worden). In der Folge siedelten sich in und um

Schmalkalden teilweise bis heute bestehende metallverarbeitende Betrie-

be an zur Weiterverarbeitung insbesondere zu Werkzeugen und Bestek-

ken. Die Grube Finstertal in Asbach bei Schmalkalden (eine altrechtliche

128-teilige Gewerkschaft im Besitz dortiger Bürger) wurde 1858 in das

Bergrevierbuch Schmalkalden eingetragen. 1891 wurden die Kuxe zu je

50 % von den Eisenacher Kaufleuten Sander und Fink übernommen. Von

ihnen erhielt 1918 der Kaufmann G. Schmidt aus Bremen das Recht, die

insgesamt 16 Asbacher Gruben zu vertreten (Ausgabe von 1.000 Antei-

len). Die Ablehnung des 1919 geplanten Zusammenschlusses der Gruben

Julian und Finsterthal durch das Bergamt umging man durch Umwand-

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